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Thema: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung (59492-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #75

Außerdem glaube ich nicht dass sich Siemens das einfach so leisten kann den Standort aufzugeben. Wenn sie woanders besser und billiger produzieren könnten hätten sie es wahrscheinlich sowieso schon getan  (oder Förderungen erpresst  ::)


Genau meine Rede. Als ob es einem international agierenden Konzern nicht vollkommen wurscht wäre, ob das Werk jetzt in Graz oder Timbuktu steht - Hauptsache die Gewinnspanne stimmt. Eine gut eingespielte Produktion zu verlegen kostet deutlich mehr als einfach nur irgendwo eine neue Halle hinzustellen; bis am neuen Standort wieder das selbe Know-How aufgebaut ist vergehen im besten Fall 'nur' ein paar Jahre; in dieser Zeit baut die Konkurrenz aber einen deutlichen Vorsprung auf und *das* kostet massiv.
Das Gefasel von Standortsicherheit halte ich daher für reines Manager-Blabla um FUD zu verbreiten, denn oben genannte Tatsachen kennen die bei Siemens sicher auch.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #76
Die Manager haben einfach zu viel Geld - Nein, sie verdienen zu viel Geld.

Von denen fährt sicher keiner mit der Eisenbahn geschweige denn mit der Straßenbahn. Aber verkaufen tun sie es. Die haben sicherlich teure Luxusschlitten...
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #77

Die Manager haben einfach zu viel Geld - Nein, sie verdienen zu viel Geld.


"haben" stimmt schon, "verdienen" würd ich in vielen Fällen nicht unterschrieben...

Zitat

Von denen fährt sicher keiner mit der Eisenbahn geschweige denn mit der Straßenbahn. Aber verkaufen tun sie es. Die haben sicherlich teure Luxusschlitten...


Ja, gerade bei der Bahn mit ihren doch über inzwischen gut 150 Jahre eingespielten Strukturen fällt so etwas natürlich besonders krass auf. Natürlich stimmt es, dass in der Zeit auch an manchen Stellen ein gewisser Schlendrian Einzug gehalten hat, aber deswegen kann und darf man trotzdem nicht hergehen und auf die jahrelange Erfahrung der Leute sch***en weil man's ja auf der Wirtschaftsuni viel viel besser und toller gelernt hat. Die Mitarbeiter merken auch ziemlich genau, wie ernst sie von der Führung genommen werden, und sind natürlich auch dementsprechend motiviert...
Man nehme z.B. den Eisenbahnunfall vor einigen Monaten in Vorarlberg (Überführung von Polizisten und Leichenbestattern nach einem vorangegangenen Unfall oder Selbstmord), wo kürzlich wieder über den Prozess berichtet wurde: in der Verhandlung kam immer wieder deutlich heraus, dass es hier vor allem ein Kommunikationsproblem zwischen dem Lokführer (aus Lindau kommend), dem Fahrdienstleiter (in Bregenz) und dem Sicherheitsbeauftragten in Innsbruck (!) gab. Und das liegt m.E. zu einem guten teil auch eben daran, dass mehr und mehr Personal vor Ort eingespart wird und irgendein Typ fast 200km entfernt für die ganze Koordination zuständig ist.
Natürlich sind die Leute im Regelbetrieb nicht gerade Überlastet und so kann man theoretisch sämtliche Strecken von einer Leitzentrale aus steuern, *aber* wenn mal was passiert sind die wenigen verbliebenen Mitarbeiter dann plötzlich total überfordert (und zwar nicht weil es ihnen an geistiger Kapazität mangelt sondern ganz prinzipiell weil die Sache vom Ablauf her nicht funktionieren kann).
In irgendeiner X-beliebigen Firma holt man dann halt - wie man's auf der WU gelernt hat - einen Consulter o.dgl., der die Sache um teures Geld wieder gradebiegt (oder auch nicht); aber bei der Bahn gibt es a) soetwas nicht (bzw. nicht mehr, weil die Leute mit Erfahrung hat man ja vorher abgebaut) und b) müssen die Entscheidungen im Fall des Falles inerhalb von Minuten, manchmal Sekunden fallen.

