Graz und Klagenfurt matchen sich um die Stationierung eines neuen High-Tech-Hubschraubers des Innenministeriums. Mit den neuen ,,FLIR"-Hubschraubern des Innenministeriums ist ein Bubentraum zur Maschine geworden. Ausgestattet mit modernstem High-Tech (siehe Info rechts), kennt dieses Fluggerät im Einsatz so gut wie keine Grenzen. Allerdings kostet es auch eine ,,Kleinigkeit", und zwar so viel, dass bisher erst zwei derartige Hubschrauber angekauft wurden. Die überwachen jetzt den Luftraum über Wien und Salzburg.
Bis zum Frühjahr 2008 - also noch rechtzeitig vor der Europameisterschaft - soll die kleine Eliteeinheit aber um einen weiteren Standort aufgestockt werden. Und um diesen hat nun ein heftiges politisches Tauziehen eingesetzt. Sowohl Graz als auch Klagenfurt rittern um den Superhelikopter, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, heißt es dazu aus dem Büro von Innenminister Günther Platter. ,,Da versucht uns jemand hinzuhalten. Es gibt nämlich kein einziges sachliches Argument, weshalb der Hubschrauber nach Kärnten kommen sollte. Graz dagegen will und braucht ihn dringend", poltert SP-Landessicherheitssprecher Werner Breithuber.
Versprechen ans BZÖ
Eine Meinung, die man auch in den Einsatzorganisationen teilt. Denn mindestens zwei Drittel der zu erwartenten Hubschraubereinsätze würden die Steiermark betreffen, zudem könne von hier aus ein viel größeres Gebiet (inklusive eines Großteils Kärntens) abgedeckt werden, heißt es aus gut informierten Kreisen.
Für Klagenfurt spricht aber ein anderes Argument. Gerüchten zufolge hat die ÖVP kurz vor der Bundeswahl ihrem damaligen Koalitionspartner BZÖ versprochen, den Helikopter im orangen Kärnten zu stationieren. Was auch Breithuber schon zu Ohren gekommen ist: ,,Solche Entscheidungen müssen auf sachlicher Ebene und nicht aufgrund politischer Gegengeschäfte gefällt werden."
Kritik, die VP-Sicherheitssprecher Eduard Hamedl aber entschieden zurückweist: ,,Von diesem angeblichen Versprechen höre ich zum ersten Mal. Die steirische Volkspartei wird um die Stationierung des Hubschraubers in Graz kämpfen."
Autor Mario Lugger
,,FLIR"-Hubschrauber
Dabei handelt es sich um mit millionenschwerem High-Tech (Infrarot- und Wärmebildkameras, Suchscheinwerfer etc.) aufgemotzte Hubschrauber, die als Einzige in Österreich auch in der Nacht operieren können. Sie werden von der Verbrecherjagd bis hin zur Suche nach vermissten Personen und zur Koordination von Großeinsätzen eingesetzt.
Quelle:
www.grazerwoche.atAlso in Graz/Steiermark wäre er wohl besser zu Hause.
