Re: Güterverkehr auf der GKB
Antwort #19 –
Immer öfter Schienenersatzverkehr auf der GKB - diese bedauerliche Meldung kommt einem in den Sinn, wenn man die Entwicklung im Güterverkehr im Umfeld der GKB beobachtet. Während nach Köflach fast nie mehr Fracht auf der Schiene zu sehen ist, gibt es auf der Strecke nach Wies noch einen gewissen Holztransport,der aber auch im Schwinden ist.
Verkehrspolitisch und -wirtschaftlich völlig unverständlich ist es, dass Betriebe, die unmittelbar am Bahnhof ein Lager oder sogar ein eigene AB haben, nur mehr auf der Straße bedient werden. Zur Erläuterung ein aktuelles Beispiel: Heute habe ich im Bereich des Bahnhofes Preding-Wieselsdorf drei rumänische Sattelzüge beobachtet, die das dortige Lagerhaus mit Saatgut oder Futtermittel versorgt haben, obwohl unmittelbar beim Lagerhaus ein Ladegleis liegt. Es nicht nur eine unnötige Umweltbelastung, sondern auch von den Kosten her völlig unverständlich, dass drei LKW-Züge, die mit drei Mann Besatzung den weiten Weg von Rumänien nach Preding-Wd. nehmen. Wenn dieser sicher höhere Fahrzeug-, Straßenbenützungs- und Personalkosten verursachende Transport kostengünstiger ist als ein Bahntransport, dann kann entweder im Tarifgefüge der Eisenbahnen etwas nicht stimmen oder unsere Straßenbenützungskosten sind einfach zu gering, dies auch aus Gründen der Straßenabnützung. Wenn man beispielsweise die 1. Spur der A 2 zwischen Lieboch und Mooskirchen ansieht, die erst vor wenigen Jahren komplett neu gebaut worden ist, merkt man, wie der LKW-Verkehr die Fahrbahnen beschädigt. Hier zählt sicher nicht das Verursacherprinzip und eigentlich zahlen die um eine Vielzahl mehr fahrenden PKW die enormen Schäden durch den Schwerverkehr. Da "Just in Time" bei diesen Körndl-Transporten wohl auch keine Rolle spielt, kann man nur resignieren und feststellen, dass alle Umweltforderungen (Luftgüte) nicht Ernst genommen werden, das alle Bekenntnisse zur Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene und sämtliche Bemühungen zur Attraktivierung der "Last-Mile"-Kosten eine lächerliche Farce sind und von den Betrieben komplett ignoriert werden. In diesem Fall ist der Landwirteverband kein Vorbild und zeigt keine ökologische Verantwortung. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das bisherige kleine Lagerhaus in Gleisdorf über zwei Anschlussgleise verfügt, die noch sporadisch Verwendung fanden. Das große neue, das im Süden von Gleisdorf gerade im Bau ist und unmittelbar neben der AB der Fa. Jerich situiert ist, bekommt vermutlich kein Anschlussgleis mehr. Offensichtlich nehmen die Genossen die genannten Probleme nicht Ernst und zeigen dafür auch keinen Weitblick!
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne Bahnanschluss.