Koralmtunnel-Anschlag als "historischer Tag" zelebriertDer steirische Landeshauptmann Franz Voves unterstrich die europäische Bedeutung des heutigen Tages. "Betriebswirtschaftlich sinnvoll" sei der Tunnel nur "in Kombination mit dem Semmeringtunnel".
Als "historischer" Tag wurde am Freitag im weststeirischen Frauental der bergmännische Tunnelanschlag für den 32,9 km langen und 2,3 Mrd. Euro teuren Koralmtunnel begangen. Wie der steirische Landeshauptmann Franz Voves (S) sagte, würde nun das für den Wirtschaftsstandort Steiermark enorm wichtige Projekt "nach 30 Jahren Warteschlange" realisiert. Es sei als Teilstück des baltisch-adriatischen Korridors von europäischer Bedeutung.
Voves betonte gleichzeitig, das Projekt sei betriebswirtschaftlich nur in Kombination mit dem Semmeringtunnel sinnvoll. Er hob die Verdienste seiner Vorgängerin Waltraud Klasnic (V) und des früheren Kärntner Landeschefs Jörg Haider hervor, welche die ersten Schritte eingeleitet hätten.
Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (V) betonte, dass die Koralmbahn nicht nur "eine Öffnung in Richtung europäischer Schienenraum" darstelle, sondern schon per Ende des Jahres für eine bessere Anbindung der Weststeiermark an Graz sorgen werde. ÖBB-Infrastrukturvorstand Georg-Michael Vavrovsky sprach vom Koralmtunnel als "Herzstück" der Koralmbahn, wobei er sich auf keinen Zeitplan festlegte - dieser sei in "Abhängigkeit von der laufenden Evaluierung" zu sehen. Als Tunnelpatin fungierte die EU-Abgeordnete Hella Ranner (V).
Der nun in Bau genommene Abschnitt ist mit 2,3 km der kürzeste des zweiröhrigen Tunnels. Das Vergabeverfahren für das zweite, mit 20 km längste Tunnelbaulos ist im Laufen. Es wird über den Sonderstollen Leibenfeld in 60 m Tiefe Richtung Kärnten in Angriff genommen, der letzte Abschnitt wird vom Westportal in Kärnten aus vorgetrieben.
Kosten belaufen sich auf auf, 5,2 Mrd. Euro
Gebaut wird das erste Los, das 100 Mio. Euro kostet, von der deutschen Tunnelbaufirma Wayss & Freytag mit Granit als Partner nach der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) vorwiegend mittels Baggervortrieb.
Die gesamte Koralmbahn ist 130 km lang, kostet 5,2 Mrd. Euro und soll 2020 fertig sein. 65 km sind bereits um knapp 1 Mrd. Euro verbaut, 1,3 Mrd. Euro an Bauten wurden schon vergeben.
Quelle:
www.kleine.atBilderstrecke