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Thema: Neugestaltung Reitschulgasse (104687-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #120
Vorschlag zur Falschparker-Entschärfung:

Fast täglich kann man Autofahrer aller Art beobachten, wie sie - von der Reitschulgasse kommend - den Jakominiplatz trotz Fußgängerzonenbeschilderung in beliebige Ziel-Richtungen queren.
Ob es sich dabei auch um die selben "Falschparker" handelt, weiß ich nicht, jedoch könnte man diese beiden Probleme einfach durch "Schranken-Türen" lösen (z.B.: http://www.schlosserei-joeckel.de/files/zusatzdateien/kf_kassensperre_light_1_resized.png):

In der Reitschulgasse im Bereich zur Kreuzung Dietrichsteinplatz/Schlögelgasse gehören diese Schranken auf jeder Fahrbahnseite montiert, sodass Fußgänger am Gehsteig daneben ungehindert und Radfahrer problemlos an den Schranken vorbeikommen. Der Gleisbereich muss dabei jedoch komplett abgesperrt sein. Kommt eine Bim oder ein Bus, so könnten die Schranken mittels Fernbedienung von den Fahrern geöffnet werden.
Alternativ dazu könnten an den Schranken kleine Besen oder Gummipoller angebracht werden, sodass die Schranken im Schritttempo "durchfahren" (d.h. durch Berührung mit dem Fahrzeug auf die Seite geklappt) werden könnten, ohne dabei die Schranken zu zerstören. Das Prinzip ist dasselbe wie an den Supermarkt-Eingängen... soweit ich weiß kamen diese "Besen-bestückten-Schranken" schon vor einigen Jahren in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße auf der Höhe des ÖAMTC zum Einsatz!

Wobei... wenn ich an unsere ganz und gar nicht vorbildlichen Auto- und Bus-Fahrer denke, müssten diese Schranken dann doch zusätzlich mit Blink-, Leucht- und Ton-Signalen ausgerüstet sein, um von den Fahrern bemerkt zu werden! So wie diese hier: http://img34.imageshack.us/img34/7230/img025s.jpg) könnten die dann ausschauen...     ;)

  • kroko
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #121
Ist sicher zu kompliziert, immerhin darf in der Reitschulgasse im Grunde jeder fahren, inkl. Zufahrt in alle möglichen anliegenden Gassen, inkl. Zusteller usw.

Die Lösung, die mir vorschwebt, ist ganz einfach: Falschparker strafen, das spricht sich schnell rum, fertig.

PS: dürfen die Falschparker dort überhaupt von den Parksheriffs gestraft werden? Ich fürchte nicht - soweit ich weiß dürfen Parksheriffs nur kontrollieren ob bezahlt wurde, aber sonst nix. Weiß das wer?

Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #122

Für Parken auf Radwegen gibt's so eine Seite, siehe graz.mybikelane.com


Tolle Seite! Danke für den Link!

Wenn man sich unter anderem das Foto aus der Klosterwiesgasse anschaut, kann man dem PKW-Fahrer gar keine Schuld geben!
Warum? Weil sich die PKW-Breite alle paar Jahre erhöht und die Parkstreifen dadurch seit vielen Jahren zu schmal gepinselt werden! Die Politik schaut nur dumm aus der Wäsche und ändert nur insofern etwas an den Gesetzen, dass man für Graz ganz spezielle "Lösungen" Vorschriften schafft!

Mein Auto hat eine Breite von 1,74 m excl.(!) Außenspiegel, ragt somit fast immer auf beiden Seiten über den zu schmalen Parkstreifen hinaus! Gehsteigseitig wird der Außenspiegel zur Behinderung der Fußgänger, Straßenseitig hat man Angst, dass der Spiegel Opfer von vorbeifahrenenden Fahrzeugen aller Art wird...

