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Allgemein => Graz => Bauprojekte => Thema gestartet von: Michael am August 21, 2010, 19:09:38

Titel: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am August 21, 2010, 19:09:38

(http://www.styria-mobile.at/pics/graz/projekte/reitschulgasse_01_21.08.10.jpg)

(http://www.styria-mobile.at/pics/graz/projekte/reitschulgasse_02_21.08.10.jpg)

(http://www.styria-mobile.at/pics/graz/projekte/reitschulgasse_03_21.08.10.jpg)


Die Neugestaltung der Reitschulgasse wird auf jeden Fall ein Vorzeigemodell für weitere Projekte.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Walter4041 am August 21, 2010, 20:37:49
Schaut gut aus.  :D
Nur die Kombination zwischen den Bordsteineinläufen und dem davorliegenden Rigol ist etwas eigenartig...  :hammer:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am August 21, 2010, 20:54:39
Ja, sehr schön - bin gespannt ob die geplanten Bäume erscheinen werden.

Die Randgestaltung wird immerhin viele Radfahrer davon abhalten neben dem Gleis zu fahren, was nur gefährlicher ist (die Bim kommt eh nicht vorbei).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am August 22, 2010, 01:47:27
Gab es eigentlich gröbere Proteste wegen der wegfallenden Parkspur?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am August 22, 2010, 09:04:43

Von Seiten der Geschäftsbetreiber? Möglicherweise. Für mich ist das eine Einkaufsstraße, da haben Autos nichts verloren - Eine Fußgängerzone wäre hier wirklich ideal. Busse und Straßenbahn wären die Ausnahme.

Zitat
Ja, sehr schön - bin gespannt ob die geplanten Bäume erscheinen werden.

Dito - Anzeichen habe ich noch keine erkennen können.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Martin am September 17, 2010, 12:03:23
Fest in der Reitschulgasse

Parkordnung für die neu gestaltete Reitschulgasse jetzt ausgehandelt.
In der neu gestalteten Reitschulgasse gibt es jetzt mehr Platz für Menschen

Anlässlich der Fertigstellung der Sanierung und Neugestaltung der Reitschulgasse um 1,2 Millionen Euro laden die Stadt Graz und die GVB morgen, Samstag, von 10 bis 17 Uhr alle Wirtschaftstreibenden, Bewohner und Passanten zu einem Straßenfest ein. Es spielt die GVB-Big-Band und auf die Besucher warten unter anderem Gutscheinaktionen.

Für einige Verwirrung sorgte in den letzten Tagen schon die Frage, wer, wann und wo jetzt in der Reitschulgasse parken darf. Bei der gestrigen straßenrechtlichen Verhandlung wurde die Parkordnung festgelegt: Die Reitschulgasse liegt weiterhin in der Blauen Zone. Von 8 bis 12 Uhr stehen die Parkplätze als Ladezone für die Zustellung und Abholung von Waren zur Verfügung. Von 12 bis 19 Uhr gilt künftig in der Reitschulgasse ein generelles Halte- und Parkverbot und von 19 Uhr bis 8 Uhr in der Früh ist sie eine Blaue Zone. Das heißt, von 19 bis 20 Uhr muss Parkgebühr bezahlt werden. Die entsprechenden Verkehrszeichen werden in den nächsten Tagen aufgestellt.

HANS ANDREJ

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2482216/fest-reitschulgasse.story
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Schloßbergbahn am September 17, 2010, 12:14:47

Fest in der Reitschulgasse

Parkordnung für die neu gestaltete Reitschulgasse jetzt ausgehandelt.
In der neu gestalteten Reitschulgasse gibt es jetzt mehr Platz für Menschen

Anlässlich der Fertigstellung der Sanierung und Neugestaltung der Reitschulgasse um 1,2 Millionen Euro laden die Stadt Graz und die GVB morgen, Samstag, von 10 bis 17 Uhr alle Wirtschaftstreibenden, Bewohner und Passanten zu einem Straßenfest ein. Es spielt die GVB-Big-Band und auf die Besucher warten unter anderem Gutscheinaktionen.

Für einige Verwirrung sorgte in den letzten Tagen schon die Frage, wer, wann und wo jetzt in der Reitschulgasse parken darf. Bei der gestrigen straßenrechtlichen Verhandlung wurde die Parkordnung festgelegt: Die Reitschulgasse liegt weiterhin in der Blauen Zone. Von 8 bis 12 Uhr stehen die Parkplätze als Ladezone für die Zustellung und Abholung von Waren zur Verfügung. Von 12 bis 19 Uhr gilt künftig in der Reitschulgasse ein generelles Halte- und Parkverbot und von 19 Uhr bis 8 Uhr in der Früh ist sie eine Blaue Zone. Das heißt, von 19 bis 20 Uhr muss Parkgebühr bezahlt werden. Die entsprechenden Verkehrszeichen werden in den nächsten Tagen aufgestellt.

HANS ANDREJ

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2482216/fest-reitschulgasse.story


Meiner Meinung nach ist ganze Planung der Reitschulgasse ein großer Schildbürgerstreich der Stadt Graz und sonst nichts. :hammer:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Martin am September 17, 2010, 12:18:30
Warum?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 17, 2010, 14:40:09
Das würde mich auch interessieren, weil hier nämlich im Wesentlichen eine Änderung des status quo mit der Zustimmung (fast) aller Beteiligten erfolgt ist.

- der Gehsteig Nordostseitig ist viel breiter als bisher
- tagsüber kann der Gehsteig faktisch in voller Breite von den Fußgeher genutzt werden (es ist somit viel attraktiver fürs Einkaufen)
- in der Früh gibt es die gewünschte Ladezone faktisch vor jedem Geschäft
- nachts kann geparkt werden
- da es im Umkreis genug Parkmöglichkeiten gibt (Operngarage, Rosarium, Steirerhof) ist es bitte KEIN PROBLEM, dass man dort tagsüber nicht parken darf
- die Gleise sind soweit auseinander gelegt, dass sich Busse und Straßenbahnen in Hinkunft nicht mehr so stark behindert
- einziges Manko ist, dass der stadtauswärtige Radweg aus Platzmangel geopfert werden musste

Alles in allem eine gelunge Lösung, die auch optisch ganz gut aussieht!

Letztlich muss schauen, ob diese Maßnahmen alle funktionieren und v. a. eingehalten werden ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: flow am September 17, 2010, 15:08:01
Bin am Montag schon mal durchspaziert und es schaut ganz gut aus, finde ich.  :)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PeterWitt am September 17, 2010, 15:26:13

Meiner Meinung nach ist ganze Planung der Reitschulgasse ein großer Schildbürgerstreich der Stadt Graz und sonst nichts. :hammer:

Klar kann man über die Errichtung von Fußgängerzonen oder auch Verkehrsberuhigten Zonen geteilter Meinung sein (mir persönlich gefällt´s, hat was von der oberen Schönaugasse), für den von dir vergebenen Titel passt aber die südliche CvH weit besser!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am September 17, 2010, 15:33:38

Oder die Reitschulgasse mit der Jakoministraße (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,2768.msg55657.html#msg55657) verwechselt.

Außerdem - Wie kann die Planung schon ein Schildbürgerstreich gewesen sein, wenn die Anrainer bei den Planungen miteinbezogen wurden?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 17, 2010, 15:38:39

Klar kann man über die Errichtung von Fußgängerzonen oder auch Verkehrsberuhigten Zonen geteilter Meinung sein (mir persönlich gefällt´s, hat was von der oberen Schönaugasse), für den von dir vergebenen Titel passt aber die südliche CvH weit besser!


Was soll da verkehrsberuhigt sein, der Gehsteig ist breiter und es gibt eine neue Parkregelung. Von Fahrverboten (die da eigentlich sehr sinnvoll wären), weiß ich nix ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 17, 2010, 15:42:51
Zumindest hat man sich dazu durchgerungen, dass die Straße von 12-19 Uhr nicht als Parkplatz genutzt werden darf. Bin ja gespannt, wie viele Dauerparker die Ladezeiten zweckentfremden, und wie viele Autos dort schon vor 19 Uhr geparkt sein werden (funktioniert ja auch bei den Bus/Parkspuren nicht). Fahrverbote sind in Graz wohl nach wie vor ein Ding der Unmöglichkeit, auch in kleinen Innenstadt-Gassen...  :boese:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 17, 2010, 18:49:36

Zumindest hat man sich dazu durchgerungen, dass die Straße von 12-19 Uhr nicht als Parkplatz genutzt werden darf. Bin ja gespannt, wie viele Dauerparker die Ladezeiten zweckentfremden, und wie viele Autos dort schon vor 19 Uhr geparkt sein werden (funktioniert ja auch bei den Bus/Parkspuren nicht).


Ist alles eine Frage der Kontrolle - man könnte ja auch versenkbare Poller installieren (und das meine ich ganz ernst - gibt es z. B. in Frankreich oder Spanien); wer dann nämlich zu spät kommt, kann nicht mehr wegfahren (das ist eine sehr lehrreiche Sache ...).

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Schloßbergbahn am September 17, 2010, 18:51:45

Warum?


Na dann schau dir das Theater an dort.

a.) vorhin war ein Radfahrstreifen in Fahrtrichtung Dietrichsteinplatz. Der ist nun weg jetzt hast du die Radfahrer wie überall in Graz mitten auf den Gleisen.
b.) die Parkplätze sind alle weg die Autos parken auf den Gehsteigen somit müssen die Leute auf die Straße ausweichen.

Es sieht sehr gut aus aber ein groß teil der Reitschulgasse wurde wohl nicht ordentlich durchdacht.  :-\
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: 4010 am September 17, 2010, 19:14:37

Ist alles eine Frage der Kontrolle - man könnte ja auch versenkbare Poller installieren (und das meine ich ganz ernst - gibt es z. B. in Frankreich oder Spanien); wer dann nämlich zu spät kommt, kann nicht mehr wegfahren (das ist eine sehr lehrreiche Sache ...).


Man sieht ja derzeit in Salzburg, wie der österreichische Autofahrer mit Pollern umgeht. Oder besser: Wie er sie umgehen will.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am September 17, 2010, 22:32:11

Was soll da verkehrsberuhigt sein, der Gehsteig ist breiter und es gibt eine neue Parkregelung. Von Fahrverboten (die da eigentlich sehr sinnvoll wären), weiß ich nix ...


Naja, wenns keine Parkplätze mehr gibt wird der Verkehr wohl ein wenig zurückgehen (gut, als Zufahrt zur Klosterwiesgasse dient die Reitschulgasse weiterhin, da hätte man den Verkehr ev. durch die Gleisdorfergasse umleiten müssen).
Erstellt am: 17 September 2010, 22:30:27

b.) die Parkplätze sind alle weg die Autos parken auf den Gehsteigen somit müssen die Leute auf die Straße ausweichen.


Weil noch keine Parkordnung ausgeschildert ist. Ab morgen ists aus mit Gehsteigparken (zumindest zwischen 12 und 19 Uhr).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 18, 2010, 13:25:37
Und? War heute schon jemand nach 12 Uhr dort und kann bestätigen, dass der Gehsteig autofrei ist?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PatSpeesz am September 18, 2010, 15:34:10

Weil noch keine Parkordnung ausgeschildert ist. Ab morgen ists aus mit Gehsteigparken (zumindest zwischen 12 und 19 Uhr).


Die Situation heute um 11:15, von einer ausgeschilderten Parkordnung ist keine Spur zu sehen,
außer dass durch Beschilderung und Bodenmarkierungen hier eindeutig auf eine Kurzparkzone hingewiesen wird.

Ob in den darauffolgenden 45 min noch ein Wunder passiert ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

LG Rainer
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 18, 2010, 16:44:07
Lauter Privat-PKW verrichten dort also ihre "Ladetätigkeit". Es gibt keine Beschilderung und niemand kontrolliert's. Typisch Graz...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 18, 2010, 18:07:37
Ich sag ja, versenkbar Poller ...

Funktioniert (mit Ausnahme Salzburg) in halb Europa!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am September 21, 2010, 17:12:29
Bin heute um 16:00 durchgefahren - Schilder sind noch keine zu sehen. Geparkt hat allerdings niemand in der Gasse (nur ein Moped war abgestellt).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kayjay am September 21, 2010, 18:07:58
Die Quotenbäume sind ja niedlich.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Stipe am September 22, 2010, 10:10:25
Die meisten Bäume sind recht klein, wenn Sie gesetzt werden. Was hast du dir erwartet - 100jährige Eichen?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PatSpeesz am September 22, 2010, 10:37:44
Hier geht es wohl eher um die Anzahl und Verteilung der Bäume.
Ein paar mehr in einem gleichmäßigeren Abstand hätten es ja wirklich sein können.
Obwohl dann natürlich die Anrainer auf die Barrikaden gestiegen wären:
"Bäume, überall, aber nicht vor meinem Fenster!"  :P

Und für das wilde Parken gäbe es dann natürlich auch weniger Platz...  :pfeifend:

LG Rainer
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kayjay am September 22, 2010, 10:43:34
Was sind denn das für BÄUME?Kann ich auf dem Bild kaum erkennen?
Gar Pappeln?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: amadeus am September 22, 2010, 11:10:19

Hier geht es wohl eher um die Anzahl und Verteilung der Bäume.
Ein paar mehr in einem gleichmäßigeren Abstand hätten es ja wirklich sein können.


Ich vermute daß die Situation im Untergrund keine geringe Rolle spielt. Man wird den Baum wohl nicht gerade über einer Leitung placieren.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PatSpeesz am September 23, 2010, 12:12:42

Was sind denn das für BÄUME?Kann ich auf dem Bild kaum erkennen?
Gar Pappeln?


Ob mans glaubt oder nicht, es sind Buchen.
Nach der Kronenform würde ich auf Hainbuchen tippen.


Ich vermute daß die Situation im Untergrund keine geringe Rolle spielt. Man wird den Baum wohl nicht gerade über einer Leitung placieren.


Im Zuge der Umgestaltung wurden ja ohnehin auch die Leitungen neu verlegt, es wäre also kein großes Problem gewesen,
hier mehr Bäume zu berücksichtigen.

LG Rainer
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Empedokles am September 24, 2010, 07:53:41

Im Zuge der Umgestaltung wurden ja ohnehin auch die Leitungen neu verlegt, es wäre also kein großes Problem gewesen,
hier mehr Bäume zu berücksichtigen.


Dafür gibt´s dort zu viele Hauseinfahrten, die frei bleiben müssen.
Man freut sich ja schon über ein bißchen mehr Grün und dass es keine asiatischen Schnellgewächse sind.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am September 29, 2010, 22:43:25
Die Halteverbotstafeln etc. sind nun aufgestellt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 01, 2010, 13:41:35
War vor einer Woche zuetzt in der Reitschulgasse. Es war wochentags, ca. 16 Uhr, und - ihr werdet es schon denken - es parkten Autos dort. Soviel zum Thema "mehr Platz für Fußgänger"....  :hammer:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am November 01, 2010, 14:51:22

Kann man als Normalbürger diese "Falsch-Parker" melden oder nur wenn ein bestimmter Grund vorliegt bzw. nur Parkorgane?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Martin am November 01, 2010, 15:15:33
Du kannst jederzeit zur Polizei gehen und einen anderen Autofahrer bzw. Fahrzeug (Kennzeichen) anzeigen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: 4020er am November 01, 2010, 15:35:42
Ein Beweisfoto wäre vielleicht von Vorteil.

lg
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am November 01, 2010, 15:36:53

Auf jeden Fall, aber da muss mir schon langweilig sein, so etwas zu tun bzw. wer tut sich so etwas an? ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 01, 2010, 20:57:59
Ich will ja kein Denunziant sein, außerdem habe ich die Zeit nicht. Mich ärgert es einfach, dass in Graz stets halbherzige Maßnahmen getroffen werden, und die Autofahrer schlussendlich die Gewinner sind. Dem Radweg am Joanneumring blüht wohl ein ähnliches Schicksal; wegen lächerlicher 10 Parkplätze. Aber das ist eine andere Geschichte....
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 03, 2010, 01:08:37

Ich will ja kein Denunziant sein, außerdem habe ich die Zeit nicht. Mich ärgert es einfach, dass in Graz stets halbherzige Maßnahmen getroffen werden, und die Autofahrer schlussendlich die Gewinner sind. Dem Radweg am Joanneumring blüht wohl ein ähnliches Schicksal; wegen lächerlicher 10 Parkplätze. Aber das ist eine andere Geschichte....

Die Autofahrer sind schon lange die Verlierer. 10 Parkplätze da, 10 Parkplätzte dort, mutwillig hier und dort vollkommen unnötig durch Betonsockeln vor und nach dem Zebrastreifen Parkplätze entfernt.

Zudem noch eine dermaßen intolerante Zonenregelung. Wer in eine andere Zone umzieht muss 42 Euro für einen Ausdruck zahlen, wer "Carsharing" beitreibt und das Auto von den Eltern oder der Freundin ausborgen will kann es nicht vor seiner Wohnung parken. Ganze Straßenzüge sind leergefegt, dafür gibts ausserhalb gerangel um die Parkplätze. Als die Zonen noch verlaufend statt Flächendeckend waren, war das besser.

Zusätzlich ist es auch ein Blödsinn hier Radfahrer gegen Autofahrer auszuspielen. Ich bin nämlich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Und viele andere Grazer auch - das wird oft vergessen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am November 03, 2010, 10:02:28

Die Autofahrer sind schon lange die Verlierer. 10 Parkplätze da, 10 Parkplätzte dort, mutwillig hier und dort vollkommen unnötig durch Betonsockeln vor und nach dem Zebrastreifen Parkplätze entfernt.


Zitat

Zusätzlich ist es auch ein Blödsinn hier Radfahrer gegen Autofahrer auszuspielen. Ich bin nämlich Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Und viele andere Grazer auch - das wird oft vergessen.


Dafür hast du dich oben aber ganz schön festgelegt. Als Fußgänger sollte es dir doch auffallen, dass z.B. das zwangsweise Freihalten eines Sichtbereichs vor Kreuzungen (wie es eigentlich ohnehin in der StVO verankert ist, aber wer hält sich schon an die) gewisse Vorteile bringt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am November 03, 2010, 10:17:28

Zitat
das zwangsweise Freihalten eines Sichtbereichs vor Kreuzungen (wie es eigentlich ohnehin in der StVO verankert ist, aber wer hält sich schon an die) gewisse Vorteile bringt.

Ich ärgere mich auch immer, wenn ein größerer Wagen direkt vor einem Zebrastreifen die Sicht auf diesen raubt. Klar, aufmerksam muss man sowieso sein...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 03, 2010, 11:43:29
Also ich finde da wurde größtenteils maßlos übertrieben.

Sei es in der Conrad von Hötzendorfstraße wo der Zebrastreifen ohnehin blinkt, oder Beispiel untere Wielandgasse:
Vor der Kleintierpraxis Wielandgasse 36 wurden 3 Parkplätze entfernet, der Raum ist nun komplett leer, bessere Sicht auf den Zebrastreifen ist nicht merkbar.
Dafür hätte man besser bei den nachfolgenden Parkplätzen rechts vor der erneuten Einfahrt den letzten Parkplatz weggenommen, der behindert nämlich wirklich die Sicht für Autofahrer die aus dieser Gasse kommen.

Da gehts glaub ich weniger um die Fußgänger als darum Autofahrer zu schikanieren.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am November 03, 2010, 11:57:16

In meinem Beispiel ging es nicht um die Reitschulgasse. :-[
Gemeint ist der Zebrastreifen in der Plüddemanngasse beim kleinen Einkaufszentrum neben dem Hofer.
Dieser Übergang ist ziemlich stark frequentiert.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 03, 2010, 12:37:15

Die Autofahrer sind schon lange die Verlierer.


Autofahrer waren über mehr als 50 Jahre die Gewinner. Wieviele Straßenzüge wurden autogerecht umgebaut, Häuser abgerissen, Bäume gefällt, Gehsteige verschmälert, Fußgänger unter die Erde verbannt.

Ich meine, dass man mehr als 10 Jahre nach der entsprechenden StVO-Novelle jetzt endlich konsequent die Sichtbeziehungen von Kreuzungen und Zebrastreifen repariert ist alleine schon aus Gründen den Verkehrssicherheit höchst notwendig.

Wieviel Geld wurde eigentlich in den letzten Jahre in den Bau von Tiefgaragen investiert und eigentlich gibt es in Graz die Vereinbarung, dass für jeden Tiefgaragenplatz ein oberirdischer Stellplatz gefällt (das wird aber schon ewig nicht mehr so gehandhabt ...).

Mich k.... es schon ziemlich an, dass sich die Autofahrer immer als Melkkühe und Verlierer darstellen. Das glatte Gegenteil ist der Fall. Das Zu-Fuß-Gehen ist eigentlich die ursächliche menschliche Fortbewegung und nicht das Sitzen in einem Auto. Wie oft muss ich als Radfahrer oder ÖV-Benutzer wegen eines z. B. falsch geparkten Pkw´s vom Rad steigen oder auf den Abschleppdienst warten.

Es muss nunmal für ein komplexes System wie Verkehr Regeln geben: man regt sich zwar über Radfahrer am Gehsteig auf, aber Gleisparken ist immer noch ein Kavaliersdelikt.

Auch die ewige Suderei über die Parkraumbewirtschaftung geht mir auf die Nerven - die soll nun mal eine lenkende Wirkung haben und die stellt sich nicht von heute auf morgen ein und da muss es auch Nachjustierungen geben (die geschehen in Graz ja auch ...).

Also: keine Aufregung!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 03, 2010, 14:12:07
Zum unverhältnismäßig hohen Stellenwert des Autos gab es gestern auf Ö1 ein Radiokolleg. Ich kann dieses sehr empfehlen:

Grundätzlich liegt es in der Verantwortung jedes Verkehrsteilnehmers, ein passendes Verkehrsmittel zu wählen. Wenn ich meine Großeltern - 60 km von Graz - besuche, nehme ich das Auto. Wenn ich von zuhause in die Innenstadt fahren muss (ca. 5 km) nehme ich das Fahrrad. Viele Menschen sind so auf ihr Auto fixiert, dass sich selbst die kürzesten Strecken bei schönem Wetter mit diesem zurücklegen. Und sich dann beschweren, wenn es in der Stadt keine Parkplätze gibt. Und die Tiefgaragen sind ja sooooo teuer...wenn man es sich leisten kann, bei den konstant hohen Spritpreisen jede Strecke in der Stadt (Spritverbrauch eines Kleinwagens im Stadtverkehr ca. 6-8 Liter/100 km) zu fahren, kann sich wohl auch eine Parkgarage leisten.  Und der oberirdische Platz könnte so für Radwege, Busspuren, Rasengleise und dergleichen sinnvoll genutzt werden. Aber da traut sich in Graz keine Großpartei drüber. Immerhin haben alle einen wesentlichen Teil ihrer Wählerschaft bei den Autofahrern, und die Gewinnerin wäre dann die (immer autofreundliche) FPÖ.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 03, 2010, 14:15:27

Autofahrer waren über mehr als 50 Jahre die Gewinner. Wieviele Straßenzüge wurden autogerecht umgebaut, Häuser abgerissen, Bäume gefällt, Gehsteige verschmälert, Fußgänger unter die Erde verbannt.

Das ist richtig und auch sehr bedauerlich wenn man an die Straßenbahnlinie 3 oder das kälberne Viertel denkt. Aber es ist jetzt auch irendwie sinnlos wenn man das mutwillig wieder zerstört in dem man irgendwo Betonpfeiler hinpflanzt und diese Flächen dann leer stellen lässt. Zudem gab es ja dann doch die Fußgängerzonen auch die sich bewährt haben.

Zitat

Ich meine, dass man mehr als 10 Jahre nach der entsprechenden StVO-Novelle jetzt endlich konsequent die Sichtbeziehungen von Kreuzungen und Zebrastreifen repariert ist alleine schon aus Gründen den Verkehrssicherheit höchst notwendig.

Wie gesagt man kanns überteiben. Und offenbar hat man auf Sichtbeziehungen zwischen Autofahrern nicht so einen Wert gelegt, sonst hätte man das in der Wielandgasse/Schönaugasse so gemacht wie es wirkich sinnvoll gewesen wäre.

Zitat

Wieviel Geld wurde eigentlich in den letzten Jahre in den Bau von Tiefgaragen investiert und eigentlich gibt es in Graz die Vereinbarung, dass für jeden Tiefgaragenplatz ein oberirdischer Stellplatz gefällt (das wird aber schon ewig nicht mehr so gehandhabt ...).

Wenn es da so eine Vereinbarung gibt dann halte ich sie für unsinnig, denn...
1. sind Tiefgaragen nicht immer für jeden zugänglich
2. sind sie teils von der Haustür weit entfernt
3. sind die Stellplätze nicht besser genutzt nur weil sie verschwinden

Zitat

Mich k.... es schon ziemlich an, dass sich die Autofahrer immer als Melkkühe und Verlierer darstellen.

Wie gesagt: Ich bin Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Und als solcher sehe ich nicht die Notwendigkeit die Parkplätze am Joanneumring zu entfernen, die derzeitige Lösung macht mich auch als Radfahrer und Fußgänger glücklich genug. Wobei ich als Radfahrer eine Parallelgasse wählen würde und mir das keine Probleme macht.

Zitat

Das glatte Gegenteil ist der Fall. Das Zu-Fuß-Gehen ist eigentlich die ursächliche menschliche Fortbewegung und nicht das Sitzen in einem Auto. Wie oft muss ich als Radfahrer oder ÖV-Benutzer wegen eines z. B. falsch geparkten Pkw´s vom Rad steigen oder auf den Abschleppdienst warten.

Du kannst jetzt nicht korrekte Stellplätze gegen Falschparker ausspielen. Letzteres ist nicht erlaubt wird ohnehin teuer bestraft, vor allem wenn ein Auto abgeschleppt wird. Und so oft passierts ja auch wieder nicht.

Zitat

Es muss nunmal für ein komplexes System wie Verkehr Regeln geben: man regt sich zwar über Radfahrer am Gehsteig auf, aber Gleisparken ist immer noch ein Kavaliersdelikt.

Wer macht das, wer sagt das? Etwas wofür man abgeschleppt wird ist sicher kein Kavaliersdelikt.

Zitat

Auch die ewige Suderei über die Parkraumbewirtschaftung geht mir auf die Nerven - die soll nun mal eine lenkende Wirkung haben und die stellt sich nicht von heute auf morgen ein und da muss es auch Nachjustierungen geben (die geschehen in Graz ja auch ...).

Nachjustierung ist leider keine in Sicht. Die lenkende Wirkung hat sich darauf beschränkt dass ausserhalb der Zonen zugeparkt wird (Ruckerlberg), dass Parkplätze wo nicht unmittelbar Häuser stehen und vorher Besucher parken konnten unnötig leergefegt sind (Augarten, Lendkai). Zudem betreibt man hier zusätzlich eine Verarschung am Kunden indem man bei einem Umzug teuer zahlen muss oder sich seine Jahrekarte für die grüne Zone gleich in die Haare schmieren darf weil dort plötzlich eine blaue Zone draus gemacht wurde (Uni Wall).

Nichts desto trotz würde ich mir natürlich schon wünschen dass die Haupstrassen leiser und sauberer werden, aber das geht glaube ich eher über Elektroautos und wird früher oder später ohnehin kommen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Stipe am November 03, 2010, 14:16:50
Ich war gerade in Barcelona. Beieindruckender öffentlicher Verkehr, großzügige Strassen, die aber kaum befahren sind. Unmengen an Parkgaragen, dafür wenig "Behinderungen" durch parkende Autos. Die Stadt ist größer als Wien und vom Verkehrsaufkommen kam Sie mir eher vor wie Gleisdorf...

Nur so zum Anregen, das man auch ohne Autos eine Stadt lebenswert machen kann.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 03, 2010, 14:26:24
Barcelona hat auf einer Fläche von 110 km2 etwa 2 Mio. Einwohner. Da würde mit dem Auto wohl nicht mehr viel gehen.

Zum Thema Tiefgaragen: Die meisten (oder sogar alle?) neuen Wohnbauten werden mit Tiefgaragen ausgestattet. Die meisten Tiefgaragen in der Innenstadt sind öffentlich (Rosarium, Steirerhof, Kunsthaus, Kastner.....). Es gibt also genug Platz. Oberirdische Parkplätze müsste es nur für Anrainer ohne Tiefgarage geben. Leider ist das scheinbar rechtlich nicht durchsetzbar (Parkzonen nur für Anrainer).

Die typische Autofahrermentalität besagt auf jeden Fall: Ich muss überall hinfahren und parken dürfen, und kosten darf das nichts, oder zumindest nicht viel... ::) Deshalb gibt es auch Widerstand z.B. beim Joanneumring-Radweg. 10 Parkplätze weniger sind für die ÖVP im 1. Bezirk ein Grund zum Aufstand.