Es geht nicht einmal so sehr darum, ob die ÖV-Manager jetzt wirklich auch mit dem ÖV fahren, aber *identifizieren* sollten sie sich schon mit ihrer Firma und sich vor allem von den alten Hasen auch mal was sagen lassen (auch wenn die keinen Magister haben sondern "nur" Maschinenschlosser sind). Leider ist es in der Praxis eher so, dass man mal in Autos macht, dann in Finanzen, dann mal so nebenbei ein Bahnunternehmen und zwei Jahre später macht man dann wieder in Öl oder Kaffee... hauptsache die Kohle stimmt

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #78
Zitat
Ja, gerade bei der Bahn mit ihren doch über inzwischen gut 150 Jahre eingespielten Strukturen fällt so etwas natürlich besonders krass auf.


Genau. Arbeitsstellen streichen - Interne Umbauten - Mehr Gewinn

Geht aber leider auf Kosten der Sicherhheit.

So geht das nicht weiter. Zum Glück hat die ÖBB zu diesen vielen Unfällen auf EK reagiert und wollen diese Übergänge jetzt sicherer machen.
Aber nur liegt das Problem bei uns selbst und nicht wie immer, wie behauptet wird (div. Zeitungen) bei den ÖBB.

Grundsätzlich muss man ja vor jedem Bahnübergang halten und sich selbst davon überzeugen, das sich keine Lok nähert und auch kein Läutewerk läutet, falls eines vorhanden ist. Und soviel ich weiß, darf man die EK nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von max. 30 km/h passieren.
  • Zuletzt geändert: Oktober 18, 2007, 07:39:36 von PM
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #79
100 Prozent Zustimmung zur Antwort #77 von invisible.

LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Der Sonderzug aus Pankow fährt künftig in Graz
Antwort #80
In Pankow (Berlin) sind jene Stadler-Werke daheim, die für die Grazer Stadtwerke 45 neue Bims bauen. Die Kleine Zeitung hat sich schon vorab umgeschaut.

In der Lessingstraße in Pankow, dem nordöstlichsten Berliner Bezirk, reihen sich Einfamilienhäuser aneinander. Der Ortsteil Wilhelmsruh ist ein beschauliches Wohnviertel. Einen Industriepark vermutet man hier nicht. Und doch steht das Schild "Pankow-Park" am Eingang zu jenem Industriegelände, an dem seit 1996 auch die "Stadler Pankow GmbH" angesiedelt ist. Jenes Werk, in dem die neuen Bims für Graz gebaut werden.

Hinweis. Ein Stück der Berliner Mauer und eine Steintafel weisen darauf hin, dass in unmittelbarer Nähe der Grenzwall zur DDR verlief. Doch das ist lange her. 2001 hat die Schweizer "Stadler Rail Group" sämtliche Geschäftsanteile von Stadler Pankow übernommen.

Produktionshalle. Die Produktionshalle der Firma ist hell, es riecht nach Klebstoff. Auf Hebepodesten stehen Züge, manche noch rohe Gerippe, manche schon fast fertig. 540 der 2400 Mitarbeiter arbeiten hier - auf 1500 Quadratmetern. "In Pankow bauen wir auch S-Bahnen und Regio-Shuttles", sagt Geschäftsführer Michael Daum: "Für den Export außerhalb Deutschlands und der Schweiz aber produzieren wir hier nur die Straßenbahnen."

Größter Auftrag seit bestehen. Die 45 Niederflurbahnen des Typs Variobahn, die man für die Grazer Stadtwerke baut, stellen den größten Straßenbahnauftrag der Firmengeschichte dar. "Das Konzept für die Variobahn ist seit 1993 erprobt", sagt Daum. Sie sei bereits in Chemnitz, Duisburg, dem Rhein-Neckar-Raum, Sydney und Helsinki im Einsatz. "Jede Stadt hat aber ihre eigenen Randbedingungen. Straßenbahnen sind ja historisch gewachsen und daran passen wir unser Konzept an". So bekomme Graz 2,30 Meter breite Fahrzeuge, die sich nach oben hin verjüngen und ins Profil der Stadt einfügen.

