Aus für Verbrenner-Aus

Begonnen von Südbahnlöwe, 15 09, 2025, 12:39

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Südbahnlöwe

https://orf.at/stories/3405444/

Manche werden sich nicht freuen, manche schon.

Sanfte Mobilität

Wäre eine ziemliche Fehlentscheidung, die nur deshalb zustande kommt, weil die deutsche Autoindustrie es nicht schafft, konkurrenzfähige Elektroautos auf den Markt zu bringen. Das Argument der so genannten "Technologiefreiheit" ist sowieso ein Witz, weil die das so von Anfang in der Regelung drinnen war. Nur: welche bezahlbaren (!) E-Fuels oder Wasserstoff wird es denn in 10 Jahren geben. Meiner Meinung nach dient das alles, auf Zeit zu spielen.

Auf der anderen Seite setzt China komplett auf Elektroautos (da kommen die Europäer halt nicht mehr dazwischen) und werden eine gewichtige Rolle am Weltmarktspielen (freilich durch staatliche Hilfen). Bekanntlich gibt es in Norwegen seit 1.1.2025 de facto ein Verbrenner-"Aus", dort allerdings durch steuerliche Maßnahmen. Seit Jahren sind deshalb Elektroautos führend bei den Verkaufszahlen. Komisch, dass das dort so unpragmatisch passiert ...

W.


Stipe

Da können die europäischen Volksparteien machen was sie wollen, der E-Antrieb als effizientere Lösung wird sich durchsetzen. Wenn die Quote auf 90% abgesenkt wird, wie die Autoindustire wünscht, wäre das aber kein Beinbruch, sondern ein Anerkennen der Realität. Es bringt auch nichts, wenn wir unsere Automobilindustrie vernichten und die Verbrenner außerhalb der EU gebaut werden.

Sanfte Mobilität

Zitat von: Stipe am  15 09, 2025, 14:11Da können die europäischen Volksparteien machen was sie wollen, der E-Antrieb als effizientere Lösung wird sich durchsetzen. Wenn die Quote auf 90% abgesenkt wird, wie die Autoindustire wünscht, wäre das aber kein Beinbruch, sondern ein Anerkennen der Realität. Es bringt auch nichts, wenn wir unsere Automobilindustrie vernichten und die Verbrenner außerhalb der EU gebaut werden.

Das wird die normative Kraft des Faktischen in der Wirtschaft regeln und wenn man sich nicht schleunigst den Herausforderungen stellt, wird die europäische (und v. a. deutsche) Autoindustrie ganz schnell weg sein, weil den Zug der Zeit einfach verschläft. Der helfen 90 %, das eine oder andere Jahr Aufschub oder gar die ganze Rücknahme nichts. Man kann davon ausgehen, dass sich die Autoindustrie in kommenden Jahre massiv ändern wird, weil die Chinesen da die alles beherrschende Macht sein werden.

W.

scheurin

Genau deshalb ist die europäische Herangehensweise mit übertriebener Regelung (für fast alles) so schädlich wie man es an der wirtschaftlichen Entwicklung nur unschwer erkennen kann. Klar, die Europäer haben geschlafen aber woher kommt der Pionier der elektrischen Fahrzeuge? Aus einem Land der Deregulation.

Sanfte Mobilität

#6
Zitat von: scheurin am  15 09, 2025, 14:52Genau deshalb ist die europäische Herangehensweise mit übertriebener Regelung (für fast alles) so schädlich wie man es an der wirtschaftlichen Entwicklung nur unschwer erkennen kann. Klar, die Europäer haben geschlafen aber woher kommt der Pionier der elektrischen Fahrzeuge? Aus einem Land der Deregulation.

Einmal schauen, was mit dem Pionier so passiert in der nächsten Zeit ...

Und was Regelungen betrifft, ist halt die Frage, ob entsprechende staatliche Subventionen (wie in China) nicht bloß ein Synonym für Regeln sind. Bei uns gibt es Regeln, eben de facto keine Subventionen und den freien Markt, auf dem dann der bessere/günstigere den Zuschlag bekommt. Das ist der Unterschied. Außerdem ist die EU kein einzelner Staat, sondern besteht aus Mitgliedsstatten, da braucht es eben gemeinsame Spielregeln.

