@Provodnik: Erlaube mir bitte, das Wesentliche zusammenzufassen:
Faktum ist aber, dass diese Verbindung KAB-Ostbahn ... noch in keinen Langfristplanungen (Rahmenplan) irgendwie verbindlich fixiert ...
... ist.
Und ich dachte schon, daß ich irgendeine offizielle Meldung verpasst hätte.
Dann haben sich also meine Zweifel an der Art dieser Berichterstattung als berechtigt erwiesen.
Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin ein Befürworter der KAB und der projektierten Verbindungsstrecke.
Ich bin auch Befürworter der Koralmbahn, aber bei der Verbindungsstrecke zur Ostbahn ist meine Begeisterung gedämpft.
Natürlich ein tolles Projekt für den Nahverkehr, aber ein sehr teures.
Prioritär wäre m.E. eine Elektrifzierung der Bestandsstrecke bis Szentgotthard, damit die in Ungarn schon fix eingeplante Elektrifizierung ihre logische Fortsetzung findet. Und mit Elektrifizierung einhergehend ist dann auch schon eine deutliche Fahrzeitverkürzung möglich. Und bei elektrischer Traktion sind auch die Steigungen über die Lassnitzhöhe für den GV kein so grosses Problem.
Im PV könnte man noch mit erhöhter Seitenbeschleunigung die Fahrzeiten weiter verkürzen.
Kapazitätsmässig sollte mit den neuen Ausweichen auch viel erreicht sein, allenfalls sind weitere kurze zweigleisige Abschnitte je nach Fahrplanerfordernis sinnvoll.
Ein solcher moderater Ausbau hätte ein viel besseres Nutzen/Kosten-Verhältnis als die Neubaustrecke Feldkirchen - Raaba - Gleisdorf, bei deren Kosten die Elektrifizierung der restlichen Streckenabschnitte (Graz Ostbf - Raaba und Gleisdorf - Szentgotthard) ja noch gar nicht eingerechnet sind.
Ich sag auch nicht, dass die jetzige Planung umsonst ist, man sollte sich natürlich diese Trasse als langfristige Option freihalten und keine Verbauung zulassen.
Aber jetzt ist es so, dass man sich darauf nicht versteifen darf, sondern an pragmatischeren Lösungen für eine Attraktivierung arbeiten muss. Man müsste sich jetzt voll auf eine Elektrifizierung der Bestandsstrecke konzentrieren, um da halbwegs mit den Ungarn konform zu gehen. Im besten Fall könnte man irgendwann um 2015 (eher aber erst gegen 2020) eine elektrifizierte Strecke haben.
Will man unbedingt die Neubaustrecke und junktimiert eine Elektrifizierung damit - dann hat man erst am St. Nimmerleinstag eine adäquate Weiterführung, dessen woran die Raaberbahn in Ungarn schon arbeitet.
Faktum ist auch, dass es in Österreich genug andere dringendere Projekte gibt, die noch nicht finanziert sind, die aber jeweils deutlich weniger kosten als die NBS Feldkirchen - Gleisdorf. Konkret fallen mir dazu ein:
- Elektrifizierung und zweigleisiger Ausbau Stadlau - Marchegg
- Ausbau der Nordbahn Wien - Breclav für 160 km/h (um in Wien Hbf und Breclav Taktknoten zu ermöglichen, ist eine Fahrzeit von knapp 50' nötig)
- Schleife Ebenfurth
- Ausbau Pyhrnbahn
- Viergleisiger Ausbau Meidling - Liesing/Mödling
- Kapazitätserweiterung Graz - Bruck/Mur
Provodnik