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Thema: Feuerwerk: Das Verbot verpufft (8921-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Feuerwerk: Das Verbot verpufft

Feuerwerk: Das Verbot verpufft

Trotz verschärfter Bestimmungen und Aktionen größerer Städte gegen die Knallerei erwartet der Pyrotechnikhandel heuer satte Umsätze.
Nur ein Feuerwerk war 2009 in Graz erlaubt


Freitagnacht lässt es die Republik krachen: 14 Millionen Euro werden heuer zu Silvester verpulvert, so die Prognose der Wirtschaftskammer. Im Vorjahr ging man von 8,5 Millionen aus. Mit deutlich höheren Umsätzen rechnet auch der steirische Handel, bestätigt Robert Siegert, Berufsgruppensprecher des Pyrotechnikhandels. Ein Grund dafür: Die (zertifizierten) Feuerwerkskörper können mehr. Nach einer Gesetzesnovelle ist eine höhere "Nettoexplosivstoffmasse" erlaubt. Die bessere Wirtschaftslage ist ein weiterer Grund.

Dass jede Knallerei nahe größerer Menschenansammlungen verboten wurde und Städte wie Graz, Leibnitz und Leoben gegen private Feuerwerke mobilmachen, spielt keine Rolle. Ebenso wenig, dass die Strafen auf bis zu 10.000 Euro erhöht wurden. "Das ist bei den Kunden überhaupt kein Thema", nickt Siegert.


Die Feuerwehren rotieren

"Es geht zu wie im Mundl: Der eine schießt dem anderen die Rakete ins Fenster", schildert Dieter Pilat von der Grazer Berufsfeuerwehr eine herkömmliche Silvesternacht. Obwohl spürbar weniger Kracher als früher fliegen, ist die Zahl der Einsätze stabil. Im Vorjahr ist man mehr als 40 Mal zu Wohnungs- und Fahrzeugbränden ausgerückt. Im Stadtbezirk Andritz hatte ein verirrter Feuerwerkskörper ein Wirtschaftsgebäude in Brand gesetzt. Der Sachschaden lag bei 200.000 Euro.

Eigentlich waren Raketen, Kracher & Co. im Ortsgebiet bereits in der Vergangenheit verboten. "Streng genommen sind nicht einmal die langen Sprühkerzen am Christbaum erlaubt", hinterfragt der Grazer Fachhändler die Bestimmungen. Zwischen Theorie und Praxis klaffe eine große Lücke. "Zahnlos" sei das Regelwerk, die Verbote wären kaum kontrollierbar. "Man sollte sich überlegen, was man vorschreibt", fasst Siegert zusammen.

Kritik kommt zudem vom Leiter des Grazer Umweltamtes, Werner Prutsch. "Was zu Silvester passiert, das ist zu 90 Prozent verboten." Das "Raketenverbot" greift nicht (siehe Interview). Der Beweis: Trotz der Kontrollen und Anzeigen zu Silvester explodieren die Feinstaubwerte. Im Vorjahr lag die Belastung in der Landeshauptstadt zwischenzeitlich bei 478 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. In Leibnitz, Leoben, Kapfenberg und Weiz waren es zwischen 220 und 280. Zur Erinnerung: Das gesetzliche Feinstaublimit liegt bei 50 Mikrogramm.


Aktion scharf in Graz

Ungeachtet des offensichtlichen Misserfolgs trommeln Städte wie Graz und Leoben das Raketenverbot und bewerben ihr Feuerwerk als das einzig offizielle. "Die Polizei Leoben wird anlässlich des Jahreswechsels die Einhaltung der Bestimmungen streng überwachen", tönt es aus der Montanstadt. "Das Abschießen von pyrotechnischen Gegenständen ist im Ortsgebiet ausnahmslos verboten", betont man in Graz. Bürgermeister Siegfried Nagl kündigt eine Aktion scharf an. Die Exekutive werde rigoros Kracher und Raketen beschlagnahmen, damit "man sich zu Silvester auch mit kleinen Kindern in die Innenstadt trauen kann". Dass dennoch geschossen wird, weiß man im Magistrat. Abhilfe würde nur ein Verkaufsverbot schaffen. "Das wurde aber abgelehnt. Mit dem Hinweis, dass fast nirgends geknallt werden darf."


KNALLKÖRPER-KUNDE

Feuerwerkskörper sind per Gesetz in vier Kategorien (F1 bis F4) eingeteilt. Die beiden oberen Klassen ("mittlere" sowie "große Gefahr") sind für alle Amateure ohnehin tabu.

