Durch gewisse Pressemeldungen aufgeschreckt, haben doch neulich einige Politiker zum Thema Hauptbahnhof Stellung genommen.
Es war von zusätzlichen Geldmittel die Rede und dass damit etwas nachgebessert werden könnte ...
.. daher war da eine gewisse Erwartungshaltung.
Problem ist, dass zu einem Projekt, dass über Jahre entwickelt wurde, jetzt im letzten Moment jeder seinen Senft dazu geben möchte (damit meine ich niemanden aus diesem Forum). Fakt ist, dass das Projekt unter bestimmten Parametern angefangen wurde, an die man sich gehalten hat und das ist noch viel dazu gekommen, an was die Planer und Entscheider anfangs gar nicht gedacht haben, so z. B. der gedeckte Übergang von der tieferliegenden Haltestelle zur Bahnhofshalle. Die gab es anfangs gar nicht und wurde von außen hineinreklamiert. Da gibt es noch eine Menge Details. Und es ist nun mal so - da kann euch euer Gesprächspartner von gestern sicher ein Lied davon singen - dass Politiker jeder Farbe gerne was erzählen, wenn der Tag lang ist. Problem ist halt, dass meistens keine Detailskenntnis haben bzw. haben können. Weil, das Thema Zugang zum Bahnhofsgebäude war natürlich immer Thema, aber man konnte sich aufgrund der Projektparameter nicht zu einer unterirdischen Anbindung durchringen. Ähnliches ist ja auch mit dem Entfall der Schleife passiert: der GVB-Chef und der damalige Verkehrs- (und heutige Finanz-)Stadtrat haben vereinbart, dass es ohne Schleife gehen soll und das es kein (finanzielles) Problem ist, dass die Linien 3 und 6 weiter stadtauswärts wenden. Wir werden sehen, was diese Vereinbarung Wert ist, wenn es so weit ist.
Ich habe nie behauptet, dass seitens der Stadtplaner eine BIM-Linie in der Keplerstraße geplant ist!
Auf die dringliche Notwendigkeit einer solchen wird man wohl noch aufmerksam machen dürfen ...
... und dass es bei einem Jahrhundertbauwerk vernünftig wäre, dies gleich jetzt einzuplanen, auch wenn es erst in Jahrzehnten spruchreif wird.
Dann muss man sich halt irgendwann einmal etwas anderes einfallen lassen. Ob das dann billiger ist, wird sich noch erweisen.
Das sicher alles richtig und ich habe hier in diesem Forum geschrieben, dass man sozusagen eine extended version planen sollte. Allerdings gibt es - nicht nur meiner Meinung nach - dringendere Probleme, die im Zusammenhang mit dem NVK zu lösen wären, nämlich schlichtweg das betriebliche Problem, dass am Bahnhof keine Schleife geben wird. Da muss wirklich eine Lösung her (Entlastungsstrecke, div. Schleifen etc.). Das sind wirklich zeitnahe Probleme, die eigentlich spätestens mit der Auflassung der oberirdischen Schleifenanlage akut wird. Es wird aber wahnsinnig viel Zeit in Diskussionen über mögliche Streckenvarianten durch die Keplerstraße investiert als über dringendere Probleme zu reden.
Also: ICH hab´s nicht gewusst, dass die Bahnsteige nördlich verlängert werden und für so manch Anderen dürfte das auch eine neue Information sein (?).
Das ist ja auch. Aber bis dato waren diese Informationen - aufgrund meines Informanten - nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Wenn es wer anderer ausplaudert, ok. Unter uns gesagt, habe diese Planungen (weniger, was die Bahnsteige betrifft) allerdings leider wenig zukunftsweisende Aspekte (ich spreche von der neuen Gleiskonfiguration nördlich des Personenbahnhofs).
Bis jetzt war fast jedem nur bekannt, dass sich (aus der Sicht des Pendlers) der werktägliche Weg zur stadteinwärtsfahrenden BIM um ca. 150 Meter verlängern wird.
Im schlimmsten Fall können jetzt allerdings noch weitere 200 Meter dazukommen. Darüber freut sich wahrscheinlich nur die Gesundheitsministerin.
Auf der anderen Seite würde sich der Weg von Pendlern zu den Linien 1 und 7 durch den NVK deutlich (!) verkürzen, außerdem gibt es dann ab Hauptbahnhof deutlich mehr Fahrtmöglichkeiten in Richtung Innenstadt, die Linien 1 und 7 sind dann immer an die Buslinien (50, 52, 53, 58, 63 und 85) angebunden, die westlichen Stadtbezirke sind durch die Linien 1 und 7 dauern an den Hauptbahnhof angebunden etc. etc. etc. (willst du noch mehr Argumente hören?).
Ich weiß zwar, dass das nicht direkt was mit der Bahnsteigverlängerung zu tun hat, allerdings soll man beim Gejammere auch einmal andere Fakten anschauen, die vielleicht auch Pendler interessieren könnten.
Was mich daran stört ist nur, dass man das den Pendlern als Verbesserung verkauft. Besser wird´s (stadteinwärts) erst nach der BIM-Haltestelle!
Nachdem das Thema Bahnsteigverlängerungen noch nicht öffentlich angesprochen wurde (oder täusche ich mich da?), kann ich mir nicht vorstellen, dass das irgend wer als Verbesserung verkauft haben sollte. Allerdings: gegen längere Bahnsteige ist nix einzuwenden (man kann dadurch längere Züge führen, was ja auch durchaus Pendlern zu gute kommen könnte).
Und so hat halt jeder seine Träume.
Ja, bin halt kein Freund von (semi-)unterirdischen Lösungen.
Absolut POSITIV ist, dass die drei Ausweichen auf der Ostbahn für eine Zuglänge von 700 Meter ausgelegt werden !!!
Dadurch wird der S-Bahn-Betrieb bei Verlegungen von Zugkreuzungen (kommt ja täglich mehrmals vor) wesentlich flexibler.
Tatsächlich. Für den reinen S-Bahn-Betrieb brauchst du aber keine 700-m-Züge und ebensolche Ausweichen, da reichen wesentlich kürzere. Da geht`s wohl eher um den Güterverkehr. Wenn die nun tatsächlich in der ursprünglich geplant Form kommen sollen, umso besser.
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)