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Thema: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt (6339-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt

Die Spritpreise schießen in die Höhe. Ein Umstieg auf die Öffis ist überlegenswert. Verkehrsverbund bietet Rechner zum Vergleich.


Nur ein Beispiel gefällig: Der Weg vom und zum Arbeitsplatz zwischen Andritz und Puntigam mit einer Länge von rund neun Kilometern schlägt sich mit Benzinkosten in der Höhe von 444 Euro pro Jahr nieder. Eine Jahreskarte der Graz Linien für die Zone 1 kostet 336 Euro. Die Einsparung beträgt auf den ersten Blick 108 Euro.

Dabei hat man aber einerseits noch gar nicht berücksichtigt, dass das Auto neben den Benzinkosten auch weitere Ausgaben (Anschaffung, Versicherung, Reparaturen usw.) verursacht. Und andererseits kann man mit der Verbund-Jahreskarte rund um die Uhr quer durch die Stadt unterwegs sein.

Bei längeren Strecken wird der Kostenunterschied gleich exorbitant größer. Bei einem Wohnort in Kalsdorf und bei einem Arbeitsplatz in Graz - rund 19 Kilometer Strecke - steht den Benzinkosten von 937 Euro die Verbund-Jahreskarte von 456 gegenüber. Die Ersparnis erreicht hier fast 500 Euro.

Wer sich jetzt selbst ausrechnen möchte, wie viel er beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sparen kann, dem bietet der Steirische Verkehrsverbund jetzt einen Online-Preisvergleichsrechner an.

Die Internetadresse: http://verbundlinie.at/service/502010/autovergleich.php

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2696399/oeffis-auto-ein-rechner-hilft-jetzt.story
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #1

Wenn ich auf die Öffis wechseln würde, dann müsste ich zweimal umsteigen, um zu meinem Arbeitsplatz in Puntigam zu gelangen (Schloss Lustbühel - Wagner-Jauregg-Platz (60,3,5,64)).

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, jedoch fällt da auch einiges an Fußmarsch an: 60er von Schloss Lustbühel zur Schörgelgasse - Fußmarsch zur Haltestelle Waltendorfer Hauptstraße (63(Überquerung von zwei Kreuzungen - Länge der Fußstrecke: ca. 250 Meter)) - kommt dann aber drauf an, ob der Busanschluss gegeben ist - also lieber gleich zu Fuß weiter zum St.Peter SZ und dort mit dem 64er zu meinem Fahrziel.

Kurz - solange es keine besseren Verbindungen/Anschlüsse gibt (der lange 64er) und die Straßenbahn weiterhin im Sternsystem verkehrt, werde ich nicht umsteigen, da die Fahrzeit einfach zu lange ist. Mit dem Auto bin ich je nach Verkehrslage in etwa 15 - 25 Minuten am Fahrtziel.

Die Grazer Verkehrspolitik hat es in den vergangenen Jahrzehnten verabsäumt, vernünftige Schritte zu setzen.
  • Zuletzt geändert: März 11, 2011, 21:08:28 von Michael
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #2
Zitat
(60,3,64)

Wie willst du vom 3er auf den 64er umsteigen ???

Zitat
Die Grazer Verkehrspolitik hat es in den vergangenen Jahrzehnten verabsäumt, vernünftige Schritte zu setzen.

Was ja nichts Neues wäre. :-\

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #3

Habe den 5er ergänzt, danke.

der 32er wäre auch noch eine Variante...
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #4
Oder die Überlegung Wohnort und Arbeitsplatz besser in Einklang zu bringen? Nicht immer sind "die Politiker" schuld...

  • kroko
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #5
Ich kenne recht viele Leute, die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten in den Speckgürtel gezogen sind und sich jetzt furchtbar darüber aufregen, wie schlecht dort die Öffis sind, und dass sie überallhin mit dem Auto fahren müssen, und wie unverschämt hoch die Spritpreise sind, und wie hundsgemein die Parkzonen in Graz, usw.usf.

Ja, ich weiß, nicht jeder Pendler ist selbst bzw. freiwillig dorthin gezogen, wo er wohnt - aber auf sehr viele trifft es zu. Und nicht umsonst wird ein sehr großer Anteil an Pendlerpauschale an Leute ausbezahlt, die im Speckgürtel wohnen - daher auch die Bezeichnung "Zersiedelungsprämie". Spätestens heutzutage sollte jedem Mensch, der "ins Grüne" zieht klar sein was er tut: Spritkosten werden sicher nicht mehr billiger, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Auto wird sicher immer schlecht. Jeder kann entscheiden wie er leben will - aber dann soll er bitte auch die Nachteile in Kauf nehmen, für die er sich entschieden hat.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #6

Zitat
Oder die Überlegung Wohnort und Arbeitsplatz besser in Einklang zu bringen? Nicht immer sind "die Politiker" schuld...

