Linie 8

Begonnen von Martin, 20 03, 2025, 13:03

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Sanfte Mobilität

#120
Zitat von: Vitus am  05 12, 2025, 20:34Realistische Bauzeit für mehr als 4 km Innenstadtlinie (Bauweise beachten (!),Erneuerung der Leitungsträger) würde ich sagen mindestens 6 Jahre! Also Inbetriebnahme nicht vor 2036, außer man nimmt einen der beiden Abschnitte früher in Betrieb.

Ich werde mich diesbezüglich sicher nicht auf eine Diskussion einlassen, die Angaben (Zitat) stammen von der Stadt/Holding (und wir mEn auch im StRH-Bericht angeführt). In dem Zusammenhang erinnere ich allerdings daran, dass die Verlängerungen zur Smart City und nach Reininghaus (knapp 3,3 km) auch parallel gebaut und 2021 gemeinsam eröffnet wurden. Baumbeginn der Entlastungsstrecke war übrigens im März 2023, es war also weniger als 3 Jahre Bauzeit (die Strecke war ja de facto im Sommer fertig gestellt).

W.

PeterWitt

Wenn man WILL, dann ist dieser Zeitplan jedenfalls zu schaffen, mit dem nötigen finanziellen Background sollte es in 1 bis 2 Jahren ausgehen, wenn viele Baufelder parallel laufen.

Stefan 4076

Zitat von: PeterWitt am  05 12, 2025, 21:44Wenn man WILL, dann ist dieser Zeitplan jedenfalls zu schaffen, mit dem nötigen finanziellen Background sollte es in 1 bis 2 Jahren ausgehen, wenn viele Baufelder parallel laufen.
Bei der derzeitigen Finanzlage auf allen Ebenen eher unrealistisch.

riggnix

Zitat von: Stefan 4076 am  06 12, 2025, 09:20Bei der derzeitigen Finanzlage auf allen Ebenen eher unrealistisch.

Naja, wenn der Bund inzwischen draufkommt, dass man nicht Milliarden auf der A9 verheizen oder in der Lobau vergraben muss, gibt's da vielleicht Spielraum für Beteiligungen an solchen Projekten  ;)

scheurin

Das Problem liegt vermutlich im generellen daran, dass - wie in den USA - bei uns immer mehr kurzfristig gedacht wird. Wir profitieren immer noch von den Investitionen der k&k Zeit auch wenn die vor 150 Jahren getätigt wurden aber auch - muss man fairer Weise sagen - von denen in das Strassennetz Jahrzehnte später (wenngleich man anscheinend schneller sanieren muss als bei der Bahn, siehe zur Zeit bei der neuen A2-Murbrücke bereits nach 50 Jahren).

Die Politik spiegelt nur die durschnittliche Bevölkerung wider und wenn so ein gewählter Häupling stolz ein soziales Programm als "Investition" beschreibt unterbleibt die Analyse bzw. Kritik welchen wirtschaftlichen Benefit das in 25, 30 Jahren haben wird. Ausserdem haben die Politiker - wenn sie nur an sich denken - nicht viel davon eine Linie 8 ausser flacher Pressemitteilungen tatsächlich anzugehen weil sie in 10, 15 Jahren vermutlich sowieso schon in Pension sind.

Von da her ist die Koralbahn schon fast als ein Wunder zu betrachten was da Klasnic und Haider gezaubert haben obwohl es beiden nichts genutzt hat; der eine tot, die andere abgewählt. Ich kann nicht erkennen ob es zur Zeit wieder solche Personen gibt, sei es in Wien oder Graz. Am ehesten noch in Niederösterreich, die hatten einen erfolgreichen langfristigen Plan für die Wirtschaft, ich konnte das persönliche Engagement des Landeshauptmanns für mich direkt spüren (auch wenn die Blockade des Semmeringbasistunnels eine Frechheit war).

Was allerdings gut funktioniert meine ich ist die Umsetzung der Vorhaben. Bis auf den Flughafen in Wien beim Terminal 3 hat man nicht so schlecht budgetiert - da ist man nicht ganz so unfähig wie in Deutschland (Berlin, Stuttgart oder gar in Hamburg mit dem 11 Fachen der ursprünglichen Kosten der Elphi; das muss man erst mal schaffen!).

Betreffend 8er ist halt dumm gewesen den 3er und den 2er einzustellen nur so ist es nun mal gewesen aber der Druck auf die Stadt hier etwas zu unternehmen steigt von Jahr zu Jahr wenn man sich die übervollen Busse ansieht.