Sehr gut gefällt mir auch die folgende Seite zum Thema "Radfahren gegen die Einbahn", vom Radverkehrssymposium am 14.Mai 2003 in Linz:
"http://www.staedtebund.gv.at/oegz/oegz-beitraege/jahresarchiv/details/artikel/radfahren-gegen-die-einbahn.html?tx_ttnews[pS]=1072911600&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[pointer]=8&tx_ttnews[backPid]=9140&cHash=42ad819f09fff01188021d7ffcc061eb"
(^^sorry, doch als normale URL eingefügt, funktioniert der Link nicht...)

7.2 Abmessungen und Breiten:
Zitat
Für die Stadt Graz existiert ein praxiserprobtes zweiseitiges Papier mit genauen Angaben von Einsatzgrenzen (Saurugger, 1997). Untergrenzen für die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer sind demnach:

- falls Fahrstreifen abmarkiert werden
- Mindestbreite der Kfz-Fahrstreifen von 2,50 m inklusive eventuell vorhandener Pflasterstreifen;
- Mindestbreite des Radfahrstreifens von 1,25 m (1 m an kurzen Engstellen - nur mit Leitlinie), von 1,60 m (1,20 m an kurzen Engstellen), wenn ein Parkstreifen angrenzt;
- Mindestbreite der Parkstreifen von 1,80 m;

- ohne Fahrstreifen abzumarkieren
- Fahrbahnbreiten (Bordstein - Bordstein) von 3,00 m, bei Engstellen von maximal 50 m Länge oder in Tempo-30-Straßen bei Verkehrsbelastungen unter 200 Kfz/Stunde;
- Fahrbahnbreiten (Bordstein - Bordstein) von 3,50 m, in Tempo-30-Straßen bei Verkehrsbelastungen über ca. 200 Kfz/Stunde und geringem Schwerverkehrsanteil (<5%);
- Bei höherem Schwerverkehrsanteil ist eine Fahrbahnbreite von mindestens 3,75 m erforderlich.

Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #123

Und so gepflanzt wird man als Autofahrer öfter...


Dann muss man halt das andere Extrem umsetzen: für die Bereiche wo keine Parkplätze markiert sind noch zusätzlich ein absolutes Parkverbot ohne Ausnahmen ausschildern. Ist halt wieder eine Tafel mehr.

Poller wären wohl schöner.

Nebenbei: die Parkplätze mit zeitlich begrenztem Parkverbot sind ja nur drei bis maximal vier Fahrzeuglängen lang; hätte da ein einziges Schild in der Mitte (mit einer Bereichsangabe von +/-10m) nicht auch gereicht?
Erstellt am: 07 Dezember 2010, 21:57:44

Wenn man sich unter anderem das Foto aus der Klosterwiesgasse anschaut, kann man dem PKW-Fahrer gar keine Schuld geben!
Warum? Weil sich die PKW-Breite alle paar Jahre erhöht und die Parkstreifen dadurch seit vielen Jahren zu schmal gepinselt werden!


Und? Man kann doch nicht alle paar Jahre die ganze Stadt umbauen nur weil sich manche Leute unbedingt riesige Autos kaufen müssen. Wenn mein Fahrzeug zu breit (oder auch zu lang) für einen Parkplatz ist dann darf ich dort halt einfach nicht stehen - ganz einfach (das gilt übrigens vor allem auch für Schrägparkplätze).

Ganz abgesehen davon dass das Auto am Foto der Klosterwiesgasse (ich nehme an du meinst "Sun, Sep 26 2010") schlicht und einfach viel zu weit vom Gehsteig weg steht; das wäre sich locker vollständig am Parkstreifen ausgegangen. Wieder: wenn ich es nicht schaffe mich komplett in einen Parkplatz reinzustellen (entweder weil mein Auto zu groß ist oder ich ganz einfach nicht einparken kann) dann darf ich dort nicht stehen, basta.

  • kroko
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #124
Heute in der Kleinen Zeitung-Rubrik "Warum?":

Warum sind die neuen Fußgängerflächen in der Reitschulgasse ständig illegal verparkt?