Kritik an den Mitbewerbern. Dass es bei der Auftragsvergabe zum erbitterten juridischen Streit kam, ist für Daum unverständlich: "Die Kriterien der Ausschreibung waren sehr transparent. Das Ergebnis zeigt, dass wir in Summe die Anforderungen am besten erfüllen." Er übt Kritik an den Mitbewerbern: "Ich bin betroffen über den Stil des Umgangs mit dem Kunden." Siemens und Bombardier hatten im Nachprüfungsverfahren durch den Unabhängigen Verwaltungsrat gegen Stadler verloren.

SONJA HASEWEND, BERLIN

Quelle: http://www.kleine.at

Bericht der Kleinen Zeitung über das Stadler-Werk


EDIT: Bericht eingefügt, da er irgendwann auch einmal von der Homepage verschwinden wird.  ;)
  • Zuletzt geändert: Oktober 20, 2007, 14:39:12 von PM

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #81
Sehr interessanter Bericht. (Hätte ich fast übersehen)

Wie könnte die Produktion ablaufen?

Herstellung der einzelnen Komponenten (wahrscheinlich von anderen Firmen (Motor etc.))
Zusammenbau im Stadler-Werk in Berlin-Pankow.

Ich nehme an, zur Zeit wird das Modell konstruiert - Sprich -> An die Grazer Vorgaben angepasst.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #82
Irgendwo habe ich schon einen Produktionsablauf gesehen, ein paar Infos und Bildchen findet man auch hier:
http://www.vag.de/?pid=1592

Da steht auch dass die Motoren aus Wien kommen - wer fertigt die?

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #83
Danke - Sehr interessanter Bericht mitsamt Bilder-Reportage. :D

Wenn ich mir das Bild so betrachte, dann habe ich das Gefühl, das es recht eng werden kann.

Zitat
Da steht auch dass die Motoren aus Wien kommen - wer fertigt die?


Siemens?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #84
Die Motoren kommen von http://www.traktionssysteme.at/
Die haben das Motorengeschäft von ELIN-EBG übernommen.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #85
Danke :D

Zu meinem Bild von meinem letzten Posting sei noch hinzuzufügen, dass dieser Übergansteil zum Glück nicht in die Variobahn eingebaut wird. ;D :)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #86
Variobahn: Papiertiger sehen anders aus
Grazer Delegation nahm Tram des Typs Variobahn in Nürnberg und Berlin in Augenschein. Erster Eindruck: kein "Papiertiger", wie Konkurrenz behauptet hat.

HELMUT BAST, BERLIN

Die Straßenbahn hat wieder Saison. Zumindest in Nürnberg und Graz. Nürnberg setzt - ähnlich wie Graz - nach einem massiven Rückbau des Straßenbahnnetzes in den 1960er- und 1970er-Jahren seit einigen Jahren wieder auf die Ausweitung des schienengebundenen Verkehrs. Beide Städte haben bei der Berliner Firma Stadler Pankow Niederflurwagen des Typs "Variobahn" bestellt.

Acht Stück hat Nürnberg zwar nur geordert, die GVB gleich 45. Doch beim "Roll-out" der ersten Variobahn in Nürnberg konnte sich auch eine Grazer Delegation unter Führung der beiden Stadtwerkevorstände Wolfgang Malik und Wolfgang Messner sowie von GVB-Chef Anthony Scholz ein anschauliches Bild der neuen Straßenbahn machen.