Zum Thema Entfernen von Parkplätzen: Natürlich ist ein Parkplatz nicht sinnvoll genutzt, wenn er leer ist. Aber in der platzmäßig beengten Innenstadt könnte der frei werdende Platz für ÖV-Trassen (Busspuren, selbständige Straßenbahngleiskörper) oder eben für Radwege, in entsprechenden Fällen evtl. auch für zusätzliche Fahrspuren (Erhöhung der Straßenkapazität) genutzt werden. Da gäbe es viele Möglichkeiten, die in Graz aufgrund der grenzenlosen Gier nach immer mehr Parkraum von vorneherein quasi ausgeschlossen werden...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 03, 2010, 14:33:00

Wie gesagt man kanns überteiben. Und offenbar hat man auf Sichtbeziehungen zwischen Autofahrern nicht so einen Wert gelegt, sonst hätte man das in der Wielandgasse/Schönaugasse so gemacht wie es wirkich sinnvoll gewesen wäre.


Man kann´s nicht übertreiben, sondern die gesetzlichen Bestimmungen (endlich) umsetzen. Zu dem von dir angesprochenen Fall kann ich aber nix sagen ...


Zitat

Wenn es da so eine Vereinbarung gibt dann halte ich sie für unsinnig, denn...
1. sind Tiefgaragen nicht immer für jeden zugänglich
2. sind sie teils von der Haustür weit entfernt
3. sind die Stellplätze nicht besser genutzt nur weil sie verschwinden


Diese "Vereinbarung" gilt eh schon lange nicht mehr (Edegger, schau oba ...). Aber die von dir angeführten Argumente zählen für mich nicht.

ad 1.) für wen sollten die nicht zugänglich sein (es gibt Lifte, Frauen- und Behindertenparkplätze)
ad 2.) ja, und? Hat jeder direkt vor der Haustüre eine Haltestelle - und komm mir nicht mit dem Argument der Bierkiste ...
ad 3.) was hat das damit zu tun? Es geht nur darum, dass man nicht mehr Parkplätze schafft, als notwendig bzw. als vorhanden (deshalb auch diese Ex-Regelung) - mit dem "übrigen" Straßenraum kann man dann was sinnvolleres machen (Grün, Radfahrstreifen etc.)

Zitat

Wie gesagt: Ich bin Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Und als solcher sehe ich nicht die Notwendigkeit die Parkplätze am Joanneumring zu entfernen, die derzeitige Lösung macht mich auch als Radfahrer und Fußgänger glücklich genug. Wobei ich als Radfahrer eine Parallelgasse wählen würde und mir das keine Probleme macht.


Ich auch. Beim Thema Joanneumring scheiden sich ja schon seit Jahrzehnten die Geister - zuerst waren die - auf öffentlichem Grund!!! - aufgestellten Glasvitrinen das Totschlag-Argument und jetzt die Parkplätze. Abgesehen davon: um wieviele Parkplätze geht es da eigentlich und wieviele Radfahrer würden diesen Radweg benutzen??? Im Umkreis gibt es fast ein halbes Dutzend Tiefgaragen (Steirerhof, Joanneum, Schönaugasse, Kaiser-Josef-Platz, Fischplatz) - kann mir ja keiner erzählen, dass man dann nur dort einkauft und nicht noch woanders hingeht. Zur Radroute: ich kenne die Situation dort sehr gut, weil die Strecke oft benutze und von dort irgendwie sinnvoll in Richtung Mur weiter möchte und es schon ein bisserl ein Slalom dort hin ist, weshalb ich diesen Radweg nur begrüßen kann.

Zitat

Du kannst jetzt nicht korrekte Stellplätze gegen Falschparker ausspielen. Letzteres ist nicht erlaubt wird ohnehin teuer bestraft, vor allem wenn ein Auto abgeschleppt wird. Und so oft passierts ja auch wieder nicht.


Will ich auch gar nicht; ich wehre mich nur gegen die Allmacht (auch in der Argumentation) der Autofahrer und ihrer Lobbys.

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Wer macht das, wer sagt das? Etwas wofür man abgeschleppt wird ist sicher kein Kavaliersdelikt.


Die Politik negiert dieses Problem: Ich habe oft genug hört, dass es so was gar nicht gibt (von Politikern aller Colours) und hast du schon einmal einen Autofahrer erlebt, der sich bei 150 wartendenen Fahrgästen in einer Straßenbahn entschuldigt dafür entschuldigt, dass er die Weiterfahrt (und ev. noch den Anschlussverlust) verhindert hat. Ich meine, die schwachsinnige Diskussion um die Parkplätze entlang der Linie 3 zeigt das ja: dann fahr ma halt bis zum St. Nimmerleinstag dort mit den älteren Wagen und nicht mit den neuen Variobahnen (Klimaanlage im Sommer etc.), herzlichen Dank, auch!

Zitat

Nachjustierung ist leider keine in Sicht. Die lenkende Wirkung hat sich darauf beschränkt dass ausserhalb der Zonen zugeparkt wird (Ruckerlberg), dass Parkplätze wo nicht unmittelbar Häuser stehen und vorher Besucher parken konnten unnötig leergefegt sind (Augarten, Lendkai).


Da wurde doch gerade nachjustiert, was redest du? Und klar, dass man noch versucht außerhalb der Zonen zu parken und dass man in Zonen-Bereichen jetzt leichter Parkplätze bekommt, ist ja irgendwie der Plan ...

Zitat

Zudem betreibt man hier zusätzlich eine Verarschung am Kunden indem man bei einem Umzug teuer zahlen muss oder sich seine Jahrekarte für die grüne Zone gleich in die Haare schmieren darf weil dort plötzlich eine blaue Zone draus gemacht wurde (Uni Wall).


Ich meine, so ist das Leben. Kann auch noch ganz anders kommen. Sorry.

Zitat

Nichts desto trotz würde ich mir natürlich schon wünschen dass die Haupstrassen leiser und sauberer werden, aber das geht glaube ich eher über Elektroautos und wird früher oder später ohnehin kommen.


Das E-Auto ist der nächste Schwachsinn. Das Ziel heißt: Verkehrsvermeidung bzw. Verlagerung (auf den Umweltverbund) und nicht Placebo-Maßnahmen, weil mit dem E-Auto wirst du weiterhin Staus und Parkplatzprobleme haben und Emissionen wird´s auch geben (halt nur woanders). Also: bitte nicht für blöd verkaufen lassen!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 03, 2010, 14:41:07
Hier noch der Link: http://oe1.orf.at/programm/257981 (http://oe1.orf.at/programm/257981)

Anhören sehr empfehlenswert. Passt gut zur aktuellen Diskussion.

Zum Thema E-Auto: Der Strom muss auch produziert werden; die Platzprobleme die MIV mit sich bringt sind dieselben. Die einzigen 100% Öko-Fortbewegungsmittel sind Fahrrad (kein E-Bike) und Gehen (die natürlichste aller Bewegungsarten).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 03, 2010, 15:23:24
Also nochmal zu den Tiefparkgaragen: Ich finde es nicht gut wenn man die Parkplätze in größtenteils private Hand gibt, zudem zahlt man da auch an Sonntagen wo ohnehin wenige Verkehr ist. Die nächsten Parkgaragen sind meist nicht zugänglich weil zu einem Haus gehörend. Wenns man natürlich Autofahrer als Feinde betrachtet die es auszurotten gilt, dann ist man sicher für diese Lösung, aber sehr pragmatisch finde ich diese Einstellung nicht. Zudem ist es auch nicht meine Aufgabe Leute die mich besuchen wollen zu missionieren.

Zum Joanneumsring: Als zu 90% mit Fuß und Rad unterwegs bin ich mit der derzeitigen Lösung zufrieden und finde nicht daß man da etwas ändern sollte.

Auch wenn das Leben so ist, ist es glaube ich nicht die Aufgabe des Staates seine Bürger zusätzlich zu pflanzen. Wenn man eine 2-Jahreskarte für die grüne Zone kauft, dann muss man entweder auch 2 Jahre dort parken können oder sonst halt das Geld zurückbekommen. Ein privater könnte sich so einen Vertragsbruch ja auch nicht leisten, aber bei Autofahrern darf mans?

Ich habe die Lösung aus dem Jahr 2000 noch gut gefunden. Straßenweise statt flächendeckende Zonen. Damit verlauft das ganze, man entlastet die Randgebiete und hat Parkmöglichkeiten für Besucher oder Leute die Car-Sharing machen. Es hätte gereicht wenn man meinetwegen die damals freien Parkplätze grün gemacht hätte.

Das Mobilitäsbedürfnis der Leute hat sich leider geändert und ich finde es natürlich auch nicht gut dass Kinder schon kurze Strecken in die Schule kutschiert werden. Auf der anderen Seite wäre es Vermessen so zu tun als gäbe es die derzeitige Situation nicht, so vertreibt man nur die Leute aus der Stadt.

Und so blöd ist das E-Auto wohl auch nicht. Sicher muß der Strom erst wo erzeugt werden, aber denn kann man langfristig sicher umweltfreundlich machen und schon fahren alle ohne dass man sie dazu zwingt viel umwelfreundlicher herum. Mir wäre natürlich ein Allwetterrad am liebsten. :)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Deadlocked am November 03, 2010, 15:28:23
Elektroautos sind Schwachsinn, rechne mal die Erzeugung mit ein - alleine die Ressourcen die für die Akkus draufgehen. Und wo soll der ganze umweltfreundliche Strom herkommen?

Und als i-Tüpfel gibts noch die Hybrid-SUVs...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 03, 2010, 15:40:00
Generell ist es Schwachsinn dass der technische Fortschritt eher in die PS als in den tatsächlichen Verbrauch aufgegangen ist.
Wenn man es Spritfressern und SUVs in der Stadt erschweren will bin ich sofort dafür, aber sowas wie die geplante Umweltzone ist wie man in Deutschland sieht reine Geldmacherei. Wo dann in der Stadt lauter neue SUVs herumfahren und so manch einer einen Kat einbauen lassen muß den er ohnehin schon gehabt hat - nur halt ohne Gutachten.

Trotzdem wenn man Optimistisch davon ausgeht dass ein großteil des Stroms mal mit Solar und Gezeitenenergie gewonne wird dann ist das viel besser als der Status Quo. Aber wenn wir weiter über Elektroautos diskutieren dann machen wir besser einen eigenen Thread auf, oder?

Ich wollt eigentlich nur sagen dass einige offenbar Autofahrerhetze betreiben und ich das nicht gut finde weil es eben zu solchen Ideen wie am Joanneumring führt wo ich als Fußgänger und Radfahrer mit der Lösung zufrieden bin. Man muß nicht überall Parkplätze entfernen, es sei denn es geht einem um eine Hetzjagt. Und den Eindruck habe ich bei so manch sinnlosen Betonpfeilern manchmal. Und die Parkplätze in der Reitschulgasse sehe ich auch nicht als Problem - um nochmal zurück zum Thema zu kommen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 04, 2010, 00:58:06
Dass die Umweltzone in der geplanten Form Schwachsinn ist, unterschreibe ich sofort. Damit darf nämlich jeder SUV in die Stadt...

Ansonsten ist es halt immer eine Frage des Standpunktes. Wenn man mehr Platz für Fußgänger während der Geschäftszeiten schaffen will (siehe Reitschulgasse), muss während dieser Zeit das Parken eben verboten werden. Man kann die Gasse ja nicht verbreitern. Ob man mehr Platz für Fußgänger, oder eben doch für Autos befürwortet, muss jeder für sich entscheiden. Ich bin für ersteres. Dasselbe gilt für den Joanneumring. Radfahren wäre dort momentan sehr gefährlich. Natürlich kann man über die Kaiserfeldgasse ausweichen, aber auch dort gibt es keinen Radweg. Es ist dort lediglich weniger Verkehr und deshalb ungeführlicher.

Mir - und vermutlich auch anderen - geht es darum, den Stellenwert des Autos im (Stadt-)Verkehr wieder etwas zu senken. Für viele Menschen scheint Mobilität ohne Auto ja undenkbar zu sein. Gerade in der Stadt benötigt man für 90% der Wege kein Auto, wenn man will. Ich wohne keinesfalls zentral, sondern einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und fahre fast nur mit dem Rad.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 04, 2010, 12:27:59
Ja gut den Standpunkt kann ich ja verstehen und ich möchte natürlich die bestehende Fußgängerzone nicht missen. Aber der Spaß hört sich da auf wo pure Schikaniererei betrieben wird.

Dazu zählie ich eben vor allem

...auf die Umweltzonen gehe ich da jetzt mal nicht ein. Da gibt es in Deutschland wie gesagt ja Situationen wo jemand teuer einen baugleichen KAT einbauen lassen muß nur weil der erst ab einem gewissen Jahr die dafür nötigen Gutachten hat. Sowas ist für mich reiner Pflanz der von einem Staat nicht betrieben werden solte.

Bei den konkreten Fällen sehe ich das so, dass die Reitschulgasse ohnehin verkehrsberuhigt ist. Die Straßenbahn macht dort wohl mehr Wirbel als die Autos, die dort fahren. Der Platz wirkt dort nun für die Fußgänger breiter und die paar verbliebenen Parkplätze finde ich nicht störend weil sie wie in der Schönaugasse gut eingefügt wurden.

Am Joanneumring würde ich so oder so als Radler nicht fahren wollen. Da wäre auch mit Radweg viel Verkehr neben, daher besser eine Umleitung über einen ruhigere Gasse. Ich denke auch nicht dass man die Situation dort so einfach verkehrsberuhigen kann - dann staut sichs halt woanders ordentlich. Und indem man Parkplätze streicht hat man dann vielleicht mehr Autos die herumkurven und einen Parkplatz suchen, aber den Stellenwert ändert man dadurch nicht.

Da müßte man eher dem Trend entgegenwirken dass die Eltern ihre Kinder überall hinkutschieren. Denn wer einmal gewohnt ist, dass er überall mit dem Auto hinfahrt, der steigt auch nicht so bald auf den öffentlichen Verkehr um. Zudem darf man auch die Ängste der Leute nicht kleinreden die sich einfach in gewissen Gebieten das Publikum in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr antun wollen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am November 05, 2010, 10:15:56

Bei den konkreten Fällen sehe ich das so, dass die Reitschulgasse ohnehin verkehrsberuhigt ist. Die Straßenbahn macht dort wohl mehr Wirbel als die Autos, die dort fahren. Der Platz wirkt dort nun für die Fußgänger breiter und die paar verbliebenen Parkplätze finde ich nicht störend weil sie wie in der Schönaugasse gut eingefügt wurden.


Es geht eben nicht nur um den Lärm sondern vor allem um den Platzverbrauch. Das typische österreichische Auto hat eine Betriebszeit von deutlich unter 1h/Tag, den Rest der zeit steht es ungenutzt herum und verschwendet dabei wertvollen (im wahrsten Sinne des Wortes, schau dir mal die Quadratmeterpreise in der Innenstadt an) Platz, und selbst wenn gerade kein Auto parkt kann man den Platz nicht einfach anders nutzen.

Zitat

Am Joanneumring würde ich so oder so als Radler nicht fahren wollen. Da wäre auch mit Radweg viel Verkehr neben, daher besser eine Umleitung über einen ruhigere Gasse.


Ja, kann man so machen. Dann aber bitte konsequent (sprich aus der Gasse vielleicht wirklich mal eine Fahrradstraße mit KFZ-Fahrverbot ausg. Anrainer & Lieferverkehr machen).

Zitat

Ich denke auch nicht dass man die Situation dort so einfach verkehrsberuhigen kann - dann staut sichs halt woanders ordentlich. Und indem man Parkplätze streicht hat man dann vielleicht mehr Autos die herumkurven und einen Parkplatz suchen, aber den Stellenwert ändert man dadurch nicht.


Sehe ich nicht ganz so. Anfangs wird es sich vielleicht wo anders stauen, aber mittelfristig wird der Verkehr schlicht und einfach zurückgehen, weil die Leute draufkommen, dass er doch nicht so unbedingt notwendig war wie sie heute glauben. Ich bringe da immer gerne das Beispiel Seoul, wo man eine achtspurige (!) Stadtautobahn _ersatzlos_ abgerissen hat. Davor und danach wurden Verkehrszählungen durchgeführt und der Verkehr der einst über diese Straße rollte ist praktisch vollständig _verschwunden_.

Zitat

Da müßte man eher dem Trend entgegenwirken dass die Eltern ihre Kinder überall hinkutschieren. Denn wer einmal gewohnt ist, dass er überall mit dem Auto hinfahrt, der steigt auch nicht so bald auf den öffentlichen Verkehr um. Zudem darf man auch die Ängste der Leute nicht kleinreden die sich einfach in gewissen Gebieten das Publikum in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr antun wollen.


Ja, daher befürworte ich auch die Idee, die Straßen im Umkreis von Schulen und Kindergärten in der Früh und zum Unterrichtsende zu sperren (und zwar vollständig, die 20 Minuten werden die Anrainer auch einplanen können), damit die Kleinen nicht - unter Gefährdung der anderen Kleinen - bis vor die Tür kutschiert werden.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 05, 2010, 14:05:38

Es geht eben nicht nur um den Lärm sondern vor allem um den Platzverbrauch. Das typische österreichische Auto hat eine Betriebszeit von deutlich unter 1h/Tag, den Rest der zeit steht es ungenutzt herum und verschwendet dabei wertvollen (im wahrsten Sinne des Wortes, schau dir mal die Quadratmeterpreise in der Innenstadt an) Platz, und selbst wenn gerade kein Auto parkt kann man den Platz nicht einfach anders nutzen.

Ein Auto ist nunmal wie ein Fahrrad ein Vekehrsmittel um von A nach B zu kommen und steht daher die meiste Zeit herum. Kritisierst Du jetzt, dasd die Leute zu wenig damit herumfahren oder dass die zurückzulegenden wege bei uns zu kurz sind??

Zudem sind die Parkplätze in der Reitschulgasse tagsüber ohnehin nur für Ladetätigkeiten.

Zitat

Sehe ich nicht ganz so. Anfangs wird es sich vielleicht wo anders stauen, aber mittelfristig wird der Verkehr schlicht und einfach zurückgehen, weil die Leute draufkommen, dass er doch nicht so unbedingt notwendig war wie sie heute glauben.

Tut mir leid, aber das halte ich für absolutes Wunschdenken.

Zitat

Ich bringe da immer gerne das Beispiel Seoul, wo man eine achtspurige (!) Stadtautobahn _ersatzlos_ abgerissen hat. Davor und danach wurden Verkehrszählungen durchgeführt und der Verkehr der einst über diese Straße rollte ist praktisch vollständig _verschwunden_.

Graz mit Seoul vergleichen... Naja... In Korea wäre Graz die 29.größte Stadt. Bei uns wollen die Leute bei Schönwetter mal schnell ins Grüne oder in den Schnee. Fahr mal spontan mit dem Postbus zum Kesselfall.

Und wenn, dann sollte man zuerst mal einen öffentlichen Verkehr machen mit dem man auch Querverbindungen schnell erreichen kann bevor man auch nur dran denkt. Es gibt genug Beispiele wo Leute mit dem ÖV um 40-60 Minuten länger in die Arbeit brauchen und wieder nach Hause. Berliner Ring - Murfeld, Hitzendorf - Merangasse, usw. Die Arbeitskraft soll flexibel sein, aber flexibel unterwegs darf sie nicht sein?

Zitat

Ja, daher befürworte ich auch die Idee, die Straßen im Umkreis von Schulen und Kindergärten in der Früh und zum Unterrichtsende zu sperren (und zwar vollständig, die 20 Minuten werden die Anrainer auch einplanen können), damit die Kleinen nicht - unter Gefährdung der anderen Kleinen - bis vor die Tür kutschiert werden.

Ja, da gibt es schon positive Erfahrungen in anderen Städten. Diese herumkutschiererei der Kinder muss irgendwie aufhören. Aber das wäre nur eine Maßnahme, die nichts daran ändert dass es heute schon normal ist zum L17 ein Auto geschenkt zu bekommen.  :pfeifend:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 05, 2010, 15:46:33
Auch in Zürich wurde eine ehemals 6-spurige Straße auf 2 Spuren rückgebaut. Die Straßenbahn erhielt einen eigenen Gleiskörper. Der Rest wurde (oder wird) begrünt. Es geht also. Nur lässt man es in Graz auf gar keinen Versuch ankommen.

Es sollte wirklich mehr Bereiche geben, die verkehrsberuhigt sind. Ich bringe als Beispiel gerne 2 (oder mehr) parallel verlaufende Vorrangstraßen. Eine sollte primär MIV, die andere primär dem ÖPNV, Radfahrern und Fußgängern.

Solche Beispiele wären:

Annenstraße/Keplerstraße/Josef-Huber-Gasse --> Annenstraße verkehrsberuhigen; ist schon ewig geplant, wurde aber nie durchgesetzt. Dabei hätte die Straße viel Potential als Einkaufsmeile, aber micht bei der derzeitigen Platzgestaltung (viel Platz für Autos, wenig Platz für Fußgägner, kein Radweg)

Augasse/Wiener Straße --> Die Augasse dient - so scheint mir - als beliebte Ausweichroute mit teilweise extrem starkem Verkehrsaufkommen. Auch dort gibt es keinen Radweg und keine gut nützbaren Verbindungen mit dem Murradweg (man kann lediglich - illegal - über das Gelände der Kalvarienkirche und über den Kalvarienweg fahren)

Leonhardstraße/Elisabethstraße/Zinzendorfgasse --> Die Leonhardstraße gehört ebenfalls verkehrsberuhigt. Dort gibt es Schulen, Unis, das Odilieninstitut, dichten Straßenbahnverkehr und viele Radfahrer. Trotzdem keinen Radweg und viel zu viel MIV.
Die Zinzendorfgasse sollte als Zufahrt zur Uni für Radfahrer (und zukünftig hoffentlich die Straßenbahn) reserviert sein. Die Zufahrt zum Uni-Kreisverkehr mit dem Auto ist ja auch von allen anderen Richtungen möglich.

Auch Helmut Knoflacher (den ich wegen seiner Haltung zur KAB ansonsten nicht besonders schätze) betonte die Wichtigkeit von getrennten Verkehrsflächen für Autos, Radfahrer und Fußgänger, damit nicht das "Recht des Stärkeren" gilt und der schwächere Verkehsteilnehmer benachteiligt, ja sogar gefährdet wird. Das Gegenteil hiervon wäre Shared Space (siehe Anhang). Das hat sich ja durchaus schon bewährt, nur ist man auch hier in Graz wieder sehr restriktiv unterwegs. Die Gemeinde Gleinstätten zeigt (und bald auch Feldkirchen?), wie man es besser machen kann. http://oesterreich.orf.at/steiermark/stories/390920/ (http://oesterreich.orf.at/steiermark/stories/390920/)

Noch einmal: Es geht nicht darum, jemanden zu schikanieren, sondern um ein besseres Miteinander bzw. wo das nicht möglich ist um eine konsequentere Trennung. Momentan ist man vielerorts in Graz als Fußgänger, Radfahrer oder Öffinutzer definitiv ein Verkehrsteilnehmer 2. Klasse.

hm....Wir entfernen und vom Thema, aber es passt zumindest am Rande zur Reitschulgasse, da ja "mehr Platz für Fußgänger" angepriesen wurde.
Noch ein Kommentar zum Thema Ladetätigkeit: Das wird in Graz sehr locker gehandhabt. Niemand kontrolliert, ob ein Fahrzeug tatsächlich eine Ladetätigkeit ausübt. Gutes Beispiel: Jakoministraße. Diese ist zu den Ladezeiten primär von PKW verparkt; von den dazugehörigen Fahrern fehlt jede Spur. Offenbar wird Ladetätigkeit hier mit Gratisparken gleichgesetzt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am November 05, 2010, 17:17:17
Sieh doch auch die kleinen Schritte: in der Moserhofgasse wurden doch etliche Parkplätze in "Pflanzflächen" und Radlständer umgewandelt. Es tut sich durchaus etwas.
Zum Parken in Ladetätigkeitzonen: die Geldstrafe tut nicht weh. Es hülfe nur konsequentes Abschleppen, was aber rechtlich nicht gedeckt ist. Es genügte also eine klitzkleine Gesetzesänderung, da macht aber die ÖVP sicher nicht mit - wegen der "Wirtschaft". In Deutschland funktioniert das doch auch recht gut.
Zumal beginnt es doch auch im Kleinen: schau dir doch einmal an, mit welcher Unverschämtheit Behindertenparkplätze bei Supermärkten verparkt werden. Zu Radfahrern, aber auch Fußgängern, will ich mich jetzt nicht äußern, das würde dann ausufern.
Eine Bemerkung noch zu H. Knoflacher: mir sind alle selbst und von Medien ernannten Fachleute sehr suspekt. Da sind mir doch die stillen, aber konsequent arbeitenden Wissenschaftler viel lieber, die in Fachkongressen glänzen und nicht in der Blödkrone u.a.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 05, 2010, 18:44:53
Also das kanns ja auch nicht sein daß zum Schluß dann jeder jeden denunziert... Die Strafen wenn man als Autofahrer etwas falsch macht sind ohnehin sehr teuer - auch wenn man auf einem Behindertenparkplatz steht.

Dafür wird dann in machen Fällen wieder zu leicht weggesehen: Offenbar bei der Ladetätigkeit und auch beim Marburger Kai - da parken regelmäßig Leute mit ihren fetten Autos trotzdem am Schrägparkplatz und stehen soweit in die Straße daß sie einen Fahrstreifen blockieren. Da hilft wohl nur selber anrufen.

Ansonsten kann ich Dir eh zustimmen - die Straßen die Du nennst sind Beispiele wo man etwas versuchen könnte. Aber beim Joanneumsring sehe ich keine Notwendigkeit.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am November 05, 2010, 20:02:11

Also das kanns ja auch nicht sein daß zum Schluß dann jeder jeden denunziert... Die Strafen wenn man als Autofahrer etwas falsch macht sind ohnehin sehr teuer - auch wenn man auf einem Behindertenparkplatz steht.


Die Zeiten der Blockwarte ist ja vorbei (hoffe ich, bin mir aber nicht ganz sicher). Die Strafen für Verkehrssünden sind noch immer viel zu niedrig, es tut immer noch zu wenig weh. Und auf Behindertenparkplätzen zu parken ist absolut asozial, da gehört sofort abgeschleppt.
Ih halte mich an die Vorschriften, schon alleine deswegen, daß ich kein Geld für Blödheiten ausgeben will. Wenn der IgL 100er angezeigt ist, halte ich mich daran. Und ich werde laufend überholt von G, GU, WZ, FB, FF usw., kaum von Ausländern. Ich frage mich also, was diese Menschen sich herausnehmen, über Umweltzonen mitzureden, wenn sie sich nicht einmal an die geringsten Einschränkungen halten. Und besonders kurios wird das dann, wenn du von Firmenwagen von "umweltfreundlichen" Betrieben wie KWB, Roth usw. überholt wirst.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 05, 2010, 22:35:54
Zitat

Also das kanns ja auch nicht sein daß zum Schluß dann jeder jeden denunziert...


Eh nicht. Das Kontrollieren wäre Aufgabe der dafür vorgesehen Organe. Aber die sind ja chronisch unterbesetzt. Wenigstens ist jetzt die Kontrolle der Tempo 30-Zonen endlich geregelt. Macht glaube ich eine Privatfirma im Auftrag der Stadt. Aber mit nur 2 Geräten.

Zitat
Die Strafen wenn man als Autofahrer etwas falsch macht sind ohnehin sehr teuer - auch wenn man auf einem Behindertenparkplatz steht.


Die Strafen sind offenbar viel zu milde, sonst würde gar niemand eine Strafe riskieren. Vielfach muss ich den Leuten Ignoranz unterestellen. Wären die Strafen hoch, und die Kontrollen konsequent, würden weder 30er-Zonen mit bis zu 80 km/h durchrast, noch rote Ampeln überfahren, Ladezonen und Radfahrstreifen zugeparkt und und und....

Und ich kann nur zustimmen: Ein gesunder Mensch, der einen Behindertenparkplatz verparkt, weil er zu faul ist, ein paar Schritte mehr zu gehen, gehört angezeigt und schärfstens abgestraft, damit er es nie wieder macht.

Zitat
Dafür wird dann in machen Fällen wieder zu leicht weggesehen: Offenbar bei der Ladetätigkeit und auch beim Marburger Kai - da parken regelmäßig Leute mit ihren fetten Autos trotzdem am Schrägparkplatz und stehen soweit in die Straße daß sie einen Fahrstreifen blockieren. Da hilft wohl nur selber anrufen.


Womit wir wieder beim Denunzieren wären.

Zitat
Ansonsten kann ich Dir eh zustimmen - die Straßen die Du nennst sind Beispiele wo man etwas versuchen könnte. Aber beim Joanneumsring sehe ich keine Notwendigkeit.


Mag sein, aber dann bitte mehr Vorrang für Radfahrer in den Ausweichrouten. Man könnte die Kaiserfeldgasse z.B. etwas verschmälern und dann einen Radweg errichten, ohne Parkplätze zu entfernen. Nicht zufrieden bin ich mit der Variante, einfach eine Straße zu lassen wie sie ist, und nur durch eine Bodenmarkierung darauf hinzuweisen, dass dort eine Radroute verläuft. Das ist sehr wenig Aufwand. Und natürlich gehört eine sichere Verbindung zum Murradweg hergestellt. Am Ende der Kaiserfeldgasse ist es recht gefährlich, den 2-spurigen Kai zu queren um auf den Murradweg zu kommen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 06, 2010, 03:04:51

Die Strafen für Verkehrssünden sind noch immer viel zu niedrig, es tut immer noch zu wenig weh. Und auf Behindertenparkplätzen zu parken ist absolut asozial, da gehört sofort abgeschleppt.