Ja, das wäre eine Überlegung - allerdings sind die Kosten recht hoch - vor allem als Single und ein Fan von einer WG bin ich auch nicht. Ich lebe von Geburt an im Osten von Graz.

Zitat
Ich kenne recht viele Leute, die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten in den Speckgürtel gezogen sind und sich jetzt furchtbar darüber aufregen, wie schlecht dort die Öffis sind, und dass sie überallhin mit dem Auto fahren müssen, und wie unverschämt hoch die Spritpreise sind, und wie hundsgemein die Parkzonen in Graz, usw.usf.

Ja, das sind genau diejenigen, die sich aufregen müssen...
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #7

Oder die Überlegung Wohnort und Arbeitsplatz besser in Einklang zu bringen? Nicht immer sind "die Politiker" schuld...


Zum Glück besteht derzeit ja so ein Arbeitnehmermangel, dass man überall und schnell einen Arbeitsplatz bekommt. ::)
Tut mir Leid, aber eine Entfernung von ca. 10km ist sehr akzeptabel, weniger ist beim derzeitgen Arbeitsmarkt fernab von jeder Realität.

lg
  • Zuletzt geändert: März 12, 2011, 10:17:38 von 4020er
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #8


Oder die Überlegung Wohnort und Arbeitsplatz besser in Einklang zu bringen? Nicht immer sind "die Politiker" schuld...


Zum Glück besteht derzeit ja so ein Arbeitnehmermangel, dass man überall und schnell einen Arbeitsplatz bekommt. ::)

Ich sehe das ein bißchen anders: Wenn einer nicht in Graz, Linz, Innsbruck ö.a. wohnt, sondern in den tiefsten Urwald im Umland zieht (wo auch weit und breit kein adäquater Arbeitsplatz für ihn und seine Frau ist), dann darf er sich nicht wundern, wenn er pendeln muß.

  • kroko
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #9
Ich wohne in der Grazer Innenstadt. Na klar kann's auch mir passieren, dass ich den Arbeitsplatz wechseln muss und wo arbeiten, wo ich dann nur mehr mit dem Auto hinkomme. Der Unterschied zu jemandem, der irgendwo im Nirgendwo wohnt: so jemand muss IMMER mit dem Auto fahren, egal wo er arbeitet. So jemand wird NIE einen ordentlichen Öffi-Anschluss haben und soll sich auch nicht beklagen. Ich zahle sehr viel Geld für meine Wohnungsmiete - das Geld dafür holen meine Frau und ich wieder rein indem wir nur ein Auto haben und so gut wie nie damit fahren - fast alles in Graz geht mit dem Fahrrad und den Öffis.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #10
Zitat
Wenn einer nicht in Graz, Linz, Innsbruck ö.a. wohnt, sondern in den tiefsten Urwald im Umland zieht (wo auch weit und breit kein adäquater Arbeitsplatz für ihn und seine Frau ist), dann darf er sich nicht wundern, wenn er pendeln muß.

Lustbühl ist aber definitiv kein Urwald (sonst würde nicht alle 15 Minuten ein Bus hinfahren). Die weitere Verbindung nach Puntigam ist eben schlecht.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #11
Mich ärgert irgendwie das "Verlogene" der vergangenen und derzeitigen Regierenden... Der öffentliche Verkehr hätte schon immer soviel billiger sein müssen, dass er von möglichst vielen Leuten genutzt wird und so einen großen Teil des Aufkommens abdeckt. Wenn man allerdings ohne Rücksicht auf Verluste hauptsächlich den Automobil-Sektor fördert und vielleicht auch noch "so lange es geht" die Spritpreise auf einem akzeptablen Niveau hält, dann ist das für mich nichts anderes wie "den Wagen gegen die Wand fahren lassen".
Durch die (vorgegaukelte) Konkurrenzfähigkeit des Autos zum öffentlichen Verkehr haben wir  ja alle schön brav mindestens eines zuhause stehn - solange der Spritpreis noch "ok" ist (sagen wir mal bis 2,50€ ?!?), wird auch noch das Eine oder Andere gekauft werden. Gut! Und dann stehen wir irgendwann mal vielleicht vor folgendem Problem: Anstatt sinnvolle Infrastrukur geschaffen zu haben, liegen bei uns ein paar Tonnen Schrott zuhause herum.

Das Problem beginnt damit, dass man das System über die Spritpreise regelt... Die reicheren SUV/Sportwagenfahrer wirds nicht kratzen, denen kann man offensichtlich nicht mit Vernunft begegnen. Dem gegenüber stehen die, die das Auto bedacht einsetzen wollen(also zB nicht für ein Packerl Milch zum 150 m entfernten Supermarkt fahren) und vielleicht sogar noch auf eine ökonomische Fahrweise achten. 
Das Ganze wird irgendwann höchst unsozial - Die Leute, die sich ein Auto gekauft haben, weil sie es tatsächlich brauchen, könnens nicht mehr nutzen. Und die Oberschicht leistet es sich, zum Spaß.

