Südwestlinie "light"

Begonnen von PeterWitt, 08 01, 2025, 07:26

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5047er

Zitat von: FlipsP am  10 01, 2025, 09:49Das würde ich nicht annehmen. Denn der Grund für den Schwenk auf die Augartenbrücke ist ja, dass man ja nicht den MIV einschränken will.

Den MIV schränkt man schon ein, nur eben nicht in der Brückenkopfgasse/Radetzkybrücke sondern in der Zweiglgasse/Augartenbrücke. Denn durch die Führung der Straßenbahn in beide Richtungen gibt es dort entweder gar keinen MIV mehr oder nur mehr in Richtung Osten.

Den Schwenk macht man wohl am ehesten, um auch eine Haltestelle
an der Gesundheitskasse zu haben.

Sanfte Mobilität

Zitat von: Stipe am  10 01, 2025, 09:37Zwischen diktatorischen Zuständen und unserer Bürokratie gibt es aber Zwischenstufen. Dass - de facto in der gesamten EU - Entscheidungen und Verfahren so lange dauern ist ein massiver wirtschaftlicher Nachteil, der unseren Wohlstand mindert und damit auch wieder die Demokratie gefährdet, siehe die letzten Wahlergebnisse.

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite gibt es halt (erkämpfte) Bürgerrechte, Einspruchsmöglichkeiten und Verfahren zur Überprüfung der Umwelteinflüsse von Projekten in einer immer komplexeren (technischeren) Welt.

Und gerade die pöse EU (übrigens die Summe der Mitgliedsstaaten, die EU-Behörden machen nix, was vorher von den Mitgliedsstaaten nicht beschlossen wurde) hat zu meiner massiven Vereinfachung (und Kostenersparnis) für die Wirtschaft geführt. Geräte mussten früher in jeden Land zugelassen werden, i. d. R. reicht dazu heute ein Verfahren. Da wird halt immer gerne ein Feindbild aufgebaut. Ist halt leichter, als die Schuld bei sich zu suchen ...

ZitatWir sollten also tunlichst anstreben, hier besser und schneller zu werden, ohne rechtssstaatliche Prinzipien über Bord zu werfen.

Passiert ja eh laufend. Verfahren können beispielsweise online abgewickelt werden. Bessern werden kann man natürlich immer. Teilweise sind aber auch die Behörden nicht mehr entsprechend fachlich und personell besetzt.

W.

Sanfte Mobilität

Zitat von: 5047er am  10 01, 2025, 10:14Den MIV schränkt man schon ein, nur eben nicht in der Brückenkopfgasse/Radetzkybrücke sondern in der Zweiglgasse/Augartenbrücke. Denn durch die Führung der Straßenbahn in beide Richtungen gibt es dort entweder gar keinen MIV mehr oder nur mehr in Richtung Osten.

Den Schwenk macht man wohl am ehesten, um auch eine Haltestelle
an der Gesundheitskasse zu haben.

Nein, diese Streckenführung rührt daher, dass man verkehrliche Probleme durch die Brückenkopfgasse (mangelnde Genehmiungsfähigkeit) befürchtete. Ansonsten macht der Schwenk keinen Sinn. Und natürlich würde in der Zweiglgasse ein gemischter Fahrstreifen in Richtung Osten bleiben.

W.

5047er

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 10:19. Ansonsten macht der Schwenk keinen Sinn. Und natürlich würde in der Zweiglgasse ein gemischter Fahrstreifen in Richtung Osten bleiben.
Eine Anbindung der ÖGK ist also Sinnlos? Interessante Ansicht.

Anzunehmenderweise gäbe es diese Fahrspur aber nur für den MIV, der von Süden aus der Karlauerstraße kommt. Den von Westen kommenden MIV könnte man ja über die Brückenkopfgasse und den Grieskai führen, somit wäre der MIV von einem Großteil des Platzes verschwunden. 

Sanfte Mobilität

Zitat von: 5047er am  10 01, 2025, 10:22Eine Anbindung der ÖGK ist also Sinnlos? Interessante Ansicht.

Wo hätte ich das geschrieben? Das bezog sich auf die Situation in der Brückenkopfgasse. Abgesehen davon wäre die ÖGK auch über die Haltestelle Wielandgasse (wie etwa das Bezirksgericht) erreichbar, der Nordteil des Griesplatzes ebenso (der jetzt elegant umfahren werden würde).

W.

5047er

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 10:37Wo hätte ich das geschrieben?

Hier:

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 10:37Ansonsten macht der Schwenk keinen Sinn.


Naja, eine Anbindung der ÖGK mit 300 Meter Fußweg ist halt deutlich weniger attraktiv im Vergleich zur Haltestelle vor der Tür.