Ahem... Schon mal daran gedacht dass solche Sachen auch versehentlich passieren können? Ich habe am Ortweinplatz mal versehentlich auf einem Behindertenparkplatz geparkt weil die Situation und Beschilderung dort etwas unübersichtlich war. Mit 30 Euro habe ich noch Glück gehabt - Abschleppkosten wären hier schon sehr schmerzlich gewesen für ein Versehen.

Mir - und vielen anderen - tun auch die 30 weh. Wenn das bei zu vielen nicht so ist dann möge man vielleicht Strafen nach Gehalt, PS oder Autowert staffeln. Aber pauschal die Strafen für alle zu erhöhen nur weil es einige gibt denen sie nicht wehtun - das ist sicher nicht fair.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am November 06, 2010, 11:31:18

Die Strafen wenn man als Autofahrer etwas falsch macht sind ohnehin sehr teuer - auch wenn man auf einem Behindertenparkplatz steht.


Wobei man da nichts falsch machen kann, da eh jeder der auf einem Behindertenparkplatz steht selbiges auch ist. Halt nicht alle körperlich...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 06, 2010, 11:51:35
@Torx: Wenn du glaubst, dass irgendwo in Graz eine Stelle so gemacht ist, dass sie eine Gefährdung für manche Verkehrsteilnehmer darstellt (angesprochen wurde Ecke Wielandg./Schönaug.), kannst du eine Überprüfung der Verkehrssicherheit beantragen:
http://www.graz.at/cms/beitrag/10023141/360817/

Ich hab das schon ab und zu gemacht, und manchmal hat's wirklich was gebracht (manchmal auch nicht, zugegebenermaßen).

Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Martin am November 06, 2010, 13:46:07
Hallo und Willkommen im Forum!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 06, 2010, 16:34:26

@Torx: Wenn du glaubst, dass irgendwo in Graz eine Stelle so gemacht ist, dass sie eine Gefährdung für manche Verkehrsteilnehmer darstellt (angesprochen wurde Ecke Wielandg./Schönaug.), kannst du eine Überprüfung der Verkehrssicherheit beantragen:
http://www.graz.at/cms/beitrag/10023141/360817/

Naja im Fall Marburger Kai kann ich mir deren Lösung schon vorstellen: Betonsockel statt Parkplätze. Weil einige so präpotent sind und ihren Kombi oder SUV so hinstellen dass er eine halbe Spur versperrt werden alle anderen auch bestraft indem man die Parkplätze gleich ganz entfernt. Darauf wirds hinauslaufen, daher melde ich sowas eher nicht.

Zudem bin ich ohnehin keine Verkehrsteilnehmerin. ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PatSpeesz am November 07, 2010, 18:33:24

Wobei man da nichts falsch machen kann, da eh jeder der auf einem Behindertenparkplatz steht selbiges auch ist. Halt nicht alle körperlich...

Das kann man kaum treffender formulieren!  :one:

LG Rainer
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PeterWitt am November 08, 2010, 01:17:56

Also nochmal zu den Tiefparkgaragen: Ich finde es nicht gut wenn man die Parkplätze in größtenteils private Hand gibt, zudem zahlt man da auch an Sonntagen wo ohnehin wenige Verkehr ist. Die nächsten Parkgaragen sind meist nicht zugänglich weil zu einem Haus gehörend. Wenns man natürlich Autofahrer als Feinde betrachtet die es auszurotten gilt, dann ist man sicher für diese Lösung, aber sehr pragmatisch finde ich diese Einstellung nicht. Zudem ist es auch nicht meine Aufgabe Leute die mich besuchen wollen zu missionieren.

Also, wenn ich da so ans Uni-Viertel denke, oder auch Herz-Jesu-Viertel, da kann man von so einer Garage nur profitieren! Wenn man Abends heim kommt, muß man nicht ewig Parkplatz suchen, man hat ja schon einen eigenen. Zudem steht das Auto geschützt, soll heißen, man braucht nicht alle 2 Monate neue Spiegel und 1x im Jahr Neulack. So teuer kann die Garage gar nicht sein, dass sie in Summe nicht billiger ist.
Außerdem: WANN findet man in solchen Gebieten einen Parkplatz vor der Türe? NIE! Kann sein, dass man nur einige 100m zum Parkplatz gehen muß, kann aber auch sein, dass man einen weiteren Marsch auf sich nehmen muß. Die TG (bei ausreichender Dichte) ist immer gleich um die Ecke (1-2 Blocks).
Und in den Straßenzügen bleiben noch ein paar Kurzparker für Besucher und kleine Ladezonen alle paar Häuser weit (was v.a. bei Umzügen etc. hilft).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 08, 2010, 06:49:52
So generell kann man das nicht sagen. Ich habe damals in der Merangasse gewohnt wo die halbe Merangasse, untere Morellenfeldgasse sowie die Obstgasse noch freie Zone waren. Mit blauer Zonenkarte war das parken kein Problem, ohne Karte (war ja bei mir nicht möglich) ist man halt mal im Kreis gefahren aber auch immer fündig geworden. Halt nicht direkt vor der Tür, aber auch nicht weit weg.
Und zeig mir mal wo man in der Merangasse eine Garage herbekommt.

Woanders, zB Schießstattgasse bekommt man sicherer schwerer einen Parkplatz, aber das wird durch die Betonsockel auch nicht besser...

Meiner Meinung nach hätte es gereicht diese ehemaligen freien Flächen grün zu machen, eine straßenweise Zone ist besser als eine fächendeckende - aber von der will man offenbar eh nicht abrücken auch wenn die Anrainer an der Zonengrenze jetzt zugeparkt werden. Wahrscheinlich ist es ja auch Kalkulation damit man nachher sagen kann "die wollten die Zone ausgeweitet haben".

Aber ich habe mir im sommer mal für ein paar Monate eine Garage geleistet weil ich aus diversen Gründen öfter ein Auto gebraucht und zur verfügung gehabt habe. Insgesamt war ich in den ca. 4 Monaten mit vier verschiedenen Autos in der Garage. Hat sich also schon ausgezahlt weil unser "tolles" Parkraumgesetz so eine flexibilität gar nicht vorsieht. Dabei sollte denen eigentlich egal sein wem das Auto gehört mit dem ich als Anrainer parke. Hier erreicht man sogar nur das Gegenteil. Wäre das über einen längeren Zeitraum so weitergelaufen dann wäre es vermutlich billiger gekommen ein eigenes Auto mit Zonenkarte zu kaufen - auch wenn ich es vielliecht nur 2x in der Woche brauche. Und wenns dann schon vor der Tür steht fährt man natürlich auch öfter damit.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 08, 2010, 12:39:36
Ich könnte mir vorstellen, dass der Grund für die von dir kritisierte Regelung ein möglicher "Weiterverkauf" von Pargenehmigungen ist. Beispiel: Ich wohne in der blauen Zone, habe kein Auto, hole mir dennoch eine Anrainer-Genehmigung (mit dem Argument, dass ich mir gelegentlich ein Auto ausliehen kann) und "vermiete" diese an einen Pendler, der für einen privaten Garagenplatz wesentlich mehr zahlen müsste.

Im übrigen sind nur flächendeckende Parkzonen sinnvoll, weil man sonst das Problem hat, wie in St. Peter: Die Straßen mit grüner Zone sind leer, die benachbarten Straßen ohne Zone dagegen immer überfüllt. Und je näher man dem Zentrum kommt, desto mehr würde sich dieser Zustand verschlimmern.

Ich würde es stärkstens befürworten, reine Anrainerparkzonen zu errichten. Ich bin sicher, dass es hierfür eine rechtliche "Hintertüre" gibt, nur muss sie gefunden werden.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 08, 2010, 13:16:29

Ich könnte mir vorstellen, dass der Grund für die von dir kritisierte Regelung ein möglicher "Weiterverkauf" von Pargenehmigungen ist. Beispiel: Ich wohne in der blauen Zone, habe kein Auto, hole mir dennoch eine Anrainer-Genehmigung (mit dem Argument, dass ich mir gelegentlich ein Auto ausliehen kann) und "vermiete" diese an einen Pendler, der für einen privaten Garagenplatz wesentlich mehr zahlen müsste.

Man müßte sich das anschauen, wie das in Städten funktioniert wo es sowas gibt. Wenn ein Wille da wäre geht es sicher, aber wenns nur ums Geld geht dann fragt keiner ob die Regelungen gerecht sind oder nicht.

Zitat

Im übrigen sind nur flächendeckende Parkzonen sinnvoll, weil man sonst das Problem hat, wie in St. Peter: Die Straßen mit grüner Zone sind leer, die benachbarten Straßen ohne Zone dagegen immer überfüllt. Und je näher man dem Zentrum kommt, desto mehr würde sich dieser Zustand verschlimmern.

Das Problem hast Du bei einer flächendeckenden Zone ja sowieso auch. Außerhalb der Zone ist alles vollgeparkt und an der Zonengrenze leer. Die straßenweise Zone hat die Übergänge überlaufender gemacht, aber man muß bzw. kann sie natürlich individueller anpassen.

Zudem könnte man dort wo keine Leute wohnen innerhalb der blauen Zone eine grüne machen. Zum Beispiel: Augartenpark/Neuholdaugasse. Füher wie es noch freie Parkplätze waren hat man dort als Anrainer mit ausgeborgtem Auto oder Besucher immer einen gefunden, jetzt sind sie natürlich leer. Wäre die Zone grün könnte man hier zumindest eine Jahreskarte kaufen aber das geht ja bei der blauen nicht. Oder: Lendkai: Seit der Zonenerweiterung auch leergefegt.

Zitat

Ich würde es stärkstens befürworten, reine Anrainerparkzonen zu errichten. Ich bin sicher, dass es hierfür eine rechtliche "Hintertüre" gibt, nur muss sie gefunden werden.

Aja, das war ja irgendwie ein rechtliches Problem, oder?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: amadeus am November 08, 2010, 13:54:31

Ich würde es stärkstens befürworten, reine Anrainerparkzonen zu errichten.


Das war glaube ich der ganz ursprüngliche Versuch. Der klarerweise beim Verfassungsgerichtshof gescheitert ist.
Es sind ja auch aus dem selben Grund die Fahrverbote "Ausgenommen Anrainerverkehr" praktisch verschwunden (außer auf wirklichen Privatstraßen).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 08, 2010, 14:09:13

Das war glaube ich der ganz ursprüngliche Versuch. Der klarerweise beim Verfassungsgerichtshof gescheitert ist.
Es sind ja auch aus dem selben Grund die Fahrverbote "Ausgenommen Anrainerverkehr" praktisch verschwunden (außer auf wirklichen Privatstraßen).

Oh, kann mich gar nicht erinnern. Wie war denn das damals?

Ein weiteres Beispiel wie Kontraproduktiv die derzeitigen Zonen sind: Ein befreundeter Student der in Graz wohnt und einmal in der Woche mit einem im Burgenland zugelassenen Auto hergependelt ist hat sein Auto zuvor immer auf einen freien Parkplatz gestellt. Ein bissl Gehweg zur Wohnung - nicht zuviel, aber zuviel dafür dass man wegen jedem Schmarrn zum Auto geht. Jetzt durch die Erweiterung gibt es solche Möglichkeiten nicht mehr, also hat er das Auto in Graz angemeldet (170 Euro glaub ich) und es steht nun mit der Zonenkarte vor der Tür. Klar, dass er nun damit mehr fahrt als vorher...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: amadeus am November 08, 2010, 14:37:52

Oh, kann mich gar nicht erinnern. Wie war denn das damals?


Soweit ich mich erinnere war der Erstversuch einfach eine Parkzone nur für Anrainer. Da sah der Verfassungsgerichtshof den Gleichheitsgrundsatz verletzt. Daher wurde das in blaue Zone für alle, aber Anrainer zum Sondertarif, geändert. Das war dann (nach einigen Anläufen, wiederholten VfGH-Entscheidungen und Gesetzesanpassungen) rechtskonform. Die grünenZonen wurden erst später eingeführt und haben, soweit ich weiß eine andere Rechtsgrundlage.
Bei den Fahrverboten vermißte der VfGH eine sachliche Begründung (gestörte Ruhe reicht dafür nicht aus), daher Aufhebung wegen Gleichheitswidrigkeit.

Zusatzfrage an alle: Ist kein Jurist in der Runde?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am November 08, 2010, 15:51:43

Fahrverbote "Ausgenommen Anrainerverkehr" praktisch verschwunden


Ein berühmtes Beispiel war die Argenotstraße: Wenn ich mich recht erinnere, war es Edegger, der die Anrainer vor die Entscheidung stellte, wenn weiter Anrainerverkehr bleiben soll, müßten sie auch selber für die Schneeräumung sorgen. Und schwupp diwupp war die Straße wieder frei benutzbar.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Stipe am November 09, 2010, 10:09:24


Oh, kann mich gar nicht erinnern. Wie war denn das damals?


Soweit ich mich erinnere war der Erstversuch einfach eine Parkzone nur für Anrainer. Da sah der Verfassungsgerichtshof den Gleichheitsgrundsatz verletzt. Daher wurde das in blaue Zone für alle, aber Anrainer zum Sondertarif, geändert. Das war dann (nach einigen Anläufen, wiederholten VfGH-Entscheidungen und Gesetzesanpassungen) rechtskonform. Die grünenZonen wurden erst später eingeführt und haben, soweit ich weiß eine andere Rechtsgrundlage.
Bei den Fahrverboten vermißte der VfGH eine sachliche Begründung (gestörte Ruhe reicht dafür nicht aus), daher Aufhebung wegen Gleichheitswidrigkeit.

Zusatzfrage an alle: Ist kein Jurist in der Runde?


Um deine Zusatzfrage zu beantworten - doch, zumindest einer, nämlich ich, allerdings bin ich ein nicht praktizierender Jurist.  :)

Reine Anrainerzonen sind schwierig und da gab es auch laufend VfGH-Verfahren, aber in Innsbruck gibt es sie offenbar. Ich finde nur keinen gscheiten Link dafür, dieser Anwalt wird es aber wohl wissen, wenn er seine Klienten warnt: http://www.peisser.at/lage/index.php (http://www.peisser.at/lage/index.php).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Walter4041 am November 09, 2010, 10:26:33

Reine Anrainerzonen sind schwierig und da gab es auch laufend VfGH-Verfahren, aber in Innsbruck gibt es sie offenbar.

Offenbar ist das rechtlich doch hieb- und stichfest lösbar, da diese Zonen in Innsbruck schon seit mind. zehn Jahren existieren.   :hammer:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 09, 2010, 11:47:54

Offenbar ist das rechtlich doch hieb- und stichfest lösbar, da diese Zonen in Innsbruck schon seit mind. zehn Jahren existieren.   :hammer:

Ja natürlich - wenn ein Wille da ist gibts auch einen Weg.

Offenbar gibts in Innsbruck auch die straßenweise Zone, d.h. eine Seite in diesem Fall für Anrainer, die andere für alle. Solche Lösungen halte ich wie schon gesagt als viel sinnvoller als einfach eine Zone zu machen wo einen dann keiner länger als 3 Stunden besuchen kann oder wo man erst ein eigenes Auto haben muß um als Anrainer zu gelten.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Walter4041 am November 09, 2010, 21:17:40

Offenbar gibts in Innsbruck auch die straßenweise Zone, d.h. eine Seite in diesem Fall für Anrainer, die andere für alle.

Das gibts dort nur so. Während der Messezeit werden auch einige Straßenzüge rund ums Messegelände temporär so beschildert, daß man nur mit Anwohnerparkkarte oder Messeaussteller-Ausweis parken darf (aber nicht mittels Kurzparkzonenschein).

Zitat
Solche Lösungen halte ich wie schon gesagt als viel sinnvoller als einfach eine Zone zu machen wo einen dann keiner länger als 3 Stunden besuchen kann oder wo man erst ein eigenes Auto haben muß um als Anrainer zu gelten.

Die Anwohnerparkkarte gibts i.a. nur fürs eigene Auto. Alternativ kann man auch Karten für seinen Firmen-PKW beantragen, der muß dann aber auch fix sein - mit Poolautos funktioniert das logischerweise nicht. Und für länger besuchende Verwandte gibts in Innsbruck auch keine Ausnahme, wie möchte man diese auch von Wochenpendlern o.ä. unterscheiden?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 10, 2010, 00:44:39

Die Anwohnerparkkarte gibts i.a. nur fürs eigene Auto. Alternativ kann man auch Karten für seinen Firmen-PKW beantragen, der muß dann aber auch fix sein - mit Poolautos funktioniert das logischerweise nicht. Und für länger besuchende Verwandte gibts in Innsbruck auch keine Ausnahme, wie möchte man diese auch von Wochenpendlern o.ä. unterscheiden?

Ja, aber wie bei dem Anwalt erwähnt können Klienten auf der anderen Straßenseite parken. Das war in Graz vor der flächendeckenden Zone auch möglich. Da hat man zB den Verwandten sagen können dass sie beim Augarten parken sollen weil dort eh nie Autos stehen. Jetzt sind die Parkplätze auch blaue Zone und komplett leer.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Walter4041 am November 10, 2010, 07:37:53

Ja, aber wie bei dem Anwalt erwähnt können Klienten auf der anderen Straßenseite parken. Das war in Graz vor der flächendeckenden Zone auch möglich.

Spezielle Anwohnerzonen gibts in Innsbruck nur dort, wo für die Summe aus Anwohnern und Kurzparkern zuwenig Stellplätze vorhanden sind (sprich im Stadtzentrum). Damit werden die Anwohner bevorzugt, da die möglichen Stellplätze für Kurzparker reduziert werden. Außerhalb des Stadtzentrums gibts mW. keine speziellen Anwohnerparkbereiche.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PeterWitt am November 10, 2010, 11:45:24


Die Anwohnerparkkarte gibts i.a. nur fürs eigene Auto. Alternativ kann man auch Karten für seinen Firmen-PKW beantragen, der muß dann aber auch fix sein - mit Poolautos funktioniert das logischerweise nicht. Und für länger besuchende Verwandte gibts in Innsbruck auch keine Ausnahme, wie möchte man diese auch von Wochenpendlern o.ä. unterscheiden?

Ja, aber wie bei dem Anwalt erwähnt können Klienten auf der anderen Straßenseite parken. Das war in Graz vor der flächendeckenden Zone auch möglich. Da hat man zB den Verwandten sagen können dass sie beim Augarten parken sollen weil dort eh nie Autos stehen. Jetzt sind die Parkplätze auch blaue Zone und komplett leer.

Also, wenn ich das richtig verstanden habe, dann ändern die Anwohnerzonen aber rein gar nichts an der von dir gesehenen Problematik mit "Share-Autos" und Besuchern, ausser, dass denen nur mehr 50% der Parkplätze zur Verfügung stehen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 10, 2010, 11:51:27
Es würden solche Zonen zumindest folgenden Lenkungseffekt erzielen: Anrainer haben ausreichend öffentliche Parkplätze zur Verfügung, Nicht-Anrainer müssen eben in die unzähligen Parkgaragen im Zentrum ausweichen, wenn es in der öffentlichen Kurzparkzone keine Plätze mehr gibt. Wofür wurden die Parkgaragen denn gebaut? Als ehemaliger Jus-Stundent erinnere ich ich zumindest noch, dass Ungleiches durchaus ungleich behandelt werden darf (eigentlich sogar soll). Und jemand, der im Stadtzentrum wohnt hat eben doch andere Vorausetzungen als jemand, der "nur" einkauft, in die Oper geht usw.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 10, 2010, 13:27:07

Also, wenn ich das richtig verstanden habe, dann ändern die Anwohnerzonen aber rein gar nichts an der von dir gesehenen Problematik mit "Share-Autos" und Besuchern, ausser, dass denen nur mehr 50% der Parkplätze zur Verfügung stehen.

Doch, wenn die Anwohnerzone als solche verstanden wird, und nicht als Autobesitzerzone. In Kombination mit einer straßenweisen Zone könnten dann zumindest auch Besucher parken und zwar entweder frei (freie Straßenzüge neben grünen Zonen) oder für die Tagesgebühr (grüne Zonen neben blauen Zonen). Die Situation am Rand der Zonen wird dann auch entschärft weil der Rand verläuft.


Es würden solche Zonen zumindest folgenden Lenkungseffekt erzielen: Anrainer haben ausreichend öffentliche Parkplätze zur Verfügung, Nicht-Anrainer müssen eben in die unzähligen Parkgaragen im Zentrum ausweichen

Du tust so als hätte jeder gleich eine Parkgarage in der Nähe. Wo bitte gibts denn zB im Uni-Viertel eine Parkgarage?

Zudem gibts sehrwohl Pendler die zB Hitzendorf - Morellenfeldgasse pendeln - da dauert das ganze mit dem ÖV eine Ewigkeit länger, und vor der ersten Zonenerweiterung war zB das parken in der Morellenfeldgasse problemlos und kostenfrei während es nun dort nicht mal eine grüne Zone gibt und derjenige nicht mal eine Karte erwerben könnte.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 10, 2010, 14:32:46
@torx:

Die Morellenfeldgasse ist mit den Oeffis wunderbar erreichbar (liegt ja zwischen Linien 1,3 und 7) - nur eben nicht von ueberall her. Der von dir angesprochene Pendler muss eben sein Auto irgendwo stehen lassen und in eine Strassenbahn wechseln. Bei uns gibt's, noch von frueher her, eine Art Anspruchsdenken nach dem Motto "Ich darf immer ueberallhin mit dem Auto fahren, und muss dort auch immer einen Parkplatz finden koennen". Und das wird sich vielleicht nicht aufrecht erhalten lassen. Klar ist es extrem schwer, einen Pendler, der mal im Auto sitzt, wieder rauszubekommen und dazu zu bringen, z.B. auf halbem Weg in die Oeffis umzusteigen - aber vielleicht schaut so die Zukunft aus.
Jedenfalls ist es nicht Aufgabe der Grazer Stadtpolitiker, den Pendlern das Pendeln (mit dem Auto, direkt in die Innenstadt) moeglichst angenehm zu machen - sondern auf die Lebensqualitaet der Bewohner zu schauen. Und dazu gehoert nun mal, den Autoverkehr, soweit moeglich, einigermassen zu reduzieren.

(PS: in der Kleinen-Beilage G7 gab's unlaengst so Vorstellungen der Grazer Bezirke - und waehrend die von den Bezirksvorstaenden angesprochenen Pluspunkte ganz verschieden waren, z.B. viele Schulen, viele Geschaefte, viele junge Leute, usw.usf., stand bei praktisch jedem Bezirk unter "Nachteile": der viele Verkehr (gemeint ist Autoverkehr)).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 10, 2010, 20:44:15
Ich bin auch der Meinung dass die Lebensqualität der Bevölkerung im Stadtgebiet wichtiger ist, als die uneingeschränkte Erreichbarkeit von jedem Winkel für jeden und zu jeder Tageszeit mit dem Auto. In vielen Straßen geht ja zur Hauptverkehrszeit gar nichts mehr. Kilometerlange Staus, Lärm, Dreck... Viele Leute ziehen deshalb auf's Land, weil es dort ruhiger ist, pendeln dafür aber jeden Tag mit dem Auto in die Stadt. Ein Teufelskreis, der durch eine konsequente, aus sicht der Autofahrer nicht immer "populäre" Verkehrspolitik durchbrochen werden kann. Dafür bedarf es mehrerer Maßnahmen:

1.) Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Bevorrangung desselben durch Busspuren, eigene Schienenfahrwege und bevorzugte Ampelschaltungen. In vielen Städten ist das sebstverständlich, in Graz ist es eher die Ausnahme. Da werden halt in manchen Gegenden Parkplätze wegkommen müssen, weil man sonst keine Busspur bauen kann (man kann ja nicht die Straße verbreitern, und eine unterirdische Straßenbahntrasse ist nicht finanzierbar). Um für die Anrainer dieser Gegenden den Schaden zu minimieren, sollten in Folge dessen Anrainerparkzonen und evtl. Behindertenparkplätze eingerichtet werden. Nicht-Anrainer (die nicht automatisch Pendler sind. Auch viele Grazer bewegen sich leider ausschließlich mit dem Auto fort) müssen eben etwas weiter weg parken oder eine öffentliche Garage nutzen.

2.) Beruhigung der Nebenstraßen. Durch spezielle Einbahnführungen, Abbiegegebote oder -verbote (wie jetzt auch z.B. in der Jahngasse) u.ä. können Nebenstraßen als Schleichwege "unbrauchbar" gemacht werden. Es gab ja auch vor kurzem ein Konzept, welches den Durchzugsverkehr durch die Innenstadt verringern sollte. Ich denke, dass in solchen Fällen auch eine Mitarbeit der Anrainer zu erwarten ist, die sich vielfach über den unverhältnismäßg zunehmenden Schleichverkehr in ihren ehemals ruhigen Wohnstraßen beklagen.

3.) Ausbau des Radwegenetztes. Noch immer gibt es in vielen Vorrangstraßen keinen Radweg bzw. auch keine Ausweichroute auf eine Nebenstraße. So ist man z.B. zwischen Hafnerriegel und Nibelungengasse (Bereich Sacré-Coeur/Neue Technik) gezwungen, einige hundert Meter auf der stark befahrenen Petersgasse zu fahren.

Das Problem mit dem Anrainerparken müsste eben genau durchdacht werden. Es ist recht schwer zu überprüfen, ob ein Auto einem tatsächlichen Anrainer, einem Besucher oder einem Fremden gehört, wenn die Parkgenehmigungen einfach "getauscht" werden können. So könnte ich etwa einem Bekannten, der außerhalb von Graz wohnt, erlauben, als mein Besucher mit meiner Parkgenehmigung in der Anrainerparkzone zu parken. Oder ich könnte - wie schon erwähnt - meine Genehmigung illegal vermieten, da ich selber kein Auto habe. Da sind dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Wie soll man das kontrollieren?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 11, 2010, 01:12:48

Die Morellenfeldgasse ist mit den Oeffis wunderbar erreichbar (liegt ja zwischen Linien 1,3 und 7) - nur eben nicht von ueberall her. Der von dir angesprochene Pendler muss eben sein Auto irgendwo stehen lassen und in eine Strassenbahn wechseln. Bei uns gibt's, noch von frueher her, eine Art Anspruchsdenken nach dem Motto "Ich darf immer ueberallhin mit dem Auto fahren, und muss dort auch immer einen Parkplatz finden koennen".

Hmm... Also von Hitzendorf kommend gibts keinen Park & Ride. Parkplätze waren vor der Zonenerweiterung problemlos auffindbar.

Ich denk solange der Arbeitsweg mit dem ÖV 40 Minuten länger braucht ist es schwar da wen umzustimmen. Daher: Zuerst ÖV ausbauen, dann andere Sachen machen. Aber bei uns baut man ja auch Siedlungen in Gegenden wo noch weit und breit kein Bus fahrt.


praktisch jedem Bezirk unter "Nachteile": der viele Verkehr (gemeint ist Autoverkehr)).

Najo... Ehrlich gesagt ist mir in der Merangasse der Stau vor der Haustür gar nie so aufgefallen. Im Gegensatz dazu hat das Haus gewackelt wenn ein Bus oder Lastwagen vorbeigefahren ist. Und eine Straßenbahn wird da vom Fahrgeräusch nicht besser sein.
Von daher hat sich der 63er oder LKW im Stau besser angefühlt als auf einer eventuell eigenen Bus-Spur oder ohne Stau vorbeizischend. ;) (So als egoistischer Anrainer betrachtet der mit dem Rad und nicht mit dem 63er Unterwegs ist.)

Problematisch ist natürlich der Schadstoffausstoß den man erst Jahre später merkt. Da hoffe ich doch sehr stark auf die Elektroautos. Dann wärs leise und ohne Dreck und wenn langfristig die Energie auch noch aus Solar-, Bio- und Gezeitenkraftwerken gewonnen wird auch umweltschonend. Und das würde natürlich einiges verändern, schließlich haben die Gebäude doch straßenseitig die großen Räume und Balkone weil man dort dem Treiben der Pferdefuhrwerke zugesehen hat statt sich abzuriegeln, oder?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: PeterWitt am November 11, 2010, 12:11:06


Die Morellenfeldgasse ist mit den Oeffis wunderbar erreichbar (liegt ja zwischen Linien 1,3 und 7) - nur eben nicht von ueberall her. Der von dir angesprochene Pendler muss eben sein Auto irgendwo stehen lassen und in eine Strassenbahn wechseln. Bei uns gibt's, noch von frueher her, eine Art Anspruchsdenken nach dem Motto "Ich darf immer ueberallhin mit dem Auto fahren, und muss dort auch immer einen Parkplatz finden koennen".