Auch diese Straße wird von uns ständig kontrolliert, allerdings kann das nicht pausenlos erfolgen. Weil weniger Parkplätze da sind als vor dem Umbau, gibt es schon mehr Falschparker als vorher. Diese werden von uns mit Organmandaten abgestraft. (Polizeiinspektion Finanz)



Dazu noch mal die Frage: weiß jemand, wie die Kompetenzen zwischen Polizei und GPS verteilt sind? Was darf GPS strafen, und was nicht?


  • Amon
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #125
Das GPS darf derzeit nur strafen, wenn jemand ohne Parkschein in der gebührenpflichtigen Zone steht. Für alle "echten" Falschparker ist meines Wissens derzeit noch die Polizei zuständig. Das soll sich aber in absehbarer Zeit ändern. Trotzdem verstehe ich nicht, warum man nicht einfach dort, wo Parken generell verboten ist, ein paar Metallstangen am Gehwegrand aufstellt (so wie etwa überall in der Wiener Mariahilferstraße). Die restlichen Flächen muss man halt regelmäßig kontrollieren,

  • kroko
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #126
Zitat
Das GPS darf derzeit nur strafen, wenn jemand ohne Parkschein in der gebührenpflichtigen Zone steht. Für alle "echten" Falschparker ist meines Wissens derzeit noch die Polizei zuständig. Das soll sich aber in absehbarer Zeit ändern.


Genau das war auch mein Stand. Ich erinner mich aber, schon vor vielen Monaten den Hinweis bekommen zu haben, dass sich das bald ändern soll. Mal schaun, ob da wirklich irgendwann was weitergeht.

  • Torx
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #127

Du vertrittst hier ja eher die Interessen der Autofahrer, was ich gut finde, denn so kann man richtig diskutieren...

Naja so würde ich das nicht sagen. Ich verstehe nur diesen Hass auf die Autofahrer hier nicht so ganz.

Ich bin selbst die meiste Zeit als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs aber ich habe eigentlich kein Problem damit wie es zB am Joanneumsring aussieht, ausserdem habe ich als Fußgänger keinen nutzen von diesen zahlreichen Betonsockeln, wegen denen jetzt einige Parkplätze nicht genutzt werden können und man trotzdem als Fußgänger nicht vorher gesehen wird. Ich sehe es auch nicht als mein Recht als Fußgänger überall mit Anlauf die Straße überquren zu können... Wenn man hier immer die einen gegen die anderen ausspielt hat das für mich Fußballclub-Mentalität: Immer gegen die anderen.

Dann werden hier des öfteren drastische Strafen gefordert, so als ob man nicht auch aus versehen Fehler machen könnte. Wieso soll ein Weizer ein vermögen zahlen weil er versehentlich mal über den Jakominiplatz fahrt? Wieso soll ich gleich abgeschleppt werden wenn ich mal ein unübersichtlich beschildertes Parkverbot übersehe? Ich habe seit 14 Jahren den Führerschein und bisher zweimal Strafzettel wegen falschparken in Graz bekommen - von mutwillig kann da wohl keine Rede sein.

Zitat

Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Fußgänger wichtiger sind als parkende Autos, und dass der Platz somit sehr wohl besser genützt wäre. Nur ist das derzeit nicht möglich, weil sich die Autofahrer weigern, die neue Parkordnung anzuerkennen.


Nur heißt das nicht daß man deswegen überall Parkplätze wegnehmen muß. Eine "neue Parkordnung" heißt meistens nur weniger Parkplätze. Im Fall der Reitschulgasse finde ich das zwar schon gelungen, weil es jetzt schöner aussieht, auch in anderen Straßen (zB Merangasse, Annenstraßge) ergäbe es für mich durchaus Sinn etwas zu ändern, aber das kanns auch nicht sein, daß man dauernd Autofahrer-Bashing betreibt und in jedem verschwundenen Parkplatz einen kleinen Sieg sieht. Und so kommen mir einige hier aber vor.