Knallerbsen und Fontänen zählen zur Kategorie F1 und dürfen ab zwölf Jahren gekauft und benutzt werden.

Kracher und Raketen gehören zur Kategorie F2 ("geringe Gefahr" und "geringer Lärmpegel"). Man darf sie ab 16 Jahren erwerben. Die Benutzung ist aber reglementiert.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2616096/feuerwerk-verbot-verpufft.story


Weiterführende Links:

Feuerwerkskörper zum Jahreswechsel
Was ist erlaubt und was nicht?
http://www.graz.at/cms/beitrag/10161307/1618648/

Feuerwerk: Was es zu bedenken gilt!
http://www.graz.at/cms/beitrag/10161337/1618648/
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Torx
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #1
Graz wird halt die Stadt der Verbote.

Nicht umsonst titelt die Zeit "Singapur liegt an der Mur!"

Danke Sigi, toll gmacht...  >:(

Ists in Wien denn Verboten? Wenns ihnen wirklich um den Feinstaub gehen würde solltens den mal in den Lokalen kontrollieren, um die Jahreszeit sind die Leute länger dort als auf der Straße...

  • x37
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #2
Im Gegensatz zu dem Umweltzonen-Blabla bringt der Verzicht auf Feuerwerk wenigstens was in sachen Feinstaub. Mich persönlich stört diese Verbot nicht.

  • Amon
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #3
Zumindest Knallerbsen, Schweizer Kracher etc. sollen generell verboten werden. Diese sind absolut sinnlos, verursachen nur Lärm, Schmutz und Abfall und sind zudem auch nicht völlig ungefährlich. Gegen ein schönes Feuerwerk habe ich nichts einzuwenden, aber beim Kracherverkauf sollten wirtschaftliche Interessen und negative Auswirkungen doch ganz klar abgewogen werden. Zumal eine Packung Schweizer Kracher kaum 2 Euro kostet.

Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #4

Zumal eine Packung Schweizer Kracher kaum 2 Euro kostet.


Aktueller Preis in meiner Firma: 0,69 Euro! :lol:
Steirerbluat is koa Himbeersaft!

  • Torx
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #5

Im Gegensatz zu dem Umweltzonen-Blabla bringt der Verzicht auf Feuerwerk wenigstens was in sachen Feinstaub. Mich persönlich stört diese Verbot nicht.

Schön gesagt. :)

Ja, die Knaller finde ich zB wirklich sinnlos, in der Innenstadt sind sie zu Silvester eh eine Gefahr. Übers bunte Feuerwerk kann man zumindest streiten, wäre zumindest sinnvoller als die Umweltzone.

Aber auch wenn der Artikel in der Zeit nicht das gelbe vom Ei ist kann ich mich mit dem Tital "Singapur liegt an der Mur" dennoch identifizieren, denn wir sind auf dem besten Weg dazu wenn man sieht was hier alles letztens für Ideen aufkommen... Handyverbotsgebot, Ruhezonen, Slacklinen nur in ausgewiesenen Zonen, Osterfeuerverbot, Umweltzonen, Feuerwerksverbot, Radfahrverbot im Park, Auferstehung der Bürgerwehr.

Wenn man sieht was dem Sigi alles für Gebote und Verbote einfallen dann fragt man sich wie denn das Leben in anderen Städten wie Wien überhaupt funktionieren kann. Nur ein Verbot gibts nicht: Abriss und Hochbauverbot, dafür hat der Sigi dann doch zuviele Freunde in der Bauwirtschaft. Im Prinzip ist dann doch eigentlich gar nicht so schlecht wenn zwei Parteien das Sagen haben die sich gegenseitig bremsen...

Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #6

Im Gegensatz zu dem Umweltzonen-Blabla bringt der Verzicht auf Feuerwerk wenigstens was in sachen Feinstaub. Mich persönlich stört diese Verbot nicht.


Nicht nur Feinstaub sondern auch diverse nicht ganz ungefährliche Schwermetalle... Gegen den Lärm helfen zur Not Oropax, aber das andere Zeug muss man gezwungenerweise einatmen...

  • Torx
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #7
Nun, was es bringt hat man eh gesehen. Heuer habens alle mehr geschossen als letztes Jahr.

Die Politiker sollten lieber sinnvolles machen statt Verbote die keiner einhält... Man kann nicht das Feuerwerk wegen Feinstaub verbieten und selbst dann das größte Machen... Wem das wieder einfällt...

