Re: Gleichenberger Bahn
Antwort #93 –
Wenn um 14 und um 16 Uhr ein Zug fährt ist das auch ein 2-Stundentakt. Daher müsste man einmal wissen, in welcher Zeitspanne dieser "Touristentakt" angeboten werden soll und welche bzw. wie viele Verkehrstage geplant sind. Auf Dauer wird sich die Erhaltung der "Bergstrecke" für diesen Verkehr nicht halten lassen, da einfach die anfallenden Erhaltungskosten zu hoch sind. Zielführend erschiene mir auch eine verstärkte Einbindung in das Kurprogramm der Therme BG. Leider findet die nostalgische Bahn, die eigentlich gut zum "mittelalterlichen" Flair des Kurortes passt, im aktuellen Hauptprospekt nicht einmal Erwähnung. Ich habe dies der Thermenleitung, der Frau Bürgermeister und auch der Gestaltungsfirma schon vor geraumer Zeit mitgeteilt, aber von keiner dieser drei Anlaufstellen eine Antwort bekommen.
Einige andere Gedanken für jüngere User, die sich sehr engagiert zum Weiterbestand der Bahn äüßern:: Ende der 1980er-Jahre nach dem Ende der Kurswagenverbindung Wien - Bad Gleichenberg mit dem Eilzug der "Oststeirer" war schon einmal die Einstellung, auch eine eventuelle Kürzung bis Gnas angedacht. Damals gab es bis Gnas noch einen regen GV zum einstigen dort vorhandenen Futtersilo der Fa. Gsellmann und relativ oft Wagenladungen für das Lagerhaus in Bad Gleichenberg. Durch einige lokale Initiativen der Bevölkerung (Werbetrommel für Sonderfahrten) und der Politik (LAbg. Johann Neuhold und Alexander Freitag, beide leider schon verstorben) und durch persönliche Anregungen konnte diese Einstellung verhindert werden. Beispielsweise habe ich einige neue Haltestellen angeregt, die dann auch eingerichtet wurden (Oedt-Siedlung, Burgfried und Katzendorf). Am Fahrplangefüge ist bis auf die Wochenend-Nachmittagzüge leider nichts gelungen. So ist aus einer geplanten Früh- und Abendverbindung leider nichts geworden. Bis um 1970 übernachtete ja ein ET im Lokschuppen in Bad Gleichenberg und stellte eine solche her (ca. 19 Uhr ab Feldbach, ca. 5:30 Uhr ab BG). Wahrscheinlich hat man das durch Befragungen schon erkannt bzw. ist einfach die Busverbindung für den Berufsverkehr aus all den schon genannten Gründen attraktiver. Einige Jahre gab es dann einen erfreulichen Schülerzug am Sonntagabend mit zwei in der Relation Unzmarkt - Graz - Feldbach - Bad Gleichenberg laufenden Schlieren, deren Traktion die E 41 besorgte. Ein Hoffnungsschimmer war auch die Überlegung, die Bahn um etwa 2 bis 3 km zu verlängern, um die Schottertransporte, die von Wilhelmsburg am Fuße des Stradner Kogels ausschließlich mit dem LKW nach Mühldorf laufen, auf die Bahn zu bringen. Dieser Plan wurde durch Trassengegner sofort im Keim erstickt, während man sich an die permanent pendelnden LKWs schon gewöhnt hat. Früher wurde der Basalt ja im Steinbruch in Mühldorf gewonnen und es gab diese Zulieferung zur Brecher-, Sortier- bzw. Verladeanlage der Fa. Appel (früher Schlarbaum) nicht. So dürfte die AB zum Schotterlager in Mühldorf letztlich das einzige längerfristig noch bestehende Streckenstück werden. Vermutlich wird es dabei aber keinen E-Betrieb mehr geben, da ja auch jetzt schon meist eine V100 die Überstellzüge besorgt.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne Bahnanschluss.