  • kroko
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #128
Jahrzehntelang war Verkehrsplanung in der Stadt immer ausschließlich gleich Autoverkehrsplanung - jetzt geht's eben ein bisserl in die andere Richtung, und die Selbstverständlichkeit, mit der früher der Autoverkehr bevorzugt und für "wichtiger" als z.B. der Fußverkehr gehalten wurde, ist jetzt nimmer da. Das empfinden viele Autofahrer dann als "Hass" und "Bashing" - soll sein. Genauso wie es viele Raucher als "Raucherhatz" und "Bashing" empfinden, dass sie nicht mehr überall qualmen dürfen, sondern zur Rücksichtnahme gezwungen werden.

In der Reitschulgasse geht's aber um was anderes: dort wurde von den Anrainern diese Umgestaltung befüwortet, d.h. der Wegfall einiger Parkplätze wurde von einer Mehrheit gutgeheißen. Dann haben sich aber ALLE dran zu halten, und zwar ausnahmslos, auch jene, denen das nicht passt. Die Leute, die illegal in der Reitschulgasse stehen, nämlich typischerweise in ganzen Rudeln, sind doch bitteschön keine verwirrten Weizer oder Leute die mit den Schildern überfordert sind, sondenr in allererster Linie Leute die ganz genau wissen, dass dort Parkverbot ist, aber die sich halt trotzdem hinstellen. Wieso sollte man das einfach hinnehmen? Ein Fußgänger darf sich ja auch nicht einfach auf eine vielbefahrene Straße stellen und dort vorsätzlich eine Stunde lang den Verkehr behindern - warum sollte dann ein Autofahrer eine für den Fußgängerverkehr wichtige Fläche blockieren dürfen?

  • Torx
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #129

Jahrzehntelang war Verkehrsplanung in der Stadt immer ausschließlich gleich Autoverkehrsplanung - jetzt geht's eben ein bisserl in die andere Richtung, und die Selbstverständlichkeit, mit der früher der Autoverkehr bevorzugt und für "wichtiger" als z.B. der Fußverkehr gehalten wurde, ist jetzt nimmer da. Das empfinden viele Autofahrer dann als "Hass" und "Bashing" - soll sein.

Naja... Wann wurde die Fußgängerzone eingeführt? War glaube ich auch schon länger her. Die kapitalen Fehler hat man damals gemacht als man auch die Straßenbahn zurückgebaut hat, aber das hat man eher für Straßen und nicht für Parkplätze gemacht.

Trotzdem darf man die Frage nach der Sinnhaftigkeit nicht vergessen, blinde Parkplatzvernichtung sehe ich da schon als Bashing. Und anders kann ich zB die Betonsockeln nicht deuten. Da habe ich weniger als Fußgänger, noch als Radfahrer was davon.

Und in der Reitschulgasse... Da hat man zwar Parkplätze vernichtet, aber ohne nennenswerten Gewinn für Radfahrer und Fußgänger zu haben. Es sieht schöner aus als vorher, aber als Radler wäre es für mich natürlich Ideal wenn man von der Schlögelgasse kommend vor der Ampel rechts einbiegen könnte und dann die Straßenbahn schienen nicht so ungüstig liegen dass man sich erst wieder überlegen muß ob man lieber am Rand oder in der Mitte fährt. Die Beschilderung ist natürlich verwirrend, zumal man vorher ja offiziell halb am Gehsteig stehen durfte und jetzt nach den Parkplätzen ein Halteverbot Ende ist. Sicher sollte klar sein, dass man nicht am Gehsteig steht, aber so einen niedrigen Gehsteig gibts in Graz glaube ich auch selten wo.

Zitat

In der Reitschulgasse geht's aber um was anderes: dort wurde von den Anrainern diese Umgestaltung befüwortet, d.h. der Wegfall einiger Parkplätze wurde von einer Mehrheit gutgeheißen.

