Natürlich sind abgetrennte Trassen ein optimaler Ausbauzustand, nur wird das solch Unfälle wie diesen, aber auch jenen in der CvH im Frühling, nicht verhindern - es wird in einer Stadt nun mal immer wieder nötig sein, die Trasse zu queren. Und da reden wir dann noch nicht von potentiellen Konfliktpunkten wie der Querung der Fußgängerzone oder die Einfahrt in Haltestellenbereiche, wo potentiell immer jemand vor das Fahrzeug stürzen kann, eigene Trasse hin oder her.
Ich bin ja selbst kein großer Freund von der umgreifenden Sicherheitswahn-Diktatur, wo alles blinken, biepen und mit Warnhinweisen versehen sein muss. So nach dem Motto: "WARNUNG: ein Blick auf ihre Armbanduhr kann zu Stresssymptomen, Eile und in weiterer Folge zu Unfällen führen. Planen sie daher immer ausreichend Zeit ein und verzichten zu ihrer Sicherheit mal auf den Blick auf's Ziffernblatt"
Dennoch: es geht bei dem Thema ja nicht unbedingt nur darum, was zulässig ist, sondern auch, was technisch möglich und mit vertretbarem Aufwand umsetzbar ist. In meinen Augen hat da eben die Variobahn eine eher suboptimale Gestaltung, da sie begünstigt, dass sich der Wagen wie ein Eisbrecher über Hindernisse schiebt. Nach den vergangenen Unfällen sollte dieses Problem auch bei den verantwortlichen Personen angekommen sein, und dementsprechend wären in meinen Augen vertretbare Nachrüstungen angebracht.
Natürlich, wenn man z.B: von einem Betonmischer angefahren wird, so wird man auch überrollt werden, man hat aber eine Überlebenschance, solange man nicht unter die Räder kommt, da das Fahrzeug über die ganze Länge hoch bleibt. Bei der Variobahn hingegen bietet die Front je nach Gleis/Straßenlage einen Spalt von 30-40cm, der dann zum Fahrwerk hin auf ca. 15 cm über die volle Wagenbreite absinkt, Überlebenschance NULL.
Bei 500/600 sorgen die Fangkörbe für eine gewisse Sicherheit, zudem haben die Drehgestelle noch Bahnräumer, die zumindest einem vollständigen Überrollen eine weitere Barriere entgegen stellen. Die CR sind doch deutlich tiefer an der Front, da kommt ein Arm oder Bein mal durch, der Kopf oder stärkere Personen aber eher nicht, was aber nicht heißt, dass hier nicht auch noch Potential da wäre.
Beim ULF in Wien gibt's z.B: die Gummilippen-Bahnräumer, die einen minimalen Spalt lassen und zumindest so lange funktionieren, solange die Rammbohle fest am Fahrzeug sitzt. Der Flexity Wien hat mWn Airbags verbaut, die sich bei Anprall aufblasen und den Spalt zur Fahrbahn hin schließen. ein solches System ließe sich z.B. bestimmt mit vertretbarem Aufwand nachrüsten, wissentlich, dass deswegen immer noch was passieren kann, weil es eben 100% Sicherheit nicht gibt.