Südgürtel: Baukosten schnellen auf 100 Millionen
Kostenexplosion für den lange geplanten Südgürtel: Projekt kostet statt 65 nun 100 Millionen Euro. Verkehrslandesrätin Edlinger-Ploder will Stadt bei Grundablösen finanziell in die Pflicht nehmen.
Jetzt kommt wieder Bewegung in die Planungen der Südgürteltrasse, aber auch bei den Kosten. Noch letztes Jahr veranschlagte das Verkehrsressort des Landes das Projekt mit 65 Millionen Euro. "Bei der Hochrechnung der Kosten auf einen Umsetzungshorizont von 2010 bis 2013 müssen wir jetzt allerdings von rund 100 Millionen Euro ausgehen", sagt Südgürtel-Projektleiter Herbert Reiterer von der Fachabteilung 18a, die als Projektwerber auch die Umweltverträglichkeitserklärung erstellt. Auch höhere Umweltstandards wirkten preistreibend.
Kostenexplosion. Geld das im Land so nicht vorhanden ist. Dennoch verstärkt nun Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder das Engagement und will das Projekt mit privatem und öffentlichem Geld (PPP) finanzieren. Und sie ist trotz der Kostenexplosion zuversichtlich. Ein PPP-Modell habe den Vorteil, dass man die Baukosten in Raten und in einer Laufzeit von 25 Jahren abstottern könne, was bei einem Auftrag des Landes nicht möglich sei. "Da muss nach Ende der Bauzeit auch die gesamte Bausumme bezahlt werden", so Edlinger-Ploder.
Finanzielle Beteiligung. Ob allerdings die von der täglichen Verkehrslawine geplagten Anrainer zwischen Puntigamer Brücke und Liebenauer Hauptstraße, die vom Südgürtel entlastet werden sollen, tatsächlich schon ab 2013 aufatmen können, ist mehr als fraglich. Denn endgültig ad acta gelegt hat Edlinger-Ploder eine lange im Gespräch stehende finanzielle Beteiligung des Bundes. "Der Bund wird nichts tun, weil es sich um verländerte Bundesstraßen handelt", will sich Edlinger-Ploder bei Verkehrsminister Werner Faymann nicht mehr die Zähne ausbeißen.
Gegen Kostenbeteiligung gewehrt. Lange hat sich die Stadt Graz - auch wahlkampfbedingt - gegen eine Kostenbeteiligung beim "Landesprojekt Südgürtel" gewehrt. Dabei geht es um die Grundablösen entlang der Trasse: Die etwa 18 Millionen Euro soll, so wünscht sich Edlinger-Ploder, die Stadt übernehmen. Seit in der Stadt aber Schwarz-Grün regiert und Vizebürgermeisterin Lisa Rücker die Südgürteltrasse gutheißt, kommt auch Bewegung in Sachen Kostenbeteiligung. "Ich werde keine Zahl nennen, da müssen wir noch Gespräche führen. Aber ich kann mir eine Beteiligung über die Verwertung der angrenzenden Trassenflächen vorstellen", sagt Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Auch eine Kaufvariante über die GBG sei vorstellbar.
Umweltverträglichkeitsprüfung. Bei der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erhöht das Land nun das Tempo. Die Sachverständigen haben ihre Stellungnahmen berereits abgegeben. Nun prüft die zuständige Behörde (FA 18e), im Spätsommer 2008 ist die UVP-Verhandlung mit den Anrainern, Umweltorganisationen etc. geplant. Baubeginn könnte dann Mitte 2010 sein. Voraussetzung sind natürlich die entsprechenden Finanzmittel.
HELMUT BAST
quelle:kleinezeitung.at
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Was da wohl die Grünen dazu sagen
SG
Grazer111