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Thema: Kapazität Straßenbahn (21025-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Ch. Wagner
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #30

100 % Zustimmung  :one:


Du sagst es!
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #31
Ich muss auch ein paar Sätze dazu sagen:

Ein Drei-Wagen-Zug der Serie 200/300/400 war/ist mehr als 30 m lang (3 x 11,60 m). Immerhin sind diese Kompositionen fast 30 Jahre lang gefahren.

Der einzige Neukauf eines achtachsigen Fahrzeugs (bis zum Cityrunner) waren 1978 die 10 "Mannheimer" als SGP-Lizenz (quasi als "Ersatz" für die Drei-Wagen-Züge auf der Linie 7). Zum Vergleich: Die Düsseldorfer GT 8 sind knapp 26 m lang, die Essener M 8 knapp einen Meter länger. Da liegen die GVB mit ihren Fahrzeugen (Mannheimer, Cityrunner) absolut im Rahmen, das liegen auch die Wuppertaler-TW mit 26,6 m!!!

Alle anderen Neubauten (Serie 260 und 600) waren Sechsachser mit einer Länge knapp um 20 m, was auch ein Durchschnittswert ist.

Im Zusammenhang mit dem Jakominiplatz-Umbau gab es u. a. die Diskussion über die Bahnsteiglängen und - korrespondierend damit - auch über max. Fahrzeuglängen. Damals wurden 54 m für eine Doppelhaltestelle festgelegt (dazu kann p12578 sicher mehr sagen - weil ich das jetzt sehr verkürze ...).

Das war also eine ganz logische und auch nachvollziehbare Lösung, zumal Anfang der 1990er-Jahre auch noch knapp die Hälfte des Fuhrparks (35 260er+600er) sechsachsig waren und hier die Kapazitätsreserven lagen - mittlerweile sind ja die 600er verlängert und bis auf den Rest der 260er, die ja noch immer eingesetzt werden, sind nun die Kapazitäten in Bezug auf die (vorgegebenen) Fahrzeuglängen ausgeschöpft.

Was ich damit sagen will ist, dass Graz bezüglich der Fahrzeuglängen kein Sonderling ist (obwohl dies hier so ein bisserl dargestellt wurde) - eher in puncto Fahrzeugbreite, was ja jetzt (fast) endgültig behoben wird (bzw. man schon in den 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre beheben wollte).

Der Cityrunner ist übrigens lt. Herstelle 27 m lang, die Variobahn 27,4 m!

Zum Thema Fahrzeuglängen bei der Variobahn habe ich schon seinerzeit meinen Senf dazu gegeben.

Weil es hier auch Thema war: die Durchgangsbreite wird im Wesentlichen von der Fahrzeugbreite und der Form der Bestuhlung bestimmt. Bei einer ordentlichen 2+1-Bestuhlung hätte man bei der Variobahn ein entsprechend um ca. 10 cm breiteren Durchgang.

Noch was zur Infrastruktur: natürlich (oder Gott, sein Dank!) ist Graz nach wie vor eine mittelalterliche Stadt, die in der Gründerzeit gewachsen ist, was bedeutet, dass viele Straßenzüge eng und oft auch verschlungen sind. Da kann sich in genero bezüglich der Infrastruktur nicht viel ändern (wie auch?). Insofern ist dieser Vorwurf nicht ganz gerecht.

Allerdings gibt es in Graz auch infrastrukturelle Wunden, in die man ganz konkret die Finger legen muss: dazu gehören natürlich die Probleme der oftmals nicht vorhandenen baulichen Abgrenzung von eigenen Gleistrassen, natürlich war der Spar-Bau der Schönaubrücke (ohne eigene Gleistrasse) ein großer Fehler und oftmals fehlen halt Gleisverbindungen (Schleifen, Überholmöglichkeiten, Nadelöhr Herrengasse etc.) - aber hier wird ja jetzt teilweise ordentlich aufgeholt (an anderer Stelle in diesem Forum wurde z. B. der Bau von Überholgleisen als nicht notwendig bezeichnet).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #32

Und ein Fachforum sollte auch Fachbeiträge enthalten, geschieht das nicht, darf doch wohl etwas verständlicher darauf hingewiesen werden.