Die Grazer Gäste waren angetan vom neuen Gerät, das wirklich alle Stückln spielt. Und erleichtert, hatten doch die unterlegenen Mitbieter Siemens und Bombardier mehrmals betont, die Variobahn sei technisch zu wenig erprobt. "Wir konnten uns hier in Nürnberg überzeugen, dass wir keinen Papiertiger gekauft haben, wie uns vorgeworfen wurde. Die Variobahn ist ein technisch hochwertiges Fahrzeug mit vielen Vorzügen", betonte Malik in Nürnberg.

Die Grazer Delegation "spionierte" auch in der Stadler-Produktionshalle im Berliner Randbezirk Pankow. Stadler-Pankow-Geschäftsführer Michael Daum war bemüht, darzulegen, welches Know-how und welche Erfahrung man bei Straßenbahnen hat: "Seit 1996 bauen wir hier. Die Variobahn wurde hier entwickelt
und gebaut." Seit 1993 fahren 30 Variobahnfahrzeuge in Chemnitz, seit 1996 gibt es 56 im Rhein-Neckar-Verbund, seit 1998 40 in Helsinki. Stolz ist Daum auch darauf, dass Stadler mit der Variobahn die erste 100-Prozent-Niederflurstraßenbahn gebaut hat.

Die Auftragsbücher der Stadler-Gruppe seien voll, versichert der Chef. Neben Graz und Nürnberg haben noch München (4), Basel (60), Lyon (6), Bochum (30) und Bergen (12) bei Stadler bestellt. Kurios die Geschichte von Bergen: In den Sechzigerjahren wurde vollkommen auf Busse umgerüstet, die Straßenbahnen in volksfestartigem Rahmen im Hafen versenkt (!). Nun forciert man wieder die Straßenbahn.

Mit der Variobahn wird in Graz höchstwahrscheinlich das Ende des Ticketverkaufs über den Fahrer eingeläutet. Die Nürnberger Variante hat keine Verkaufsdurchreiche beim Fahrer mehr. GVB-Chef Scholz bestätigt, dass nur ein Verkaufsautomat für Fahrscheine vorgesehen ist. Gedacht ist auch an Videokameras, um Vandalenakten und anderem vorzubeugen. Die rechtliche Abklärung ist noch offen.

Offen ist auch noch das Design der Anfang 2010 in Graz eintreffenden Straßenbahn. Am 17. und 18. Dezember ziehen die GVB Gerhard Heufler, Designprofessor an der FH Joanneum, zu einem Workshop mit Stadler-Ingenieuren bei, um zu einer interessanten Lösung zu kommen. "Schließlich wird die neue Tram 30 Jahre ein wichtiges Stadtmobiliar in Graz sein", so Scholz.

Quelle: Kleine Zeitung


Da können wir dann ja schon gespannt sein.

SG
Grazer111

EDIT by PM: Bericht zwecks der Lesbarkeit freundlicher gestaltet. ;)
  • Zuletzt geändert: Dezember 03, 2007, 17:06:48 von PM
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #87
Man darf nicht vergessen, das Nürnberg auch noch eine richtige U-Bahn besitzt. Auch wenn derzeit die fahrerlose U-Bahn im Testbetrieb läuft. Nürnberg ist nicht Wien. -> Sprich - In Nürnberg gibts keinen U-Bahn Boom.  ;D ;)

Bin sehr auf die Designstudie gespannt...
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #88

... Kurios die Geschichte von Bergen: In den Sechzigerjahren wurde vollkommen auf Busse umgerüstet, die Straßenbahnen in volksfestartigem Rahmen im Hafen versenkt (!)...
Quelle: Kleine Zeitung


Vielleicht hatte man damals in Graz auch so etwas ähnliches vor, nur war der Hilmteich zu seicht !(?)  :hehe:
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: GVB - Variobahn von Stadler gewinnt die Ausschreibung
Antwort #89

Vielleicht hatte man damals in Graz auch so etwas ähnliches vor, nur war der Hilmteich zu seicht !(?)  :hehe:

:lol: Straßenbahn-Versenken im Ruderboothafen? ;) Könnte im Winter eventuell das Eislaufen beeinträchtigen...

MfG, Christian