Zugegeben, der nördliche Griesplatz ist von der Haltestelle Griesplatz/Zweiglgasse auch rund 200 Meter weg. Aber der Bereich ist halt durch die Buslinien als auch die Entlastungsstrecke bereits gut erschlossen. Weiters ist die ÖGK wie schon erwähnt ein wichtiges Ziel und die Führung über die Augartenbrücke im Vergleich zur Radetzkybrücke stellt bei der geplanten Führung keinen Umweg da.

Anders wäre es gewesen, wenn man die Strecke weiter über die Rösselmühlgasse geführt hätte, dann wäre die längere Streckenführung im Vergleich zur Brückenkopfgasse natürlich ein Schildbürgerstreich gewesen.

riggnix

Ich finde, dass die Linienführung mit dem Schwenk eigentlich ganz elegant gelöst ist.
So kann man die ÖGK sinnvoll einbinden und hat eine große Chance, den Griesplatz vom Verkehr zu befreien.
Der Griesplatz hat dann im Süden eine Straßenbahnanbindung, und nördlich die Entlastungsstrecke. Der MIV kann über den Kai geführt werden (wie auch immer man die Fahrtrichtungen auf die Ufer verteilt). Damit zahlt sich vermutlich die Durchfahrt von Lazarettgürtel/Josef Huber Gasse/Griesplatz/Karlauer Straße nicht mehr aus, und der Durchzugsverkehr wird eher am Gürtel bleiben. Eine weitere starke Aufwertung für die Gegend, ohne dass man den Ziel- und Quellverkehr sonderlich behindert. Da wäre Mischverkehr in der Brückenkopfgasse denke ich deutlich anfälliger.
Abgesehen davon hat man eine sehr gute Anbindung vom Citypark in die Innenstadt und zur S-Bahn. Wenn die Buslinien in der Josef Huber Gasse danach sinnvoll gelöst werden, sehe ich eigentlich nur Vorteile.

Es ist natürlich schade, dass man die verstärkte Radetzkybrücke nicht benutzt. Aber wegen Fehlplanungen vor Jahrzehnten sollte man nicht auf eine bessere Linienführung verzichten (und mMn ist die neue besser). Da sollte man eher hinterfragen, ob die Ertüchtigung der Brücke damals ohne konkretes Straßenbahnprojekt sinnvoll war.

Simon

Zitat von: Stipe am  10 01, 2025, 09:37Wir sollten also tunlichst anstreben, hier besser und schneller zu werden, ohne rechtssstaatliche Prinzipien über Bord zu werfen.
Sehe ich eben auch so. Die EU ist für uns sehr wichtig, aber die Bürokratie sollte meiner Meinung nach mal angegangen werden (keine Angst, ich halte von der FPÖ nicht viel)

Sanfte Mobilität

Also, die Entlastungsstrecke hat mit dem Griesplatz Nord nicht viel zu tun (Haltestelle Bad zur Sonne).

Dass die ÖGK auch ein Ziel ist, ist unbestritten, ebenfalls ist der Griesplatz Nord ein Ziel (und wäre halt dann durch die Straßenbahn erreichbar gewesen). Das ist aber gar nicht das Thema. Das Thema ist, dass man beim Neubau der Radetzkybrücke - aus gutem Grund - eine Straßenbahnführung eingeplant hat und bei der Augartenbrücke nicht, weshalb man sie entsprechend ertüchtigen muss (ich erinnere nur an die Diskussionen hier bezüglich der Tegetthoffbrücke).

Viel entscheidender ist aber, ob es überhaupt verkehrlich eine Tramstrecke über den Griesplatz geben kann (egal, in welcher Variante) aufgrund der Bauentscheidung für den Autotunnel Marienhütte. Deshalb sollte man dazu bald eine Klärung herbeiführen!

W.

riggnix

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 12:42Also, die Entlastungsstrecke hat mit dem Griesplatz Nord nicht viel zu tun (Haltestelle Bad zur Sonne).
Da reden wir von 400m. Für das Einzugsgebiet vom nördlichen Griesplatz also sehr wohl relevant.

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 12:42Das Thema ist, dass man beim Neubau der Radetzkybrücke - aus gutem Grund - eine Straßenbahnführung eingeplant hat und bei der Augartenbrücke nicht, weshalb man sie entsprechend ertüchtigen muss (ich erinnere nur an die Diskussionen hier bezüglich der Tegetthoffbrücke).
Und genau da frage ich mich, was der "gute Grund" sein soll. Man hat ohne konkrete Pläne für eine Straßenbahnlinie (es gab Ideen, aber keine Pläne) eine unnötig teure Brücke gebaut, die jetzt einer möglichst guten Linienführung im Weg stehen könnte.
Das ist in meinen Augen einfach nur Fehlplanung aus den 90ern. Und nur wegen Jahrzehnte alten Fehlern sollte man heute nicht versunkenen Kosten nachlaufen, sondern für heute und die Zukunft bauen.