Hmm... Also von Hitzendorf kommend gibts keinen Park & Ride. Parkplätze waren vor der Zonenerweiterung problemlos auffindbar.


llar wäre ein P+R möglichst nahe der Steinbergstraße (oder in ferner, ferner Zukunft vielleicht in Reininghaus) wünschenswert - dennoch: parken beim P+R in der Köflachergsaae, von dort mit 1, 7 (und bakd auch 3) zur Morellenfeldgasse, ist sicherlich schneller UND streßfreier als Stau und Parkplatzsuche. Und das Intervall kann ja auch kein Problem sein...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 11, 2010, 12:36:43
@torx: Dass man grundsaetzlich was dagegen tun muss, dass jeder von ausserhalb mit dem Auto direkt ins Stadtzentrum faehrt und dort parken will, ist wohl unbestritten, oder? Das geht einfach nicht (mehr), ganz einfach weil kein Platz ist (sowohl auf den Strassen als auch Parkplatz). Das heisst, man muss die Leute irgendwie dazu bringen, das Auto draussen zu lassen. Und dazu gehoert eben, das Parken im Zentrum schwierig zu machen. Da finde ich das Modell mit blauen und gruenen Zonen relativ gescheit. In die Innenstadt kann man wirklich nicht (so einfach) mit dem Auto pendeln, nachausserhalb geht's, kostet aber was, und noch weiter draussen kann man problemlos parken. Egal, wie man's macht, wird's natuerlich nie 100% gerecht - denkbar, dass dann ausgerechnet Pendler aus Hitzendorf das Nachsehen haben. Aber andererseits,seien wir ehrlich: einfach so steigt niemand aus dem Auto und in ein Oeffi um. Auch wenn die Fahrzeit ab Stadtgrenze genau gleich lang ist, werden die Leute im Auto sitzen bleiben und bis in die Stadt fahren - ausser, sie werden dort das Auto nicht los.

Ich wohne selbst neben einer Strassenbahnlinie, und hab eigentlich keine Probleme damit. Anfangs hoert bzw. spuert man was, aber nach ein paar Tagen gewoehnt man sich dran und merkt/spuert/hoert das nimmer, auch nicht im Schlaf. Der Autoverkehr vor der Strasse ist da eine andere Sache: wenn ich mit dem Radl losfahr, muss ich erst gleich mal im Auto-Wahnsinn starten. Meine Kinder kann ich keine zwei Schritte aus dem Haus lassen, ohne mir Sorgen zu machen, ob sie ueberfahren werden. Und am meisten stoert mich, dass die Qualitaet von Fusswegen extrem leidet, nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen. Eine Strasse mit viel Autoverkehr ist zum Gehen extrem unattraktiv. Bestes Beispiel ist die Merangasse, die kein Mensch freiwillig entlanggeht, weil's dort dreckig und verstunken und laut ist - entsprechend gibt's in der Merangasse de facto auch keinerlei Geschaefte.

Daher hoffe ich uebrigens, dass die Umgestaltung der Annengasse aufgeht. An sich kommen dort sehr sehr viele Menschen entlang, und insbesondere zum Gehen (bzw. Radeln) vom Hbf zur Innenstadt ist die Annengasse ja perfekt. Nur dass durch den vielen Autoverkehr und die schmalen Gehsteige das Gehen und Radeln sehr unattraktiv ist. Seien wir ehrlich: den Kunden von frueher, der mit dem Auto weit aus dem Umland kommt, in die Innenstadt faehrt und dort einkauft gibt's nimmer und wird's auch nimmer geben - diese Leute "saugen" alle die Einkaufszentren am Stadtrand auf. Hoffentlich funktioniert's also in der Annengasse, dass jene wenigen autofahrenden Kunden, die's noch gibt, durch viel viel mehr zu-Fuss-gehende und radelnde Kunden ersetzt werden - das wuerde vielleicht auch Geschaeftsleuten in anderen Strassen Mut machen, einer Reduzierung von Autoverkehr bzw. Parkplaetzen zuzustimmen.

(Zahlen dazu: in ein Shoppingzentrum am Stadtrand kommen 91% der Kunden im Auto - in Geschaefte einer innerstaedtischen Einkaufsstrasse nur 15%. Zahlen aus Wien, Quelle: http://www.wkw.at/docextern/presse/pdf/Umweltfaktor%20Einkaufsstra%C3%9Fen-Shoppen%20mit%20gutem%20Gewissen%20%2811.11.2009%29.pdf)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 11, 2010, 13:04:25

@torx: Dass man grundsaetzlich was dagegen tun muss, dass jeder von ausserhalb mit dem Auto direkt ins Stadtzentrum faehrt und dort parken will, ist wohl unbestritten, oder? Das geht einfach nicht (mehr), ganz einfach weil kein Platz ist

Gerade das möchte ich doch bestreiten da in den von mir genannten Gegenden eigentlich genug Platz da war bevor man die Zonen erweitert hat.

Zitat

Eine Strasse mit viel Autoverkehr ist zum Gehen extrem unattraktiv. Bestes Beispiel ist die Merangasse, die kein Mensch freiwillig entlanggeht, weil's dort dreckig und verstunken und laut ist - entsprechend gibt's in der Merangasse de facto auch keinerlei Geschaefte.

Da kann ich Dir natürlich zustimmen - die Merangasse ist da wirklich schlimm. Die Frage ist nur was man da als Alternative macht. Es war ja mal in den 70ern wo man alles für die Autos gemacht hat ein Ostgürtel in Graz geplant. Zum Glück hat man das nicht gemacht, aber andererseits hat man halt auf dieser Seite nun auch viel Verkehr den man nicht so einfach loswerden kann. In der Elisabethstraße siehts da trotz Verkehr wieder viel besser aus. Wahrscheinlich weil da nicht so ein schmaler Schlurf ist.

Zitat

(Zahlen dazu: in ein Shoppingzentrum am Stadtrand kommen 91% der Kunden im Auto - in Geschaefte einer innerstaedtischen Einkaufsstrasse nur 15%.

Ja nur kann man nicht alle Einkäufe mit dem Rad oder Zu Fuß machen, dann werden wir halt langfristig keine Möbelgeschäfte in der Stadt haben.

Wenn ich mir das Auto ausborge dann halt meist übers Wochenende. Da darf ich aber jetzt ja Samtags nicht mal mehr vor der Wohnung stehen, also fahre ich - wenn ich halt ein paar Erledigungen habe - am Samstag gelgentlich in ein Einkaufscenter (City Park) weil dort ein Parkplatz ist. Sicher wärs schöner durch die Stadt zu bummeln, aber abgesehen von parken wird man natürlich auch weniger kaufen weil man nicht so viel schleppen kann bzw. lästige Gegenstände nicht mal schnell ins Auto schmeißen kann.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 11, 2010, 14:39:24
Zitat
Gerade das möchte ich doch bestreiten da in den von mir genannten Gegenden eigentlich genug Platz da war bevor man die Zonen erweitert hat.

Das mag schon sein - von der Lage am Westrand der Stadt versteh ich ehrlich gesagt nichts. Wenn aber z.B. derzeit kritisiert wird, dass man due gruene Zone Richtung Mariatrost nur wegen dem neuen P&R erweitert hat, muss ich sagen: ich find das voellig legitim, das so zu machen, und zu versuchen, die Pendler moeglichst weit draussen aus der Stadt zu halten.

Zitat
andererseits hat man halt auf dieser Seite nun auch viel Verkehr den man nicht so einfach loswerden kann

Genau das ist die Frage. Ich bin davon ueberzeugt, dass man den Autoverkehr (in einem gewissen, kleinen Grad) sehr wohl loswerden kann, und das man das, im Interesse der Bewohner der Stadt, auch tun soll. Das kann man "Schikane" nennen, oder auch anders, und das ist letztendlich ein politisches Problem. Wird eben demokratisch entschieden - manche Parteien sind sehr stark engagiert, den Autoverkehr zu reduzieren, waehrend anderen das kein Anliegen ist.

Zitat
Ja nur kann man nicht alle Einkäufe mit dem Rad oder Zu Fuß machen, dann werden wir halt langfristig keine Möbelgeschäfte in der Stadt haben.

Ich glaub wirklich nicht, dass die Zukunft von Innenstadt-Geschaeften im Moebelhandel liegt. Da seh ich, ehrlich gesagt, keine Aussicht auf Erfolg. Ganz sicher jedenfalls nicht dafuer, die Leute von weit her ausgerechnet in die Innenstadt zum Moebelkaufen zu bekommen(die bleiben ja alle am Stadtrand haengen - was denn sonst?). Und ja, klar kauft ein Fussgaenger und Radfahrer nicht so viel ein wie ein Autofahrer. Aber fuer einen Innenstadtbewohner muss es letztendlich wurscht sein, ob er mit Auto einkauft oder ohne - brauchen tut er ja letztendlich gleich viel. Und ich muss sagen dass ich es extrem schaetze, als Bewohner eines Stadtzentrums, mit dem Radl am Heimweg Tag fuer Tag problemlos schnell alles einkaufen zu koennen, was ich so brauch. Grad die dichte (Einkaufs-)Infrastruktur ist ja das grosse Plus eines Stadtzentrums.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 11, 2010, 16:33:06

Wenn aber z.B. derzeit kritisiert wird, dass man due gruene Zone Richtung Mariatrost nur wegen dem neuen P&R erweitert hat, muss ich sagen: ich find das voellig legitim, das so zu machen, und zu versuchen, die Pendler moeglichst weit draussen aus der Stadt zu halten.

Naja, aber das trifft nicht nur die Pendler sondern eher die "eigenen Leute" dort und vor allem auch am Rand der Zone.

Zitat

Ich bin davon ueberzeugt, dass man den Autoverkehr (in einem gewissen, kleinen Grad) sehr wohl loswerden kann, und das man das, im Interesse der Bewohner der Stadt, auch tun soll.

Ich bin überzeugt davon, daß man nicht im "Interesse der Bewohner" handeln sollte ohne sie überhaupt nach ihrem Interesse zu befragen.

Zitat

Ich glaub wirklich nicht, dass die Zukunft von Innenstadt-Geschaeften im Moebelhandel liegt. Da seh ich, ehrlich gesagt, keine Aussicht auf Erfolg.

Das stimmt natürlich, außerdem haben ja auch die Möbel-Häuser in der Innenstadt meist Parkhäuser.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 11, 2010, 16:43:19
Die Bewohner werden ja eh nach ihrem Interesse gefragt. Bei Sachen wie der Umgestaltung Reitschulgasse oder Annenstrasse oder beim Sonnenfelsplatz wurde ganz ganz intensiv mit dem Anrainern diskutiert. Und freilich werden auch alle anderen Leute im Land nach ihrem Interesse gefragt, naemlich bei Wahlen.

Und dass jede Zone einen Rand hat ist irgendwie klar, und dass grad bei Parkzonen knapp ausserhalb immer viele Leute stehen wollen ist irgendwie genauso klar. Jetzt regen sich klarerweise die auf, die grad knapp ausserhalb der neuen Zonen sind - und die, die knapp innerhalb sind, koennen aufatmen. Auch dein Car-Sharing-Argument, so wie das Besucher-Argument, sind natuerlich richtig. Ich seh aber nicht, wie man das im Rahmen menschlicher (bzw. staedtischer) Moeglichkeiten loesen kann.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am November 11, 2010, 19:25:30

Ja nur kann man nicht alle Einkäufe mit dem Rad oder Zu Fuß machen, dann werden wir halt langfristig keine Möbelgeschäfte in der Stadt haben.

Wenn ich mir das Auto ausborge dann halt meist übers Wochenende. Da darf ich aber jetzt ja Samtags nicht mal mehr vor der Wohnung stehen, also fahre ich - wenn ich halt ein paar Erledigungen habe - am Samstag gelgentlich in ein Einkaufscenter (City Park) weil dort ein Parkplatz ist. Sicher wärs schöner durch die Stadt zu bummeln, aber abgesehen von parken wird man natürlich auch weniger kaufen weil man nicht so viel schleppen kann bzw. lästige Gegenstände nicht mal schnell ins Auto schmeißen kann.


Also ich hab mit Einkäufen ohne Auto kein Problem, das geht nebenbei am Weg von der Arbeit nach Hause. Mehr als für zwei Tage muss man auch bei verlängerten Wochenenden nicht mitschleppen, abgesehen davon dass es inzwischen eh genug Läden gibt, die auch am Wochenende offen haben.
mal ehrlich: wie oft kauft man Möbel oder eine neue Waschmaschine? Einmal im Jahr, vielleicht zweimal. Da kann man sich das Zeug auch liefern lassen mit dem Geld was man sich durch den Verzicht auf ein eigenes Auto erspart, dann muss man's nicht einmal in die Wohnung tragen.

Die einzigen Gelegenheiten wo ich mein Auto (dass ich mir nebenbei auch mit ein paar Freunden teile) wirklich gerne verwende ist wenn ich irgendwohin zum Wandern oder Bergsteigen fahre - da kommt man in Österreich (abseits der Obersteiermark, wo es die tollen Wanderbusse gibt) leider oft wirklich nicht weit. Dann hab ich aber wieder dass Problem, dass weitere Wanderungen damit praktisch unmöglich werden, weil man ja wieder zum Auto zurück muss.


Allerdings gebe ich dir mit einem Recht: dass man für eine Anwohnerparkkarte unbedingt ein eigenes Auto braucht (bzw. in meinem Fall ich mit meinem alten Grazer Kennzeichen keine Wiener Parkkarte bekommen hätte, obwohl es mein Hauptwohnsitz ist und das Auto auf mich angemeldet war) halte ich auch für verkehrt, weil es wie du schon ausgeführt hast kontraproduktiv ist. Natürlich ist der Weiterverkauf ein Problem, aber das wird sich doch irgendwie lösen lassen. Im einfachsten Fall durch eine eidesstattliche Erklärung der beiden - oder mehreren Personen - die das Auto gemeinsam nutzen; noch sinnvoller würde ich es finden, wenn man in Auto einfach auch auf mehrere Personen anmelden könnte (von mir aus einer als "Hauptbesitzer" an den dann halt die ganze Post geht). Damit würde man Car Sharing deutlich attraktiver machen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am November 11, 2010, 20:23:29
Obwohl wir ziemlich weit vom Thema weg sind doch noch eine Bemerkung zu den Zonen: ich fahre einen Firmenwagen mit Wiener Nummer, selbstverständlich habe ich eine Anwohner Karte bekommen. Es reicht die Bestätigung der Firma, daß ich der rechtmäßige Benutzer des Wagens bin - und auch dafür Steuern zahle - und die Meldebescheinigung.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 12, 2010, 09:55:31

Die Bewohner werden ja eh nach ihrem Interesse gefragt. Bei Sachen wie der Umgestaltung Reitschulgasse oder Annenstrasse oder beim Sonnenfelsplatz wurde ganz ganz intensiv mit dem Anrainern diskutiert. Und freilich werden auch alle anderen Leute im Land nach ihrem Interesse gefragt, naemlich bei Wahlen.

Diskutieren mit irgendwelchen Anrainern bringt nix. Bewohner befragen heißt eine Abstimmung zu machen.
Und da kann man sich auch nicht auf die Wahlen ausreden, denn es gibt Positionen wo sich alle beteiligten Parteien schon so weit vom Wähler entfernt haben dass er gar keine Wahl hat. Oder wie erklärt sich dass es immer wieder Abstimmungen gibt die entgegen der parlamentarischen Mehrheit ausgehen?


Die einzigen Gelegenheiten wo ich mein Auto (dass ich mir nebenbei auch mit ein paar Freunden teile) wirklich gerne verwende ist wenn ich irgendwohin zum Wandern oder Bergsteigen fahre - da kommt man in Österreich (abseits der Obersteiermark, wo es die tollen Wanderbusse gibt) leider oft wirklich nicht weit. Dann hab ich aber wieder dass Problem, dass weitere Wanderungen damit praktisch unmöglich werden, weil man ja wieder zum Auto zurück muss.

Da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen. Ohne Auto kommt man nicht in entlegende Gegenden (sei es jetzt zuhause oder im Urlaub) und muß aber leider auch wieder dahin zurück. :-/

Die eidesstattliche Erklärung wenn mehrere Personen ein Auto nutzen finde ich ja gut! :-)


Obwohl wir ziemlich weit vom Thema weg sind doch noch eine Bemerkung zu den Zonen: ich fahre einen Firmenwagen mit Wiener Nummer, selbstverständlich habe ich eine Anwohner Karte bekommen. Es reicht die Bestätigung der Firma, daß ich der rechtmäßige Benutzer des Wagens bin - und auch dafür Steuern zahle - und die Meldebescheinigung.

Tja, im nachhinein wäre ein eigenes Parkzonenthema gut gewesen.

Aber soweit ich verstanden habe meinst Du die Dienstnehmer-Ausnahmegenehmigungen oder? Sind ja glaub ich generell schwer zu bekommen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 12, 2010, 12:05:45
Also generell die Anwohner zu befragen finde ich auch riskant. Das gehört so in die Kategorie "Kuschelpolitik", wie sie Nagl betreibt. Nur ja niemanden verärgern. Natürlich kann man mit den Anrainern einer Nebenstraße über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung (insb. Schleichverkehrvermeidung) reden.

Aber stellte die folgende Situation vor: In einer Hauptstraße soll eine Parkspur wegkommen, damit dort ein Radweg oder eine Busspur errichtet werden kann. Als Ausgleich für die Anrainer wird in unmittelbar angrenzenden Nebenstraßen die blaue/grüne Zone teilweise in eine Anrainerparkzone umgewandelt. Somit stehen den Anrainern de facto gleich viele Parkplätze wie bisher zur Verfügung, evtl. ist die Chance, in der Anrainerzone einen Platz zu finden, sogar größer. Trotzdem wird jemand, der bislang direkt vor seiner Tür die Parkzone hatte und künftig 100 oder 200 Meter gehen müsste, versuchen, diesen Radweg zu verhindern. Davon profitiert zwar dieser Anrainer, aber viele Radfahrer hätten dadruch einen Nachteil. Du siehst also: Nicht immer ist die Befragung von Anrainern sinnvoll. In jedem Fall aber, wenn es um Maßnahmen geht, die nur die Anrainer betreffen.

Ich schlage vor, diesen Thread zu teilen (ab ca. Beitrag #36). Mittlerweile geht es hier ja sehr allgemein um Probleme der Grazer Verkehrsraumplanung (Parkraum, Radwege usw.). Vielleicht kann ein Moderator einen entsprechenden Thread neu erstellen?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 12, 2010, 12:18:49
Na klar ist es so dass Anrainer, wenn man sich befragt, sich vor allem um ihre eigenen Interessen kuemmern - was denn sonst? Aber trotzdem find ich's grundsaetzlich gut, das zu tun, auch wenn dann vielleicht oft was rauskommt, was einem nicht passt. Das heisst ja nicht, dass man immer auch genau das tun muss, was die Anrainer wollen (die uebrigens sehr oft sehr verschiedene Interessen haben koennen). Aber grad in Detailfragen kann das, was die Anrainer sagen, oft interessant sein, ganz einfach weil ein Planer der irgendwo am Computer sitzt nicht an alles denken kann. Und da ist's immer g'scheiter die Sachen vorher zu diskutieren als nachher nachbessern zu muessen.

Und oft klappt es mit den Anrainern auch ganz gut, siehe z.B. Reitschulgasse. Dort haben, soweit ich weiss, die Anrainer dem Umbau weitgehend zugestimmt, auch wenn dadurch Parkplaetze (teilweise bzw. zeitweise) verloren gehen ("Parkplatzraum" nennen das manche Leute dann). In der Annenstrasse ist es aehnlich, glaub ich. Vielen Leuten ist offenbar eine Verkehrsberuhigung wichtiger als der Erhalt von Parkplaetzen direkt vor der Haustuer. Und vielen Geschaeftsleuten ist offenbar ein breiter Gehsteig wichtiger als ein paar Parkplaetze.
Erstellt am: November 12, 2010, 12:16:07
PS: Mit Interesse warte ich in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung in Sachen Radweg am Joanneumring. Da geht's um 10 Parkplaetze und einige Vitrinen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am November 12, 2010, 16:07:37
Nein, Torx, das ist viel einfacher. Der Knackpunkt ist, daß ich das Firmenauto auch privat nutzen darf. Daraus ergibt sich ein "Vorteil aus dem Dienstverhältnis" und dies bedeutet wiederum, daß das versteuert werden muß. Diesen Umstand bestätigt die Firma, und danach wird mein Auto als quasi meines eingestuft. Praktisch läuft das so ab, daß ich die zuständige Sekretärin anrufe und ihr sage, daß ich eine Bestätigung für ein "Parkpickerl" brauche. Diese schickt sie mir und damit gehe ich dann in die Keesgasse. Und ebenso funktioniert das in allen anderen Städten mit Parkraumbewirtschaftung.
Vielleicht reichte es auch, wenn man an den Ausgangsbetreff "... und Parkraumbewirtschaftung" anhängt, dann wäre doch alles in der Ordnung. Was mir eigentlich vollkommen wuascht is.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 14, 2010, 12:15:15
fcw0810, dein letztes Posting verstehe ich nicht ganz... vielleicht magst es nochmal genau erklären.  ???

Nun, mir ist heute bei dem Artikel im G7 (anderes Posting) bewußt geworden dass ich sowieso nur zu Zeiten unterwegs bin wo der Verkehr kein Problem ist. Zur Arbeit fahre ich ja nicht mit dem Auto. Aber wieso sollte man Leute schikanieren die ohnehin dann fahren wo kein Stau ist? Verstehe ich auch nicht ganz...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Walter4041 am November 14, 2010, 12:31:19

fcw0810, dein letztes Posting verstehe ich nicht ganz... vielleicht magst es nochmal genau erklären.  ???

Vereinfacht gesagt: Wenn ein Firmenauto einem einzelnen Mitarbeiter fix zugeordnet ist (und er es auch privat nutzen darf) bekommt er dafür eine Anwohnerparkkarte.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am November 14, 2010, 12:44:30
Asoooo... Jetzt ist alles klar. :)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am November 14, 2010, 16:06:54

Aber wieso sollte man Leute schikanieren die ohnehin dann fahren wo kein Stau ist? Verstehe ich auch nicht ganz...


Weil ihr Auto trotzdem Platz verbraucht. Weil sie vielleicht in der Früh nicht zur Verkersspitze fahren (ev. auch um sicher einen Parkplatz zu ergattern), am Nachmittag aber erst wieder.

Wären mal zwei mögliche Gründe...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am November 15, 2010, 16:38:24
Es geht ja nicht um Schikane, sondern darum, auch anderen Verkehrsteilnehmern den Platz zu bieten, der ihnen zusteht. Autos haben in den letzten Jahrzehnten immer mehr Platz eingenommen, nun wird es Zeit, den Radfahrern und Fußgängern wieder Platz zurückzugeben bzw. Platz für umweltfreundliche Verkehrsmittel (Straßenbahn usw.) zu schaffen.

Ergo: Die Einschränkungen für den Autoverkehr, die sich daraus ergeben, sollten nicht immer automatisch als "Kreuzzug gegen den Autoverkehr" angesehen werden.

Aber auch das (de facto gescheiterte) Rauchverbot zeigte: Andere Menschen sind egal, sobald man selber auf etwas verzichten muss.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am November 23, 2010, 13:01:11
Zitat
PS: Mit Interesse warte ich in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung in Sachen Radweg am Joanneumring. Da geht's um 10 Parkplaetze und einige Vitrinen.


Na bitte, geht schon los:


Radwege um jeden Preis? Rot und Schwarz sagen Nein

ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl steigt bei Radwege-Ausbauplänen von Lisa Rücker in Graz auf die Bremse - etwa am Joanneumring, am Marburger Kai oder in der Neutorgasse. "Das schaue ich mir noch ganz genau an. Ich lasse nicht zu, dass wieder Parkplätze gekappt werden." Von der SPÖ kommt Kritik an teurem Grundstückskauf für einen Radweg in Andritz.

Rücker will einen Radweg zwischen Eisernem Tor und Radetzkyspitz - Parkplätze würden gekappt, Vitrinen der Firma Knilli müssten um teures Geld verlegt werden. Wirtschaftskammer und Bezirksrat toben, und bei Knilli versteht man die Welt nicht mehr.
"Alle Interessen gehören abgewogen"

Nagl will dieses Projekt noch einmal genau unter die Lupe nehmen.
Gleiches gilt für Radwegeprojekte am Marburger Kai oder in der Neutorgasse. Nagl: "Es kann nicht sein, dass es hier für Anrainer oder Besucher der Innenstadt schon wieder weniger Parkplätze gibt." Nagl weiter: "Alle Interessen gehören abgewogen. Und das werde ich tun!"

Für Ärger bei den Roten sorgt ein geplanter Rad- und Fußweg in Andritz: Um 257.000 Euro werden dafür Grundstücke gekauft. SPÖ- Stadtrat und Klubobmann Karl- Heinz Herper: "Auf diesen Grundstücken sind auch Hochwasserschutzmaßnahmen geplant, hauptsächlich geht es aber um einen neuen Radweg. Wir finden, dass das Geld besser in sinnvolle Hochwasserschutzmaßnahmen für die Andritzer investiert werden soll."
http://www.krone.at/Nachrichten/Radwege_um_jeden_Preis_Rot_und_Schwarz_sagen_Nein-Ausbauplaene_in_Graz-Story-231456
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 01, 2010, 17:24:07
Also eins sag' ich Euch: Wären heute nicht schon so viele Autos gefahren, dann hätt ich mit dem Rad gar nicht zur Arbeit fahren können! Dort wo nur Radspuren war war's unmöglich zu fahren. Von den Straßenbahnschienen gar nicht mal erst zu reden.

Ein Dank also an die Autofahrer heute! ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 01, 2010, 18:09:47
Seh ich anders. Dort, wo der Schnee noch ganz jungfräulich gelegen ist (z.B. auf ungeräumten Radwegen) war's super fahren. Wo viel Autoverkehr war war der Schnee oft niedergepresst und extrem rutschig. Schließe mich dem Dank also nicht an.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 02, 2010, 14:31:06
Nagl darf ja ruhig die Interessen aller (!) abwägen. Nur habe ich die Befürchtung, dass die Interessen der Autofahrer wieder einmal höher gewertet und die Radwege dadurch zu Fall gebracht werden. Typisch Graz eben.

Zum Thema Reitschulgasse: Heute, 13.15 Uhr, parkten natürlich wieder meherere PKW und ein Kleinlaster in der Reitschulgasse. Soviel zum Thema "Mehr Platz für Fußgänger" und ein weiterer Beweis, dass Kompromisslösungen nicht funktionieren. Entweder parken erlauben, oder verbieten; dazwischen gibt's nix  :police:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 02, 2010, 19:47:23

Entweder parken erlauben, oder verbieten; dazwischen gibt's nix  :police:


Doch - rigoros abschleppen. Fördert die Wirtschaft  ;D
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 03, 2010, 14:28:33

Seh ich anders. Dort, wo der Schnee noch ganz jungfräulich gelegen ist (z.B. auf ungeräumten Radwegen) war's super fahren. Wo viel Autoverkehr war war der Schnee oft niedergepresst und extrem rutschig. Schließe mich dem Dank also nicht an.

Du mußt natürlich schon den Reifenspuren nachfahren. ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 04, 2010, 23:02:06

Zum Thema Reitschulgasse: Heute, 13.15 Uhr, parkten natürlich wieder meherere PKW und ein Kleinlaster in der Reitschulgasse. Soviel zum Thema "Mehr Platz für Fußgänger" und ein weiterer Beweis, dass Kompromisslösungen nicht funktionieren. Entweder parken erlauben, oder verbieten; dazwischen gibt's nix  :police:


Die Parkverbote gehören natürlich kontrolliert. Noch viel wichtiger wäre aber die eindeutige Abtrennung jener Gehsteigbereiche, auf denen gar nicht geparkt werden darf. Heute standen da auch wieder einige Fahrzeuge (mit Kennzeichen aus verschiedenen Steirischen Bezirken sowie aus Deutschland) - was aber fast schon verständlich ist, da man die (nicht vorhandenen) weißen Linien ja unterm Schnee nicht sieht. Da fehlen definitiv ein paar Poller.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 06, 2010, 13:45:33
Zitat
Du mußt natürlich schon den Reifenspuren nachfahren.


Gibt's in der Reitschulgasse ja nur in eine Richtung. Zumindest theoretisch.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 06, 2010, 19:56:06

Zitat
Du mußt natürlich schon den Reifenspuren nachfahren.


Gibt's in der Reitschulgasse ja nur in eine Richtung. Zumindest theoretisch.

Ja, aber als Radler kann man sie schon in beiden Richtungen nachfahren!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 06, 2010, 21:05:25
War heute wieder mal in der Reitschulgasse, nachmittags gegen 17 Uhr. 12 abgestellte Autos, davon 0 legal. Und auf durch Schnee unsichtbare Markierungen braucht man sich nicht rausreden: schließlich gibt's ausreichend Parkverbot-Schilder.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 06, 2010, 22:50:20

War heute wieder mal in der Reitschulgasse, nachmittags gegen 17 Uhr. 12 abgestellte Autos, davon 0 legal. Und auf durch Schnee unsichtbare Markierungen braucht man sich nicht rausreden: schließlich gibt's ausreichend Parkverbot-Schilder.


ja, allerdings steht dort wo der markierte Parkplatz aufhört immer ein "Parkverbot - Ende". Ganz abgesehen davon dass das wieder mal ein völlig unnötiger Schilderwald ist eben auch nicht ganz eindeutig, wenn die Bodenmarkierung nicht sichtbar ist.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 07, 2010, 02:22:51
Bitte, Du kannst die dort abgestellten Autos ja gerne anzeigen und vernadern - ich sehe in diesem Schilderwald nur eine weitere Schikane die dort angebracht ist wo der Platz ohnehin nicht besser genutzt wird.

