Und warum provoziert ein Velocipedist die Straßenbahn mit 100 Fahrgästen?
Weil er es kann. Und weil die Radfahrer in Graz fahren können, wie und wo sie wollen. Und weil die Polizei nicht kontrolliert. Und weil die hochgelobte Ordnungswache nur Papierlwegwerfer abmahnen kann.
Eigentlich hätte ich mir etwas mehr als so einen stupiden Pauschalsatz erwartet.
Es steht jedem frei als Radfahrer unterwegs zu sein und sich an nichts zu halten, wie es angeblich die Radfahrer tun. - Viel Spass dabei.
Die Polizei kontrolliert oder hält Radfahrer auch auf (öfter als Nicht-Radfahrer glauben) wie zum Beispiel bei der Straßenbahnquerung Wickenburggasse, wo sie (auch zu Recht) die Radfahrer aufhält (obwohl Kreuzung voll einsichtig; Straßenbahn oft noch mitten in der Körösistraße unterwegs). Bei der alten Ampelanlage (ohne Gelblicht) haben sie Radfahrer, die nach Grünblinken noch drübergefahren sind aufgehalten, während daneben die Autofahrer noch ein paar Sekunden länger bei gelb drüber gerast sind (laut StVO verboten) und so manche Fußgänger gehen dort sowieso drüber, wie es ihnen passt teilweise ohne schauen. Deswegen musste schon so manche Straßenbahn eine heftigere Bremsung hinlegen.
Ich bin auch oft genug auf Strecken mit Straßenbahnen unterwegs und muss immer wieder mit erleben, dass so manche Bimfahrer(innen) irgendwie und irgendwo ihren Frust ablassen müssen und das dann gerne gegnüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern tun. Wenn ich in der Annenstraße mit Tempo 30 stadtauswärts fahre und hinter mir eine Straßenbahn mit vollem Tempo kommt und mich der Fahrer anbimmelt und es dann vor lauter "es mir zeigen wollen" nicht schafft, rechtzeitig zu halten und ein paar Meter über die eigentliche Halteposition hinausschisst und dann einer hinfliegt, bin dann auch ich der pöhse Radfahrer oder wie?
Oder ein schwer Gehbehinterter (beidseitig mit dreibeiniger Gehhilfe) bei der Ampel Kaiser-Josef-Platz aus 50m Entfernung angebimmelt wird, weil der es nicht geschafft hat, bei der Grünphase schnell genug drüberzukommen und der Fahrer erst im letzten Moment bremst, weil der Fußgänger einfach nicht zur Seite springt. Wenn dann in der Straßenbahn einer hinfliegt, ist dann auch dieser renitente Fußgänger schuld?
Oder sei es einfach auch nur, dass Busfahrer(innen) die Türen schließen und wegfahren, wenn gerade eine Straßenbahn in die Haltestelle fährt.
Mag sein, dass sich der Radfahrer wie ein O.loch verhalten hat, aber wenn die Straßenbahnfahrerin hinter einem "sehr langsamen" Radfahrer mit entsprechendem Sicherheitsabstand unterwegs war und eine Gefahrenbremsung hinlegen muss, klingt das für mich etwas widersprüchlich.
@commanderr: Welche attraktiven Alternativen hat man in so manchen Innenstadtabschnitten? (wie z.B. Reitschulgasse Richtung Technik oder Herz-Jesu-Kirche)
Grundsätzlich würd mich ja interessieren, wieviel Zeit die Straßenbahn auf einer Runde aufgeteilt durch Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger verliert.
In Leonhard steht die Straßenbahn derzeit dank zahlreicher autofahrender Vollpfosten (Kreuzungsblockierer) eigentlich fast immer ein paar Minuten. In der Leonhardstraße ab der Merangasse stadeinwärts werden dann Radfahrer angebimmelt, weil man vielleicht 5 Sekunden verliert.
@FlipsP: Die Zeichen zwischen den Gleisen machen genau keinen Unterschied. Dort wo sie aufgepinselt sind fährt eigentlich jeder Radfahrer sowieso zwischen den Schienen. Die Symbole sind auch weniger für Radfahrer oder Bimfahrer gedacht als viel mehr für Autofahrer, die irgendwie nicht ganz verstehen und akzeptieren können, dass man in manchen Abschnitten nicht auf dem 30cm Streiferl zwischen Schiene und Gehsteigkante fahren will, wo sich auch die Regenabläufe mit Längsöffnungen in Radreifenbreite befinden.