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Thema: Schanzlwirt (24576-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Torx
Re: Schanzlwirt
Antwort #30

Wer verbietet Bauherren und Architekten von zwei Entwürfen mit gleicher Nutzfläche den Ästhetischeren zu nehmen?

Offenbar gibts nicht mehr so viel Spielraum wenn die maximale Baudichte ausgenutzt werden soll. Das Gebäude erinnert irgendwie an dieses Admiral-Gebäude in St. Peter (gegenüber vom Kuba). Die sind doch vom Prinzip alle ähnlich. Unten soweit wie möglich an den Rand gebaut und oben noch ein Stockwerk zurückgesetzt damit das auch noch gebaut werden darf. Gibt es da wirklich noch so viel Spielraum?

Re: Schanzlwirt
Antwort #31
Also dieses Admiral-Gebäude ist doch weitaus ansehnlicher als jenes Bunker-Imitat beim Schanzlwirt. Besagtes Admiral-Gebäude ist dagegen ein einigermaßen schönes, urbanes Eckhaus für mich.
  • Zuletzt geändert: Juli 19, 2013, 14:31:58 von Viator

Re: Schanzlwirt
Antwort #32
Möchte gar nicht wissen wie das dann in Echt aussieht - da sind ja die Renderings schon eine Katastrophe...

Re: Schanzlwirt
Antwort #33

Re: Schanzlwirt
Antwort #34
Immer das Gleiche! Ein Zubau muß sich ohne aufzufallen anpassen. Am besten es werden nur Originalplaene von vor der Jahrhundertwende zugelassen.
Kontroverse Designs moegen bitte in anderen Städten gebaut werden. Nur ja nicht dem Zeitgeist entsprechen und bitte keinesfalls etwas bauen was unsere heutige Gesellschaft widerspiegelt. Und bitte dem Gusto der vorletzten Generation entsprechend stylen.
Nebenbei ist darauf zu achten, dass nur Sozialbauten entstehen.

Heute sind die guten alten Zeiten an die wir uns in 20 Jahren erinnern. ( Peter Ustinov)
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

  • kroko
Re: Schanzlwirt
Antwort #35
Es geht hier überhaupt nicht um "kontroverses Design", sondern darum dass man (in diesem Fall) ein historisches Gebäude mit einem extrem voluminösen und extrem undifferenzierten Neubau komplett erdrückt. Und ja, das spiegelt natürlich den Zeitgeist: nämlich reine Profitgier. Kontroverses Design wäre ja schön und gut, wenn es einigermaßen durchdacht gemacht ist, die Umgebung mit einbezieht, und sich vor allem nicht wie eine fette Kröte rücksichtslos auf eine kleinteilige Umgebung setzt. An dieser konkreten Stelle wäre hätte mit kontroversem Design sicher eine tolle Lösung gefunden werden können - aber halt nur bei einem Drittel des Raumvolumens. Und wenn's ums Geldverdienen geht, scheißt die Bauindustrie natürlich auf jegliches Design oder wasauchimmer, und schaut zuerst mal aufs Geld Geld Geld. Und Bürokratie und Politik kuschen und halten's Maul.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Schanzlwirt
Antwort #36

Es geht hier überhaupt nicht um "kontroverses Design", sondern darum dass man (in diesem Fall) ein historisches Gebäude mit einem extrem voluminösen und extrem undifferenzierten Neubau komplett erdrückt.


Das gab es schon immer. Neue Gebäude wurden ohne Rücksicht auf daneben befindliche gebaut.

Beispiele:
• Vom städtischen Amtshaus in der Schmiedgasse kann man mit Fug und Recht behaupten, daß dieses die historischen Gebäude daneben mit einem extrem voluminösen und undifferenzierten Stil komplett erdrückt. Wobei man von Glück reden kann, daß es nur zu 2/3 fertig wurde.
• Das Bankgebäude in der Herrengasse (ex CA) paßt zu den Häusern daneben wie die Faust aufs Auge. Würde man das heute planen, gäbe es einen Aufstand.
• Das Gebäude neben Weikhard (ex Verkehrsbüro) ist, genau betrachtet, am Hauptplatz ein arger Fremdkörper.

Heute fallen uns solche historischen Stilbrüche nicht mehr wirklich auf, das Auge hat sich längst daran gewöhnt.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • kroko
Re: Schanzlwirt
Antwort #37
Zitat
Das gab es schon immer. Neue Gebäude wurden ohne Rücksicht auf daneben befindliche gebaut.