Wegen dem Schnee kann ich nur sagen: Einer der beiden Strafzettel die ich bisher kassiert habe ist wie folgt passiert:
Wohnstraße in der Brockmanngasse. In einer Wohnstraße darf man nur parken, wo Linien gezogen sind. Nun hat es geschneit, d.h. man hat keine Linien gesehen, aber zumindest vermutet: Es haben viele Autos dort geparkt, zudem war ein Halteverbot der Straßenreinigung für den übernächsten Tag aufgestellt (was eigentlich nur einen Sinn ergibt wenn dort normalerweise Parken erlaubt ist). Tja, Linie war keine die Autos wurden alle abgestraft und zynischerweise wurde zwei Wochen später an genau dieser Stelle eine Linie gezogen - parken war somit erlaubt.

Und so gepflanzt wird man als Autofahrer öfter...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 07, 2010, 12:29:06
Wieso soll ich wen vernadern? Ich find's halt einfach furchtbar traurig, wenn eine aufwändige Umgestaltung so völlig für die Würscht ist, weil einige Autofahrer das Parkverbot ganz einfach ignorieren und sich der Staat dagegen nicht zu helfen weiß. Wieso soll man da in Zukunft noch Straßen fußgängerfreundlich umbauen, wenn's eh nix bringt.

Dass "der Platz ohnehin nicht besser genutzt" wird ist jedenfalls eine Frecheit: der Platz würde sehr wohl genutzt, wenn's möglich wäre, nämlich zum flanieren. Wenn dagegen die Gasse so zugeparkt ist, dass meine Frau mit dem Kidnerwagen nimmer durchkommt, obwohl dort eigentlich kein einziger stehen dürfte, bekomm ich meine Wut. Einige rücksichtslose Idioten halten sich selbst für hundertmal wichtiger als alle anderen, parken irgendwie und irgendwo, und dagegen wird genau gar nicht getan.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: amadeus am Dezember 07, 2010, 12:32:23
Photographieren und auf eine Webseite setzen.   >:D
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 07, 2010, 13:24:17
@ torx

Du vertrittst hier ja eher die Interessen der Autofahrer, was ich gut finde, denn so kann man richtig diskutieren...

Zum Thema Schilderwald: dieser kommt zustande wenn man - wie so oft in Österreich - eine Kompromisslösung wählt. Mann muss die Kurzparkzon kennzeichnen, sowie die Einschränkungen derselben: parken ist erlaubt von 19-6 Uhr, Ladefähigkeit von 6-12. Von 12-19 Uhr sollte der Gehweg nur Fußgängern zur Verfügung stehen. Dafür benötigt man die Schilder.

Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Fußgänger wichtiger sind als parkende Autos, und dass der Platz somit sehr wohl besser genützt wäre. Nur ist das derzeit nicht möglich, weil sich die Autofahrer weigern, die neue Parkordnung anzuerkennen.

Ich habe 2 Emails an zuständige Stellen geschickt. Angeblich wird die Polizei in der nächsten Zeit vermehrt kontrollieren. Ich kann nur jedem raten, die Situation mitzuverfolgen und ggf. Fotos zu machen und diese an die Vizebürgerneusterin bzw. an DI. Kroißenbrunner zu schicken, um so auf die Problematik aufmerksam zu machen. Eine Frau mit Kinderwagen, die von einem geparkten Auto behindert wird, macht hoffentlich Eindruck.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 07, 2010, 13:27:23
Zitat
Photographieren und auf eine Webseite setzen.


Ist zwar psychologisch vielleicht befreiend, nutzt aber auch nix (außer es ist wirklich Tag für Tag derselbe Typ, dann vielleicht schon irgendwann). Für Parken auf Radwegen gibt's so eine Seite, siehe graz.mybikelane.com (http://graz.mybikelane.com)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Commanderr am Dezember 07, 2010, 13:53:34
Vorschlag zur Falschparker-Entschärfung:

Fast täglich kann man Autofahrer aller Art beobachten, wie sie - von der Reitschulgasse kommend - den Jakominiplatz trotz Fußgängerzonenbeschilderung in beliebige Ziel-Richtungen queren.
Ob es sich dabei auch um die selben "Falschparker" handelt, weiß ich nicht, jedoch könnte man diese beiden Probleme einfach durch "Schranken-Türen" lösen (z.B.: http://www.schlosserei-joeckel.de/files/zusatzdateien/kf_kassensperre_light_1_resized.png (http://www.schlosserei-joeckel.de/files/zusatzdateien/kf_kassensperre_light_1_resized.png)):

In der Reitschulgasse im Bereich zur Kreuzung Dietrichsteinplatz/Schlögelgasse gehören diese Schranken auf jeder Fahrbahnseite montiert, sodass Fußgänger am Gehsteig daneben ungehindert und Radfahrer problemlos an den Schranken vorbeikommen. Der Gleisbereich muss dabei jedoch komplett abgesperrt sein. Kommt eine Bim oder ein Bus, so könnten die Schranken mittels Fernbedienung von den Fahrern geöffnet werden.
Alternativ dazu könnten an den Schranken kleine Besen oder Gummipoller angebracht werden, sodass die Schranken im Schritttempo "durchfahren" (d.h. durch Berührung mit dem Fahrzeug auf die Seite geklappt) werden könnten, ohne dabei die Schranken zu zerstören. Das Prinzip ist dasselbe wie an den Supermarkt-Eingängen... soweit ich weiß kamen diese "Besen-bestückten-Schranken" schon vor einigen Jahren in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße auf der Höhe des ÖAMTC zum Einsatz!

Wobei... wenn ich an unsere ganz und gar nicht vorbildlichen Auto- und Bus-Fahrer denke, müssten diese Schranken dann doch zusätzlich mit Blink-, Leucht- und Ton-Signalen ausgerüstet sein, um von den Fahrern bemerkt zu werden! So wie diese hier: http://img34.imageshack.us/img34/7230/img025s.jpg (http://img34.imageshack.us/img34/7230/img025s.jpg)) könnten die dann ausschauen...     ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 07, 2010, 14:10:05
Ist sicher zu kompliziert, immerhin darf in der Reitschulgasse im Grunde jeder fahren, inkl. Zufahrt in alle möglichen anliegenden Gassen, inkl. Zusteller usw.

Die Lösung, die mir vorschwebt, ist ganz einfach: Falschparker strafen, das spricht sich schnell rum, fertig.

PS: dürfen die Falschparker dort überhaupt von den Parksheriffs gestraft werden? Ich fürchte nicht - soweit ich weiß dürfen Parksheriffs nur kontrollieren ob bezahlt wurde, aber sonst nix. Weiß das wer?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Commanderr am Dezember 07, 2010, 14:34:07

Für Parken auf Radwegen gibt's so eine Seite, siehe graz.mybikelane.com (http://graz.mybikelane.com)


Tolle Seite! Danke für den Link!

Wenn man sich unter anderem das Foto aus der Klosterwiesgasse anschaut, kann man dem PKW-Fahrer gar keine Schuld geben!
Warum? Weil sich die PKW-Breite alle paar Jahre erhöht und die Parkstreifen dadurch seit vielen Jahren zu schmal gepinselt werden! Die Politik schaut nur dumm aus der Wäsche und ändert nur insofern etwas an den Gesetzen, dass man für Graz ganz spezielle "Lösungen" Vorschriften schafft!

Mein Auto hat eine Breite von 1,74 m excl.(!) Außenspiegel, ragt somit fast immer auf beiden Seiten über den zu schmalen Parkstreifen hinaus! Gehsteigseitig wird der Außenspiegel zur Behinderung der Fußgänger, Straßenseitig hat man Angst, dass der Spiegel Opfer von vorbeifahrenenden Fahrzeugen aller Art wird...

Sehr gut gefällt mir auch die folgende Seite zum Thema "Radfahren gegen die Einbahn", vom Radverkehrssymposium am 14.Mai 2003 in Linz:
"http://www.staedtebund.gv.at/oegz/oegz-beitraege/jahresarchiv/details/artikel/radfahren-gegen-die-einbahn.html?tx_ttnews[pS]=1072911600&tx_ttnews[pL]=2678399&tx_ttnews[arc]=1&tx_ttnews[pointer]=8&tx_ttnews[backPid]=9140&cHash=42ad819f09fff01188021d7ffcc061eb"
(^^sorry, doch als normale URL eingefügt, funktioniert der Link nicht...)

7.2 Abmessungen und Breiten:
Zitat
Für die Stadt Graz existiert ein praxiserprobtes zweiseitiges Papier mit genauen Angaben von Einsatzgrenzen (Saurugger, 1997). Untergrenzen für die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer sind demnach:

- falls Fahrstreifen abmarkiert werden
- Mindestbreite der Kfz-Fahrstreifen von 2,50 m inklusive eventuell vorhandener Pflasterstreifen;
- Mindestbreite des Radfahrstreifens von 1,25 m (1 m an kurzen Engstellen - nur mit Leitlinie), von 1,60 m (1,20 m an kurzen Engstellen), wenn ein Parkstreifen angrenzt;
- Mindestbreite der Parkstreifen von 1,80 m;

- ohne Fahrstreifen abzumarkieren
- Fahrbahnbreiten (Bordstein - Bordstein) von 3,00 m, bei Engstellen von maximal 50 m Länge oder in Tempo-30-Straßen bei Verkehrsbelastungen unter 200 Kfz/Stunde;
- Fahrbahnbreiten (Bordstein - Bordstein) von 3,50 m, in Tempo-30-Straßen bei Verkehrsbelastungen über ca. 200 Kfz/Stunde und geringem Schwerverkehrsanteil (<5%);
- Bei höherem Schwerverkehrsanteil ist eine Fahrbahnbreite von mindestens 3,75 m erforderlich.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 07, 2010, 22:02:06

Und so gepflanzt wird man als Autofahrer öfter...


Dann muss man halt das andere Extrem umsetzen: für die Bereiche wo keine Parkplätze markiert sind noch zusätzlich ein absolutes Parkverbot ohne Ausnahmen ausschildern. Ist halt wieder eine Tafel mehr.

Poller wären wohl schöner.

Nebenbei: die Parkplätze mit zeitlich begrenztem Parkverbot sind ja nur drei bis maximal vier Fahrzeuglängen lang; hätte da ein einziges Schild in der Mitte (mit einer Bereichsangabe von +/-10m) nicht auch gereicht?
Erstellt am: 07 Dezember 2010, 21:57:44

Wenn man sich unter anderem das Foto aus der Klosterwiesgasse anschaut, kann man dem PKW-Fahrer gar keine Schuld geben!
Warum? Weil sich die PKW-Breite alle paar Jahre erhöht und die Parkstreifen dadurch seit vielen Jahren zu schmal gepinselt werden!


Und? Man kann doch nicht alle paar Jahre die ganze Stadt umbauen nur weil sich manche Leute unbedingt riesige Autos kaufen müssen. Wenn mein Fahrzeug zu breit (oder auch zu lang) für einen Parkplatz ist dann darf ich dort halt einfach nicht stehen - ganz einfach (das gilt übrigens vor allem auch für Schrägparkplätze).

Ganz abgesehen davon dass das Auto am Foto der Klosterwiesgasse (ich nehme an du meinst "Sun, Sep 26 2010") schlicht und einfach viel zu weit vom Gehsteig weg steht; das wäre sich locker vollständig am Parkstreifen ausgegangen. Wieder: wenn ich es nicht schaffe mich komplett in einen Parkplatz reinzustellen (entweder weil mein Auto zu groß ist oder ich ganz einfach nicht einparken kann) dann darf ich dort nicht stehen, basta.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 10, 2010, 09:52:28
Heute in der Kleinen Zeitung-Rubrik "Warum?":

Warum sind die neuen Fußgängerflächen in der Reitschulgasse ständig illegal verparkt?

Auch diese Straße wird von uns ständig kontrolliert, allerdings kann das nicht pausenlos erfolgen. Weil weniger Parkplätze da sind als vor dem Umbau, gibt es schon mehr Falschparker als vorher. Diese werden von uns mit Organmandaten abgestraft. (Polizeiinspektion Finanz)


Dazu noch mal die Frage: weiß jemand, wie die Kompetenzen zwischen Polizei und GPS verteilt sind? Was darf GPS strafen, und was nicht?

Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 10, 2010, 11:26:11
Das GPS darf derzeit nur strafen, wenn jemand ohne Parkschein in der gebührenpflichtigen Zone steht. Für alle "echten" Falschparker ist meines Wissens derzeit noch die Polizei zuständig. Das soll sich aber in absehbarer Zeit ändern. Trotzdem verstehe ich nicht, warum man nicht einfach dort, wo Parken generell verboten ist, ein paar Metallstangen am Gehwegrand aufstellt (so wie etwa überall in der Wiener Mariahilferstraße). Die restlichen Flächen muss man halt regelmäßig kontrollieren,
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 10, 2010, 11:37:55
Zitat
Das GPS darf derzeit nur strafen, wenn jemand ohne Parkschein in der gebührenpflichtigen Zone steht. Für alle "echten" Falschparker ist meines Wissens derzeit noch die Polizei zuständig. Das soll sich aber in absehbarer Zeit ändern.


Genau das war auch mein Stand. Ich erinner mich aber, schon vor vielen Monaten den Hinweis bekommen zu haben, dass sich das bald ändern soll. Mal schaun, ob da wirklich irgendwann was weitergeht.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 11, 2010, 12:58:51

Du vertrittst hier ja eher die Interessen der Autofahrer, was ich gut finde, denn so kann man richtig diskutieren...

Naja so würde ich das nicht sagen. Ich verstehe nur diesen Hass auf die Autofahrer hier nicht so ganz.

Ich bin selbst die meiste Zeit als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs aber ich habe eigentlich kein Problem damit wie es zB am Joanneumsring aussieht, ausserdem habe ich als Fußgänger keinen nutzen von diesen zahlreichen Betonsockeln, wegen denen jetzt einige Parkplätze nicht genutzt werden können und man trotzdem als Fußgänger nicht vorher gesehen wird. Ich sehe es auch nicht als mein Recht als Fußgänger überall mit Anlauf die Straße überquren zu können... Wenn man hier immer die einen gegen die anderen ausspielt hat das für mich Fußballclub-Mentalität: Immer gegen die anderen.

Dann werden hier des öfteren drastische Strafen gefordert, so als ob man nicht auch aus versehen Fehler machen könnte. Wieso soll ein Weizer ein vermögen zahlen weil er versehentlich mal über den Jakominiplatz fahrt? Wieso soll ich gleich abgeschleppt werden wenn ich mal ein unübersichtlich beschildertes Parkverbot übersehe? Ich habe seit 14 Jahren den Führerschein und bisher zweimal Strafzettel wegen falschparken in Graz bekommen - von mutwillig kann da wohl keine Rede sein.

Zitat

Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Fußgänger wichtiger sind als parkende Autos, und dass der Platz somit sehr wohl besser genützt wäre. Nur ist das derzeit nicht möglich, weil sich die Autofahrer weigern, die neue Parkordnung anzuerkennen.


Nur heißt das nicht daß man deswegen überall Parkplätze wegnehmen muß. Eine "neue Parkordnung" heißt meistens nur weniger Parkplätze. Im Fall der Reitschulgasse finde ich das zwar schon gelungen, weil es jetzt schöner aussieht, auch in anderen Straßen (zB Merangasse, Annenstraßge) ergäbe es für mich durchaus Sinn etwas zu ändern, aber das kanns auch nicht sein, daß man dauernd Autofahrer-Bashing betreibt und in jedem verschwundenen Parkplatz einen kleinen Sieg sieht. Und so kommen mir einige hier aber vor.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 11, 2010, 13:33:45
Jahrzehntelang war Verkehrsplanung in der Stadt immer ausschließlich gleich Autoverkehrsplanung - jetzt geht's eben ein bisserl in die andere Richtung, und die Selbstverständlichkeit, mit der früher der Autoverkehr bevorzugt und für "wichtiger" als z.B. der Fußverkehr gehalten wurde, ist jetzt nimmer da. Das empfinden viele Autofahrer dann als "Hass" und "Bashing" - soll sein. Genauso wie es viele Raucher als "Raucherhatz" und "Bashing" empfinden, dass sie nicht mehr überall qualmen dürfen, sondern zur Rücksichtnahme gezwungen werden.

In der Reitschulgasse geht's aber um was anderes: dort wurde von den Anrainern diese Umgestaltung befüwortet, d.h. der Wegfall einiger Parkplätze wurde von einer Mehrheit gutgeheißen. Dann haben sich aber ALLE dran zu halten, und zwar ausnahmslos, auch jene, denen das nicht passt. Die Leute, die illegal in der Reitschulgasse stehen, nämlich typischerweise in ganzen Rudeln, sind doch bitteschön keine verwirrten Weizer oder Leute die mit den Schildern überfordert sind, sondenr in allererster Linie Leute die ganz genau wissen, dass dort Parkverbot ist, aber die sich halt trotzdem hinstellen. Wieso sollte man das einfach hinnehmen? Ein Fußgänger darf sich ja auch nicht einfach auf eine vielbefahrene Straße stellen und dort vorsätzlich eine Stunde lang den Verkehr behindern - warum sollte dann ein Autofahrer eine für den Fußgängerverkehr wichtige Fläche blockieren dürfen?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 11, 2010, 14:18:49

Jahrzehntelang war Verkehrsplanung in der Stadt immer ausschließlich gleich Autoverkehrsplanung - jetzt geht's eben ein bisserl in die andere Richtung, und die Selbstverständlichkeit, mit der früher der Autoverkehr bevorzugt und für "wichtiger" als z.B. der Fußverkehr gehalten wurde, ist jetzt nimmer da. Das empfinden viele Autofahrer dann als "Hass" und "Bashing" - soll sein.

Naja... Wann wurde die Fußgängerzone eingeführt? War glaube ich auch schon länger her. Die kapitalen Fehler hat man damals gemacht als man auch die Straßenbahn zurückgebaut hat, aber das hat man eher für Straßen und nicht für Parkplätze gemacht.

Trotzdem darf man die Frage nach der Sinnhaftigkeit nicht vergessen, blinde Parkplatzvernichtung sehe ich da schon als Bashing. Und anders kann ich zB die Betonsockeln nicht deuten. Da habe ich weniger als Fußgänger, noch als Radfahrer was davon.

Und in der Reitschulgasse... Da hat man zwar Parkplätze vernichtet, aber ohne nennenswerten Gewinn für Radfahrer und Fußgänger zu haben. Es sieht schöner aus als vorher, aber als Radler wäre es für mich natürlich Ideal wenn man von der Schlögelgasse kommend vor der Ampel rechts einbiegen könnte und dann die Straßenbahn schienen nicht so ungüstig liegen dass man sich erst wieder überlegen muß ob man lieber am Rand oder in der Mitte fährt. Die Beschilderung ist natürlich verwirrend, zumal man vorher ja offiziell halb am Gehsteig stehen durfte und jetzt nach den Parkplätzen ein Halteverbot Ende ist. Sicher sollte klar sein, dass man nicht am Gehsteig steht, aber so einen niedrigen Gehsteig gibts in Graz glaube ich auch selten wo.

Zitat

In der Reitschulgasse geht's aber um was anderes: dort wurde von den Anrainern diese Umgestaltung befüwortet, d.h. der Wegfall einiger Parkplätze wurde von einer Mehrheit gutgeheißen.

Ist diese Abstimmung wo ersichtlich?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 11, 2010, 14:38:54


Ich weiß ehrlich gesagt nicht von welchen Betonsockeln du redest. Dazu kann ich also nichts sagen. Dass irgendwo in Graz aus reiner Boshaftigkeit Parkplätze gestrichen werden halte ich jedenfalls für undenkbar - schon allein weil da typischerweise die Bezirksvertretungen extrem empfindlich reagieren. Oft kann man halt über die Prioritäten diskutieren: als die neuen größeren Sichtachsen vor Zebrastreifen in der Sparbersbachgasse gemacht wurden, nannten das viele Leute "Parkplatzraub", was andere als "Erhöhung der Sicherheit des Fußgängerverkehrs" bezeichnen. Da kommt's also auf den Standpunkt an - "Bashing" ist das aber keins.

Zitat
Ist diese Abstimmung wo ersichtlich?

Ich war in diesem Fall nicht selbst dabei, hab aber mit einigen Leuten (z.B. Geschäftsleuten der Reitschulgasse) geredet, die gemeint haben, dass letztlich sowohl Geschäftsleute als auch Bewohner mit deutlicher Mehrheit mit der Streichung einiger Parkplätze zufrieden waren. Informationen der Stadt Graz gibt's hier: http://www.graz.at/cms/beitrag/10136195/2766775/ , da steht "Was jetzt im Sommer umgesetzt wird [...] findet die Zustimmung fast aller Beteiligten."

Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 11, 2010, 14:51:41
Also: die Diskussion zur Umgestaltung der Reitschulgasse ist ja schon alt und sind da eine Menge "Wünsche" unter den Hut zu bekommen:

- entsprechende Gehsteigbreite für die Fußgänger --> hier hat man, finde ich, eine ziemliche gute Lösung auf der nordöstlichen Seite gefunden (gegenüber hat sich nix verändert)
- Aufweitung des Gleismittenabstandes --> war ja ein absolutes MUST wegen der Variobahn, aber auch - und das ist nicht weniger wichtig - wegen der Begegnung Bus - Tram
- Radroute --> hier hat man den stadtauswärtigen Radfahrstreifen "verloren"
- Parkplätze --> die jetzt gemachte Lösung - mit der die Betroffenen größtenteils einverstanden waren - kommt ja bitte allen entgegen: in der Früh Ladetätigkeit, tagsüber Platz für die Fußgänger (bzw. die Möglichkeit für Geschäfte den Raum zu nutzen ...) und abends/nachts Parkplatz (Problem ist noch ein bisserl die Kontrolle ...).

Grundsätzlich kann man in einer Stadt nicht unendlich Platz schaffen (klar, man könnte Häuser abreißen, aber die Zeiten sind ja hoffentlich schon vorbei ...) und muss daher mit Kompromissen leben; und dieser ist einer von der "besseren" Seite ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 11, 2010, 15:53:47

Ich verstehe nur diesen Hass auf die Autofahrer hier nicht so ganz.


Hass ist jetzt natürlich ein extremes Wort. Aber im Prinzip geht es uns hier darum, dass wir die Selbstverständlichkeit ablehnen, mit der Autofahrer überallhin fahren und überall parken wollen. Dass es auch Menschen gibt, die gerne mehr Platz zum Gehen oder Radfahren hätten, anstatt zwischen Straßenbahnschienen fahren zu müssen oder auf enge Gehwege entlang stark befahrener Hauptstraßen gedrängt zu werden, scheint vielen Autofahrern egal zu sein bzw. sind sie nicht bereit, dafür Platz herzugeben... In diesem Punkt ist der Vergleich mit den Rauchern recht treffend. Immer, wenn über Rauchverbote diskutiert wird, empfinden Raucher das als "Hetze" anstatt die positiven Effekte (insb. gesundheitlich) für andere Menschen gutzuheißen. Es geht ja nie primär darum, jemandem zu schaden, sondern jemand anderm zu nützen, was eben auch Einschränkungen bedeutet.

Zitat
Ich bin selbst die meiste Zeit als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs aber ich habe eigentlich kein Problem damit wie es zB am Joanneumsring aussieht

Tatsache ist: Weder am Joanneumring, noch in der Kaiserfeldgasse, noch in der Neutorgasse gibt es derzeit einen richtigen Radweg. Ich persönlich bevorzuge derzeit die Kaiserfeldgasse, jedoch ist dort gerade in der Vorweihnachtszeit recht viel Verkehr (obwohl eigentlich Fahrverbot ausgenommen Anrainer und Taxi). Wenn jemand eine gute Alternativlösung zum Radweg am Joanneumring hat, so wäre ich sicher nicht aus Prinzip dagegen, aber einfach alles so zu lassen wie es ist, ist mir zu "billig" und autofreundlich.

Zitat
ausserdem habe ich als Fußgänger keinen nutzen von diesen zahlreichen Betonsockeln, wegen denen jetzt einige Parkplätze nicht genutzt werden können und man trotzdem als Fußgänger nicht vorher gesehen wird. Ich sehe es auch nicht als mein Recht als Fußgänger überall mit Anlauf die Straße überquren zu können... Wenn man hier immer die einen gegen die anderen ausspielt hat das für mich Fußballclub-Mentalität: Immer gegen die anderen.


Die Sicherheitsabstände zu Schutzwegen sind meines Wissens in der StVO geregelt. Schlimm genug, dass man Betonsockeln oder Poller aufstellen muss, damit nicht auf Sperrflächen und Gehwegen geparkt wird (siehe Foto: Wiener Mariahilferstraße).

Zitat
Wieso soll ein Weizer ein vermögen zahlen weil er versehentlich mal über den Jakominiplatz fahrt?

Der Jakominiplatz ist Fußgängerzone und als solche gekennzeichnet. Dieses Verkehrszeichen existiert auch in Weiz... Zusätzlich sind die vorgeschriebenen Fahrrichtungen durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Wer das trotzdem ignoriert gehört bestraft.

Zitat
Naja... Wann wurde die Fußgängerzone eingeführt? War glaube ich auch schon länger her. Die kapitalen Fehler hat man damals gemacht als man auch die Straßenbahn zurückgebaut hat, aber das hat man eher für Straßen und nicht für Parkplätze gemacht.


Naja, die Erweiterung der Fußgängerzonen geht aber allgemein sehr schleppend. In der Annenstraße konnte man sich nicht dazu durchringen, ebenso habe ich bei der Raubergasse so meine Zweifel. Wünschenswert wären großflächige Fußgängerzonen und evtl. unterirdische Parkplätze. Überhaupt muss die Stadt langfristig überlegen, in der Innenstadt, im Herz-Jesu-Viertel usw. die blauen Zonen in den Untergrund zu verlegen. Öffentliche Parkgaragen sollen oberirdische Parkplätze ersetzen, dafür gibt es oben mehr Platz für den fließenden Verkehr, besonders eben für Fußgänger und Radfahrer. Geparkte Autos nehmen wirklich unverhältnismäßig viel Platz weg, deshalb gehören sie unter die Erde.

Der Rückbau von Straßenbahnnetzen war ein europaweiter Trend, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. In vielen Fällen wurde der schienengebundene ÖPNV in den Untergrund gelegt (U-Bahnen, U-Straßenbahnen - z.B. in Wien, Brüssel...) oder durch unattraktivere Buslinien ersetzt. In den letzten Jahren hat das Verkehrsmittel Straßenbahn in moderner Form (eigene Gleiskörper, Rasengleise, moderne Niederflurfahrzeuge usw.) aber wieder an Attraktivität gewonnen, wie Neu- und Ausbauten in Florenz, Strasbourg, Montpellier, Linz, Innsbruck, Karlsruhe, Paris (sic!), Porto uvm. beweisen. Höchste Zeit, dass auch Graz hier mitzieht!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 11, 2010, 20:21:57

Hass ist jetzt natürlich ein extremes Wort. Aber im Prinzip geht es uns hier darum, dass wir die Selbstverständlichkeit ablehnen, mit der Autofahrer überallhin fahren und überall parken wollen. Dass es auch Menschen gibt, die gerne mehr Platz zum Gehen oder Radfahren hätten, anstatt zwischen Straßenbahnschienen fahren zu müssen oder auf enge Gehwege entlang stark befahrener Hauptstraßen gedrängt zu werden, scheint vielen Autofahrern egal zu sein bzw. sind sie nicht bereit, dafür Platz herzugeben... In diesem Punkt ist der Vergleich mit den Rauchern recht treffend. Immer, wenn über Rauchverbote diskutiert wird, empfinden Raucher das als "Hetze" anstatt die positiven Effekte (insb. gesundheitlich) für andere Menschen gutzuheißen. Es geht ja nie primär darum, jemandem zu schaden, sondern jemand anderm zu nützen, was eben auch Einschränkungen bedeutet.

Nun, bei Rauchern gibt es ja meist klare Regeln: Rauchen erlaubt oder eben verboten.

Aber bei Autofahrern war es schon immer so dass man sie gerne als Melkkuh gesehen hat. Seien es die 3000 Schilling für ein Fehlendes A-Pickerl in Italien, oder eine geänderte Geschwindigkeitsbegrenzung wo ab dem ersten Tag die Polizei dort steht. Oder der Kreisverkehr in Marburg wo erst die Vignettenpflicht ausgeschildert ist wenn man nicht mehr umgekehren kann und dann Strafen um die 500-800 Euro zu bezahlen sind.

