Re: Störungen, Behinderungen und Sonstiges
Antwort #3395 –
Einige Gedanken zur Wettersituation von mir (als einigermaßen fachkundiger Nicht-Meteorologe bzw. interessierte Laie): Die Sache ist etwas komplexer, als teilweise hier aber besonders auf Facebook in Userbeiträgen und Kommentaren dargestellt. Es haben mehrere Umstände zusammengespielt. Die Wettermodelle haben großteils die Situation nicht exakt erfasst, wobei es keine große Fehlprognose war. In der Höhe hat sich die Nordströmung um einige Stunden früher durchgesetzt, als in den Modellen gerechnet wurde. Das hat dazu geführt, dass die Wolkendecke früher auflockerte und die nächtlichen Temperaturminima geringer ausfielen als gerechnet. Gestern wurden Minima um +2°C für die südliche Steiermark gerechnet. An der TAWES-Station Graz Universität lag das Minima heute Früh bei +0,5°C. Dabei handelt es um die Lufttemperatur, die in 2 Meter Höhe gemessen wird. Auf der Bodenoberfläche und auf exponierten Flächen war es, je nach Untergrund und Material, sicher um mindestens 1°C kälter. Wie schon angedeutet, ist der Unterschied zu den prognostizierten Temperaturen gering, die Auswirkungen war dementsprechend umso größer (da es große Unterschiede macht, ob es +1°C oder -1°C hat). In dem Fall kann man auch nicht von einem ,,normalen" Frost sprechen. Der, statistisch bzw. witterungsklimatologisch gesehen, ,,normale" Frost ist im Raum Graz ein Kahlfrost (Fröste ohne vorhandene Schneedecke), meist überhaupt auch ohne knapp vorangegangenes Niederschlagsereignis. Ein Ereignis mit überfrierender Nässe kommt zum Glück (wie auch gefrierender Regen) im Raum Graz nicht allzu oft vor, wenngleich man auch auf solche Ereignisse vorbereitet sein sollte. Zusammenfassend kann man sagen: Es wäre zu einfach, jemanden oder einer Organisation alleine die Schuld zu zuschieben, es habe sicher mehrere Umstände zusammengespielt.
Sicher gibt es auch bei den GL für die Meisterung solcher Situationen noch reichlich Verbesserungspotenzial. ...