Ja eh, gab es immer schon - aber das heißt ja nicht dass man das weiterhin so machen soll. Grad in einer Stadt die so sehr wie Graz ständig mit ihrem ach so tollen gebauten Erbe hausieren geht sollte der Umgang da ein besonders feinfühliger sein. Ist er aber nicht - weil nun mal in allerallererster Linie die Profitinteressen zählen. Dann kommt lange nichts, und dann, irgendwann, kann man sich dann halt kümmern dass es auch ein bissl hübsch ist.

Re: Schanzlwirt
Antwort #38

Zitat
Das gab es schon immer. Neue Gebäude wurden ohne Rücksicht auf daneben befindliche gebaut.


Ja eh, gab es immer schon - aber das heißt ja nicht dass man das weiterhin so machen soll. Grad in einer Stadt die so sehr wie Graz ständig mit ihrem ach so tollen gebauten Erbe hausieren geht sollte der Umgang da ein besonders feinfühliger sein. Ist er aber nicht - weil nun mal in allerallererster Linie die Profitinteressen zählen. Dann kommt lange nichts, und dann, irgendwann, kann man sich dann halt kümmern dass es auch ein bissl hübsch ist.


Ein wenig stichhaltiges Argument, heute geht es halt um die Profitgier und damals war es protzen und Machtdemonstration.Abrr das gab es auch schon im schoengeistigen Florenz von damals oder glaubt jemand, dass das Palazzo Strozzi aus reiner Nächstenliebe und fuer das Auge der Bevölkerung gebaut wurde. Da gaebe es dann bei uns die diversen Palais und ich wage zu behaupten den gesamten Glacis und die entsprechenden Villenviertel.

Vielleicht sollten einige sich mal mit Geschichte beschaeftigen statt sich nur auf die Gschichtln von alten Gebäuden zu konzentrieren.
Prestigeobjekte von einst und heute!

Aber solange die Biedermeier-Denkweisen vorherrschen gibts wenigstens was um sich grandios zu echauffieren.

Viva la Einfamilienhaus.
  • Zuletzt geändert: Juli 22, 2013, 17:32:25 von zweitervondrei
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

  • Torx
Re: Schanzlwirt
Antwort #39

Abrr das gab es auch schon im schoengeistigen Florenz von damals oder glaubt jemand, dass das Palazzo Strozzi aus reiner Nächstenliebe und fuer das Auge der Bevölkerung gebaut wurde.

Da magst Du schon recht haben - aber ein paar wesentliche Unterschiede die sich auf die Situation heute auswirken gibt es aber doch:

Früher waren die Materialkosten hoch und die Kosten für die Arbeiter gering. Heute ist das umgekehrt. D.h. man lässt lieber ein Gebäude leer stehen und stellt ein anderes hin, bzw. reisst ab und stellt was neues hin, statt das Material weiterzunutzen.

Das andere ist, dass heute oft noch reinen Zahlen entschieden wird. Während also früher noch öfter Sachen so gebaut wurden, dass sie zumindest demjenigen optisch gefallen haben der sie hingestellt hat lässt sich das bei Einkaufscentern oder Zubauten dieser Art wohl schwer behaupten.

Und die Bauherren waren meist doch mit Bezug zur Region - dass ganze Konsortien über ein Land herfallen und möglichst schnell zu Geld machen wollen ohne speziell auf die Sitation dort einzugehen (Rumänien etc.) war vermutlich auch seltener der Fall. Aber natürlich eher aus Machtstreben, das mag schon sein.

  • kroko
Re: Schanzlwirt
Antwort #40
Zitat
Ein wenig stichhaltiges Argument, heute geht es halt um die Profitgier und damals war es protzen und Machtdemonstration.Abrr das gab es auch schon im schoengeistigen Florenz von damals oder glaubt jemand, dass das Palazzo Strozzi aus reiner Nächstenliebe und fuer das Auge der Bevölkerung gebaut wurde. Da gaebe es dann bei uns die diversen Palais und ich wage zu behaupten den gesamten Glacis und die entsprechenden Villenviertel.

Vielleicht sollten einige sich mal mit Geschichte beschaeftigen statt sich nur auf die Gschichtln von alten Gebäuden zu konzentrieren.
Prestigeobjekte von einst und heute!

Aber solange die Biedermeier-Denkweisen vorherrschen gibts wenigstens was um sich grandios zu echauffieren.

Viva la Einfamilienhaus.