Sanfte Mobilität

#40
Zitat von: riggnix am  10 01, 2025, 13:59Da reden wir von 400m. Für das Einzugsgebiet vom nördlichen Griesplatz also sehr wohl relevant.

Genauso relevant wie die 300 m von der Wielandgasse zur ÖGK?

ZitatUnd genau da frage ich mich, was der "gute Grund" sein soll. Man hat ohne konkrete Pläne für eine Straßenbahnlinie (es gab Ideen, aber keine Pläne) eine unnötig teure Brücke gebaut, die jetzt einer möglichst guten Linienführung im Weg stehen könnte.
Das ist in meinen Augen einfach nur Fehlplanung aus den 90ern. Und nur wegen Jahrzehnte alten Fehlern sollte man heute nicht versunkenen Kosten nachlaufen, sondern für heute und die Zukunft bauen.

Naja, der Plan war die Südwestlinie via Griesplatz und Lazarettgasse (als Option über den Citypark) bis Don Bosco zu bauen. (später) inkl. Spange durch die Elisabethinergasse zur Annenstraße. Da gab es genügend Studien und Projekte und genau deshalb wurde die Radetzkybrücke für die Straßenbahn ertüchtigt. Das hat man sich damals schon alles sehr gut überlegt.

Die Frage ist, ob eine Südwestlinie "light" oder das Nicht-Anbinden des Siedlungskerns rund um die Lazarettgasse eine Entscheidung für die Zukunft ist? Ich habe da so meine Zweifel. Entscheidend ist ja die weitestgehende Ablösung der Buslinien durch die Straßenbahn auf dieser Relation. Das wird so nicht passieren.

W.

5047er

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 14:10Die Frage ist, ob eine Südwestlinie "light" oder das Nicht-Anbinden des Siedlungskerns rund um die Lazarettgasse eine Entscheidung für die Zukunft ist? Ich habe da so meine Zweifel. Entscheidend ist ja die weitestgehende Ablösung der Buslinien durch die Straßenbahn auf dieser Relation. Das wird so nicht passieren.
Mit der Strecke durch die Karlauerstraße bindet man halt die Gegend dort sowie den Citypark an - das ist meiner Meinung nach in etwa gleich wichtig, wie die Lazarettgasse gewesen wäre.

Gleichzeitig muss man aber sagen, dass die Lazarettgasse auch künftig eine gute Verbindung mit Bussen haben wird. Denn die Südwestlinie wird mittelfristig bestenfalls die Linie 31 ersetzen - und das auch erst, wenn die Straßenbahn bis Webling fährt.

Denn ein Zurückziehen der Linien 32 und 33 (z.B. bis Don Bosco) würde diese Linien durch den zusätzlichen Um3steigezwang schon sehr unattraktiv machen.

Ch. Wagner

Zitat von: Sanfte Mobilität am  10 01, 2025, 14:10Naja, der Plan war die Südwestlinie via Griesplatz und Lazarettgasse (als Option über den Citypark) bis Don Bosco zu bauen.


So weit ich weiß, gab es drei Varianten und diese wurde eben akzeptiert.

FlipsP

Zitat von: riggnix am  10 01, 2025, 13:59Da reden wir von 400m. Für das Einzugsgebiet vom nördlichen Griesplatz also sehr wohl relevant.

400 m in der Innenstadt? Das wird so gut wie keiner gehen. Da nutzt der Fahrgast andere Wege.

Sanfte Mobilität

Zitat von: 5047er am  10 01, 2025, 15:14Mit der Strecke durch die Karlauerstraße bindet man halt die Gegend dort sowie den Citypark an - das ist meiner Meinung nach in etwa gleich wichtig, wie die Lazarettgasse gewesen wäre.

Würde also bedeuten, dass man eigentlich zwei Strecken bauen sollte/müsste.

ZitatGleichzeitig muss man aber sagen, dass die Lazarettgasse auch künftig eine gute Verbindung mit Bussen haben wird. Denn die Südwestlinie wird mittelfristig bestenfalls die Linie 31 ersetzen - und das auch erst, wenn die Straßenbahn bis Webling fährt.

Aber eben nur durch den Bus und man wird mittelfristig auf der Relation einfach Direktverbindungen kappen müssen, weil das am Jakominiplatz sonst schon sehr eng wird, v. a. im Bereich der Radetzkystraße (Entlastungsstrecke, Buslinien). Die Idee sollte schon sein, zwei der drei Buslinien durch die Straßenbahn zu ersetzen (31 komplett und 33 mit Umsteigen). Das würde auch ordentlich Betriebskosten sparen, was auch nicht ganz unbedeutend ist.

W.