Ist diese Abstimmung wo ersichtlich?
  • Zuletzt geändert: Dezember 11, 2010, 14:35:44 von Torx

  • kroko
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #130


Ich weiß ehrlich gesagt nicht von welchen Betonsockeln du redest. Dazu kann ich also nichts sagen. Dass irgendwo in Graz aus reiner Boshaftigkeit Parkplätze gestrichen werden halte ich jedenfalls für undenkbar - schon allein weil da typischerweise die Bezirksvertretungen extrem empfindlich reagieren. Oft kann man halt über die Prioritäten diskutieren: als die neuen größeren Sichtachsen vor Zebrastreifen in der Sparbersbachgasse gemacht wurden, nannten das viele Leute "Parkplatzraub", was andere als "Erhöhung der Sicherheit des Fußgängerverkehrs" bezeichnen. Da kommt's also auf den Standpunkt an - "Bashing" ist das aber keins.

Zitat
Ist diese Abstimmung wo ersichtlich?

Ich war in diesem Fall nicht selbst dabei, hab aber mit einigen Leuten (z.B. Geschäftsleuten der Reitschulgasse) geredet, die gemeint haben, dass letztlich sowohl Geschäftsleute als auch Bewohner mit deutlicher Mehrheit mit der Streichung einiger Parkplätze zufrieden waren. Informationen der Stadt Graz gibt's hier: http://www.graz.at/cms/beitrag/10136195/2766775/ , da steht "Was jetzt im Sommer umgesetzt wird [...] findet die Zustimmung fast aller Beteiligten."


Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #131
Also: die Diskussion zur Umgestaltung der Reitschulgasse ist ja schon alt und sind da eine Menge "Wünsche" unter den Hut zu bekommen:

- entsprechende Gehsteigbreite für die Fußgänger --> hier hat man, finde ich, eine ziemliche gute Lösung auf der nordöstlichen Seite gefunden (gegenüber hat sich nix verändert)
- Aufweitung des Gleismittenabstandes --> war ja ein absolutes MUST wegen der Variobahn, aber auch - und das ist nicht weniger wichtig - wegen der Begegnung Bus - Tram
- Radroute --> hier hat man den stadtauswärtigen Radfahrstreifen "verloren"
- Parkplätze --> die jetzt gemachte Lösung - mit der die Betroffenen größtenteils einverstanden waren - kommt ja bitte allen entgegen: in der Früh Ladetätigkeit, tagsüber Platz für die Fußgänger (bzw. die Möglichkeit für Geschäfte den Raum zu nutzen ...) und abends/nachts Parkplatz (Problem ist noch ein bisserl die Kontrolle ...).

Grundsätzlich kann man in einer Stadt nicht unendlich Platz schaffen (klar, man könnte Häuser abreißen, aber die Zeiten sind ja hoffentlich schon vorbei ...) und muss daher mit Kompromissen leben; und dieser ist einer von der "besseren" Seite ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #132

Ich verstehe nur diesen Hass auf die Autofahrer hier nicht so ganz.


Hass ist jetzt natürlich ein extremes Wort. Aber im Prinzip geht es uns hier darum, dass wir die Selbstverständlichkeit ablehnen, mit der Autofahrer überallhin fahren und überall parken wollen. Dass es auch Menschen gibt, die gerne mehr Platz zum Gehen oder Radfahren hätten, anstatt zwischen Straßenbahnschienen fahren zu müssen oder auf enge Gehwege entlang stark befahrener Hauptstraßen gedrängt zu werden, scheint vielen Autofahrern egal zu sein bzw. sind sie nicht bereit, dafür Platz herzugeben... In diesem Punkt ist der Vergleich mit den Rauchern recht treffend. Immer, wenn über Rauchverbote diskutiert wird, empfinden Raucher das als "Hetze" anstatt die positiven Effekte (insb. gesundheitlich) für andere Menschen gutzuheißen. Es geht ja nie primär darum, jemandem zu schaden, sondern jemand anderm zu nützen, was eben auch Einschränkungen bedeutet.