Allerdings geht es beim ÖV halt nicht nur um die objektiven ABmessungen sondern schon auch darum, ob das Fahrzeug für die Fahrgäste subjektiv (!) angenehm und geräumig ist. Das kann also durchaus Gegenstand einer fachlichen Diskussion sein.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #33
Danke invisible. Jeder Fahrgast wird auf deine Fakten sch*****, wenn er ein anderes subjektives Empfinden hat.
Und wie schon geschrieben: Die Durchgangsbreite an der schmälsten Stelle ist nicht einmal ansatzweise aussagekräftig was die Gesamtkapazität und -geräumigkeit betrifft.


100 % Zustimmung  :one:

Und warum bedankst du dich dann bei meinem Beitrag?

lg

P.S.: @Ch.Wagner: Leider habe ich nicht die Zeit das exakte Innenvolumen eines Fahrzeuges zu berechnen. Vielleicht wärst du ja so nett?
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #34

Und warum bedankst du dich dann bei meinem Beitrag?

Das eine schließt das andere nicht aus!

Das subjektive Empfinden ist das eine - Fakten das andere - Zusammen gibts dann ein Ergebnis!
Ich bin der Meinung wie Ch.Wagner, dass man ruhig seine Empfindungen durch Fakten (die überall im Web zu finden sind) ergänzen kann. - Nichts anderes meinte ich.
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #35

P.S.: @Ch.Wagner: Leider habe ich nicht die Zeit das exakte Innenvolumen eines Fahrzeuges zu berechnen. Vielleicht wärst du ja so nett?


1. ist das uninteressant, 2. sind zu viele Imponderabilien dabei und 3. bin ich zu blöd dazu. Abgesehen davon, warum sollte ich Zeit für sowas haben?
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #36

Warum habe ich das dann geschrieben? Ganz einfach, weil ich die CR in Linz als sehr geräumig in Erinnerung habe und die schmalen Durchgänge kaum unter den Sitzplätzen herausragen.

Dein Gefühl mag ja durchaus richtig sein. Auch ich habe die Linzer Cityrunner in sehr positiver Erinnerung, was die Innenraumgestaltung betrifft.


Erstellt am: Januar 08, 2012, 16:31:22

P.S.: Schade, dass du dich ohne Beleidigungen anscheinend nicht zu formulieren weißt.


Und was ist bitte das:

Danke invisible. Jeder Fahrgast wird auf deine Fakten sch*****, wenn er ein anderes subjektives Empfinden hat.


:no:
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #37
Zitat
Und was ist bitte das:

Ich habe eine härtere Formulierungsform gewählt, aber keinen beleidigt.

Zitat
1. ist das uninteressant

Ich dachte du magst Fakten? Mit der genauen Anzahl von m3 könnte man objektiv die Geräumigkeit eines Fahrzeuges beurteilen.

Zitat
2. sind zu viele Imponderabilie

Was kann an einer Volumsberechnung nicht erwägbar sein?

lg
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-Gustavo Petro

Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #38


Ich dachte du magst Fakten? Mit der genauen Anzahl von m3 könnte man objektiv die Geräumigkeit eines Fahrzeuges beurteilen.


Das Volumen einer Strassenbahn ist ja vollkommen irrelevant, das ist ja kein Schüttgutwaggon. Bedingt aussagekräftig wäre etwa die Gesamtbodenfläche, besser die laut Norm nutzbare effektive Freifläche.

  • Ch. Wagner
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #39
Für die Fahrgäste ist nur die nutzbare Bodenfläche und nicht der Rauminhalt interessant. Diese wird auch für die Berechnung der zugelassenen Stehplätze bewertet. Für die Errechnung des für Fahrgäste nutzbaren Rauminhalts müssen die zB. die Fahrerkabine, die Sitze, Griffstangen, Stufen, Einengungen der Karosserie mit einbezogen werden. Zumal gibt es keinen "Wetten daß" oder "Guinness Buch" Wettbewerb, wieviele Fahrgäste in eine Bim gingen, daher ist der Rauminhalt eben uninteressant.
Möglicherweise willst du aber jugendliche Unwissenheit durch kindisches Verhalten ergänzen. Für solche Blödheiten bin ich aber zu alt, schreib das lieber in einem Facebook als in einem Fachforum. Und wenn ich verarscht werden will, wähle ich mir den Verarscher selber aus. Du gehörst allerdings nicht zu dieser Gruppe.
Der letzte Satz war jetzt ein bisserl OT, aber wie du selber schreibst, macht dir "eine härtere Formulierungsform" ja nichts aus.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #40
Ich bin mir sicher, dass niemand verarscht werden soll!

