Bauoffensive 2008: Kaiser-Franz-Josef-Kai wird neu gestaltet, Schönau- und Karlauergürtel erneuert.GERALD WINTER
Die 45 neuen Straßenbahnen sind um 97,2 Millionen Euro bestellt, einziger Haken: Sie könnten momentan in Graz überhaupt noch nicht fahren. Die Wägen sind mit 2,30 Metern zu breit, um im manchen Bereichen aneinander vorbei zu kommen.
75 Prozent der Gleise sind mit der neuen Tram befahrbar, das restliche Viertel mit 16 Engpässen wird in den kommenden Jahren für 16 Millionen Euro umgebaut. "Aber wir erledigen das im Zuge von Sanierungsarbeiten, die ohnehin anstehen", so GVB-Planungschef Andreas Solymos. Die Mehrkosten, die durch die Verbreitung entstehen, belaufen sich auf knapp zwei Millionen Euro.
Ihre ersten Runden wird die Varionbahn auf den Linien 4 und 5 ziehen. "Deswegen wollen wir nächstes Jahr den Kaiser-Franz-Josef-Kai vor der Schloßbergbahn neu gestalten", so Solymos. Die Straßenbahn soll vom Individualverkehr entkoppelt werden.
"Die Tram wird nicht mehr gegen die Einbahn fahren", so Martin Kroißenbrunner, Chef der Stadtplanung. Dadurch wird die Straße für Pkw nur noch einspurig, Parkplätze gehen verloren. Insgesamt werden es nach sämtlichen Verbreiterungen rund 600 Stellflächen weniger sein. Dass sei in erster Linie auf neue Sicherheitsbestimmungen seit dem Kaprun-Seilbahn-Unglück zurückzuführen. Diese schreiben einen Sicherheitskorridor vor.
Das Zwei-Millionen-Projekt am Kai (350.000 Euro für die Stadt, rund 1,7 Millionen für die GVB) wurde im Ausschuss bereits präsentiert, im Herbst folgt eine detaillierte Information für die Gewerbetreibenden. Die Umbauten rund um den Marko-Spitz wurden ja bereits einmal aufgrund heftiger Proteste einiger Unternehmer verschoben.
Ebenfalls 2008 sollen die Gleisbögen von der Conrad-von-Hötzendorf-Straße in den Schönaugürtel sowie vom Karlauergürtel in die Herrgottwiesgasse ausgetauscht und verbreitert werden. Andere Bereiche wie der Dietrichsteinplatz, die Karl-Morre-Straße, der Riesplatz oder Teile der Annenstraße folgen bis 2012. "Das sind keine großen Arbeiten, es geht nur um Teilstücke, die wir austauschen", sagt Solymos.
Die Variobahn ist allerdings nicht schuld an den notwendigen Verbreiterung. "Die Entscheidung zur Umstellung haben wir schon im Vorfeld getroffen", so Stadtwerke-Vorstand Wolfgang Malik. "Sonst wäre bei der Ausschreibung wieder nur ein Anbieter übrig und beim Preis kein Spielraum geblieben."
Quelle:
www.kleine.at