Zitat
Ich bin selbst die meiste Zeit als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs aber ich habe eigentlich kein Problem damit wie es zB am Joanneumsring aussieht

Tatsache ist: Weder am Joanneumring, noch in der Kaiserfeldgasse, noch in der Neutorgasse gibt es derzeit einen richtigen Radweg. Ich persönlich bevorzuge derzeit die Kaiserfeldgasse, jedoch ist dort gerade in der Vorweihnachtszeit recht viel Verkehr (obwohl eigentlich Fahrverbot ausgenommen Anrainer und Taxi). Wenn jemand eine gute Alternativlösung zum Radweg am Joanneumring hat, so wäre ich sicher nicht aus Prinzip dagegen, aber einfach alles so zu lassen wie es ist, ist mir zu "billig" und autofreundlich.

Zitat
ausserdem habe ich als Fußgänger keinen nutzen von diesen zahlreichen Betonsockeln, wegen denen jetzt einige Parkplätze nicht genutzt werden können und man trotzdem als Fußgänger nicht vorher gesehen wird. Ich sehe es auch nicht als mein Recht als Fußgänger überall mit Anlauf die Straße überquren zu können... Wenn man hier immer die einen gegen die anderen ausspielt hat das für mich Fußballclub-Mentalität: Immer gegen die anderen.


Die Sicherheitsabstände zu Schutzwegen sind meines Wissens in der StVO geregelt. Schlimm genug, dass man Betonsockeln oder Poller aufstellen muss, damit nicht auf Sperrflächen und Gehwegen geparkt wird (siehe Foto: Wiener Mariahilferstraße).

Zitat
Wieso soll ein Weizer ein vermögen zahlen weil er versehentlich mal über den Jakominiplatz fahrt?

Der Jakominiplatz ist Fußgängerzone und als solche gekennzeichnet. Dieses Verkehrszeichen existiert auch in Weiz... Zusätzlich sind die vorgeschriebenen Fahrrichtungen durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Wer das trotzdem ignoriert gehört bestraft.

Zitat
Naja... Wann wurde die Fußgängerzone eingeführt? War glaube ich auch schon länger her. Die kapitalen Fehler hat man damals gemacht als man auch die Straßenbahn zurückgebaut hat, aber das hat man eher für Straßen und nicht für Parkplätze gemacht.


Naja, die Erweiterung der Fußgängerzonen geht aber allgemein sehr schleppend. In der Annenstraße konnte man sich nicht dazu durchringen, ebenso habe ich bei der Raubergasse so meine Zweifel. Wünschenswert wären großflächige Fußgängerzonen und evtl. unterirdische Parkplätze. Überhaupt muss die Stadt langfristig überlegen, in der Innenstadt, im Herz-Jesu-Viertel usw. die blauen Zonen in den Untergrund zu verlegen. Öffentliche Parkgaragen sollen oberirdische Parkplätze ersetzen, dafür gibt es oben mehr Platz für den fließenden Verkehr, besonders eben für Fußgänger und Radfahrer. Geparkte Autos nehmen wirklich unverhältnismäßig viel Platz weg, deshalb gehören sie unter die Erde.

Der Rückbau von Straßenbahnnetzen war ein europaweiter Trend, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. In vielen Fällen wurde der schienengebundene ÖPNV in den Untergrund gelegt (U-Bahnen, U-Straßenbahnen - z.B. in Wien, Brüssel...) oder durch unattraktivere Buslinien ersetzt. In den letzten Jahren hat das Verkehrsmittel Straßenbahn in moderner Form (eigene Gleiskörper, Rasengleise, moderne Niederflurfahrzeuge usw.) aber wieder an Attraktivität gewonnen, wie Neu- und Ausbauten in Florenz, Strasbourg, Montpellier, Linz, Innsbruck, Karlsruhe, Paris (sic!), Porto uvm. beweisen. Höchste Zeit, dass auch Graz hier mitzieht!
  • Zuletzt geändert: Dezember 11, 2010, 16:09:37 von Amon

