GKB Chronik

Begonnen von amoser, 15 08, 2025, 16:34

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Sanfte Mobilität

Zitat von: FlipsP am  17 08, 2025, 18:19Und wieso soll das Aufgabe der ÖBB sein?
Wieso sollte man das überhaupt als Nachhaltigkeitsstrategie verkaufen? Das hat damit ja nichts zu tun.

Warum sollten Sie es nicht machen? Ich habe es ja bewusst im Konjunktiv gehalten. Andere Unternehmen machen es ja auch. Ist letztlich eine Entscheidung des Besitzers.

Grundsätzlich muss niemand irgendwas, nur darf man sich halt nicht wundern, wenn man dann geschichtslos durchs Leben rennt. Bestes Beispiel ist ja gerade der "größte Kapitän aller Zeiten", dem kann man geschichtlich auch alles erzählen kann und er glaubt es dann ...

W.

StlB Kh. 101

Nachdem wir keine direkte Demokratie sind, kann im Fall eines Staatskonzerns wie der ÖBB "der Besitzer" bzw, juristisch korrekter, der Eigentümer nichts direkt entscheiden. Eigentümervertreter ist der Verkehrsminister, der sich aber nur in strategisch wichtige Entscheidungen, insbesondere im Infrastrukturbereich, einmischt. Über das Tagesgeschäft entscheidet der CEO - und leider hat es eben die Erlebnisbahn gekillt, dass in diesem Amt mit Kern ein BWLer und kein gelernter Eisenbahner darüber entschieden hat.

Sanfte Mobilität

#32
Grundsätzlich könnte der Besitzer/Eigentümer als Gesetzgeber aber eine entsprechende Vorgabe machen. Das Unternehmen hat auch selbst die Renaissance des totgesagten Nachtzugs eingeläutet mit massiven Investitionen (freilich mit dem "Problem" des zu großen Erfolgs auf bestimmten Relationen).

Erhalt des kulturellen Erbes ist ja in der "Kulturnation" Österreich schon irgendwie ein - ungeschriebenes - Staatsziel.

Das Thema Erlebnisbahn ist aber was ganz anderes.

W.

Hilde B.

Zitat von: StlB Kh. 101 am  17 08, 2025, 19:15Über das Tagesgeschäft entscheidet der CEO - und leider hat es eben die Erlebnisbahn gekillt, dass in diesem Amt mit Kern ein BWLer und kein gelernter Eisenbahner darüber entschieden hat.

Herr Kern ist seit 2016 nicht mehr im Amt. Sein Nachfolger hätte genug Zeit gehabt eine Kehrtwende einzuläuten.

Martin

Zitat von: Hilde B. am  17 08, 2025, 20:19Herr Kern ist seit 2016 nicht mehr im Amt. Sein Nachfolger hätte genug Zeit gehabt eine Kehrtwende einzuläuten.
Den interresierts wsl auch nicht. Kostet ja schließlich was.
Liebe Grüße
Martin

Sanfte Mobilität

Und was einmal abgeschafft ist, kommt nicht so leicht wieder (sieht man ja in anderen Bereich auch). Aber das Thema Erlebnisbahn hat ja nur peripher was mit Geschichtsbewusstsein zu tun ...

W.

Hilde B.

Ja und nein.
Herr Soukup war jedenfalls ein spitzen Kerl. Leider ist er viel zu früh verstorben.

FlipsP

Zitat von: Sanfte Mobilität am  17 08, 2025, 19:08Warum sollten Sie es nicht machen? Ich habe es ja bewusst im Konjunktiv gehalten. Andere Unternehmen machen es ja auch. Ist letztlich eine Entscheidung des Besitzers.

Grundsätzlich muss niemand irgendwas, nur darf man sich halt nicht wundern, wenn man dann geschichtslos durchs Leben rennt. Bestes Beispiel ist ja gerade der "größte Kapitän aller Zeiten", dem kann man geschichtlich auch alles erzählen kann und er glaubt es dann ...

W.

Richtig. Es kann gemacht werden, muss aber nicht. Hier wird es aber immer so dargestellt, als wäre es die Aufgabe der ÖBB.
Ihr habt ja genügend Stehsätze geliefert.
Zitat von: StlB Kh. 101 am  17 08, 2025, 19:15Nachdem wir keine direkte Demokratie sind, kann im Fall eines Staatskonzerns wie der ÖBB "der Besitzer" bzw, juristisch korrekter, der Eigentümer nichts direkt entscheiden. Eigentümervertreter ist der Verkehrsminister, der sich aber nur in strategisch wichtige Entscheidungen, insbesondere im Infrastrukturbereich, einmischt. Über das Tagesgeschäft entscheidet der CEO - und leider hat es eben die Erlebnisbahn gekillt, dass in diesem Amt mit Kern ein BWLer und kein gelernter Eisenbahner darüber entschieden hat.

Das stimmt so nicht ganz. Das Verkehrs- oder Kulturministerium könnten sehr wohl einen ,,Verkehrsgeschichtsfonds" aufstellen.