Und in solchen Fällen kann mir keiner sagen, daß das fair ist. Das ist modernes vom Staat geduldetes Raubrittertum. Wenn, dann bitte Beschränkungen mit klaren Regeln, klaren Ausschilderungen aber bitte keine staatlich geduldeten Fallen - oder findet ihr das wirklich gerechtfertigt? Vielleicht war das jetzt etwas weiter ausgeholt, aber ich denke an obigen beispielen kann man gut sehen warum man sich als Autofahrer doch oft verfolgt sehen kann, vor allem wenn es dann noch einige gibt die dann bei solchen Strafen schadenfreude zeigen.

Zitat
aber einfach alles so zu lassen wie es ist, ist mir zu "billig" und autofreundlich.

Die Straße ist schön breit und mit Bäumen - ich finde den Verkehr dort weniger störend als zB als Fußgänger in der Merangasse. Meinst Du damit dass gar keine einzige Straße mehr in irgendeiner Form autofreundlich sein sollte?

Zitat
Dieses Verkehrszeichen existiert auch in Weiz... Zusätzlich sind die vorgeschriebenen Fahrrichtungen durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Wer das trotzdem ignoriert gehört bestraft.

Solche vergehen betreffen eher Leute die ohnehin selten in die Stadt fahren weil sie dann vor unklaren Situationen irritiert sind und vielleicht ein Schild übersehen. Oder meinst Du dass man die gleich früh genug mit hohen Strafen abschrecken sollte? Wer oft in der Stadt herumfährt der weiß ohnehin daß er da nicht fahren darf.

Zitat

Die Sicherheitsabstände zu Schutzwegen sind meines Wissens in der StVO geregelt. Schlimm genug, dass man Betonsockeln oder Poller aufstellen muss, damit nicht auf Sperrflächen und Gehwegen geparkt wird (siehe Foto: Wiener Mariahilferstraße).

Äh nein, ich meine damit die Conrad von Hötzendorf Straße oder Wielandgasse. Dort waren das angezeichnete Parkplätze die entfernt wurden und jetzt leere ungenutzte Flächen sind. Hingegen hat man bei der Wielandgasse (gegenüber vom Reyhani) die Parkplätze wo sie wirklich stören gelassen.

In der nähe des Royal Kinos hat man wiederum einen blinkenden Zebrastreifen installiert wo ich mich frage: wieso gerade dort? Da muß doch wirklich nur jemand 10 Minuten den Leuten zuschauen um festzustellen dass die meisten (die aus der Schießstattgasse kommen) so über den Zebrastreifen gehen dass sie von der Anlage viel zu spät erfasst werden. Wenn also schon die finanziellen Mittel da sind dann bitte bei einem Zebrastreifen wo das einen Sinn ergibt.

Ich habe auch nichts dagegen daß man das Straßenbahnnetz weiter ausbaut, aber da hätte man sich leichter getan wenn man zumindest die neuen Siedlungen so geplant hätte dass das jetzt noch leicht machbar wäre...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 11, 2010, 20:55:33
Zitat
Ich habe auch nichts dagegen daß man das Straßenbahnnetz weiter ausbaut, aber da hätte man sich leichter getan wenn man zumindest die neuen Siedlungen so geplant hätte dass das jetzt noch leicht machbar wäre...


100% Zustimmung. Allerdings ist Vorausplanen nie die Stärke der Grazer Politik gewesen, zumal sich ja auch mit jeder Regierung die einzelnen Projekte und deren Priorität ändern. In Linz ist man da zielstrebiger unterwegs; dort wurde bei der Sanierung der Welser Bundesstraße der Platz für die Straßenbahn schon "reserviert", somit waren später keine aufwendigen Umbaumaßnahmen mehr nötig.

Zitat
Die Straße ist schön breit und mit Bäumen - ich finde den Verkehr dort weniger störend als zB als Fußgänger in der Merangasse. Meinst Du damit dass gar keine einzige Straße mehr in irgendeiner Form autofreundlich sein sollte?


Ich bin der Meinung, dass der Platz gerechter im Sinne der Fußgänger und Radfahrer aufgeteilt werden muss. Wenn eine Straße 2 oder sogar mehr Fahrspuren und 2 Parkspuren hat, aber keinen Radweg und nur schmale Gehwege, dann habe ich damit ein Problem. Wenn man eine Fahrspur entfernt, quasi eine Einbahnstraße macht, dafür aber einen Radweg baut und die Gehwege ggf. verbreitert, dann bin ich schon zufriedener. Bäume sind zwar schön, nützen aber keinem Verkehrsteilnehmer...

Zitat
Nun, bei Rauchern gibt es ja meist klare Regeln: Rauchen erlaubt oder eben verboten.


Eben nicht. Auch das Tabakgesetz war immer voller halbherziger Kompromisse. Das aktuelle Gesetz wurde am 1.1.2009 eigeführt, trotzdem nützen fast alle Wirte die 18-monatige Übergangsfrist aus, bevor sie Nichtrauerbereiche einrichteten. Das Gesetz ist voller Ausnahmen und wird zurecht auch von der Gastronomie kritisiert. Die österreichische Politik ist halt in allen Belangen zu feige, einfache, strikte, allgemeingültige Regelungen zu beschließen.

Aber nun back to topic:

Heute offenbarte sich ein weiteres Problem der Parkordnung in der Reitschulgasse. Offiziell ist diese ja eine blaue Zone (mit zeitlichen Einschränkungen). Da am Samstag die blaue Zone nicht gilt, waren wohl auch viele der Meinung, dass diese Einschränkungen somit ebefalls nicht gelten. Ergo war die Reitschulgasse heute auf ganzer Länge verparkt, was an einem Einkaufssamstag natürlich besonders absurd ist, denn gerade heute waren wieder sehr viele Menschen in der Stadt unterwegs.

Ich möchte noch einmal dazu auffordern, die Situation in der Reitschulgasse zu dokumentieren und die Vizebürgermeisterin bzw. das Amt für Verkehrsplanung darüber regelmäßig in Kenntnis zu setzen (E-Mail-Adressen siehe unten. Die Adressen stammen von der offiziellen Website der Stadt). Nummerntafeln können ggf. unkenntlich gemacht werden. Es geht ja nicht darum, bestimmte Fahrer anzuschwärzen, sondern allgemein das Nichtfunktionieren der Parkordnung zu belegen. Gerne könnt ihr auch mir Fotos zukommen lassen und ich werde sie weiterleiten. Im Anhang übrigens ein Bild von gestern. Heute war die Situation wie gesagt wesentlich schlimmer.

buergermeisterstellvertreterin.ruecker@stadt.graz.at
verkehrsplanung@stadt.graz.at
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 11, 2010, 21:27:22

Informationen der Stadt Graz gibt's hier: http://www.graz.at/cms/beitrag/10136195/2766775/ , da steht "Was jetzt im Sommer umgesetzt wird [...] findet die Zustimmung fast aller Beteiligten."

Na grade die werden was anderes schreiben... ;)

Da hats auch bei den grünen Zonen geheissen "die Leute wollten sogar ihre ausweitung". In Wahrheit aber nur deswegen weil diejenigen knapp ausserhalb der Zonen so zugeparkt wurden dass man sie somit unter Druck gesetzt hat. Was übrigens bei verlaufender straßenweiser Zonen weniger das Problem gewesen wäre. Aber vielleicht wollte man ja dieses "Druckmittel".
Erstellt am: Dezember 11, 2010, 21:20:38

Ich bin der Meinung, dass der Platz gerechter im Sinne der Fußgänger und Radfahrer aufgeteilt werden muss. Wenn eine Straße 2 oder sogar mehr Fahrspuren und 2 Parkspuren hat, aber keinen Radweg und nur schmale Gehwege, dann habe ich damit ein Problem. Wenn man eine Fahrspur entfernt, quasi eine Einbahnstraße macht, dafür aber einen Radweg baut und die Gehwege ggf. verbreitert, dann bin ich schon zufriedener. Bäume sind zwar schön, nützen aber keinem Verkehrsteilnehmer...

Das ist ja ein Vorschlag dem ich nicht ablehnend gegenüberstehe, aber wenn dadurch dein ein weit zurückreichender Stau entsteht dann sollte man sich doch fragen ob Fussgänger nicht ohnehin lieber ihren platz in weniger stark befahrenen Nebenstraßen finden.

Also Joanneumring ist für mich da ein schlechtes Beispiel, aber ich finde in der Annenstraße könnte ein besseres Konzept wirklich sehr interessant sein - hier denke ich schond daß man einiges gewinnen kann!

Aber trotzdem. Bäume sind schon gut und wichtig und ich würde schon sagen dass sie den Fußgängern am ehesten nutzen weil sie irgendwie eine Abtrennung zur Straße schaffen, was habe ich davon wenn ich auf einem betonierten Platz herumlaufe wo nichts grünes ist?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 11, 2010, 21:46:02

Das ist ja ein Vorschlag dem ich nicht ablehnend gegenüberstehe, aber wenn dadurch dein ein weit zurückreichender Stau entsteht dann sollte man sich doch fragen ob Fussgänger nicht ohnehin lieber ihren platz in weniger stark befahrenen Nebenstraßen finden.


Am Kaiser Franz Josef-Kai wurde eine Fahrspur zugunsten der Straßenbahn entfernt. Verschlimmert hat sich dort die Verkehrssituation meines Erachtens nicht. Überhaupt entstehen Staus ja meistens durch Überlastung, weil viel zu viele Leute viel zu viel mit dem Auto fahren. Wenn man dem irgendwie entgegenwirken will, muss man eben die Straßen fußgänger- und radfahrerfreundlicher umgestalten. Es hängt natürlich davon ab, um welche Straße es sich handelt, wie hoch die Fußgängerfrequenz dort ist usw. Aber gerade in der Innenstadt gibt es durchaus an einigen Stellen noch Nachbesserungsbedarf.

Zitat
Also Joanneumring ist für mich da ein schlechtes Beispiel, aber ich finde in der Annenstraße könnte ein besseres Konzept wirklich sehr interessant sein - hier denke ich schond daß man einiges gewinnen kann!


Beim Joanneumring geht es wie schon gesagt um 10 Parkplätze. Es geht keinesfalls darum, die Straße für den Autoverkehr zu sperren, sondern es soll die Schrägparkspur in eine Längsparkspur umgewandelt werden, was ca. 10 Stellplätze weniger bedeutet. Dass darüber überhaupt so viel diskutiert und gestritten wird, finde ich lächerlich. Wenn man aber in der Kaiserfeldgasse einen Radweg parallel zum Gehweg errichtet, muss man nicht zwangsläufig Parkplätze entfernen, da man die Straße einfach etwas verschmälern kann. Nur müssen dann die Taxis einen neuen Stellplatz finden.

Zur Annenstraße: Das akutelle Konzept sieht auf den Visualisierungen gut aus (siehe Anhang), obwohl ich auch eine Fußgängerzone bevorzugt hätte. Außerdem habe ich auch hier die Befürchtung, dass die neuen, breiten Gehwege hemmungslos verparkt werden.


Zitat
Aber trotzdem. Bäume sind schon gut und wichtig und ich würde schon sagen dass sie den Fußgängern am ehesten nutzen weil sie irgendwie eine Abtrennung zur Straße schaffen, was habe ich davon wenn ich auf einem betonierten Platz herumlaufe wo nichts grünes ist?


Ich habe natürlich nichts gegen Bäume, aber sie reichen mir eben nicht als Begründung, dass eine Straße fußgänger- oder radfahrerfreundlich ist. Das ist sie nur, wenn entsprechend breite Gehwege und ein Radweg vorhanden sind. Bäume sind allenfalls eine optische Aufwertung bzw. Schattenspender im Sommer.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 11, 2010, 22:12:21
Dass sich so viele Autofahrer verfolgt fühlen seh ich ehrlich gesagt nicht ein. Da wird dauernd von Autohassern gejammern, von der Melkkuh, usw.usf. Ich glaub das ist vor allem ein psychologisches Problem: als Autofahrer KÖNNTE man extrem schnell und effizient unterwegs sein, ist es aber nicht - weil's überall staut und Parkplätze fehlen. Und dann glauben eben viele Autofahrer, wenn's mehr Straßen und mehr Parkplätze gebe, könnten sie viel schneller sein, und dass daher der Stau eine Art Schikane ist. Und genau das ist ein Blödsinn: ich bin der festen Überzeugung, dass der Autoverkehr in einer Stadt, egal wie sie gestaltet ist, die Verhältnisse IMMER tendenziell überlastet, weil die Leute natürlich genau so lang Auto fahren, wie das Autofahren attraktiv ist, und das Autofahren eben ganz genau so lang attraktiv ist, bis es staut und Parkplätze fehlen.

Das zeigt auch ein Grundproblem, wie ich meine: dass immer nur über die Auswirkungen für den Autoverkehr diskutiert und gejammert wird. Der Autoverkehr ist das Maß der Dinge, und Maßnahmen werden danach beurteilt, ob sie dem Autoverkehr nutzen oder schaden. Die anderen Verkehrsteilnehmer fallen da immer nur unter "ferner liefen". Dabei verliert der Autoverkehr in Städten weltweit an Bedeutung.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 11, 2010, 22:20:53
Vollkommen richtig. Mit dem Ausbau der A5-Nordautobahn gingen die Fahrgastzahlen auf der S-Bahn zurück. Wenn Autofahren attraktiv ist (eben z.B. durch den Bau einer neuen Autobahnstrecke), wird eben gefahren. Dasselbe gilt natürlich auch für den Linzer Westring der hoffentlich niemals gebaut wird.

Es stimmt ja grundsätzlich, dass Autofahrer sehr viel zur Kasse gebeten werden: Spritpreise, Parkgebühren, Steuern, Versicherung, ggf. Strafzettel, Maut... Nur liegt es eben in der Verantwortung jedes Einzelnen, wieviel er fährt, und ob diese Fahrten wirklich notwendig sind. Solange viele Menschen mit SUV durch die Stadt brettern und kürzeste Strecken bei Schönwetter nur mit dem Auto zurücklegen, ist Autofahren eben noch immer zu attraktiv bzw. nicht teuer genug!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 13, 2010, 01:40:45

Dass sich so viele Autofahrer verfolgt fühlen seh ich ehrlich gesagt nicht ein. Da wird dauernd von Autohassern gejammern, von der Melkkuh, usw.usf. Ich glaub das ist vor allem ein psychologisches Problem

Soso? Ich habe Dir ja schon Beispiele geschildert. 3000 Schilling für ein fehlendes A in Italien, 500-800 Euro bei einem zu spät beschilderten Vignettenpflichtigen Kreisverkehr in Marburg, und sicher genug ähnliche Stellen wo bei uns die Polizei regelmäßig ein Körberlgeld von Auswärtigen kassiert die einen kleinen Fehler machen?

Das findest Du ok? Das siehst Du nicht als Melkkuh?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 13, 2010, 09:44:07
Was geht mich ein Kreisverkehr in Marburg an? Davon darauf zu schließen, dass Autofahrer immer und überall als "Melkkuh" verwendet werden ist ein bissl absurd. Glaubst du im Ernst, dass mit solchen Strafen richtig viel Geld verdient wird (also so, dass es gesamtstaatlich zu merken ist)? Glaubst du im Ernst, es gibt eine Anweisung z.B. vom Bundeskanzler in der steht "macht's eine Falle beim Kreisverkehr in Marburg, weil ich brauch ein paar tausend Euro für meinen Häuslbau", oder was?

Na klar ist Autofahren teuer. Eh. Und besonders teuer, wenn man gegen Gesetze verstößt. Dass bei Park- und Geschwindigkeitskontrollen dauernd von "Abzocke" gejammert wird seh ich nicht ein - immerhin sind die Leute, die gestraft werden, selber schuld (und die Strafen bei uns auch noch sehr niedrig, genauso wie übrigens auch die Spritpreise).


Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 13, 2010, 10:55:21

Soso? Ich habe Dir ja schon Beispiele geschildert. 3000 Schilling für ein fehlendes A in Italien, 500-800 Euro bei einem zu spät beschilderten Vignettenpflichtigen Kreisverkehr in Marburg, und sicher genug ähnliche Stellen wo bei uns die Polizei regelmäßig ein Körberlgeld von Auswärtigen kassiert die einen kleinen Fehler machen?


Inwiefern sollten Strafen im Ausland den österreichischen Autofahrer zur "Melkkuh der Nation" - wie das Unwort n seiner erweiterten Fassung lautet - machen?

Fakt ist, dass allein die Erhaltung des österreichischen Straßennetzes (dabei bitte nicht nur auf das hochrangige Netz schauen!) mehr kostet als die Autofahrer durch MÖSt, NOVA und Vignette bezahlen. Ist ja auch prinzipiell ok so: Infrastruktur dient der Allgemeinheit und ist somit auch von dieser zu bezahlen; die Steuern dienen der Lenkung und (hoffentlich) gerechten Verteilung der Kosten. Sprich: wer das Straßennetz zusätzlich zu seiner volkswirtschaftlichen Grundfunktion auch für Privatfahrten nutzt zahlt eben extra. Nicht viel anders als im ÖV, wo die Benutzer ja auch noch Fahrkarten kaufen müssen obwohl sie den Großteil der Kosten eigentlich schon durch ihre Steuern bezahlt haben.

Bahnfahrgäste jammern genauso über hohe Preise, sehen sich aber komischerweise selten als "Melkkühe".
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 13, 2010, 11:05:51
Die "Melkkuh"-Mentalität der Autofahrer ist ja leider das Problem - man hat für die Blechkiste Unsummen für Infrastruktur ausgegeben, damit es fast überall "freie Fahrt" gibt (und andere Verkehrsträger eingestellt), aber natürlich vermeint man aus der Frontscheiben-Sicht, dass nach wie vor anfallende Kosten ungerecht seien. Bei wirklicher Kostenwahrheit (also der MIV deckt seine Kosten!) sähe das noch ganz anders aus ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 13, 2010, 12:26:40

Inwiefern sollten Strafen im Ausland den österreichischen Autofahrer zur "Melkkuh der Nation" - wie das Unwort n seiner erweiterten Fassung lautet - machen?

Wie gesagt gibt es ja ähnliche Beispiele hier - wenn auch zum Glück nicht ganz so drastisch.

Zitat

Bahnfahrgäste jammern genauso über hohe Preise, sehen sich aber komischerweise selten als "Melkkühe".

Ja, weil es für Bahnfahrer klare Regeln gibt. Ticket oder nicht. Wenn nicht dann im Zug kaufen oder neuerdings leider ~60 Euro Strafe im Nahverkehr.
Aber es gibt keine unübersichtlichen Beschilderungen deren (eventuell versehentliche) Mißachtung ~200 Euro oder mehr kostet.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 13, 2010, 13:07:16
Ich kann nur darüber lachen, wenn sich Autofahrer über zu hohe Parkgebühren oder Spritpreise ärgern - der durchschnittliche Grazer fährt fast 50% aller Strecken innerhalb der Stadt mit dem PKW. Wenn man aus dieser Statistik die Personen, die bevorzugt Rad fahren, Öffis benutzem oder zu Fuß gehen herausnimmt, kommt man zu dem Schluss, dass unverbesserliche Autofahrer fast jede Strecke nur motorisiert zurücklegen. Natürlich kann man einen Wocheneinkauf u.ä. leichter mit dem PKW transportieren, aber den macht man eben einmal pro Woche. Wenn jeder Autofahrer die Notwendigkeit einer Fahrt im Vorhinein evaluieren, und bei Schönwetter z.B. auch einmal das Rad benutzen oder kurze Strecken zu Fuß gehen würde, könnten wir uns die ganze Diskussion hier sparen, denn dann hätte Graz kein Verkehrsproblem.

Ich sage: Solange sich die Leute derartig viele unnötige Autofahrten leisten können, ist Autofahren generell viel zu billig. Eine Stunde Parken in der blauen Zone muss zumindest gleich viel kosten, wie eine Stundenkarte der Zone 101, eine Jahresparkgenehmigung gleich viel wie eine Jahreskarte usw. - auf die Spritpreise hat man mit der Mineralölsteuer ja teilweise Einfluss, und ich finde es mehr als gerechtfertigt, damit das Budget aufzubessern.

"Melkkuh" ist also nur, wer sich dazu machen lässt. Auch Pendler müssen sich langfristig mit dem Gedanken anfreunden, das Auto nur bis zur nächstgelegenen S-Bahn-Station zu benutzen; die Pendlerpauschale muss dementsprechend angepasst werden. In gewissen Situationen ist ein Auto praktisch und möglicherweise unverzichtbar. Wenn man es nur in solchen Situationen benutzt, wird sich das finanziell nicht gravierend bemerkbar machen, da spreche ich aus meiner eigenen Erfahrung. Mir persönlich sind die Spritpreise nämlich ziemlich egal.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 13, 2010, 13:26:06

Solange viele Menschen mit SUV durch die Stadt brettern und kürzeste Strecken bei Schönwetter nur mit dem Auto zurücklegen, ist Autofahren eben noch immer zu attraktiv bzw. nicht teuer genug!


Das würde ich nicht pauschal so sehen. Es gibt einfach eine Schicht denen die Kosten hier nicht weh tun und die sich das so oder so weiterhin leisten wird. In München geht die Präpotenz sogar schon so weit dass ("danke" Umweltzone) in der Stadt nur mehr fette neue Autos herumfahren und deren Fahrer dann auch noch oft auf Gehsteigen parken weil ihnen die Strafe einfach egal ist. Das sind dann vielleicht auch oft die, die sich einen SUV kaufen obwohl man in der Stadt keinen braucht und die dann ihre Kinder herumchauffieren weil man ihnen die komischen Leute in der Straßenbahn nicht zumuten will.

Wenn man jetzt alles verteuert dann bestraft man diejenigen die gezielter fahren, während das die reicheren weiterhin schlucken werden. Ist das wirklich der Sinn der Sache? Hier müsste man eher punktuell ansetzen und dafür sorgen das Luxusautos nochmal verteuert werden. Also ich habe jetzt seit 3 Wochen wieder mal ein Auto ausgeborgt und das am Wochenende auch genutzt um diverse Sachen zu erledigen und Langlaufen zu gehen - ich denke nicht dass ich damit so eine exzessive Nutzung betreibe dass man mich gleich belasten müsste wie jemanden der täglich mit dem SUV in die Stadt fährt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 13, 2010, 13:40:30

Wenn man aus dieser Statistik die Personen, die bevorzugt Rad fahren, Öffis benutzem oder zu Fuß gehen herausnimmt, kommt man zu dem Schluss, dass unverbesserliche Autofahrer fast jede Strecke nur motorisiert zurücklegen.

Ja, aber es sind leider unsere Regelungen die das fördern weil sie Car-Sharing unmöglich machen.

Wie gesagt habe ich das Auto generell hier und da mal ausgeborgt, aber einmal habe ich mir über den Sommer ein paar Monate eine Garage gemietet weil ich vor gehabt habe viele Wanderungen zu machen. Natürlich bin ich dann jeden Weg mit dem Auto gefahren wenns schon vor der Tür steht (also was man zu Fuß gehen kann natürlich nicht)... Wer das Ganze über einen längeren Zeitraum macht der wird sich dann vielleicht nur sehr Widerwillig an den öffentlichen Verkehr anpassen wollen.

Leider sehen unsere Gesetze nicht vor dass ich vielleicht hin und wieder ein Auto der Eltern oder der Freundin mal eine Woche bei mir habe - weil ich in der blauen Zone damit nirgendwo parken kann. Ich zähle offenbar nicht als Anrainer wenn das Auto nicht mir gehört. Daher ist es normal sich eher ein eigenes Auto zu kaufen weils eben von Gesetz aus so vorgesehen ist. Und wer's schon hat...

Meiner Meinung nach müßte das Gesetz flexibler sein was es angeht das Auto mit anderen zu teilen (Parkmöglichkeiten, etc.) und dafür die einzelne Fahrt teurer kommen damit diejenigen dann nicht jeden Weg mit dem Auto fahren.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: schwann am Dezember 13, 2010, 13:57:53
Nur so nebenbei: Die Unmengen an unnötigen Kurzstreckenfahrten mit den Auto in der Stadt unterstützen die zunehmende Bewegungsarmut. Diese wirkt sich bekanntlich negativ auf die Gesundheit aus, was ja wieder beträchtliche Kosten verursachen kann. Über die Krankenkassen werden diese Kosten solidarisiert (Beiträge müssen erhöht werden u.ä.) oder der Einzelne geht ins Fitnessstudio. Kostet sicher mehr als eine Benzinpreiserhöhung, aber das spielt da alles keine Rolle. Hauptsache Fahren, und das möglichst billig, immer und überall! So schauts aus!
MfG  Gerold.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 13, 2010, 23:51:31


Inwiefern sollten Strafen im Ausland den österreichischen Autofahrer zur "Melkkuh der Nation" - wie das Unwort n seiner erweiterten Fassung lautet - machen?

Wie gesagt gibt es ja ähnliche Beispiele hier - wenn auch zum Glück nicht ganz so drastisch.


Dann nenn' sie doch einfach... Beispiele für Balkanmentalität als für Österreich gültig hinzustellen ist nicht besonders hilfreich wenn man ernst genommen werden will.

Zitat

Zitat

Bahnfahrgäste jammern genauso über hohe Preise, sehen sich aber komischerweise selten als "Melkkühe".

Ja, weil es für Bahnfahrer klare Regeln gibt. Ticket oder nicht. Wenn nicht dann im Zug kaufen oder neuerdings leider ~60 Euro Strafe im Nahverkehr.
Aber es gibt keine unübersichtlichen Beschilderungen deren (eventuell versehentliche) Mißachtung ~200 Euro oder mehr kostet.


Klar gibt es das _auch_. Der Regelfall ist es allerdings nicht. Der müsste es aber sein, wenn die Autofahrer tatsächlich die ganze Zeit über den Tisch gezogen werden.

Außerdem: auch gegen Verkehrsstrafen kann man Einspruch erheben. Wenn die Schilder tatsächlich widersprüchlich oder verwirrend sind dann wird dem sogar stattgegeben werden. Meist sind die werten Autofahrer aber z.B. einfach ein wenig zu flott unterwegs; in der Fahrschule lernt man jedenfalls, dass man wenn man Verkehrszeichen nicht eindeutig erkennen kann gegebenenfalls auch anzuhalten hat. Trotzdem seh' ich z.B. regelmäßig Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen in einer Nebenstraße ums Eck von meiner Wohnung an einer mehrzeiligen Zusatztafel vorbeifahren (die Ausnahmen von einem Fahrverbot regelt), die sie in der halben Sekunde unmöglich gelesen haben können. Ob so lange Zusatztafeln sinnvoll sind ist natürlich eine andere Frage, aber _übersehen_ kann man dieses Fahrverbot eigentlich nur wenn man blind ist.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 14, 2010, 00:46:05

Dann nenn' sie doch einfach... Beispiele für Balkanmentalität als für Österreich gültig hinzustellen ist nicht besonders hilfreich wenn man ernst genommen werden will.

Als ob Slowenien mehr oder weniger "Balkan" wäre...

Aber eigentlich habe ich doch schon alles erwähnt. Das Körberlgeld, das die Polizei in der Brockmanngasse verdient hat ehe man dort eine Linie dort gezogen hat, die untere Wielandgasse in der man nie eine blaue Linie gezogen hat um so einige Strafzetteln mehr zu verteilen,  und die 42 Euro wenn für einen neuen Ausdruck wenn man von einer Zone in eine andere umzieht. Ist das fair?

Zitat

in der Fahrschule lernt man jedenfalls, dass man wenn man Verkehrszeichen nicht eindeutig erkennen kann gegebenenfalls auch anzuhalten hat. Trotzdem seh' ich z.B. regelmäßig Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen in einer Nebenstraße ums Eck von meiner Wohnung an einer mehrzeiligen Zusatztafel vorbeifahren


In der Fahrschule lernt man so einiges, was sich in der Realität nicht ganz umsetzen lässt. Wenn man in dieser Situation (oder zB auf der Autobahn beim Beschleunigunsstreifen) stehenbleibt dann verursacht man in der Praxis eher einen Auffahrunfall.
Man lernt in der Fahrschule übrigens auch dass man nicht aprupt Bremsen darf wenn der Hintermann keinen Grund sehen könnte. Ob man jetzt durch die ganze Stadt mit 10 km/h fährt weil eventuell ein Schild mit mehrzeiliger Zusatztafel auftauchen könnte?

Was versteht ihr hier eigentlich darunter dass man den Verkehr künftig mehr auf Fußgänger und Radfahrer ausrichten soll? Prinzipiell kein schlechtes anliegen, aber heißt das, daß man jetzt nie mehr irgendeine Straße für Autos schaffen darf? Oder fallen Euch Beispiele ein wo ihr eine neue Straße oder neue Parkplätze befürwortet und für sinnvoll hält?


Hauptsache Fahren, und das möglichst billig, immer und überall! So schauts aus!