  • Torx
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #133

Hass ist jetzt natürlich ein extremes Wort. Aber im Prinzip geht es uns hier darum, dass wir die Selbstverständlichkeit ablehnen, mit der Autofahrer überallhin fahren und überall parken wollen. Dass es auch Menschen gibt, die gerne mehr Platz zum Gehen oder Radfahren hätten, anstatt zwischen Straßenbahnschienen fahren zu müssen oder auf enge Gehwege entlang stark befahrener Hauptstraßen gedrängt zu werden, scheint vielen Autofahrern egal zu sein bzw. sind sie nicht bereit, dafür Platz herzugeben... In diesem Punkt ist der Vergleich mit den Rauchern recht treffend. Immer, wenn über Rauchverbote diskutiert wird, empfinden Raucher das als "Hetze" anstatt die positiven Effekte (insb. gesundheitlich) für andere Menschen gutzuheißen. Es geht ja nie primär darum, jemandem zu schaden, sondern jemand anderm zu nützen, was eben auch Einschränkungen bedeutet.

Nun, bei Rauchern gibt es ja meist klare Regeln: Rauchen erlaubt oder eben verboten.

Aber bei Autofahrern war es schon immer so dass man sie gerne als Melkkuh gesehen hat. Seien es die 3000 Schilling für ein Fehlendes A-Pickerl in Italien, oder eine geänderte Geschwindigkeitsbegrenzung wo ab dem ersten Tag die Polizei dort steht. Oder der Kreisverkehr in Marburg wo erst die Vignettenpflicht ausgeschildert ist wenn man nicht mehr umgekehren kann und dann Strafen um die 500-800 Euro zu bezahlen sind.

Und in solchen Fällen kann mir keiner sagen, daß das fair ist. Das ist modernes vom Staat geduldetes Raubrittertum. Wenn, dann bitte Beschränkungen mit klaren Regeln, klaren Ausschilderungen aber bitte keine staatlich geduldeten Fallen - oder findet ihr das wirklich gerechtfertigt? Vielleicht war das jetzt etwas weiter ausgeholt, aber ich denke an obigen beispielen kann man gut sehen warum man sich als Autofahrer doch oft verfolgt sehen kann, vor allem wenn es dann noch einige gibt die dann bei solchen Strafen schadenfreude zeigen.

Zitat
aber einfach alles so zu lassen wie es ist, ist mir zu "billig" und autofreundlich.

Die Straße ist schön breit und mit Bäumen - ich finde den Verkehr dort weniger störend als zB als Fußgänger in der Merangasse. Meinst Du damit dass gar keine einzige Straße mehr in irgendeiner Form autofreundlich sein sollte?

Zitat
Dieses Verkehrszeichen existiert auch in Weiz... Zusätzlich sind die vorgeschriebenen Fahrrichtungen durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Wer das trotzdem ignoriert gehört bestraft.

Solche vergehen betreffen eher Leute die ohnehin selten in die Stadt fahren weil sie dann vor unklaren Situationen irritiert sind und vielleicht ein Schild übersehen. Oder meinst Du dass man die gleich früh genug mit hohen Strafen abschrecken sollte? Wer oft in der Stadt herumfährt der weiß ohnehin daß er da nicht fahren darf.

Zitat

Die Sicherheitsabstände zu Schutzwegen sind meines Wissens in der StVO geregelt. Schlimm genug, dass man Betonsockeln oder Poller aufstellen muss, damit nicht auf Sperrflächen und Gehwegen geparkt wird (siehe Foto: Wiener Mariahilferstraße).

Äh nein, ich meine damit die Conrad von Hötzendorf Straße oder Wielandgasse. Dort waren das angezeichnete Parkplätze die entfernt wurden und jetzt leere ungenutzte Flächen sind. Hingegen hat man bei der Wielandgasse (gegenüber vom Reyhani) die Parkplätze wo sie wirklich stören gelassen.

In der nähe des Royal Kinos hat man wiederum einen blinkenden Zebrastreifen installiert wo ich mich frage: wieso gerade dort? Da muß doch wirklich nur jemand 10 Minuten den Leuten zuschauen um festzustellen dass die meisten (die aus der Schießstattgasse kommen) so über den Zebrastreifen gehen dass sie von der Anlage viel zu spät erfasst werden. Wenn also schon die finanziellen Mittel da sind dann bitte bei einem Zebrastreifen wo das einen Sinn ergibt.