Bitte meine Herren! - Es geht um die Kapazität der Grazer Straßenbahnen hier!

Danke!
Liebe Grüße
Martin

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #41
Und ich vermute das Wort "Geräumigkeit" leitet sich vom Wort Fläche ab?
Kein "Otto Normalfahgast" ließt sich durch auf wie viele Sitz- und Stehplätze die Straßenbahn zugelassen ist. Selbstverständlich dient für diese Berechnungen aber der Flächeninhalt.
Es geht aber um das Raumgefühl, auf den der Fahrgast (u.a.) Wert legt, und dafür ist die Höhe sehr wohl ausschlaggebend (einen 2m hohen Fahrgastraum würde keiner als geräumig empfinden obwohl die Höhe für die meisten Menschen durchaus ausreichend wäre...).

lg
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-Gustavo Petro

Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #42

Reihe 520:
Im Prospekt der Fa. DÜWAG zu den Fahrzeugen der Type ,,Mannheim" werden für die ,,Duisburger" folgende Daten genannt: 63 Sitzplätze und 83 Stehplätze (0,25m²/Person)


Da hab ich andere Angaben. Lt. Höltge (siehe Quellenangabe in #18) hatten die TW der
Reihe 520 in Duisburg 164 Stehplätze (die um 300mm kürzere Augsburger Ausführung
sogar 174), und ich kann mich daran erinnern, dass diese Zahl in den Fahrzeugen nach
deren Anlieferung in Graz auch angeschrieben war (ich hab da zwar 163 in Erinnerung,
aber das ist halt doch schon ein paar Jahre her), damals hat der plötzliche Stehplatzschwund
nach der Grazer Zulassung der TW jedenfalls doch einige Fragen aufgeworfen und für einigen
Diskussionsstoff gesorgt.

Da kommen in Deutschland offensichtlich andere Berechnungsverfahren zur Anwendung, die in
dem zitierten DUEWAG- Prospekt angegebenen 83 Stehplätze scheinen jedenfalls eher mit
den in Graz gültigen Werten zu korrespondieren.
Eine schnelle überschlägige Berechnung scheint meinen Verdacht zu bestätigen, dass dort die
Fußbodenfläche - ohne Abzug der Sitzplätze - als Basis für die Ermittlung der Stehplatzzahlen
herangezogen wird...
Ich habe leider keine Typenblätter von diesen Fahrzeugen (bzw beschränken diese sich immer
nur auf die (Seiten-)Ansichten), die es mir erlauben würden, nachzuvollziehen, wie diese Zahlen
tatsächlich zustandekommen. Falls mir hier jemand mit Grundrissen helfen könnte, wäre ich
natürlich sehr dankbar!

Das gleiche trifft ja auch auf die in Graz eingesetzten Busse zu, bei denen offensichtlich
die (Deutschen) Herstellerangaben übernommen wurden. Dass ein CitaroG 115 Stehplätze
(und damit insgesamt 157) hat, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, zumal dieser Wert
im Bereich der kapazitätsstärksten Grazer Straßenbahnfahrzeuge liegt. Der o.g. Verdacht
bestätigt sich in diesem Fall allerdings nicht (damit käme man auf ca 135 - 140 Stehplätze).
Leider hab ich auch vom Citaro bisher keine brauchbaren Grundrisse gefunden, um dieser
Frage selbst auf den Grund gehen zu können...


Da liegen die GVB mit ihren Fahrzeugen (Mannheimer, Cityrunner) absolut im Rahmen, das liegen auch die Wuppertaler-TW mit 26,6 m!!!


Die Wuppertaler Neubauachtachser waren 25.645mm lang (Quelle s.o. bzw #18), von den
Umbauwagen hab ich keine exakten Daten, sie waren aber in etwa gleich lang.


