Millionenprojekt ohne BundeshilfeGrazer Hauptbahnhof wird bis 2016 zum wichtigsten Verkehrsknoten des steirischen S-Bahn-Netzes. Land und Stadt geben grünes Licht für 90-Millionen-Umbau mit Tram-Tunnel. Bund zahlt einmal mehr nicht mit.
Bis Ende 2012 soll das 90 Millionen-Projekt fertig sein

Foto © Modell/Zechner&ZechnerBis Ende 2012 soll das 90 Millionen-Projekt fertig sein
Es ist neben dem Koralmbahnausbau eines der größten Projekte für den öffentlichen Verkehr in der Steiermark. Der Ausbau des Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt zu einem Verkehrsknotenpunkt, der den dichten Takt des S-Bahn-Konzeptes ab 2016 verkraften kann. Bisher wackelte das Projekt, weil der Bund an den Kosten für das 90 Millionen Euro-Bauvorhaben, keinen Anteil übernehmen wollte. Jetzt haben sich Land und Stadt darauf geeinigt, das Projekt durch einen finanziellen Kraftakt im Alleingang durchzuziehen.
"Ich bin froh, dass die Weichen jetzt gestellt werden", ist ÖVP-Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder erleichtert. Schon am Montag will sie das Vorhaben in die Landesregierung einbringen. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) und seine Vize Lisa Rücker wollen das Grazer Stück noch im September durch den Gemeinderat absegnen lassen.
Es ist ein Riesenprojekt, das mit Baubeginn im Frühjahr 2010 und geplanter Fertigstellung Ende 2012 in Angriff genommen wird. Ziel ist es, das ab 2013 sukzessive stärker werdende Passagieraufkommen durch die in dichtem Takt ausgebaute S-Bahn bewältigen zu können. Die Gürtelkreuzung ist am Limit und steht vor dem Kollaps. Darum sollen die vier Straßenbahnlinien (1, 3, 6, 7) durch einen Tunnel unter den Gürtel und im "Keller" des Europaplatzes durchgeschleust werden.
Die Kostenaufteilung: Das
Land übernimmt 32,4 Millionen, die Stadt 42,4 Millionen Euro, die ÖBB übernehmen nur die Verbreiterung ihrer Eisenbahnbrücke. Was für Edlinger-Ploder enttäuschend ist, verabschiede sich der Bund doch immer öfter an den Kosten wichtiger Infrastrukturprojekte.
Mehrfach haben ja Landespolitiker bei Infrastrukturministerin Doris Bures erfolglos angeklopft, Grazer Stadtpolitiker wurden sogar ausgeladen.
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Quelle: Kleine Zeitung Online