Ich habe auch nichts dagegen daß man das Straßenbahnnetz weiter ausbaut, aber da hätte man sich leichter getan wenn man zumindest die neuen Siedlungen so geplant hätte dass das jetzt noch leicht machbar wäre...

  • Amon
Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Antwort #134
Zitat
Ich habe auch nichts dagegen daß man das Straßenbahnnetz weiter ausbaut, aber da hätte man sich leichter getan wenn man zumindest die neuen Siedlungen so geplant hätte dass das jetzt noch leicht machbar wäre...


100% Zustimmung. Allerdings ist Vorausplanen nie die Stärke der Grazer Politik gewesen, zumal sich ja auch mit jeder Regierung die einzelnen Projekte und deren Priorität ändern. In Linz ist man da zielstrebiger unterwegs; dort wurde bei der Sanierung der Welser Bundesstraße der Platz für die Straßenbahn schon "reserviert", somit waren später keine aufwendigen Umbaumaßnahmen mehr nötig.

Zitat
Die Straße ist schön breit und mit Bäumen - ich finde den Verkehr dort weniger störend als zB als Fußgänger in der Merangasse. Meinst Du damit dass gar keine einzige Straße mehr in irgendeiner Form autofreundlich sein sollte?


Ich bin der Meinung, dass der Platz gerechter im Sinne der Fußgänger und Radfahrer aufgeteilt werden muss. Wenn eine Straße 2 oder sogar mehr Fahrspuren und 2 Parkspuren hat, aber keinen Radweg und nur schmale Gehwege, dann habe ich damit ein Problem. Wenn man eine Fahrspur entfernt, quasi eine Einbahnstraße macht, dafür aber einen Radweg baut und die Gehwege ggf. verbreitert, dann bin ich schon zufriedener. Bäume sind zwar schön, nützen aber keinem Verkehrsteilnehmer...

Zitat
Nun, bei Rauchern gibt es ja meist klare Regeln: Rauchen erlaubt oder eben verboten.


Eben nicht. Auch das Tabakgesetz war immer voller halbherziger Kompromisse. Das aktuelle Gesetz wurde am 1.1.2009 eigeführt, trotzdem nützen fast alle Wirte die 18-monatige Übergangsfrist aus, bevor sie Nichtrauerbereiche einrichteten. Das Gesetz ist voller Ausnahmen und wird zurecht auch von der Gastronomie kritisiert. Die österreichische Politik ist halt in allen Belangen zu feige, einfache, strikte, allgemeingültige Regelungen zu beschließen.

Aber nun back to topic:

Heute offenbarte sich ein weiteres Problem der Parkordnung in der Reitschulgasse. Offiziell ist diese ja eine blaue Zone (mit zeitlichen Einschränkungen). Da am Samstag die blaue Zone nicht gilt, waren wohl auch viele der Meinung, dass diese Einschränkungen somit ebefalls nicht gelten. Ergo war die Reitschulgasse heute auf ganzer Länge verparkt, was an einem Einkaufssamstag natürlich besonders absurd ist, denn gerade heute waren wieder sehr viele Menschen in der Stadt unterwegs.

Ich möchte noch einmal dazu auffordern, die Situation in der Reitschulgasse zu dokumentieren und die Vizebürgermeisterin bzw. das Amt für Verkehrsplanung darüber regelmäßig in Kenntnis zu setzen (E-Mail-Adressen siehe unten. Die Adressen stammen von der offiziellen Website der Stadt). Nummerntafeln können ggf. unkenntlich gemacht werden. Es geht ja nicht darum, bestimmte Fahrer anzuschwärzen, sondern allgemein das Nichtfunktionieren der Parkordnung zu belegen. Gerne könnt ihr auch mir Fotos zukommen lassen und ich werde sie weiterleiten. Im Anhang übrigens ein Bild von gestern. Heute war die Situation wie gesagt wesentlich schlimmer.

buergermeisterstellvertreterin.ruecker@stadt.graz.at
verkehrsplanung@stadt.graz.at