Turmbau am Gürtel
Wege, Wasser und eine Piazza am Sockel ARCHITEKT MARKUS KATZENBERGER (2)Auch wenn Lyoness sein Headquarter nicht in Graz situiert - die spektakulären Türme von Markus Katzenberger könnten dem Gürtel ein neues Gesicht geben.
Es begann mit dem Traum vom höchsten Büro- und Hotelturm des Landes mit bis zu 80 Metern und endete nun mit einem einstimmigen Jurybeschluss beim Architektenwettbewerb für drei Dreieckstürme, die am Gürtel an der Adresse Kärntner Straße 1 in einigen Jahren immerhin noch stolze 45 Meter hoch in den Himmel ragen könnten. Obwohl der Auslober, die Immobilienentwicklungsfirma MT-Projekt, durchblicken lässt, dass die Einkaufsgemeinschaft Lyoness (die Mitgliedern Rabatte bei zahlreichen Shops bietet) hier doch nicht ihr Headquarter einrichten dürfte (die Kleine Zeitung berichtete exklusiv).
Eindrucksvoll thronen die Türme im Siegerentwurf des Grazer Architekten Markus Katzenberger an der Ecke Lazarettgürtel/Kärntner Straße. Baudirektor Bertram Werle ist mit der architektonischen Qualität zufrieden. ,,Wir haben die städtebaulichen Rahmenbedingungen definiert, um ein bestmögliches Projekt für diesen Standort zu bekommen", verweist er auf wichtige Vorarbeiten der Planungsämter. Gemeint ist der ,,Masterplan Gürtelturm", der schon 2006 den Rahmen für das Kreuzungsareal vorgegeben hat. Im konkreten Projektentwurf sei deshalb besonders die attraktive Gestaltung des öffentlichen Grün- und Freiraums mit Durchwegungen gelungen. Werle hofft, dass das Projekt jetzt auch umgesetzt wird.
Auch MT-Projekt-Geschäftsführer Franz Sulzberger ist vom Entwurf angetan, der auf dem dreigeschossigen, dreieckigen Sockel eine Piazza geplant vorsieht. Sulzberger versichert, das Projekt realisieren zu wollen, auch wenn Lyoness die Headquarter-Entscheidung zugunsten von Prag, Bratislava oder Budapest treffe. Das Lyoness-Logo auf den Renderings wäre dann wohl nicht auf der Fassade zu sehen. Doch Sulzberger will mit dem Architekten aus ,,immobilienwirtschaftlichen Gründen" und wegen einer ,,Abänderung des Projektziels" noch weitere Details verhandeln.
BebauungsplanpflichtDamit ist offen, ob das spektakuläre Projekt in dieser Form je gebaut wird. Das Wettbewerbsergebnis vom Tisch zu wischen, ist aber nicht so einfach. Denn vor einer Baubewilligung braucht es einen Bebauungsplan, den der Gemeinderat mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschließen muss. Und das gibt es erst, wenn der Investor auf den Tisch legt, wie er das Projekt realisieren will.
Für Werle wäre dieser Bau ein guter Start für die Entwicklung des Stadtteils Gürtel/Don Bosco. Doch städtebaulich tun sich gerade auch am anderen Ende der Kärntner Straße spannende Perspektiven auf (siehe unten).
Quelle + Bilder:
http://www.kleinezeitung.at/g7/2835047/turmbau-guertel.storySehr massiv - sieht interessant aber andererseits auch sehr kurios aus. Eine Verkleidung der Glasflächen?