U-BAHN UND GONDELGondel in Graz soll mitten durch die Stadt führenNach der Debatte um eine Grazer U-Bahn liefert Bürgermeister Siegfried Nagl einen Alternativ-Vorschlag - mit einem neuartigem Gondel-System.Es ist keine neue Idee, aber eine die heute genauso polarisiert, wie vor 20 Jahren. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) lässt die Vision einer Grazer U-Bahn wieder aufleben. Er spricht von einer Nord-Süd- sowie einer Ost-West-Verbindung und führt den neuerlichen Vorstoß auf das Interesse der Bundesregierung zurück, ,,innovative Verkehrskonzepte im urbanen Nahverkehr zu unterstützen".Die U-Bahn ist aber nicht die einzige Idee des Grazer Bürgermeisters. Alternativ geht es auch um eine Gondel. Diesmal nicht um jene entlang der Mur oder jene auf den Plabutsch, sondern um ein neuartiges System, das derzeit auch in Dornbirn und Linz zur Debatte steht. Die dort angedachten Gondeln würden im städtischen Bereich von einem selbstfahrenden Fahrzeug auf aufgeständerten Bahnschienen gezogen werden.In der Luft, statt unter der ErdeDamit hätte man Teile des Verkehrs nicht unter, sondern über die heutigen Straßen verlagert. Mitten in der Stadt. Besagtes System könne im Gegenzug zu herkömmlichen Gondeln auch Kurven gut bewältigen, so Nagl. Er betont, dass Graz schlecht beraten wäre, die Investitionsbereitschaft des Bundes nicht zu nutzen: ,,Wir müssen innovative Konzepte daher jetzt diskutieren."Die Diskussion anzuheizen - das ist am Mittwoch bereits gelungen. Bei einer Online-Umfrage der Kleinen Zeitung stimmten bis zum Abend mehr als 70 Prozent der rund 3000 Teilnehmer für eine Grazer U-Bahn. Unterstützung für die Idee kommt auch von Nagels Koalitionspartner und Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ), der über Visionen zumindest sprechen will. Graz wachse enorm und brauche neue Ideen für den Verkehr. Dann folgt ein Nachsatz zur Beruhigung von Kritikern: Man werde die U-Bahn nicht in dieser Regierungsperiode zu bauen beginnen.Heftige politische DiskussionenAbseits dessen gingen gestern die Wogen hoch: ,,Alle Vorschläge des Bürgermeisters sind in erster Linie unglaublich kostenintensiv und sie gehen weitestgehend am Bedarf unserer Stadt vorbei", sagt der grüne Klubobmann Karl Dreisiebner. KPÖ-Chefin Elke Kahr stößt ins selbe Horn: Das U-Bahn-Konzept dürfe ,,bestenfalls als Utopie gelten".ZAHLEN UND FAKTEN15 bis 20 Millionen Euro pro Kilometer soll die neuartige Gondel laut Bürgermeister Nagl kosten.Bei einer Straßenbahn sind es 20 bis 25 Millionen pro Kilometer.Die Kapazität ist ident.Die Stadt-SPÖ findet Visionen zwar gut und wichtig, dennoch müsse der Tram-Ausbau Vorrang haben, so Klubvorsitzender Michael Ehmann. Nicht abgeneigt ist man allerdings seitens der Landes-SPÖ: Verkehrslandesrat Anton Lang meint, es sei ,,ein Gebot der Stunde", dass man für Graz intensiv über neue Verkehrslösungen nachdenke - auch ,,visionäre Projekte".Kritik von VerkehrsexpertenVerkehrsstrategen sehen den neuerlichen Vorstoß bezüglich einer U-Bahn allderings kritisch: Markus Frewein, ÖV-Experte bei ,,verkehrplus", betont zwar, dass Öffis ,,wie im Übrigen auch Autobahnen und Brücken" nie wirtschaftlich seien, dennoch müsse sich Graz eine Frage stellen: ,,Welches Problem will man mit einer U-Bahn lösen und will man wirklich ein neues System starten?"Wir müssen innovative Konzepte jetzt diskutieren.BÜRGERMEISTER SIEGFRIED NAGL (ÖVP)Stattdessen könne man das bisherige System aus Bussen und Straßenbahnen verbessern, indem man die Wagenlängen erhöht. Man müsse außerdem evaluieren, ob die Nachfrage für ein solches Projekt überhaupt da sei, so Frewein.
Die Holding hat aus der Bim ein Tingel-Tangel-Verkehrsmittel gemacht.Ein Beschleunigungsprogramm gehörte schnellstmöglich umgesetzt.- Keine Geschwindigkeitsbeschränkungen die nicht unbedingt erforderlich sind, ditto Sicherheitshaltestellen- Haltestellenabstände vergrößern, (wenn es sein muss auch mit baulichen Veränderungen)- eigene Trassen, wo es möglich ist- Beschleunigung durch restriktive Ampelschaltungen oder selektive Fahrverbote an neuralgischen Punkten (Leonhardstraße, Münzgrabenstraße)
Lieber Hofer, rechtliche Rahmenbedingungen kann man ändern - wenn man will......MfG Gerold
Wenn die Visionsbahn direkt durch Wohngebiet führt, hat der Schattenwurf der Gondeln, die alle paar Sekunden vorbeifahren doch letztlich den gleichen Effekt wie der bei Windrädern. Gelten dann auch die Einschränkungen, dass die Anlage nicht betrieben werden darf, wenn gewisse Zeiten überschritten werden? Das wäre mitten durch die Stadt wohl täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang der Fall....
Zitat von: schwann am April 12, 2018, 22:17:09Lieber Hofer, rechtliche Rahmenbedingungen kann man ändern - wenn man will......MfG GeroldDer Herr Hofer denkt gar nicht daran, auch nur einen Euro in Graz zu verschwenden.(Quelle: Kleine Zeitung, 13.4.)
Ich möchte nicht wissen, wie sich eine Schwebebahn auf das Stadtbild auswirkt. Die "schönen" Stationsgebäude, die Führungsschienen und Stützen tragen bestimmt sehr positiv zu den Sichtbeziehungen in der Innenstadt bei. Ich möchte ein Rendering der Herrengasse mit einer Schwebebahn sehen. Jedenfalls sollen sich die Befürworter ja nicht über den optisch angeblich so nachteiligen Effekt von Oberleitungen aufregen.
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