Ich verstehe nur diesen Hass auf die Autofahrer hier nicht so ganz.
Hass ist jetzt natürlich ein extremes Wort. Aber im Prinzip geht es uns hier darum, dass wir die Selbstverständlichkeit ablehnen, mit der Autofahrer überallhin fahren und überall parken wollen. Dass es auch Menschen gibt, die gerne mehr Platz zum Gehen oder Radfahren hätten, anstatt zwischen Straßenbahnschienen fahren zu müssen oder auf enge Gehwege entlang stark befahrener Hauptstraßen gedrängt zu werden, scheint vielen Autofahrern egal zu sein bzw. sind sie nicht bereit, dafür Platz herzugeben... In diesem Punkt ist der Vergleich mit den Rauchern recht treffend. Immer, wenn über Rauchverbote diskutiert wird, empfinden Raucher das als "Hetze" anstatt die positiven Effekte (insb. gesundheitlich) für andere Menschen gutzuheißen. Es geht ja nie primär darum, jemandem zu schaden, sondern jemand anderm zu nützen, was eben auch Einschränkungen bedeutet.
Ich bin selbst die meiste Zeit als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs aber ich habe eigentlich kein Problem damit wie es zB am Joanneumsring aussieht
Tatsache ist: Weder am Joanneumring, noch in der Kaiserfeldgasse, noch in der Neutorgasse gibt es derzeit einen richtigen Radweg. Ich persönlich bevorzuge derzeit die Kaiserfeldgasse, jedoch ist dort gerade in der Vorweihnachtszeit recht viel Verkehr (obwohl eigentlich Fahrverbot ausgenommen Anrainer und Taxi). Wenn jemand eine gute Alternativlösung zum Radweg am Joanneumring hat, so wäre ich sicher nicht aus Prinzip dagegen, aber einfach alles so zu lassen wie es ist, ist mir zu "billig" und autofreundlich.
ausserdem habe ich als Fußgänger keinen nutzen von diesen zahlreichen Betonsockeln, wegen denen jetzt einige Parkplätze nicht genutzt werden können und man trotzdem als Fußgänger nicht vorher gesehen wird. Ich sehe es auch nicht als mein Recht als Fußgänger überall mit Anlauf die Straße überquren zu können... Wenn man hier immer die einen gegen die anderen ausspielt hat das für mich Fußballclub-Mentalität: Immer gegen die anderen.
Die Sicherheitsabstände zu Schutzwegen sind meines Wissens in der StVO geregelt. Schlimm genug, dass man Betonsockeln oder Poller aufstellen muss, damit nicht auf Sperrflächen und Gehwegen geparkt wird (siehe Foto: Wiener Mariahilferstraße).
Wieso soll ein Weizer ein vermögen zahlen weil er versehentlich mal über den Jakominiplatz fahrt?
Der Jakominiplatz ist Fußgängerzone und als solche gekennzeichnet. Dieses Verkehrszeichen existiert auch in Weiz... Zusätzlich sind die vorgeschriebenen Fahrrichtungen durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Wer das trotzdem ignoriert gehört bestraft.
Naja... Wann wurde die Fußgängerzone eingeführt? War glaube ich auch schon länger her. Die kapitalen Fehler hat man damals gemacht als man auch die Straßenbahn zurückgebaut hat, aber das hat man eher für Straßen und nicht für Parkplätze gemacht.
Naja, die Erweiterung der Fußgängerzonen geht aber allgemein sehr schleppend. In der Annenstraße konnte man sich nicht dazu durchringen, ebenso habe ich bei der Raubergasse so meine Zweifel. Wünschenswert wären großflächige Fußgängerzonen und evtl. unterirdische Parkplätze. Überhaupt muss die Stadt langfristig überlegen, in der Innenstadt, im Herz-Jesu-Viertel usw. die blauen Zonen in den Untergrund zu verlegen. Öffentliche Parkgaragen sollen oberirdische Parkplätze ersetzen, dafür gibt es oben mehr Platz für den fließenden Verkehr, besonders eben für Fußgänger und Radfahrer. Geparkte Autos nehmen wirklich unverhältnismäßig viel Platz weg, deshalb gehören sie unter die Erde.
Der Rückbau von Straßenbahnnetzen war ein europaweiter Trend, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. In vielen Fällen wurde der schienengebundene ÖPNV in den Untergrund gelegt (U-Bahnen, U-Straßenbahnen - z.B. in Wien, Brüssel...) oder durch unattraktivere Buslinien ersetzt. In den letzten Jahren hat das Verkehrsmittel Straßenbahn in moderner Form (eigene Gleiskörper, Rasengleise, moderne Niederflurfahrzeuge usw.) aber wieder an Attraktivität gewonnen, wie Neu- und Ausbauten in Florenz, Strasbourg, Montpellier, Linz, Innsbruck, Karlsruhe, Paris (sic!), Porto uvm. beweisen. Höchste Zeit, dass auch Graz hier mitzieht!