Martin

Das wichtigste Kriterium: Es wird nur von Wahl zu Wahl gedacht. Am Ende der Legislaturperiode zählen nur die Wählerstimmen.
Aber bei der jüngeren Bevölkerung ist schon eine Tendenz in Richtung Nachhaltigkeit zu erkennen, was die Bundes-SPÖ - allen voran Betonmeister Hanke - scheinbar nicht erkennen kann bzw. erkennen will.
Liebe Grüße
Martin

Vitus

Zitat von: Martin am  06 12, 2025, 13:13Das wichtigste Kriterium: Es wird nur von Wahl zu Wahl gedacht. Am Ende der Legislaturperiode zählen nur die Wählerstimmen.
Aber bei der jüngeren Bevölkerung ist schon eine Tendenz in Richtung Nachhaltigkeit zu erkennen, was die Bundes-SPÖ - allen voran Betonmeister Hanke - scheinbar nicht erkennen kann bzw. erkennen will.
Da hast Du vollkommen recht. Der Zeithorizont beträgt max.5 Jahre, je nach Legislaturperiode. Schlimmer ist für mich jedoch, daß eine Politikerin bereits beschlossene Bauprojekte einfach stoppen lässt, obwohl diese bereits gesetzlich verankert waren. Der jetzige Infrastrukturminister wird nun angriffen, nur weil er diese Bauvorhaben für sehr dringlich hält. Haben sich vor 4 Jahren die Verhinderer gefreut, freuen sich eben nun die Befürworter. Einstellungssache eben. Hat allerdings nichts mit der Line 8 in Graz zu tun.   

FlipsP

Die Gewessler muss echt gute Arbeit geleistet haben, wenn über 250 Tage nach ihrer Amtsübergabe die ,,Kritiker" immer noch über sie herziehen.


Aber eines ist klar: So eine Verkehrsministerin, die primär durch Sachlichkeit und Vernunft auffiel, wird es in den nächsten Jahren nicht mehr geben. Die guten Zeiten sind vorbei. Das spürt man auch schon.

Hilde B.

Zitat von: FlipsP am  07 12, 2025, 07:41die primär durch Sachlichkeit und Vernunft auffiel

Bitte um konkrete Beispiele, danke.

s_gelb

Zitat von: Hilde B. am  07 12, 2025, 09:53Bitte um konkrete Beispiele, danke.

Beispielsweise Einführung Klimaticket, Nochmalige Ausweitung einiger Verkehrsdienstverträge im Vergleich zur Vorversion, umfangreiche Neuerungen in der Abfallwirtschaft, zahlreiche neue Projekte im Zielnetzplan 2040 und so weiter...

Sanfte Mobilität

Vor allem die gesetzlichen Rahmenbedingungen gechaffen, dass innerstädtische Verkehrsprojekt durch den Bund gefördert werden können (davor waren es nur bei stadtgrenzenübergreifenden Projekten möglich).

W.

riggnix

Und auch wenn so manches Projekt (oder die Absage von Projekten) natürlich politisch motiviert war, habe ich immer den Eindruck gehabt, dass sie die Entscheidungen sachlich mit unabhängigen Experten und Studien untermauern wollte.
Im Vergleich zu diesen offensichtlich gekauften Studien, die in der Politik oft üblich sind, war das finde ich schon eine große Änderung.
Das merkt man finde ich im Vergleich zum aktuellen Verkehrsminister noch einmal extrem. Bei ihr hatte ich das Gefühl, dass was weitergeht, und nicht alles nur ohne sachliche Untersuchungen mit "das haben wir schon immer so gemacht" argumentiert wird. So wie jetzt wieder.

s_gelb

Zitat von: Hilde B. am  07 12, 2025, 09:53Bitte um konkrete Beispiele, danke.

Waren die in #129 genannten Beispiele hoffentlich konkret genug?

PeterWitt

Gestern wurde im Gemeinderat der Planungsbeschluss gefasst.
Graz.at

TO 19 & 20: Linie 8
Der Grazer Gemeinderat hat den Planungsbeschluss für die neue Straßenbahnlinie 8 gefasst. Für die Jahre 2026 bis 2029 werden insgesamt 5,37 Millionen Euro für die Planungsphase bereitgestellt. Geplant werden zwei zentrale Abschnitte: die Innere Nord-West-Linie vom Roseggerhaus bis zum Fröbelpark sowie der Abschnitt Citypark vom Karlauer Gürtel bis Reininghaus. Beide sollen nach derzeitiger Planung ab 2030 gebaut und 2033 in Betrieb genommen werden. Die Abschnitte umfassen neue Haltestellen, eine Neuorganisation der Straßenräume, neue Mühlgang-Brücken und im südlichen Teil einen Tunnel unter der Wetzelsdorfer Straße. Die grob geschätzten späteren Baukosten liegen bei 72 Mio. Euro für den Nordwest-Abschnitt und 93,5 Mio. Euro für den Citypark-Abschnitt. Begleitend müssen bestehende Straßenbahnstrecken - etwa rund um Jakominiplatz und Reininghaus - angepasst werden. Eine Bürger:innenbeteiligung ist aufgrund der eisenbahnrechtlichen Vorgaben nicht vorgesehen, umfassende Information der Bevölkerung aber sehr wohl. Zudem wurde die Holding Graz ermächtigt, die Planungskosten in ihre Wirtschaftsplanung aufzunehmen.