Wo ist da das Prestigeobjekt, und was hat das mit dem Einfamilienhaus zu tun? Wieso ist es "Biedermeier-Denkweise", wenn man es scheußlich findet wenn ein extrem überdimensionaler Betonklotz an eine städtebaulich wichtige Stelle geklotzt wird? Ich versteh echt nicht, wie man so was verteidigen kann, noch dazu mit so absurden Argumenten. Ist die einzige Alternative zu diesem Schanzlwirt-Zubau das Einfamilienhaus? Ist doch völliger Quatsch.

(PS: Ich glaube wirklich, dass die Tatsache, dass früher oft Privatleute ihr eigenes Wohnhaus in der Stadt errichtet haben eine positive Auswirkung auf das Stadtbild hat - im Gegensatz zu heute, wo Gebäude in der Stadt de facto ausschließlich von Großkonzernen errichtet werden, die weder mit Protzen noch mit Nachhaltigkeit noch mit sonstwas etwas am Hut haben.)

Re: Schanzlwirt
Antwort #41
und weg is

Re: Schanzlwirt
Antwort #42

(PS: Ich glaube wirklich, dass die Tatsache, dass früher oft Privatleute ihr eigenes Wohnhaus in der Stadt errichtet haben eine positive Auswirkung auf das Stadtbild hat - im Gegensatz zu heute, wo Gebäude in der Stadt de facto ausschließlich von Großkonzernen errichtet werden, die weder mit Protzen noch mit Nachhaltigkeit noch mit sonstwas etwas am Hut haben.)


Zwischen den schönen Stadtvillen, der Biedermeier- und der Gründerzeitarchitektur mit ihrer durchwegs sehr urbanen städtebaulichen Wirkung (Nicht zu vergessen auch, was die Anlage von Straßen mit deren Gebäudefluchten betrifft! [Annenstr., Keplerstr., Elisabethstr.]) liegt sozusagen das 20. Jahrhundert.
Spätestens seit dem Bauhaus-Stil wurde und wird den jungen Architektur-Studenten auf vielfältigste Art eingeimpft, dass jegliches Volks-Empfinden, also der naturgegebene Geschmack der unverbildeten Menschen, das angeborene Urteilsvermögen, einfach nur (Entschuldigung) "Scheiße" sei, wenn es nicht als "bourgeois", "rückwärtsgewandt" oder sonstwas diffamiert wird.

Deshalb "kann" man heute zu oft einfach nicht mehr "schön" bauen. Da ist bei den Gestaltern eine Schranke im Großhirn aktiviert worden. "Schön" zu bauen verbietet sich gewissermaßen, das wäre dann ja eine "Kopie", "Rekonstruktion" oder "Populismus" im besten Fall...

>>> Ohne natürlich jetzt dem Bauhaus-Stil zu nahe treten zu wollen, der ja selbstverständlich auch bemerkenswerte gedankliche Impulse geliefert hat. Aber Geschmacksinn ist eben etwas Ewiges: seit 90 Jahren gibt es zum Beispiel besagten Bauhaus-Stil, dennoch wird er wohl nie von der Mehrheit als anheimelnd oder besonders urban empfunden werden wie beispielsweise die Grazer Altstadt (mitsamt ihren spätgründerzeitlichen "Bausünden", die bereits aufgezählt wurden). Ich finde auch das 80-jährige Stadtwerke-Gebäude am AH-Platz weder schön noch einfallsreich, ich finde es nur architekturhistorisch, als Zeuge sozusagen, erhaltenswert.

  • Zuletzt geändert: Juli 24, 2013, 12:58:50 von Viator

  • kayjay
Re: Schanzlwirt
Antwort #43
Hast du Architektur studiert? Ich behaupte mal nein, sonst könntest du nicht so einen Schwachsinn daherschreiben.

Und ja es wird nicht "schön" gebaut, diesen Begriff wirst du nie in einer Architekturkritik finden, denn wie du meinst, das ist subjektiv.
Wenn ein Student, oder gar Architekt, meint, sein Entwurf ist "schön" wird er berechtigterweise massiv kritisiert,weil mit diesem Schlagwort, keinerlei Substanz verbunden ist.

Das Gebäude von Rambald Steinbüchel-Rheinwall am Andreas Hofer Platz kann man nicht dem "Bauhaustil" zuordnen, sondern der Moderne, bzw der der Moderne der Zwischenkriegszeit.



Re: Schanzlwirt
Antwort #44
Genauer gesagt der "klassischen Moderne" ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)