Re: Der Tarif - Thread
Antwort #305 –
Kahr fordert Stopp für höhere Öffi-Tarife - Günstiges Jahresticket muss günstig bleiben
Teuerungs-Automatismus wirkt Bemühungen um Klimaschutz und sanfte Mobilität entgegen
Trotz aller Bekenntnisse zu Klimaschutz und attraktiveren Öffis steht mit 1. Juli die nächste Tariferhöhung ins Haus. ,,Den Lippenbekenntnissen müssen endlich Taten folgen, und zwar auch in der Preispolitik", fordert KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. ,,Während Luxemburg den Nulltarif einführt, wird bei uns die Tarifschraube weiter angezogen."
Konkret geht der Appell an die Zuständigen in Stadt und Land, die den Grund- und Tarifierungsvertrag vereinbart haben, der den Unternehmen eine Erhöhung der durchschnittlichen Ticketpreise um das 1,5-fache des VPI erlaubt. In diesem Jahr sind es die Jahreskarten, die um 17 Euro teurer werden sollen: ,,Dieser jährliche Automatismus muss beendet werden", so Kahr. Wie sonst könne man glaubwürdig einen Kurs in der Verkehrspolitik vertreten, der auf eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und den Ausbau des Umweltverbundes abzielt?
Heuer sind die Auswirkungen speziell für die NutzerInnen der vergünstigten Grazer Jahreskarte zu befürchten. Mit ihrer Einführung 2015 auf Betreiben der KPÖ gelang ein wichtiger Schritt: durch Zuzahlung seitens der Stadt in der Höhe von € 175.- wurde ein österreichweit vorbildliches Angebot geschaffen, das von den Grazerinnen und Grazern sehr gut angenommen wird (2015: 35.231, 2018: 41.543 Stück).
,,Leider wurde die Zuzahlung seither nicht angepasst, was bei gleichzeitiger jährlicher Tariferhöhung bedeutet, dass der Anreiz und damit auch der Lenkungseffekt immer mehr verpufft", kritisiert die Verkehrsstadträtin. Mit der nun angekündigten Erhöhung um 17 Euro würde das vergünstigte Jahresticket noch einmal um 6 % teurer, d.h. die Steigerung betrage binnen fünf Jahren schon 31 %, wenn nicht die Stadt ihren Zuschuss erhöht. ,,Das ist unzumutbar und ich fordere den Finanzstadtrat auf, diese neuerliche Erhöhung zu bedecken und nicht die Fahrgäste erneut zur Kasse zu bitten."
Presseaussendung vom Büro der Verkehrsstadträtin Elke Kahr
Liebe Grüße
Martin