Flaniermeile soll Platz fürs Casino Neu aufbereitenNeues von der größten Grazer Zukunftsbaustelle: Steiermärkische reißt Brandl-Haus für Erweiterung ab. Und: Das Casino soll in den Acoton-Neubau auf dem Andreas-Hofer-Platz, die Neutorgasse Flanierzone werden.
Der Andreas-Hofer-Platz wird zu der zentralen Großbaustelle der nächsten Jahre. Nicht nur das "Museumsquartier Joanneum" wird massiv ausgebaut, oberhalb der Tiefgarage plant auch Acoton-Chef Gerald Gollenz einen Neubau an Stelle des Rondeaus und - die Gerüchteküche brodelt - die Steiermärkische Sparkasse will das an ihre Zentrale angrenzende "Brandl-Haus" in der Neutorgasse abreißen (siehe Bild), dort ihre Tiefgarage unterhalb des Sparkassenplatzes vergrößern und darüber die Bankflächen in einem Neubau erweitern.
Attraktion. Im Zentrum des Platzes aber soll die wahre Attraktion entstehen. Der Grazer Casino-Direktor Andreas Sauseng geht mit seinen Überlegungen jetzt in die Offensive. Seit Jahren überlegen die Casinos Austria ja, ihren Standort im Grazer Congress zu verlassen, um nebst dem Glücksspiel auch mehr Flächen für Shows zu schaffen. Wird die Casino-Lizenz für Graz, die 2012 ausläuft, verlängert, würden die Casinos Austria voll auf den Andreas-Hofer-Platz setzen: "Der wäre für uns ideal." Sausengs Bedingung: "Es müsste eine Lösung gefunden werden, wie die Neutorgasse zwischen Albrecht- und Landhausgasse zur Fußgängerzone werden kann."
Interessentenforum. Hier sollte ein Vorplatz für den Neubau entstehen. Eine Variante, die Acoton-Chef Gerald Gollenz der Stadt als Wunsch nannte, wie Baudirektor Bertram Werle bestätigt: "Wir haben für das Projekt ein Interessentenforum eingerichtet. Da sitzen alle - von der Acoton und Steiermärkischen bis zur Graz AG, die ja ihre Zentrale am Platz hat, an einem Tisch. Für den nächsten Termin arbeiten unsere Verkehrsplaner an einer Lösung, ob und wie diese Fußgängerzone zu realisieren ist!" Außerdem wird auch die Verlegung des Busbahnhofs geprüft.
Riesenchance. Casino-Direktor Sauseng sieht im potenziellen neuen Standort eine Riesenchance - für sein Haus, aber auch die ganze Stadt: "Wir bräuchten insgesamt rund 2500 Quadratmeter Fläche im Parterre und eventuell im zweiten Stock." Ideal wäre darüber wohl ein Hotel mit Skybar."
Besucherströme. Gemeinsam mit diesem Vorplatz, dem neuen Museumsquadranten, dem Casino und anderen Gastro-Angeboten könnte es dann tatsächlich gelingen, die Ströme von der Fußgängerzone in der Herrengasse über die Landhausgasse bis zum neu gestalteten Platz zu ziehen. Da sind Sauseng und Acoton-Chef Gollenz einer Meinung. Und auch die anderen Bauherren am Platz, Steiermärkische-Vorstand Franz Kerber mit dem Neubau des Brandl-Hauses und der Chef der Landesimmobilien-Gesellschaft Dieter Johs, der den Joanneums-Umbau umsetzen wird, plädieren für die Fuzo.
BERND HECKE
Die Bauherren und InteressentenDas Interessentenforum: Auf dem und rund um den Platz gibt es eine Vielzahl an Interessenten, Investoren und Bauherren.
Die Steiermärkische: Die Bank will alle ihre über Graz verstreuten Büros im Neubau auf dem Platz des Brandl-Hauses unterbringen.
Die Graz AG: Die Stadtwerke haben ihre Zentrale. Einmal mehr gibt es Überlegungen, diese für eine kommerzielle Nutzung zu räumen. Die Graz AG könnte bei einem Neubau der Remise in der Steyrergasse dort gleich ihre neue Zentrale errichten.
Das Joanneum: Das Landesmuseum wird bis Ende 2011 zum Museumsquadranten ausgebaut. Spatenstich: Herbst 2009.
Die Acoton: Der Bauträger will im Zentrum des Platzes einen Neubau aufziehen. Die Tiefgarage soll nicht neu gebaut werden.
Im Umfeld: Das Hauptpostgebäude soll verkauft werden.
BERND HECKE
Grazer Casino braucht mehr Platz für ShowsGrazer Casino spürt Klein Las Vegas bei Spielfeld nicht.
Rund 165.000 Besucher zählt das slowenische Mond-Casino gleich nach dem Grenzübergang Spielfeld nach fast einem Jahr seit der Eröffnung des Spiele- und Show-Palasts im vorigen Dezember. Die Hälfte davon stamme aus Österreich, davon wiederum der Großteil aus der Steiermark, heißt es seitens des "Mond"-Marketings. Und beim Anteil der Österreicher sei die Tendenz leicht steigend.
Leichter Rückgang. Der Grazer Casino-Direktor Andreas Sauseng verzeichnete in diesem Jahr zwar einen "leichten Rückgang der Besucherzahlen um drei Prozent", aber dennoch atmet er auf. Denn der Grund sei eben nicht das "Mond". Mit dem Rückgang liege Graz nämlich im allgemeinen Österreichschnitt der Casinos Austria. 2007 hatte das Grazer Casino übrigens rund 190.000 Besucher.
Reaktion auf Mitbewerb. Und doch will Graz auf den Mitbewerb jenseits und diesseits der Grenze - , wo der Druck von den Automatencasinos kommt -reagieren. Sauseng: "Wir wollen mehr Show und Unterhaltung bieten." Der Casino-Comedy-Club, in dem dienstags heimische Kabarettisten auftreten, habe sich längst etabliert. Doch sei die limitierte Fläche für Events im Casineum der Hauptgrund für Umzugspläne (siehe links). Im Neubau würde man den Shows eine bessere Bühne bereiten.
Quelle:
www.kleine.at