  • kroko
Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #12
Mich ärgert ein wenig die ständige Argumentation mit den Pendlern, die auf das Auto angewiesen sind. Natürlich gibt's die. Aber die Statistiken zur Pendlerpauschale belegen sehr schön, dass sehr viele Pendler nur aus dem Speckgürtel in die nächste Stadt pendeln (und aller Wahrscheinlichkeit nach freiwiilig in den Speckgürtel gezogen sind) und dass andererseits ein großer Teil des Geldes an Besserverdiener geht, die es sich ganz einfach leisten können irgendwo im Grünen zu wohnen und viel geld für Sprit zu brauchen. Na klar gibt's auch die klassischen Klischee-Pendler aus der Oststeiermark, die in Graz arbeiten, und aus dem Burgenland, die in Wien arbeiten - aber ich glaube dass dieses Klischee sich auf eine Zeit bezieht, die vorbei ist. Die heutigen Pendler haben sich sehr oft freiwillig für's Pendlerdasein entschieden, und werden von der Allgemeinheit dafür bezahlt.

Noch etwas sollte jedem Pendler klar sein: Autofahren wird sicher nicht mehr billiger. Egal ob Benzin, Diesel oder Elektroauto. Die Erreichbarkeit von Stadtzentren mit dem Auto wird sicher nicht mehr besser. Die Straßenerhaltung lässt sich jetzt schon nicht mehr bezahlen (ein großer Teil der Straßen liegt inzwischen in der schlechtestmögliche Zustandskategorie) und wird sicher schlechter werden. Die Infrastruktur in peripheren Gebieten wird sicher immer schlechter. Abseits der Zentren werden Schul-, Arzt-, Arbeitswege etc. immer weiter, die Versorgung immer schlechter. Das sind ganz einfach Tatsachen. Die mögen für viele Menschen extrem unangenehm sein, aber ich bin überzeugt dass es so kommen wird.

Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #13
Ich muss mich da mal ein bisserl einschalten: die Pendlerstatistik für Graz ist ja ganz interessant. Es gibt z. B. entlang der Bahnstrecken Werte von über 30 % für den Öffentlichen Verkehr, in Graz liegt ja der Durchschnittswert bei knapp um 20 %. Im schon angesprochenen "Speckgürtel" liegt allerdings der Anteil oft unter (!) 10 %. Bis heute ist es nicht gelungen, da entsprechende Verkehrsprojekte umzusetzen, die Verbesserungen in Graz-Südost sind da ein erster Schritt.

Wenn man sich an eine Grazer Einfallstraße stellt wird man darüber hinaus feststellen, dass mehr als 60 - 70 % der Fahrzeuge sicher ein Grazer Kennzeichen haben - und ich frage mich schon, was in einer Großstadt wie Graz so ein großes Problem sein kann, sich dort mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß zu bewegen. Gewiss, es gibt immer Gründe und Begründungen, so etwas nicht zu tun.

Ich habe auch einmal in Puntigam gearbeitet als ich noch in St. Peter gewohnt habe - da gab es aber noch keine Tangentiallinien. Ich habe also faktisch 4 bis 5 Mal so lange gebraucht als mit dem Auto, weil über den Jakominiplatz fahren musste - und ich lebe auch noch! Ich denke, man muss sich halt auf die Situation einstellen und in den meisten Fälle klappt das schon. Ich bewege mich fast nur Öffentlich durch mein Leben - ich habe z. B. immer ein gutes (Taschen-)Buch dabei und heutzutage kann man auf jedem Handy Radio oder Musik hören (mit Kopfhörer selbstverständlich). Also, alles kein Problem!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Öffis oder Auto: Ein Rechner hilft jetzt
Antwort #14

Zitat
Wenn einer nicht in Graz, Linz, Innsbruck ö.a. wohnt, sondern in den tiefsten Urwald im Umland zieht (wo auch weit und breit kein adäquater Arbeitsplatz für ihn und seine Frau ist), dann darf er sich nicht wundern, wenn er pendeln muß.

Lustbühl ist aber definitiv kein Urwald (sonst würde nicht alle 15 Minuten ein Bus hinfahren). Die weitere Verbindung nach Puntigam ist eben schlecht.

Ich weiß nicht, wo das Beispiel Lustbühl jetzt herkommt, ich meinte ganz generell die Stadtflüchtlinge, die sich "in the middle of nowhere" ein Haus bauen, weils dort ruhig ist und der Baugrund billig.

Ansonsten kann ich kroko nur zustimmen.