Im Zusammenhang mit dem Jakominiplatz-Umbau gab es u. a. die Diskussion über die Bahnsteiglängen und - korrespondierend damit - auch über max. Fahrzeuglängen. Damals wurden 54 m für eine Doppelhaltestelle festgelegt [...]


Diese Werte wurden allerdings weniger ,,festgelegt", als vielmehr durch die beengten Platzverhältnisse
des Jakominiplatzes vorgegeben. Diese Entscheidung ist auch nachvollziehbar, es erscheint mir
aber absolut nicht gerechtfertigt, dass diese Festlegung trotz ständig steigender Fahrgastzahlen
und der dadurch bedingten Notwendigkeit einer massiven Kapazitätserweiterung weiterhin die
Infrastruktur des gesamten Betriebes bestimmt. Von diesem Dogma ist man zwar eh schon vor
Jahren abgerückt, gerade deswegen halte ich es für umso bedenklicher, dass die Variobahnen
dennoch wieder in dieser "Länge ??? " bestellt wurden.


Was ich damit sagen will ist, dass Graz bezüglich der Fahrzeuglängen kein Sonderling ist (obwohl dies hier so ein bisserl dargestellt wurde) - eher in puncto Fahrzeugbreite, was ja jetzt (fast) endgültig behoben wird [...]


In der von Dir beschriebenen Epoche - den 60er, 70er und 80er Jahren war Graz in dieser
Hinsicht durchaus kein Sonderling, aber spätestens seit der Bestellung der Cityrunner nimmt
Graz sehr wohl eine Sonderstellung ein (gemeinsam mit Helsinki, 24,4m!), da seither nur mehr
Fahrzeuge der 30-32m- Kategorie in der Jakominiplatzkonform auf 27m verkürzten Ausführung
beschafft wurden. In mit Graz vergleichbaren Städten ist indessen großteils längst die 40m-
Kategorie zum Standard geworden.

Der Umstieg auf die größere Breite war ja deshalb notwendig, weil von der Industrie schon seit
vielen Jahren keine serienmäßigen 2,20m- Fahrzeuge mehr angeboten werden und sich solche
Sonderwünsche ganz massiv im Preis niederschlagen (wie das ja auch bei den Cityrunnern der
Fall war).
Auf das Fassungsvermögen dürfte dieser Breitenunterschied allerdings nur geringe Auswirkungen
haben, da man zwar rein rechnerisch auf eine größere Nutzfläche kommt, auf einem 10 cm breiten
Streifen aber keine zusätzlichen Fahrgäste unterbringen kann.


Der Cityrunner ist übrigens lt. Hersteller 27 m lang, die Variobahn 27,4 m!


Wobei die erstgenannte die Wagenkastenlänge, die zweite aber die Gesamtlänge darstellt.
Lt Typenblatt der Fa Bombardier (Quelle Stadtverkehr 6/2001) beträgt die Gesamtlänge des
Cityrunners 27.300 mm, die Gesamtlänge der Variobahn ist in den, ebenfalls im ,,Stadtverkehr"
veröffentlichten, Typenblättern mit 27.020 angegeben, da haben sich wohl dann im Zuge des
letztendlich ausgeführten Designs der Fahrzeugköpfe noch Änderungen ergeben.
(Ich bin für meine Hüllkurvenvergleiche übrigens auch von dieser Gesamtlänge von 27.020mm
ausgegangen, es kann also sofort damit begonnen werden, diese in Frage zu stellen!!!)


...die Durchgangsbreite wird im Wesentlichen von der Fahrzeugbreite und der Form der Bestuhlung bestimmt. Bei einer ordentlichen 2+1-Bestuhlung hätte man bei der Variobahn einen entsprechend um ca. 10 cm breiteren Durchgang.


