Es ist schon ein ziemlich starkes Stück, was die Graz Linien da versuchen:
Im Zeitalter der neuen Medien, wo eigentlich "Transparenz" DAS Modewort in allen politischen und gesellschaftlichen Belangen darstellt, eine Geheimhaltung zu fordern, ist aus meiner Sicht ziemlich aussichtslos.
Auf der einen Seite wird facebook von der Holding Graz als Kommunikationsmedium forciert, andererseits versucht man mit solchen Methoden zu arbeiten. - Das kann nicht gutgehen.
Eine gewisse Offenheit und Transparenz ist hier unbedingt von Nöten. - Je offner desto besser.
Gleisbauarbeiten Das Problem liegt hier daran, dass man den Anrainern schon öfter entgegengekommen ist und diese natürlich statt dem kleinen Finger gleich die ganze Hand genommen haben.
Die Gleisbauarbeiten letztes Frühjahr im betreffenden Abschnitt wurden ja NUR aufgrund der Beschwerden der Anrainer durchgeführt. - Der Gleiszustand hätte dort in den nächsten Jahren keinerlei Gleisbau erfordert, da die Gleise erst ein paar Jahre alt waren und somit eigentlich neuwertig. Leider ist dadurch das Problem mit dem Unterboden erst akut geworden. Vielleicht hätte das Maßnahmenpaket an den Variobahnen selbst auch ausgereicht, um das Problem mit den Anrainern in den Griff zu bekommen?
Schlechtes Image der Variobahn Nun befinden sich die Graz Linien natürlich leider in einer sehr prekären Lage, da man sowohl an Sonntagen als auch in den Weihnachtsferien kaum Variobahnen einsetzt und das faktisch mit einem Schuldeingeständnis gleichkommt bzw. von den Gegnern als solches betrachtet wird.
Sollte es zur Freigabe der Fahrzeuge für die SL 6 oder 7 kommen, ist natürlich mit entsprechenden "Trittbrettfahrern" an diesen Strecken zu rechnen, die ihrerseits dieselben "Vorzüge" für sich einfordern werden, obwohl es dort meines Wissens keine Probleme mit dem Untergrund gibt.
Auch alle weiteren im Artikel genannten Probleme hätte man sich ersparen können, wenn man nicht auf die Forderungen der Leute eingegangen wäre.
In anderen Städten schaffen es die örtlichen Verkehrsbetriebe auch, dass sich die Menschen mit "Ihrer" Straßenbahn identifizieren. In Graz kommt die Variobahn leider nicht aus den negativen Schlagzeilen.
Eine Imagekampagne für die Variobahn wäre dringend notwendig!
Aktivbürger gegen StraßenbahnFakt ist, dass in Graz seit 135 Jahren Straßenbahnen zur Befriedigung des Grundbedürfnisses "Mobilität" für die Menschen verkehren.
Nun gibt es Bürgerinitiativen gegen die Straßenbahn. Bitte erklärt mir, wie das sein kann, dass man solchen Initiativen in der Politik, bei der Holding Graz sowie bei der lokalen Presse Gehör schenkt?
Dann könnte man genausogut Initiativen für die Schließung des Flughafens, für das Verbot des Auto- bzw. LKW- und Busverkehrs, oder auch für die Einstellung der Eisenbahn forcieren!!!
Die Straßenbahnen in der Theodor Körnerstraße befördern jährlich hunderttausende Menschen von Andritz in die Stadt oder umgekehrt und sind somit für tausende Bewohner von Andritz das einzige Verkehrsmittel um mobil sein zu können. - Es kann doch nicht sein, dass ein paar Leute an der Infrastruktur für einen ganzen Stadtbezirk rütteln! Wenn sich dort jemand durch die Straßenbahn gestört fühlt, soll er doch wegziehen.
Ausbau StraßenbahnnetzDer weitere Ausbau des Straßenbahnnetzes wird ungleich schwerer, wenn man solche Initiativen zu Wort kommen läßt, da die Straßenbahn ja laut, gesundheistgefährdend und was weiß ich noch alles ist.
Der Verkehr in manchen Straßenzügen ist sicher um ein vielfaches Lauter, aber als gelernte "Autofahrer" nehmen wir das gerne in Kauf. Hier muss es unbedingt zu einem Umdenken kommen!
Statt sich um einen Ausbau der städtischen Verkehrsinfrastrukur zu kümmern, bemüht sich unser Bürgermeister aber offenbar lieber um den
Neubau bzw. den Umbau der Eishalle.
Straßenbahn als urbanes Verkehrsmittel der ZukunftViele Städte rund um die Welt zeigen uns, dass die Straßenbahn DAS urbane Verkehrsmittel der Zukunft sein wird. Ein Blick nach Linz, Wien oder Innsbruck zeigt auch den Trend in Österreich!
Das Mobilitätsverhalten der Menschen wird sich langfristig ändern müssen, da wir nicht Parkplätze für 400 000 PKW haben werden.
In Wien hat sich der Anteil des ÖV im Modal Split von 1993 bis 2012 von 29 auf 39 % erhöht. In Graz von 1982 bis 2008 nur von 18,1 auf 19,9 %.
Bei uns in Graz muss JETZT für das positive Image des ÖV - vor allem der Straßenbahn - einiges getan werden. - Dazu müssen wir eben auch viel Geld in die Hand nehmen. - Das sind wir den Menschen in unserem Land aber auch schuldig.
Daher haben wir gemeinsam mit dem Verein "Fahrgast Steiermark" eine "Initiative für einen modernen, attraktiven und pünktlichen öffentlichen Verkehr in Graz und dessen sinnvollen Ausbau" gegründet.
Weitere Infos dazu:
http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=7986.msg104917#msg104917Es ist an der Zeit was zu tun! - Auch wir sind Aktivbürger!