Geh bitte... das ist eine Dramatisierung die so nicht stimmt. Hierzulande fahren sehr viele Leute mit dem Rad oder gehen zu Fuß. Was leider schon zunimmt ist die Mentalität dass die Eltern ihre Kinder überall hinchauffieren, und wenn sich die Kinder erst mal dran gewöhnen dann werden sie später sicher keine begeisterten ÖV-Fahrer mehr. Hier sollte man ansetzen. Andererseits ist es sicher auch ein gewisses Sicherheitsbedürfnis das die Leute da haben.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 14, 2010, 08:36:26
Ich kenn relativ viele Autofahrer, die sich verfolgt fühlen, da scheint also irgendwie typisch zu sein. Nachvollziehen kann ich's nicht, weil ich wirklich nicht glaub, dass die Polizei oder sonstwer aus Bosheit oder aus Geldmacherei den Autofahrern "Fallen" stellt.  Aber das ist wohl letztendlich eine Glaubensfrage.

Ich bin wirklich i.A. gegen Straßenbauten. In manchen Fällen mögen neue Straßen sinnvoll sein, z.B. natürlich zur Erschließung von Wohngebieten oder Fabriken, evtl. auch als Umfahrungen, wobei ich bei ersterem schon wieder einschränken muss, dass mich die Zersiedlung nervt, die als Selbstverständlichkeit hingenommen wird und zwangsweise mehr Autoverkehr mit sich bringt.


Generell nervt mich, dass die Nachteile des Autoverkehrs ganz selbstverständlich hingenommen werden, bzw. dass erwartet wird dass alle Menschen die Nachteile des Autoverkehrs als selbstverständlich hinnehmen. Und dass sogar oft die Nachteile des Autoverkehrs dazu führen, dass der Autoverkehr bevorzugt wird.

Beispiel:

Autos brauchen sehr viel Platz. Aber Autofahrbahnen und Parkplätze "muss" es geben - dadurch ist leider kein Platz für ordentliche Geh- und Radwege bzw. Straßenbahntrassen.


Autos machen Lärm. Daher müssen viele extrem teure Umfahrungen gebaut werden, um teils sehr große Geldsummen, die natürlich woanders fehlen.

Autos sind sehr teuer. Dadurch ist die wirtschaftliche Macht der Autolobby sehr groß - was dazu führen kann, dass das Geld der Allgemeinheit zur Förderung der Autoproduktion abgezapft wird (siehe "Verschrottungsprämie")

Autos verschmutzen die Luft. Manche Leute, typischerweise FPÖ-Politiker und -Anhäger, fordern dann, bei Ampelschaltungen Autos zu bevorzugen, und die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. Weil: ein an der Ampel stehendes Auto verschmutzt die Umwelt, während ein wartender Fußgänger keinen Dreck erzeugt. Ein Bilderbuchbeispiel, wie die Nachteile des Autoverkehrs verwendet werden, um den Autoverkehr zu bevorzugen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 14, 2010, 10:21:39
Zitat
In München geht die Präpotenz sogar schon so weit dass ("danke" Umweltzone) in der Stadt nur mehr fette neue Autos herumfahren und deren Fahrer dann auch noch oft auf Gehsteigen parken weil ihnen die Strafe einfach egal ist. Das sind dann vielleicht auch oft die, die sich einen SUV kaufen obwohl man in der Stadt keinen braucht und die dann ihre Kinder herumchauffieren weil man ihnen die komischen Leute in der Straßenbahn nicht zumuten will.


Naja, die "soziale Ungerechtigkeit" wurde auch bei der Umweltzone immer wieder ins Spiel gebracht. Das Argument gilt natürlich für fast alle Arten von Geldstrafen. Dennoch: Wenn eine Maßnahme geeignet ist, den Autoverkehr quantitativ zu reduzieren, befürworte ich sie auch wenn sie "sozial ungerecht" sei. Vielleicht ist die Tatsache, dass man sich kein neues Auto leisten kann auch ein Ansporn, auf das Auto zu verzichten, wobei ich eher glaube, dass für die Anschaffung eines neuen Autos auf vieles andere verzichtet wird. Deshalb wären mir generelle Fahrverbote durch Ausweitung der Fußgängerzonen viel lieber.

Gegen Gehsteigparker kann man sich mit Pollern wehren. Da kommt auch ein SUV nicht drüber...

Zitat
Also ich habe jetzt seit 3 Wochen wieder mal ein Auto ausgeborgt und das am Wochenende auch genutzt um diverse Sachen zu erledigen und Langlaufen zu gehen - ich denke nicht dass ich damit so eine exzessive Nutzung betreibe dass man mich gleich belasten müsste wie jemanden der täglich mit dem SUV in die Stadt fährt.


Wenn du kein eigenes Auto hast, sparst du schonmal Geld für Anschaffung und Erhaltung. Wenn du das Auto außerdem vernünftig nutzt, werden dich auch die Spritpreise oder Parkgebühren nicht wirklich stören (so ist es zumindest bei mir). Ergo: Diejenigen, die dauernd jammern, sind auch diejenigen, die am meisten und unvernünftigsten fahren, denn neben Anschaffung und Erhaltung eines Wagens kostet auch dessen häufiger und nicht immer notwendiger Betrieb eine Menge Geld.

Zitat
Was versteht ihr hier eigentlich darunter dass man den Verkehr künftig mehr auf Fußgänger und Radfahrer ausrichten soll? Prinzipiell kein schlechtes anliegen, aber heißt das, daß man jetzt nie mehr irgendeine Straße für Autos schaffen darf? Oder fallen Euch Beispiele ein wo ihr eine neue Straße oder neue Parkplätze befürwortet und für sinnvoll hält?


Ich bleibe dabei, dass ich eine gerechte Aufteilung des Platzes fordere. Nur weil Autos viel Platz brauchen steht ihnen nicht Automatisch viel Platz zu. Extrembeispiel: Ein SUV mit 1 Person besetzt benötigt ca. 6mal mehr Platz als ein Radfahrer. Der MIV macht knapp 50% des Verkehrsaufkommens, streng genommen stünden ihm also auch nur 50% des Platzes zu. Das ist natürlich nicht immer machbar. Aber wie schon gesagt: Wo Platz für 2+ Fahrspuren und Parkplätze ist, MUSS auch Platz für einen Radweg sein, sonst muss eine Fahrspur oder ein paar Parkplätze weg.

Generell befürworten würde ich Parkplätze in Nebenstraßen, da die Hauptstraßen mMn zur Gänze nur dem fließenden Verkehr zur Verfügung stehen sollen. Soll heißen: keine Parkspuren mehr in Vorrangstraßen, dafür aber z.B. Schräg- statt Längsparkplätzen (samt Einbahnführung) in Nebenstraßen. So bleibt die Parkplatzzahl erhalten und die Vorrangstraße kann trotzdem mehr fließenden Verkehr aufnehmen bzw. Fußgängern und Radfahrern mehr Komfort bieten.

Außerdem würde ich die Errichtung einer öffentlichen Kurzparkgarage in der Innenstadt befürworten, die die Blauen Zonen ersetzen soll. Somit brächte man nicht mehr über "Parkplätze oder Radwege" zu diskutieren sondern es ist ganz klar aufgeteilt: Fließender Verkehr oben, geparkte Autos nach unten. Ist natürlich auch eine Kostenfrage.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 14, 2010, 10:40:59

Aber eigentlich habe ich doch schon alles erwähnt. Das Körberlgeld, das die Polizei in der Brockmanngasse verdient hat ehe man dort eine Linie dort gezogen hat, die untere Wielandgasse in der man nie eine blaue Linie gezogen hat um so einige Strafzetteln mehr zu verteilen,  und die 42 Euro wenn für einen neuen Ausdruck wenn man von einer Zone in eine andere umzieht. Ist das fair?


Es gibt genug Städte in Europa wo es gar keine "Linien" gibt bspw. auch Wien. Nennt sich Parkzone. Eigentlich kann man sich bei uns die blauen Linien auch sparen, und man geht ja auch schon dazu über nur mehr die Ecken blau zu malen (wie in der grünen Zone).

ad 2: Was ist schon fair. Du brauchst eine neue Genehmigung, also zahlst du die Verwaltungsabgabe. Es gibt genug Dinge wo man Gebühren zahlt wenn man etwas geändert haben will... (ist auch klar, man verursacht ja Kosten)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 14, 2010, 11:34:35

Naja, die "soziale Ungerechtigkeit" wurde auch bei der Umweltzone immer wieder ins Spiel gebracht. Das Argument gilt natürlich für fast alle Arten von Geldstrafen. Dennoch: Wenn eine Maßnahme geeignet ist, den Autoverkehr quantitativ zu reduzieren, befürworte ich sie auch wenn sie "sozial ungerecht" sei. Vielleicht ist die Tatsache, dass man sich kein neues Auto leisten kann auch ein Ansporn, auf das Auto zu verzichten, wobei ich eher glaube, dass für die Anschaffung eines neuen Autos auf vieles andere verzichtet wird. Deshalb wären mir generelle Fahrverbote durch Ausweitung der Fußgängerzonen viel lieber.


Bei der Umweltzone darfst Du nicht vergessen dass das in wirklichkeit ja nur eine weitere Subventionierung für die Autoindustrie ist - daher sehr Enttäuschend dass da die Grünen mitmachen. Mal abgesehen von den Gerüchten dass die kleineren Russpartikel neuerer Autos angeblich schlechter für die Gesundheit sind.

Zitat

Wenn du kein eigenes Auto hast, sparst du schonmal Geld für Anschaffung und Erhaltung. Wenn du das Auto außerdem vernünftig nutzt, werden dich auch die Spritpreise oder Parkgebühren nicht wirklich stören (so ist es zumindest bei mir).

Mit den Gebühren hätte ich kein Problem - aber in der blauen Zone kann ich das Auto ja nur 3 Stunden abstellen!! Das ist das Problem.
Nichtmal am Samstag wurde einem die Möglichkeit gelassen, da 4 Stunden die Zone besteht. Also erledige ich die Einkäufe halt in einem Shopping-Center statt in der Stadt wenn ich mir übers Wochenende ein Auto ausborge. Zuhause kann ichs nicht stehen lassen um in die Innenstadt zu spazieren oder auszuschlafen.

Zitat

Ich bleibe dabei, dass ich eine gerechte Aufteilung des Platzes fordere. Nur weil Autos viel Platz brauchen steht ihnen nicht Automatisch viel Platz zu. Extrembeispiel: Ein SUV mit 1 Person besetzt benötigt ca. 6mal mehr Platz als ein Radfahrer. Der MIV macht knapp 50% des Verkehrsaufkommens, streng genommen stünden ihm also auch nur 50% des Platzes zu.

Das ist aber schon eine Milchmädchenrechnung. Man könnte natürlich auch die zurückgelegten Kilometer pro Verkehrsmittel rechnen, dann siehts fürs Rad wieder bedeutend schlechter aus. ;) Je nachdem was man bevorzugt rechnet man halt wie mans braucht.  :frech:

Zitat

Generell befürworten würde ich Parkplätze in Nebenstraßen, da die Hauptstraßen mMn zur Gänze nur dem fließenden Verkehr zur Verfügung stehen sollen. Soll heißen: keine Parkspuren mehr in Vorrangstraßen, dafür aber z.B. Schräg- statt Längsparkplätzen (samt Einbahnführung) in Nebenstraßen. So bleibt die Parkplatzzahl erhalten und die Vorrangstraße kann trotzdem mehr fließenden Verkehr aufnehmen bzw. Fußgängern und Radfahrern mehr Komfort bieten.

Außerdem würde ich die Errichtung einer öffentlichen Kurzparkgarage in der Innenstadt befürworten, die die Blauen Zonen ersetzen soll. Somit brächte man nicht mehr über "Parkplätze oder Radwege" zu diskutieren sondern es ist ganz klar aufgeteilt: Fließender Verkehr oben, geparkte Autos nach unten. Ist natürlich auch eine Kostenfrage.

Naja das sind immerhin schon mal passable Vorschläge, die finde ich eigentlich ganz ok.

Nur muss ich sagen dass ich als Radfahrer eher die Nebenstraßen bevorzuge bzw. nicht als Ziel sehe dass ein Radweg neben einer Hauptstraße geführt wird. Wenn es gute Radwege gibt die sozusagen einer Hauptstraße für Radfahrer entsprechen und die dann oft auch durchs Grüne und abseits der Hauptstraßen gehen dann reicht das vollkommen. Als Autofahrer muss man sich den Routenverlauf ja vorher im Kopf durchgehen (und auch die Einbahnen beachten), es spricht ja nichts dagegen dass man als Radfahrer die Route auch so wählt um möglichst viele schöne Radwege zu nutzen. Also zB brauch ich auf der Ragnitzstraße keinen Radweg wenns da eh den tollen weg entlang dem Ragnitzbach gibt - das mein ich damit.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 14, 2010, 11:43:18

Autos brauchen sehr viel Platz. Aber Autofahrbahnen und Parkplätze "muss" es geben - dadurch ist leider kein Platz für ordentliche Geh- und Radwege bzw. Straßenbahntrassen.

Wie breit muß denn ein Gehsteig für Dich bitte sein??

Zitat

Autos machen Lärm.

Das wird sich aber in Zukunft ändern.

Zitat

Autos sind sehr teuer. Dadurch ist die wirtschaftliche Macht der Autolobby sehr groß - was dazu führen kann, dass das Geld der Allgemeinheit zur Förderung der Autoproduktion abgezapft wird (siehe "Verschrottungsprämie")

...oder zur Umweltzone. Einer Autoindustrieförderung ohne Prämie.

Zitat
Manche Leute, typischerweise FPÖ-Politiker und -Anhäger, fordern dann, bei Ampelschaltungen Autos zu bevorzugen, und die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. Weil: ein an der Ampel stehendes Auto verschmutzt die Umwelt, während ein wartender Fußgänger keinen Dreck erzeugt. Ein Bilderbuchbeispiel, wie die Nachteile des Autoverkehrs verwendet werden, um den Autoverkehr zu bevorzugen.

Naja... Generell muss ich sagen dass ich gut finde das die Ampeln mittlerweile den öffentlichen Verkehr bevorzugen. Ich kann mich noch erinnern dass ich zu Schulzeiten minutenlang mit der Straßenbahn an der Kreuzung Keplerstraße gewartet habe. Das ist zum Glück nicht mehr der Fall. Auch sollte man als Fußgänger in stark befahreren Straße nicht erst 3 Minuten warten müssen bis es grün ist.

Nur: Man muß es ja den Autofahrern nicht absichtlich vermiesen. Wenn man für eine Besserung um 5% bei anderen Verkehrsmitteln die Ampelschaltung für die Autofahrer um 70% verschlechtert, dann finde ich daß da das Verhältnis nicht mehr passt. So wie Du klingst wärst Du aber vielleicht da auch dafür... Man kann mit einer Ampelschaltung viel dazu beitragen um Staus zu vermeiden und davon sollte auch Gebrauch gemacht werden ohne jetzt die anderen Verkehrsteilnehmer unter den Tisch fallen zu lassen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 14, 2010, 11:49:24

Es gibt genug Städte in Europa wo es gar keine "Linien" gibt bspw. auch Wien. Nennt sich Parkzone. Eigentlich kann man sich bei uns die blauen Linien auch sparen, und man geht ja auch schon dazu über nur mehr die Ecken blau zu malen (wie in der grünen Zone).

Naja dann soll man das entweder ganz oder gar nicht machen. Aber in dem Fall bei Erweiterung der Zone hat man an einigen Stellen eine neue blaue Linie gezogen (zB Augartenpark), an anderen wieder nicht (untere Wielandgasse, linke Seite). Teils die Schilder so aufgestellt dass sie nur aus einer Richtung ersichtlich waren (Obere Bahnhofstraße). Aber abgestraft wurde natürlich überall.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 14, 2010, 12:08:41

Wie breit muß denn ein Gehsteig für Dich bitte sein??


Da gibt es eine ÖNORM: 150 cm!!! Und die ist in Graz nicht überall gegeben.

Zitat
Zitat

Autos machen Lärm.

Das wird sich aber in Zukunft ändern.


Der ist gut :-)

Zitat

Nur: Man muß es ja den Autofahrern nicht absichtlich vermiesen.


Aber es ist auch nicht die Aufgabe der Politik etc., die Autofahrer zu "bespaßen", sondern es geht um ein seriöses Nebeneinander der Verkehrsträger mit Vorrang für umweltfreundliche Verkehrsträger.

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 14, 2010, 22:25:31


Dann nenn' sie doch einfach... Beispiele für Balkanmentalität als für Österreich gültig hinzustellen ist nicht besonders hilfreich wenn man ernst genommen werden will.

Als ob Slowenien mehr oder weniger "Balkan" wäre...

Aber eigentlich habe ich doch schon alles erwähnt. Das Körberlgeld, das die Polizei in der Brockmanngasse verdient hat ehe man dort eine Linie dort gezogen hat, die untere Wielandgasse in der man nie eine blaue Linie gezogen hat um so einige Strafzetteln mehr zu verteilen,


Für Kurzparkzonen sind letztlich nur die Schilder relevant. Bodenmarkierungen sind nur zusätzliche Kennzeichnungen.

Zitat

  und die 42 Euro wenn für einen neuen Ausdruck wenn man von einer Zone in eine andere umzieht. Ist das fair?


42,- ist natürlich teuer für einen simplen Ausdrucke mit geänderter Adresse. Allerdings gibts jede Menge anderer Formulare, Genehmigungen, ... die auch unverschämt teuer sind - das hat nicht ursächlich etwas mit Autofahrern zu tun.

Zitat

Zitat

in der Fahrschule lernt man jedenfalls, dass man wenn man Verkehrszeichen nicht eindeutig erkennen kann gegebenenfalls auch anzuhalten hat. Trotzdem seh' ich z.B. regelmäßig Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen in einer Nebenstraße ums Eck von meiner Wohnung an einer mehrzeiligen Zusatztafel vorbeifahren


In der Fahrschule lernt man so einiges, was sich in der Realität nicht ganz umsetzen lässt. Wenn man in dieser Situation (oder zB auf der Autobahn beim Beschleunigunsstreifen) stehenbleibt dann verursacht man in der Praxis eher einen Auffahrunfall.


Darum gibts dort ja auch keine Zusatztafeln sondern maximal ein einziges "Vorrang geben".

Zitat

Man lernt in der Fahrschule übrigens auch dass man nicht aprupt Bremsen darf wenn der Hintermann keinen Grund sehen könnte. Ob man jetzt durch die ganze Stadt mit 10 km/h fährt weil eventuell ein Schild mit mehrzeiliger Zusatztafel auftauchen könnte?


Angepasste Geschwindigkeit - das gilt auch nach hinten. Wenn jemand zu knapp auffährt dann musst Du streng genommen ebenfalls deine Geschwindigkeit daran anpassen.

Zitat

Was versteht ihr hier eigentlich darunter dass man den Verkehr künftig mehr auf Fußgänger und Radfahrer ausrichten soll? Prinzipiell kein schlechtes anliegen, aber heißt das, daß man jetzt nie mehr irgendeine Straße für Autos schaffen darf? Oder fallen Euch Beispiele ein wo ihr eine neue Straße oder neue Parkplätze befürwortet und für sinnvoll hält?


"Nie mehr" ist gut... die meisten größeren Straßenneubauten der letzten Jahre waren Schnellstraßen und Autobahnen, die definitionsgemäß _ausschließlich_ dem KFZ-Verkehr dienen oder Umfahrungen, wo man als Fußgänger weder freiwillig hingeht noch irgendeinen grund hätte hinzugehen (weil dort ja außer Umfahrung genau nichts ist).

Ich - und auch einige andere hier - hoffen einfach nur, dass für fußgänger- und fahrradfreundliche Bauten mal ähnlich viel Geld in die Hand genommen wird.

Erstellt am: 14 Dezember 2010, 21:11:58


Autos brauchen sehr viel Platz. Aber Autofahrbahnen und Parkplätze "muss" es geben - dadurch ist leider kein Platz für ordentliche Geh- und Radwege bzw. Straßenbahntrassen.

Wie breit muß denn ein Gehsteig für Dich bitte sein??


Er sollte schon zumindest so breit sein, dass zwei Kinderwägen problemlos aneinander vorbei kommen. ÖNORM wäre 150cm, persönlich würde ich als absolutes Mindestmaß 120cm ansehen, aber _echte_ und nicht halb durch schrägparkende Autos überragte (die bezieht die Önorm vermutlich mit ein)... Bei viel Fußgängerverkehr natürlich entsprechend breiter.

Zitat

Zitat

Autos machen Lärm.

Das wird sich aber in Zukunft ändern.


Falls du damit auf Elektrofahrzeuge anspielst: auch Verbrennungsmotoren sind heute schon recht gut gedämmt. Und das Rollgeräusch (Wundgeräusche spielen ind er Stadt ja nur eine untergeordnete Rolle) kann man auch kaum noch geringer machen (außer durch wesentlich schlechtere Haftwerte der Reifen).

Zitat

Zitat
Manche Leute, typischerweise FPÖ-Politiker und -Anhäger, fordern dann, bei Ampelschaltungen Autos zu bevorzugen, und die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. Weil: ein an der Ampel stehendes Auto verschmutzt die Umwelt, während ein wartender Fußgänger keinen Dreck erzeugt. Ein Bilderbuchbeispiel, wie die Nachteile des Autoverkehrs verwendet werden, um den Autoverkehr zu bevorzugen.

Naja... Generell muss ich sagen dass ich gut finde das die Ampeln mittlerweile den öffentlichen Verkehr bevorzugen. Ich kann mich noch erinnern dass ich zu Schulzeiten minutenlang mit der Straßenbahn an der Kreuzung Keplerstraße gewartet habe. Das ist zum Glück nicht mehr der Fall. Auch sollte man als Fußgänger in stark befahreren Straße nicht erst 3 Minuten warten müssen bis es grün ist.

Nur: Man muß es ja den Autofahrern nicht absichtlich vermiesen. Wenn man für eine Besserung um 5% bei anderen Verkehrsmitteln die Ampelschaltung für die Autofahrer um 70% verschlechtert, dann finde ich daß da das Verhältnis nicht mehr passt. So wie Du klingst wärst Du aber vielleicht da auch dafür... Man kann mit einer Ampelschaltung viel dazu beitragen um Staus zu vermeiden und davon sollte auch Gebrauch gemacht werden ohne jetzt die anderen Verkehrsteilnehmer unter den Tisch fallen zu lassen.


Schon, aber man sollte dabei bitte mit absoluten Zahlen arbeiten. Am Eggenberger Gürtel z.B. fahren mehr Leute mit der Straßenbahn quer drüber wie längs in den Auto sitzen. Trotzdem bekommen die Autos 3x so viel Zeit zugestanden. Hier stimmt das Verhältnis also absolut nicht! Wie kommen die Bim-Fahrgäste dazu zu warten, nur weil die Autofahrer ein ineffizientes und platzverschwendendes Verkehrsmittel gewählt haben.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 14, 2010, 23:15:12
Zitat
Also erledige ich die Einkäufe halt in einem Shopping-Center statt in der Stadt wenn ich mir übers Wochenende ein Auto ausborge.


Und genau deshalb sollen Einkaufszentren für ihre riesigen Gratisparkplätze auch endlich Naverkehrsabgaben an die Stadt zahlen. Und wenn dich die Gebühren nicht stören, gibt es ja in der Stadt genug Parkgaragen.

Zitat
Man könnte natürlich auch die zurückgelegten Kilometer pro Verkehrsmittel rechnen, dann siehts fürs Rad wieder bedeutend schlechter aus.


Glaub ich nicht. Die Mehrheit der in Graz mit dem Auto innerstädtisch zurückgelgten Strecken ist unter 5 Kilometer. Das ist eine typische Raddistanz. Von mir zuhause zur Uni sind es auch etwa 5 km.

Zitat
Das ist aber schon eine Milchmädchenrechnung.


Natürlich war's nicht ganz ernstgemeint. Aber ich wollte damit verdeutlichen, wie unverhältnismäßig viel Platz der Autoverkehr eigentlich verbraucht. Trotzdem fordert man immer noch mehr Parkplätze und neue Riesenstraßen (z.B. Südgürtel). Man ist nicht bereit, anderen Verkehrsteilnehmern Platz abzugeben. Weder die Verbreiterung von Gehwegen (Reitschulgasse), noch die Ausweitung der Fußgängerzonen (Annenstraße, Raubergasse), noch der Neubau von Radrouten (Neutorgasse, Joanneumring) ist de facto möglich, weil die Autolobby auf dem vermeitlichen "Recht" auf möglichst viel Platz beharrt und die Politik schlussendlich nachgeben wird...

Zitat
Nur muss ich sagen dass ich als Radfahrer eher die Nebenstraßen bevorzuge


Ich auch. Aber weil's mir auf den Hauptstraßen zu gefährlich ist. Der direkteste und schnellste Weg führt eben häufig über die Hauptstraße. Man muss im Einzelfall bei der Planung einer Radroute schauen, welche Variante die effektiste ist. Man kann das nicht pauschal beurteilen.

Zitat
Wenn es gute Radwege gibt die sozusagen einer Hauptstraße für Radfahrer entsprechen und die dann oft auch durchs Grüne und abseits der Hauptstraßen gehen dann reicht das vollkommen.


Ja, finde ich auch. Der Murradweg ist ja so ein Beispiel. Aber das ist eben nicht der Regelfall. In vielen Fällen bedeutet das Ausweichen über Nebenstraßen auch einen erheblich längeren Weg. Außerdem werden immer häufiger Nebenstraßen vom Autoverkehr als Schleichwege missbraucht. Nur ein echter Radweg bietet den Komfort und die Sicherheit, die Radfahrer meiner Meinung nach verdienen.

Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 15, 2010, 00:45:13

Und genau deshalb sollen Einkaufszentren für ihre riesigen Gratisparkplätze auch endlich Naverkehrsabgaben an die Stadt zahlen. Und wenn dich die Gebühren nicht stören, gibt es ja in der Stadt genug Parkgaragen.

Da kann ich Dir absolut zustimmen.

:gluck:
Zitat

Ja, finde ich auch. Der Murradweg ist ja so ein Beispiel. Aber das ist eben nicht der Regelfall. In vielen Fällen bedeutet das Ausweichen über Nebenstraßen auch einen erheblich längeren Weg. Außerdem werden immer häufiger Nebenstraßen vom Autoverkehr als Schleichwege missbraucht. Nur ein echter Radweg bietet den Komfort und die Sicherheit, die Radfahrer meiner Meinung nach verdienen.

Nana... Missbrauch ist schon eine harte Wortwahl.

Ja, wenn ich von der Uni zB nach Andritz fahren will dann muss  ich halt das Eck über die Wickenburggasse nehmen statt direkt die Grabenstraße. Stört mich aber auch nicht sonderlich. Wenn ich mal mit dem Auto unterwegs bin merke ich dafür sonst überall wo ich wegen dem Einbahnsystem einen Umweg fahren muss, wo ich mit dem Fahrrad wesentlich kürzer fahren kann.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 15, 2010, 01:08:12

Für Kurzparkzonen sind letztlich nur die Schilder relevant. Bodenmarkierungen sind nur zusätzliche Kennzeichnungen.

Das weiß ich schon, aber trotzdem was soll das? Da die Linien ziehen, dort nicht? Dann sollen sie das gleich lassen, aber so ist das ist doch Frotzelei...

Zudem besteht ja auch die Möglichkeit dass man die Zone nicht verlassen hat und das Auto am vermeintlich zonenfreien Parkplatz stehengelassen hat. Und auf einmal ist dann der Strafzettel da.

Zitat

42,- ist natürlich teuer für einen simplen Ausdrucke mit geänderter Adresse. Allerdings gibts jede Menge anderer Formulare, Genehmigungen, ... die auch unverschämt teuer sind - das hat nicht ursächlich etwas mit Autofahrern zu tun.

Ja, da hast Du natürlich recht - aber das zeigt auch die Auswirkungen die dann so ein System mit sich trägt wenn es starr und unflexibel ist.

Zitat

Angepasste Geschwindigkeit - das gilt auch nach hinten. Wenn jemand zu knapp auffährt dann musst Du streng genommen ebenfalls deine Geschwindigkeit daran anpassen.

Geschwindigkeit nach hinten anpassen und vorn dann die mehrzeilige Zusatztafel lesen. Na dann viel Spaß. ;) Man sieht hier dass die Regeln für den Autofahrer schon so vielseitig und untereinander wiedersprüchlich sind dass sie sich in der Praxis gar nicht vollkommen korrekt ausführen lassen. Nicht umsonst verstoßen nicht selten auch Polizeiautos dagegen. ;)

Zitat

Ich - und auch einige andere hier - hoffen einfach nur, dass für fußgänger- und fahrradfreundliche Bauten mal ähnlich viel Geld in die Hand genommen wird.