Und wenn man von Deregulierung spricht, der europäische Binnenmarkt ist die größte Deregulierungsinitiative überhaupt. Man stelle sich vor, jedes Modell müsste in jedem europäischen Land einzeln zugelassen werden (wie das früher der Fall war). Jetzt reicht ein Zulassungsprozess und gilt für ganz Europa. Dieses Märchen von der "übertriebenen Regulierung" ist halt auch nicht war, genauso wie das vom angeblichen "Wasserkopf" Brüssel

Meiner Meinung nach ist diese Ankündigung reiner Populismus, weil es gerade im Moment opportun ist wirtschaftliche Interessen gegen Klimaschutz auszuspielen anstatt die Chancen darin zu suchen!

W.

Ch. Wagner


Auto herstellen ist einfach. Die Batterien sind das Problem, und da hinkt die deutsche Industrie 10 Jahre hinterher. Mercedes und Co. beziehen ihre von China.

PeterWitt

Solange solche Gesetze gemacht werden.... :-X
Krone

Muss man mMn nicht verstehen. Ein Pritschenwagen, ein Lieferwagen, meinetwegen, aber sowas ist einfach nur hochgradig ineffizient und unnötig


FlipsP

Es sind ja nicht einmal wirklich die Hersteller (auch nicht die deutschen (eventuell bis auf den VW Konzern).

BMW fährt zB volles Programm elektrisch und ist auch bei den Weltmarktführenden dabei.

Viel mehr ist es eine rückwärtsgewandte, dumme Politik. Schaut auch den Söder an: Fordert Verbrennerverbot seit Jahren und als es dann da ist, fordert er, dass es aufgehoben wird (selbes Spiel bei der Atomkraft).

Sanfte Mobilität

#11
Es sind schon auch die Unternehmen, aber natürlich auch nicht alle.

Und bei der Politik halt vorrangig die CSU mit Söder und Weber, weil die halt Angst um die bayrische Autoindustrie haben.

Aber das ist ja alles orchestriert und kommt nicht von ungefähr! Nicht umsonst wurde heute auch die Kürzung des Ökostrom-Ausbaus verkündet. Alles Schritte rückwärts!

W.

Ch. Wagner

#12
VW ist ein schönes Beispiel: Hauptaktionär ist mit 53% Porsche, 20% Niedersachsen und 17% Katar. Herr Porsche bekommt in Sazburg einen Tunnel zu seinem Häuserl, Niedersachsen mischt politisch mit, und Katar hat ein Körbergeld zum Einkauf alternder Fußballer. Und in Österreich hat ein Volkshauptmann einen VW als Dienstwagen gehabt. Beiden hat das nicht gut getan.

StlB Kh. 101

Es hängt halt schon viel Industrie an der Verbrennerproduktion, gerade auch im Autozulieferland Österreich. Das müsste man industriepolitisch rechtzeitig anfangen, aber ich glaub nicht, dass das wer tut. Siehe z. B. hier:

https://www.wienerzeitung.at/h/verbrennerland-osterreich

Sanfte Mobilität

Deswegen ist es ja entscheidend, dass man möglichst früh Klarheit hat. Und das war ja bis dato so.

Dass ein Elektroauto weniger Teile braucht ist keine neue Erkenntnis. Am schlimmsten wäre allerdings, wenn man weiterhin auf den Verbrenner setzt, dann halt die Autos nicht mehr in der Form verkaufen kann und dann kurzfristig agieren muss. Deshalb muss man jetzt diese Transformationsprozess beginnen und nicht erst 2035 oder später!

Dieses ganze Gequassel wegen Technologieoffenheit führt nämlich zu keinen klaren Entscheidungen. Es hat sich doch für den Moment einmal das Elektroauto als deutlich führende Alternativlösung herauskristallisiert, weil a) Wasserstoff und b) die so genannten E-Fuels in absehbarer Zeit für die Individualnutzung einfach viel zu teuer sein werden. Wasserstoff wird ein Thema für die Industrie (Stahlbranche), natürlich grün produziert (also mit erneuerbarer Energie9 und E-Fuels werden möglicherweise ein Thema für den Flugverkehr.

Es wird sicherlich keinen drei- oder viergeteilten Automarkt geben (Verbrenner, E-Fuels, Wasserstoff und Elektro) - auch wenn es da Überschneidungen gibt, aber gewisse Infrastrukturen müsste man auf jeden Fall bereithalten. Viel zu umständlich und kostenintensiv.

MMn wird da nur auf Zeit gespielt, um noch möglichst hohe Gewinne mitzunehmen. Wirklich zukunftsfähig ist das nicht!

W.