 

StlB Kh. 101

Kann man machen, wenn man will. Und im Grunde müsste man nur eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Technischen Museum und der ÖBB aufstellen. (Derzeit stehen die Loks im Technischen Museum ja auch nur relativ lieblos herum.)

Nur, dass ein Verkehrsminister sich persönlich für Eisenbahngeschichte und Eisenbahn als Erlebnis interessiert, ist noch viel unwahrscheinlicher als bei einem Bundesbahnchef.

Sanfte Mobilität

Zitat von: FlipsP am  17 08, 2025, 21:58Ihr habt ja genügend Stehsätze geliefert.

Ich kann mit dieser Metapher oder was immer damit gemeint ist, nichts anfangen. Mir scheint, du nimmst die Diskussion nicht sonderlich ernst. Fakt ist, dass Alter, Schönheit o. ä. keine kulturwissenschaftlichen und historischen Begrifflichkeiten sind.

Und ja, Verkehrs- und/oder Kunstministerium könnten einen entsprechenden Fonds einrichten. Ändert trotzdem nichts daran, dass man zur Umsetzung interessierte Unternehmen benötigt.

W.

s_gelb

Man darf nicht vergessen - unter anderem über die Schiene "ÖBB-Gleisgeschichten" sind die ÖBB auch immer wieder nostalgisch unterwegs und heben dabei die großen Leistungen der engagierten Vereinen und Ehrenamtlichen, die mit Herzblut an der Sache sind, besonders hervor. Hier gibt es natürlich auch regelmäßig Beiträge, die Fahrzeuge der eigenen Firmengeschichte betreffen. Die Beiträge finden sich nicht nur online, sondern werden auch in jenem Magazin abgedruckt, das in den Fernverkehrszügen der ÖBB aufliegt womit die Gleisgeschichten einem weitem Publikum zugänglich gemacht werden. Und in gewisser Weise dadurch sicher auch einen Werbewert für die Vereine darstellt.

Und vl. nicht ganz so bekannt, natürlich verfügen die ÖBB auch über ein umfangreiches Unternehmensarchiv, dass die Unternehmensgeschichte in gewisser Weise besonders detailreich festhält.

Ansonsten muss man feststellen, dass sich die ÖBB immer mehr dem Wettbewerb zu stellen haben und hier finden dann kostenintensive Bereiche, die die Stellung am Markt nicht oder nur kaum stärken, verständlicherweise nur noch wenig Platz.

danihak

Zitat von: Sanfte Mobilität am  18 08, 2025, 08:16Ansonsten muss man feststellen, dass sich die ÖBB immer mehr dem Wettbewerb zu stellen haben und hier finden dann kostenintensive Bereiche, die die Stellung am Markt nicht oder nur kaum stärken, verständlicherweise nur noch wenig Platz.

Muss sich "die DB" auch, leistet sich dennoch ihr Unternehmensgeschichte zu erhalten.

FlipsP

Zitat von: Sanfte Mobilität am  18 08, 2025, 08:16Ich kann mit dieser Metapher oder was immer damit gemeint ist, nichts anfangen. Mir scheint, du nimmst die Diskussion nicht sonderlich ernst. Fakt ist, dass Alter, Schönheit o. ä. keine kulturwissenschaftlichen und historischen Begrifflichkeiten sind.

Und ja, Verkehrs- und/oder Kunstministerium könnten einen entsprechenden Fonds einrichten. Ändert trotzdem nichts daran, dass man zur Umsetzung interessierte Unternehmen benötigt.

W.

Wenn die Eigentümer es den ÖBB vorgeben und finanzieren, dann findet man dort genug Leute die sich um alte Fahrzeuge kümmern würden.

Und ja klar nehm ich das Jammern und den Vorwurf, dass sich die ÖBB nicht um ihre Geschichte kümmert nicht ernst.

FlipsP

Zitat von: danihak am  18 08, 2025, 09:16Muss sich "die DB" auch, leistet sich dennoch ihr Unternehmensgeschichte zu erhalten.

Das machen auch die ÖBB (hat @s_gelb schön aufgezählt). Nur hält sie sich halt keine Nostalgiefahrzeuge.

Ärgert eigentlich nur ein paar wenige Leute.

Sanfte Mobilität

#44
Zitat von: FlipsP am  18 08, 2025, 09:34Und ja klar nehm ich das Jammern und den Vorwurf, dass sich die ÖBB nicht um ihre Geschichte kümmert nicht ernst.

Das merkt man und ist eine ziemliche Unverschämtheit und Respektlosigkeit gegenüber jenen Diskutanten, die das als Notwendigkeit erachten und das entsprechend argumentieren.

Ich persönlich jammere nicht und mache daraus auch keinen Vorwurf, ich bin nur der Meinung, dass es so ein Unternehmen wie die ÖBB wieder in größerem Ausmaß tuen sollte. Wie gesagt, Geschichtsvergessenheit wäre ziemlich fatal.

W.