Re: Gleisbaustellen 2021
Antwort #143 –
Kurz gesagt, es interessiert schlichtweg niemanden, Rücksicht auf die Anrainer zu nehmen, die Leuchtturmprojekte müssen um jeden Preis schnellstmöglich und in bestmöglicher Qualität angebunden werden, alles andere ist egal.
Gut, die Details einer Baustelle (eigentlich sind es in dem Falle ja mehrere), die das tägliche Leben beeinflussen, sind die eine Sache. Jeder hat das schon einmal erlebt, eine Baustelle neben sich bringt immer Einschränkungen mit sich, wird nicht niemals zu verhindern sein (aber natürlich gibt es hier auch Punkte, die man garantiert besser machen kann und die nicht gottgegeben sind)- Im Gegenzug gibt es dann ab Ende November direkte Verbindungen mit der Tram in die Stadt (statt mit dem Bus zum Hauptbahnhof gurken zu müssen). Und diese Probleme muss man einfach - so mühsam das ist - dem Auftraggeber kommuniziert, das hilft leider nix. Und Widerstände oder Unzufriedene wird es immer geben, da wird man nichts ändern können ...
Mir geht es eher um die Frage, WIE ein solches Projekt durch die Stadt/Holding im Vorfeld (und begleitend zum Bau) kommuniziert und begleitet wird. Und, da ich schon seit dem 1er-Projekt die städtischen Straßenbahnprojekte interessiert begleite muss ich immer wieder feststellen, dass da nicht ausreichend intensiv und im Detail gearbeitet wird. Das fängt schon bei der grundsätzlichen Projektvorstellung an (warum man etwas bauen möchte o. ä.), auch das Ansprechen von konkreten Vor- und Nachteilen bzw. Auswirkungen, bis hin zu Detailfragen.
Ich habe den Eindruck, dass viele, die eigentlich solchen Projekten positiv gegenüberstehen letztlich vor vollendete Tatsachen gestellt werden und sowas kann nicht gut sein, weil eine positive Grundstimmung durch Wissen schon viel hilft (wie gesagt, es wird immer Gegner, Zweiflern, Nörgler o. ä. geben, v. a. wenn es um persönlich gefühlte Nachteile etc. geht). Da hat die Stadt/Holding weiterhin MASSIVEN NACHHOLBEDARF - hoffentlich versteht man das dort auch schön langsam!
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)