  • Amon
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #8
Insbesondere kann man nicht das Abfeuern von Feuerwerken verbieten, gleichzeitig aber den Verkauf von Feuerwerkskörpern in ganz Graz erlauben. Egal ob Stände, Baumärkte, Supermärkte.... alle verkaufen das und dann wundert man sich, dass das Verbot nix bringt? Typisch Graz.

  • Ch. Wagner
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #9

Insbesondere kann man nicht das Abfeuern von Feuerwerken verbieten, gleichzeitig aber den Verkauf von Feuerwerkskörpern in ganz Graz erlauben. Egal ob Stände, Baumärkte, Supermärkte.... alle verkaufen das und dann wundert man sich, dass das Verbot nix bringt? Typisch Graz.


Wieso typisch Graz? Typisch homo erectus. Wos scheißt denn uns da Feinstaub, krochn muaß! Der IG-L Hunderter? Wos scheißt denn uns da Feinstaub, zhaus woull ma!
Vielleicht schaffen es doch noch ein paar zum homo sapiens.
Ich glaube es nicht.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #10

Wieso typisch Graz? Typisch homo erectus. Wos scheißt denn uns da Feinstaub, krochn muaß! Der IG-L Hunderter? Wos scheißt denn uns da Feinstaub, zhaus woull ma!
Vielleicht schaffen es doch noch ein paar zum homo sapiens.
Ich glaube es nicht.
LG!Christian

Du tust ja so, als ob's was für den Feinstaub bringt. In der Tat gehts da eher darum doppelt abzukassieren (IG-L), die Autoindustrie zu subventionieren - diesmal cleverer ohne Prämie (Umweltzone) oder vielleicht wirklich darum verzweifelte Maßnahmen zu setzen. Aber Maßnahmen die nicht Sinnvoll sind darf man schon hinterfragen.

Hier mal die Feinstaub-Messwerte in Graz (in µg/m³):





Standort24.1229.1230.12.1.1.
Graz-Mitte35518798
Graz-Süd43559496


...das Feuerwerk zwischen 29.12. und 30.12. dass da soviel Feinstaub verursacht hat muss mir entgangen sein.

  • Ch. Wagner
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #11

Der Stil Deines Postings lässt mich denken


Das freut mich aber, daß mein Stil dich zum Denken anregt. Sei unbesorgt, ich werde weder meinen Stil, geschweige denn mich, ändern. Als kleine Anregung bekommst du ein Bild von mir:
LG!Christian

Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #12

...das Feuerwerk zwischen 29.12. und 30.12. dass da soviel Feinstaub verursacht hat muss mir entgangen sein.


Kommt auf deine Werte an - sind jedenfalls nicht die üblichen Tagesmittelwerte für den 1.1. [µg/m³]:

Graz-Mitte:
28.12.10   62,6
29.12.10   51,4
30.12.10   87,4
31.12.10   112,6
01.01.11   177,7

Graz-Süd:
28.12.10   72,6
29.12.10   55,2
30.12.10   94,3
31.12.10   103,8
01.01.11   168,5

Ich denke die Auswirkungen sind klar sichtbar. Im gleitenden Mittel ist's noch besser zu sehen. Am 29. war wohl gute Wetterlage, denn ohne diesen Tag ist der Sprung nicht sehr groß.

  • Ch. Wagner
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #13

...das Feuerwerk zwischen 29.12. und 30.12. dass da soviel Feinstaub verursacht hat muss mir entgangen sein.


Die Belastungen liegen überall mindestens um 200% darüber. Die Ausnahme: das Ennstal liegt bei 43% des Grenzwertes.
Dies alles und noch viel mehr kannst du bei der "Luftgüteüberwachung des Landes Steiermark" nachlesen.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Feuerwerk: Das Verbot verpufft
Antwort #14
Die Frage ist nicht wie schnell die Belastung wieder weggeht, dazu müssen wir noch ein paar Tage abwarten.
Da der Bericht noch nicht fertig war habe ich für 1.1. die aktuellen Werte verwendet - offenbar geht ja die Belastung schnell zurück.

Ausschlaggebend sind ohnehin andere Faktoren: Das Altjahr hat mit stiermarkweit hohen Feinstaubkonzentrationen geendet. Bedingt durch sehr ungünstige Ausbreitunsbedigungen infolge beständiger Bideninversionen bei Zufuhr milder Lift in der Höhe..

Die Steigerung von 29.12. auf 30.12. war prozentuell viel höher und ist die nächsten Tage nicht zurückgegangen...