Bei Niederflurfahrzeugen - und nicht nur bei Hundertprozentigen - wird die Durchgangsbreite
eben ausschließlich durch die Fahrwerke bestimmt und liegt daher bei allen derartigen Konzepten
bei 600 - 700mm, nicht selten wird versucht, dieses Problem mit einer 2+1,5- Bestuhlung zu
kaschieren, womit man aber nMn weniger Stehplätze gewinnt, als man Sitzplätze verliert.
Um da eine klassische 2+1- Bestuhlung realisieren zu können, müsste man den Wagenkasten
seitlich versetzt auf den Fahrgestellen platzieren...  ;D

Da Stadler  ja immer schon bemüht ist, Fahrzeugdaten möglichst unter Verschluss zu halten,
habe ich keine exakten Angaben zu den Durchgangsbreiten der Variobahn, aus den Typenblättern
herausgemessen betragen diese bei den Triebfahrwerken (1+1) ca 620mm, bei den Lauffahrwerken
(2+2) ca 500mm. Bei einer 2+1- Bestuhlung würde also der Gang um ca 6cm breiter werden. Diese
Verbreiterung wäre kaum spürbar, würde aber weitere zwei Sitzplätze kosten, wäre also in meinen
Augen nicht sinnvoll.


Noch was zur Infrastruktur: natürlich (oder Gott, sein Dank!) ist Graz nach wie vor eine mittelalterliche Stadt, die in der Gründerzeit gewachsen ist, was bedeutet, dass viele Straßenzüge eng und oft auch verschlungen sind. Da kann sich in genero bezüglich der Infrastruktur nicht viel ändern (wie auch?). Insofern ist dieser Vorwurf nicht ganz gerecht.


Diese Parameter haben Einfluss auf die mögliche Fahrzeugbreite und deren Hüllkurve, in
keiner Weise aber auf die Länge der eingesetzten Züge.

Tatsache ist aber auch, dass Graz nach wie vor wächst - gegenwärtig und in Zukunft sogar
verstärkt - von Seiten der Stadtplanung aber, zumindest was die Festlegung und Freihaltung
von ÖPNV- Trassen betrifft, bisher darauf nicht reagiert wird (die 300m am Hirtenkloster, für
die es an beiden Enden keine Fortsetzung gibt, ändern daran auch nichts...).


(an anderer Stelle in diesem Forum wurde z. B. der Bau von Überholgleisen als nicht notwendig bezeichnet).


Kein Mensch, der auch nur die geringste Ahnung von der Materie hat, würde jemals die
Notwendigkeit von Überholgleisen - zumindest an den Endstationen - in Frage stellen!

  • SG220
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #43
In dem von mir zitierten Prospekt (inkl. Plan) der Fa. DÜWAG finden sich zu den Duisburgern folgende Angaben:

Sitzplätze: 63
Stehplätze: 83 (bei 4 Personen/m²)
Stehplätze: 165 (bei 8 Personen/m²)


In einem Prospekt (inkl. Plan) der Fa. MAN zu den Augsburger Achtachsern der Type "Mannheim/Duisburg finden sich folgende Angaben:

Sitzplätze: 61
Stehplätze: 87 (bei 4 Personen/m²)
Stehplätze: 174 (bei 8 Personen/m²)

In der Broschüre "100 Jahre Grazer Tramway" aus dem Jahr 1978 finden sich für die Reihe 500 folgende Angaben:

Sitzplätze: 52
Stehplätze: 82 (4 Personen/m²)

Damit ergibt sich eine zugelassene Platzzahl von 134!

In einem SGP - Prospekt findet sich zu dieser Reihe folgende Angaben, die sich auf den Zustand nach dem Ausbau von 12 Sitzplätzen wegen des Unfalls beziehen:

Sitzplätze: 40
Stehplätze: 94 (4 Personen/m²)

Womit die zugelassene Platzzahl von 134 unerändert geblieben ist!
In diesem Prospekt findet sich allerdings ein Plan, in dem noch die ursprünglichen 52 Sitzplätze eingezeichnet sind.

In der "CD - Tram" werden für diese Reihe allerdings 40 Sitzplätze und 96 Stehplätze angegeben......!


MfG
SG2200

  • Ch. Wagner
Re: Kapazität Straßenbahn
Antwort #44
Soweit mir bekannt ist, wird in Österreich die Fahrgasthöchstmenge von der vorhandenen Bodenfläche abhängig gemacht. Wie bei @SG220 zu lesen ist, orientieren sich auch die Herstellerangaben daran. Ich glaube, daß uns da @p... weiterhelfen kann, vielleicht auch mit Zahlen zu anderen Verkehrsmitteln wie Bahn.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
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