Ähnlich viel wird schwer möglich sein, denn über Land werden mit dem Auto (bzw. ja auch mit ÖV-Bussen) mehr Kilometer zurückgelegt als man das als Fußgänger könnte. Und Radwege kosten zwar weniger, sind aber nicht von öffentlichen Bussen oder Einsatzfahrzeugen nutzbar. Aber wenn man von Fußgängern für Schloßbergstollen und Paulustor vielleicht künftig eine Tunnelmaut verlangt kann man da noch was lukrieren. ;)

Was fahrradfreundlich sein soll verstehe ich ja, aber was ihr unter fußgängerfreundlich wollt dafür bin ich offenbar zu phantasielos. Man kann doch eh überall hingehen, es gibt Fußgängerzonen. Einige Gassen sind ein Schlurf, aber das trifft auch Gassen wo das durch die Straßenbahn verursacht wird (Jakoministraße, Murgasse). Was mich als Fußgänger stört sind stark befahrene Straßen, aber was wäre die Alternative? Ein abgeschiedener Weg oder Fußgängertunnel würde aus Sicherheitsgründen den meisten nicht gefallen, sollte man einen neuen Wald in der Stadt anlegen? Hätte ich nichts dagegen...

Also ich muß sagen in der Innenstadt bin ich gern als Fußgänger unterwegs, da habe ich nichts mehr auszusetzen. Störend wirds dann dort wo's wirklich nur mehr grau ist. Wiener Straße, Kärntner Straße usw. Aber dort fahre ich dann entweder mit Bus und Bahn oder dem Rad auf einer alternativen Route.

Zitat

Falls du damit auf Elektrofahrzeuge anspielst: auch Verbrennungsmotoren sind heute schon recht gut gedämmt. Und das Rollgeräusch (Wundgeräusche spielen ind er Stadt ja nur eine untergeordnete Rolle) kann man auch kaum noch geringer machen (außer durch wesentlich schlechtere Haftwerte der Reifen).

Elektrofahrzeuge werden trotzdem leiser sein. Nicht umsonst haben sie - im Gegensatz zu neuen Benzinern - auch eine Fußgängerhupe.

Zitat

Schon, aber man sollte dabei bitte mit absoluten Zahlen arbeiten. Am Eggenberger Gürtel z.B. fahren mehr Leute mit der Straßenbahn quer drüber wie längs in den Auto sitzen. Trotzdem bekommen die Autos 3x so viel Zeit zugestanden. Hier stimmt das Verhältnis also absolut nicht! Wie kommen die Bim-Fahrgäste dazu zu warten, nur weil die Autofahrer ein ineffizientes und platzverschwendendes Verkehrsmittel gewählt haben.

Ja sag' mal? Wie schnell soll denn das noch gehen? In die Richtung fahr ich nicht so oft, aber ich kann mich nicht an störende Wartezeiten erinnern. Dort wo's wirklich stark gestört hat (4er, 5er Keplerbrücke) hat man es ja eh behoben. Und beim Eggenberger Gürtel baut man ja auch gerade an einer neuen Lösung.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: flow am Dezember 15, 2010, 01:20:41

Ja sag' mal? Wie schnell soll denn das noch gehen? In die Richtung fahr ich nicht so oft, aber ich kann mich nicht an störende Wartezeiten erinnern. Dort wo's wirklich stark gestört hat (4er, 5er Keplerbrücke) hat man es ja eh behoben. Und beim Eggenberger Gürtel baut man ja auch gerade an einer neuen Lösung.


Noch nie in einem 3er/6er hinter einem 1er/7er in die Hst stadtauswärts eingefahren, gell? ;D

Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 15, 2010, 21:58:33
Sagt ja keiner, dass man das Autofahren um 70% verschlechtern soll. Ich bin ja schon zufrieden, wenn zumindest ernsthaft ueber den Autoverkehr diskutiert wird (das ist naemlich auch neu!), und der Autoverkehr eben nicht automatisch ueber den Dingen steht.

Noch zwei Beispiele, wie Nachteile des Autoverkehrs sich auswirken:

Autos brauchen viel Platz, insbesondere Parkplatz. Den gibt's aber nicht immer. Daher parken z.B. Liefernaten, Postler etc. auf Gehsteigen. Auf der Strasse koennen sie nicht bleiben, weil sie dort den Autos im Weg sind. Auf dem Gehsteig sind sie den Fussgaengern im Weg, aber die sind flexibel genug auszuwichen. Fazit: gerade WEIL Autos unflexibel sind und viel Platz brauchen, parken Liefernaten so, dass sie die flexibleren Fussgaenger behindert - die Flexibilitaet des Fussgaengers wird fuer ihn zum Nachteil.

Autoverkehr ist gefaehrlich. Z.B. geht von einem einroehrigen Tunnel eine grosse Gefahr aus. Daher ist es ganz selbstverstaendlich, dass Autotunnel zweiroehrig ausgebaut werden (muessen) - um Geld, das anderswo fehlt. Fazit: Autofahren ist gefaehrlich, drum muss fuer den Autoverkehr besonders viel Geld ausgegeben werden.

Letzteres ist uebrigens ein Beispiel dafuer, wie scheinheilig die Autofahrer- und Fraechterlobby argumentiert, wenn es um Strassenausbau bzw. -neubau geht. In Wahrheit geht es darum, besser und schneller fahren zu koennen. Als Argumente verwendet werden aber nur solche, die auf eine Reduktion der negativen Auswirkungen des Verkehrs abzielen: die Ennstalschnellstrasse muss gebaut werden, weil sie die Verkehrssicherheit erhoeht, weil sie die Laermbelastung reduziert, usw.usf.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 15, 2010, 22:13:19
Zitat
Autos brauchen viel Platz, insbesondere Parkplatz.


Unter der Erde ist genug Platz. Parken muss man nicht oberirdisch. Ich werde die Idee einer öffentlichen "Kurzparkgarage" jedenfalls im Hinterkopf behalten.

Zitat
Daher parken z.B. Liefernaten, Postler etc. auf Gehsteigen.


Was verboten ist. Leider ist die Polizei überfordert bzw. unterbesetzt und das GPS darf in solchen Fällen nicht abstrafen. Hier gehört nur praktisch etwas geändert, die rechtlichen Bedingungen sind ja klar. Zur Not tun's auch Metallpoller am Gehwegrand. Die sieht man in Wien z.B. zeimlich häufig. Das entlastet die Kontrollorgane und erfüllt einen hervorrangenden Zweck.

Zitat

Autoverkehr ist gefaehrlich. Z.B. geht von einem einroehrigen Tunnel eine grosse Gefahr aus. Daher ist es ganz selbstverstaendlich, dass Autotunnel zweiroehrig ausgebaut werden


Der Koralmtunnel wird auch zweiröhrrig gebaut. Sicherheit ist allgemein wichtig. Das würde ich nicht kritisieren. Allerdings sollte die Autobahnmaut angehoben bzw. eine kilometer- oder streckenabhängige Maut eingeführt werden. Im Vergleich mit Slowenien, Italien, Frankreich usw. ist die Benutzung des Autobahnnetzes in Österreich ja geradezu ein Schnäppchen. Die Schulden der Asfinag bekräftigen diese Annahme.

Zitat
Letzteres ist uebrigens ein Beispiel dafuer, wie scheinheilig die Autofahrer- und Fraechterlobby argumentiert, wenn es um Strassenausbau bzw. -neubau geht.


Hier muss fairerweise gesagt werden, dass die Bahn einfach nicht in der Lage ist, mächtige Lobbyisten an die "Front" zu schicken. Außer natürlich, es geht um die Westbahn und den Wiener Hauptbahnhof. Da sind dann auf einmal alle dafür und die Autolobby hat nichts zu melden.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 16, 2010, 11:38:51

Zitat
Daher parken z.B. Liefernaten, Postler etc. auf Gehsteigen.


Was verboten ist. Leider ist die Polizei überfordert bzw. unterbesetzt und das GPS darf in solchen Fällen nicht abstrafen.

Also schön langsam greif ich mir bei Euren Vorstellungen auf den Kopf...

Beispiel: Grazer Menü Service. Der bringt Essen, hauptsächlich für ältere Leute denen man das Essen in die Wohnung bringt und auch gelegentlich die Tupper-Schüsseln aufmachen muss weil sie zu schwach dafür sind.

Zeitlimit ist natürlich sehr knapp vorgegeben, Stundenlohn mickrig. Hier geht sich bei jedem Kunden eine Parkplatzsuche nicht aus, sonst haben vielleicht die ersten drei ein warmes Essen und das war's dann.
Hier kann der Zusteller nur froh sein, dass die Polizei nicht gleich jeden abstraft der mal am Gehsteig parkt. Aber wenns nach Euch geht soll er offenbar von seinem ohnehin niedrigen Gehalt jedesmal einen Strafzettel zahlen?! Oder doch mit viermal so vielen Autos unterwegs sein damit alle Zeit zum Parkplatzsuchen haben?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 16, 2010, 12:14:32


Zitat
Daher parken z.B. Liefernaten, Postler etc. auf Gehsteigen.


Was verboten ist. Leider ist die Polizei überfordert bzw. unterbesetzt und das GPS darf in solchen Fällen nicht abstrafen.

Also schön langsam greif ich mir bei Euren Vorstellungen auf den Kopf...

Beispiel: Grazer Menü Service.


Man findet immer Ausnahmen. Natürlich gilt dasselbe auch für Rettung, Caritas usw. - ABER: Die Mehrheit der Gehsteigparker sind Post, Private Paketdienste (UPS, DHL...), Getränkelieferanten für Gastronomiebetriebe, Firma Ankünder zum Plakatieren usw. - diese könnten genausogut die Straße blockieren. Tun sie aber nicht, weil man den Autoverkehr nach deren Meinung nicht behindern darf. Bei Fußgängern und Radfahrern scheint das egal zu sein. Diese müssen in solchen Fällen auf die Straße ausweichen und sich dadurch selbst in Gefahr begeben. Für solche Zwecke könnte man außerdem mühelos (zeitlich beschränkte) Ladezonen einrichten, aber da man in Ladezonen ja nur laden und nicht parken darf, heißt es wieder "Parkplatzraub", bzw. hält sich niemand daran und es wird erst wieder auf den Gehwegen geparkt. Das ist eine überaus ignorante Einstellung; dafür habe ich einfach kein Verständnis, tut mir leid.

Übrigens - Neueste Radfahrer-Schikane made in Graz: Christbaumverkäufe können offensichtlich nur an Radwegen stattfinden. Gestern fiel mir ein Christbaummarkt am ostseitigen Murradweg im bereich Edegger-Steg auf. Der Radweg ist dort gesperrt. Die zweispurige Einbahnstraße ist aber natürlich 2-spurig befahrbar. Man kann ja den Autos nicht einfach eine Fahrspur wegnehmen um z.B. einen provisorischen Radweg bzw. einen Radstreifen gegen die Einbahn einzurichten *kopfschüttel* Ich gehe davon aus, dass auch der Radweg in der Franz-Graf-Allee gesperrt ist, dort bin ich allerdings schon länger nicht gefahren.  :-[
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 16, 2010, 14:15:37

Man findet immer Ausnahmen. Natürlich gilt dasselbe auch für Rettung, Caritas usw.

Das sind keine Ausnahmen. Lieferanten haben immer ein knappes Zeitlimit und sind meist schlecht Bezahlt. Und jeder will seine Ware zugestellt haben, auch die Geschäfte in der Reitschulgasse...


- ABER: Die Mehrheit der Gehsteigparker sind Post, Private Paketdienste (UPS, DHL...), Getränkelieferanten für Gastronomiebetriebe, Firma Ankünder zum Plakatieren usw. - diese könnten genausogut die Straße blockieren. Tun sie aber nicht, weil man den Autoverkehr nach deren Meinung nicht behindern darf. Bei Fußgängern und Radfahrern scheint das egal zu sein. Diese müssen in solchen Fällen auf die Straße ausweichen und sich dadurch selbst in Gefahr begeben. Für solche Zwecke könnte man außerdem mühelos (zeitlich beschränkte) Ladezonen einrichten, aber da man in Ladezonen ja nur laden und nicht parken darf, heißt es wieder "Parkplatzraub", bzw. hält sich niemand daran und es wird erst wieder auf den Gehwegen geparkt. Das ist eine überaus ignorante Einstellung; dafür habe ich einfach kein Verständnis, tut mir leid.

Dürfen sie wirklich auf der Straße stehenbleiben? Und wenn sie dabei öffentliche Busse blockieren? Gerade in der Reitschulgasse wäre die Straßenbahn blockiert - vermutlich hat man deswegen die Parkplätze nicht ganz entfernt.

Ich sehe da die ignorante Einstellung auf Deiner seite. Es ist eine frage des höflichen Miteinanders dass man sich dort hinstellt wo man am wenigsten Stört. Wenn man jetzt die Wahl hat ob man einen Stau verursacht oder ob Fußgänger um ein Auto herumgehen müssen, dann ist zweiteres die Möglichkeit mit der man weniger anrichtet. Mich als Fußgänger hat das übrigens noch selten gestört, aussderdem muss man meist nicht auf die Straße ausweichen sondern kommt auch am Gehsteig vorbei.

Zitat
Ich gehe davon aus, dass auch der Radweg in der Franz-Graf-Allee gesperrt ist, dort bin ich allerdings schon länger nicht gefahren.  :-[

Ja der ist gesperrt - bin trotzdem mit dem Fahrrad durchgefahren weil die Sperre nur von einer Seite beschildert war und ich sie gar nicht bemerkt habe. :)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 16, 2010, 14:28:17

Übrigens - Neueste Radfahrer-Schikane made in Graz: Christbaumverkäufe können offensichtlich nur an Radwegen stattfinden. Gestern fiel mir ein Christbaummarkt am ostseitigen Murradweg im bereich Edegger-Steg auf. Der Radweg ist dort gesperrt. Die zweispurige Einbahnstraße ist aber natürlich 2-spurig befahrbar. Man kann ja den Autos nicht einfach eine Fahrspur wegnehmen um z.B. einen provisorischen Radweg bzw. einen Radstreifen gegen die Einbahn einzurichten *kopfschüttel* Ich gehe davon aus, dass auch der Radweg in der Franz-Graf-Allee gesperrt ist, dort bin ich allerdings schon länger nicht gefahren.  :-[


Das ist jedes Jahr dasselbe - auch wieder vor der Oper.

Ich finde man sollte gleich den Baumverkauf auf der Fahrbahn machen, dann muss man nichts verlegen. Und bei den meisten Radwegsperren für Bäume die ich bis jetzt gesehen hab, gibt es daneben Parkplätze oder mehrere Fahrspuren die nicht gesperrt sind.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 16, 2010, 19:21:19


Dürfen sie wirklich auf der Straße stehenbleiben? Und wenn sie dabei öffentliche Busse blockieren? Gerade in der Reitschulgasse wäre die Straßenbahn blockiert - vermutlich hat man deswegen die Parkplätze nicht ganz entfernt.


Stimmt, aber die Ladezeiten sind klar festgelegt. Werktags 6-12 Uhr. Danach hat kein Auto mehr etwas auf diesem Gehweg verloren. Und dass genau das nicht funktioniert, ärgert mich.  >:(

Zitat
Ich sehe da die ignorante Einstellung auf Deiner seite. Es ist eine frage des höflichen Miteinanders dass man sich dort hinstellt wo man am wenigsten Stört.


Ich behindere oder gefährde weder als Radfahrer noch als Autofahrer andere Verkehrsteilnehmer. Das meinte ich mit Ignoranz. Ich bin allenfalls intolerant in Bezug auf Autofahrer, und dazu stehe ich auch.  ;)

Übrigens sind Gehsteig- und Radwegparker allgemein recht verbreitet, auch in größeren Straßen, wo genug Platz auf der Straße ist, und wo man keine Straßenbahn behindert. Ich empfehle, immer wieder bei http://graz.mybikelane.com/ (http://graz.mybikelane.com/) reinzuschauen. Unglaublich, was man da teilweise sieht.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 16, 2010, 20:09:53
Zitat
Das sind keine Ausnahmen. Lieferanten haben immer ein knappes Zeitlimit und sind meist schlecht Bezahlt.

Zitat
Es ist eine frage des höflichen Miteinanders dass man sich dort hinstellt wo man am wenigsten Stört. Wenn man jetzt die Wahl hat ob man einen Stau verursacht oder ob Fußgänger um ein Auto herumgehen müssen, dann ist zweiteres die Möglichkeit mit der man weniger anrichtet


Du meist also sinngemaess, dass sich Lieferanten nicht an die Gesetze halten muessen, weil's ihnen nicht meglich ist. Richtig? Anders formuliert: weil Autos mehr Platz brauchen, als ihnen zur Verfuegung steht, duerfen sie auch dort parken, wo sie nicht parken duerfen. Richtig?

Und das "weniger stoeren" ist natuerlich eine subjektive Sache. Na klar glauben viele Autofahrer, dass sie am Radweg oder Gehsteig weniger stoeren. Dann muss jemand mit einem Kinderwagen eben auf die Strasse ausweichen. Oder ein Radfahrer eben auf die Strasse raus (genau deshalb ist uebrigens letztens in Potsdam eine Frau gestorben - soviel zum Thema "weniger stoeren"). Was mich daran nervt, ist, dass es viele Leute eben ganz normal finden, dass Autos z.B. auf Gehwegen stehen wenn's nicht anders geht, und dass der Autofahrer die Moeglichkeit hat, sich ruecksichtslos zu verhalten und anderen zu schaden bzw. sie zu behindern, waehrend der Fussgaenger diese Moeglichkeit nicht hat (versuch mal als Fussgaenger auf einer Strasse falschzuparken). Der Autofahrer kann sich durchsetzen, der Fussgaenger kann sich nicht wehren - wenn man's extrem auffassen will kann man das "Gewalt" nennen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am Dezember 16, 2010, 21:44:51

Außerdem wo gibt es für die unzähligen Lieferwagen, die ja meist länger sind als normale Autos in der Reitschulgasse kaum geeignete Parkplätze. Wie es in der Umgebung aussieht, weiß ich aber nicht. Die Straßenbahn kann man natürlich nicht blockieren, also bleibt nur der Rad- und Fußweg über.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 16, 2010, 23:47:27
Generell hängt die Rechtslage zur Situation an der Formulierung "dass die Sicherheit des Verkehrs nicht beeinträchtigt wird." Und da denken wohl viele nicht an Radfahrer und Fußgänger.  ::)

Grundsätzlich gilt laut StVO §24 Abs.1 lit. k Halte- und Parkverbot auf Radfahrstreifen, Radwegen und Rad- und Gehwegen. sowie unter lit. o wenn Fußgänger, insbesondere auch Personen mit Kinderwagen oder Behinderte mit Rollstuhl, an der Benützung eines Gehsteiges, eines Gehweges oder eines Geh- und Radweges gehindert sind.

Ausnahmen gibt es für Ärzte, Pflegedienst und Feuerwehr wenn im Dienst unvermeidbar notwendig sowie für Polizei (hier lautet die Formulierung "soweit dies für die ordnungsgemäße Ausübung des Dienstes erforderlich ist" - was in der Praxis wohl immer bedeutet).

Dann gibt es noch den §26a Abs. 4:

Die Lenker
1. von Fahrzeugen der Österreichischen Post Aktiengesellschaft und der Telekom Austria Aktiengesellschaft,
2. von Fahrzeugen sonstiger Post-, Paket-, Telekommunikations- oder Fernmeldedienstanbieter,
3. von Fahrzeugen der Fernmeldebüros oder
4. von Fahrzeugen, die im Auftrag eines der unter Z 1 oder 2 genannten Dienstanbieter fahren,
sind bei der Zustellung und Abholung von Postsendungen, bei der Instandhaltung von Telekommunikations- oder Fernmeldeeinrichtungen sowie bei Einsätzen der Funküberwachung an Halte- und Parkverbote nicht gebunden, sofern dies der Betriebseinsatz erfordert und der übrige Verkehr dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird.

Beeinträchtigt wird der Radfahrverkehr und Fußgänger sicher oft - und es gibt sicher Situationen wo es OK ist.
Allerdings trifft das nicht auf alle zu, und es gibt auch keine Ausnahme für Ein-/Aussteigen oder Ladetätigkeit von Privatpersonen, die oft genug Wege blockieren.  >:(
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 17, 2010, 01:24:57


Man findet immer Ausnahmen. Natürlich gilt dasselbe auch für Rettung, Caritas usw.

Das sind keine Ausnahmen. Lieferanten haben immer ein knappes Zeitlimit und sind meist schlecht Bezahlt. Und jeder will seine Ware zugestellt haben,


Ja, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: warum verstellen die allermeisten davon den Gehsteig oder Radweg und nicht einen Fahrstreifen. Wenn mehrere fahrstreifen vorhanden sind wäre das sogar legal (sofern kein Halteverbot ausgeschildert ist), trotzdem stehen die DHLer & Co praktisch immer am Gehsteig.

Zitat

auch die Geschäfte in der Reitschulgasse...


Die haben als Ladezone ausgewiesene Parkplätze vor der Tür. Wenn dort regelmäßig Dauerparker stehen sollte man *die* anzeigen und nicht einfach den Gehsteig verstellen.

Zitat

Dürfen sie wirklich auf der Straße stehenbleiben?


Wenn kein Halteverbot besteht, ein Fahrstreifen frei bleibt, der fahrstreifen legal befahrbar ist (also Busspur nur mit Ausnahmen) und keine Schienenfahrzeuge blockiert werden: ja, völlig legal.

Zitat

Gerade in der Reitschulgasse wäre die Straßenbahn blockiert - vermutlich hat man deswegen die Parkplätze nicht ganz entfernt.


Siehe oben: man hat genau deswegen ja die zeitlich begrenzten Parkverbote ausg. Ladetätigkeit (vulgo "Ladezone") eingerichtet. In der stehen halt derzeit oft illegalerweise Dauerparker.

Zitat

Mich als Fußgänger hat das übrigens noch selten gestört, aussderdem muss man meist nicht auf die Straße ausweichen sondern kommt auch am Gehsteig vorbei.


Wart' mal bis du älter und weniger gut zu Fuß bist. Oder einen Kinderwagen (oder einfach ur ein etwas breiteres Gepäckstück) dabei hast.


Zitat

Zitat
Ich gehe davon aus, dass auch der Radweg in der Franz-Graf-Allee gesperrt ist, dort bin ich allerdings schon länger nicht gefahren.  :-[

Ja der ist gesperrt - bin trotzdem mit dem Fahrrad durchgefahren weil die Sperre nur von einer Seite beschildert war und ich sie gar nicht bemerkt habe. :)


Und gerade dort ist es ja noch absurder. Direkt daneben gibt es einen Haufen teilweise sehr breite Parkwege, oder den Rosseggergarten oder den Platz vor'm Next Liberty oder den Rosarium-Park. Aber nein: genau auf dem Radweg muss man Christbäume verkaufen.

Es wäre doch wirklich verschmerzbar ein paar Parkwege dafür zu nehmen, denn die Spaziergänger können im Zweifelsfall auf andere Parkwege ausweichen, während die Radfahrer Gehwege nicht befahren dürfen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 17, 2010, 03:43:13


Zitat

Dürfen sie wirklich auf der Straße stehenbleiben?


Wenn kein Halteverbot besteht, ein Fahrstreifen frei bleibt, der fahrstreifen legal befahrbar ist (also Busspur nur mit Ausnahmen) und keine Schienenfahrzeuge blockiert werden: ja, völlig legal

Ja, wo gibts denn das bitte? Entweder gibts nur einen Fahrstreifen oder es ist ein Parkverbot beschildert. Die Forderung ist somit obsolet weil es solche Situationen in Graz nicht gibt, und dort wo es sie gibt wird ja normal geparkt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 17, 2010, 09:57:06
Ich sag ja gar nicht, dass es nicht oft sinnvoll ist, dass der Zusteller am Gehsteig steht. Mir geht's nur darum, dass da ein Vorteil des Fussgaengers, naemlich die extreme Flexibilitaet bei seinen Wegen, dazu fuehrt, dass er Nachteile hat. Mehr nicht. (Dasselbe gilt uebrigens fuer die Strassenbahn, nur unter umgekehrten Vorzeichen: wenn die Strassenbahn nicht so extrem unflexibel in ihren Trassen waere, dann waeren diese dauernd verparkt. Da die Strassenbahn aber beim besten Willen unmoeglich ausweichen kann, wird sie [sehr] selten verparkt).


Was anderes versteh ich wirklich nicht, vielleicht kanns mir wer erklaeren: Wenn der Gehsteig zu schmal zum drauf parken ist, stellen sich Autofahrer meistens halb-halb auf Gehsteig und Fahrspur. Der Autoverkehr hat davon gar nix, weil eine halb verparkte Spur genauso schlecht ist wie eine ganz verparkte: man muss warten, bis kein Gegenverkehr kommt. Fuer Fussgaenger ist es hingegen sehr wohl stoerend, wenn ein halbes Auto am (schmalen) Gehsteig steht. Daher die Frage: warum bleiben diese Leute nicht komplett auf der Strasse stehen? Der Effekt fuer den Autoverkehr ist genau derselbe.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: x37 am Dezember 17, 2010, 10:59:12

Was anderes versteh ich wirklich nicht, vielleicht kanns mir wer erklaeren: Wenn der Gehsteig zu schmal zum drauf parken ist, stellen sich Autofahrer meistens halb-halb auf Gehsteig und Fahrspur. Der Autoverkehr hat davon gar nix, weil eine halb verparkte Spur genauso schlecht ist wie eine ganz verparkte: man muss warten, bis kein Gegenverkehr kommt. Fuer Fussgaenger ist es hingegen sehr wohl stoerend, wenn ein halbes Auto am (schmalen) Gehsteig steht. Daher die Frage: warum bleiben diese Leute nicht komplett auf der Strasse stehen? Der Effekt fuer den Autoverkehr ist genau derselbe.

Ein nur halbseitiges Verparken der Fahrspur hat schon Vorteile für den Verkehr. zb sieht man am Fahrzeug vorbei ob Gegenverkehr kommt, vor allem bei den Paketdienst-Fahrzeugen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am Dezember 18, 2010, 00:59:37


Wenn kein Halteverbot besteht, ein Fahrstreifen frei bleibt, der fahrstreifen legal befahrbar ist (also Busspur nur mit Ausnahmen) und keine Schienenfahrzeuge blockiert werden: ja, völlig legal

Ja, wo gibts denn das bitte? Entweder gibts nur einen Fahrstreifen oder es ist ein Parkverbot beschildert. Die Forderung ist somit obsolet weil es solche Situationen in Graz nicht gibt, und dort wo es sie gibt wird ja normal geparkt.


Ich sag nicht dass es überall geht, aber es gibt genug Stellen. Das letzte Mal ist es mir - um jetzt mal nur ein Beispiel zu nennen - in der Parkstraße vor der Apotheke passiert, dass dort ein Lieferwagen mitten am Gehsteig stand. Die Straße ist dreispurig und es gibt kein Halteverbot.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 18, 2010, 17:49:32
Ich empfehle, immer wieder bei http://graz.mybikelane.com/ (http://graz.mybikelane.com/) reinzuschauen. Unglaublich, was man da teilweise sieht.

Gut, manche Fälle sind wirklich schwer präpotent. Aber sonst kann ich dazu nur sagen: Jedem politischen Lager sein Denunziantentum.... Ist offensichtlich ein Grundbedürfnis der Menschheit.


Ich sag nicht dass es überall geht, aber es gibt genug Stellen. Das letzte Mal ist es mir - um jetzt mal nur ein Beispiel zu nennen - in der Parkstraße vor der Apotheke passiert, dass dort ein Lieferwagen mitten am Gehsteig stand. Die Straße ist dreispurig und es gibt kein Halteverbot.

Höchstinteressant. Na da borgts Euch mal ein Auto aus und parkts Euch dorthin. Am Anfang und am Ende und vielleicht in der Mitte von der Spur, dann habts denn Streifen ziemlich sicher für Euch zum herumgehen... Da werden dann einige überrascht sein. :) Würd mich echt interessieren was da dann rauskommt.

Aber bei der Apotheke muss das ja gleich am Anfang der Straße sein. Nachdem das da gleich nach der Kreuzung ist und eine Spur richtung Paulustor geht, löst man sicher etwas Chaos aus wenn man dort parkt. Aber wenns erlaubt ist...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 19, 2010, 23:11:04
Ich empfehle, immer wieder bei http://graz.mybikelane.com/ (http://graz.mybikelane.com/) reinzuschauen. Unglaublich, was man da teilweise sieht.

Kann man da eigentlich auch Fußgänger fotografieren und reinstellen? Passiert meiner Erfahrung als Radfahrer nämlich weit häufiger dass man am Radweg von Fußgängern behindert wird als von Autos. Gefährlich ist das auch noch weil sich die Fußgänger im Gegensatz zu den parkenden Autos meist planlos bewegen und plötzlich ihre Richtung ändern können.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: amadeus am Dezember 20, 2010, 09:14:35

Kann man da eigentlich auch Fußgänger fotografieren und reinstellen?


Können schon.
Dürfen nicht.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 20, 2010, 09:52:40


Kann man da eigentlich auch Fußgänger fotografieren und reinstellen?


Können schon.
Dürfen nicht.

Tja das soll wer verstehen. Als Radler ist mir doch wurscht wer den Weg verstellt.

Aber egal. Wie hat ein Freund das gesagt? Die Seite ist WikiLeaks für arme. :-D
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 20, 2010, 10:59:05
Zitat
Als Radler ist mir doch wurscht wer den Weg verstellt.


Naja, ganz dasselbe ist es nicht. Ich behaupte mal, dass ein Autofahrer in fast allen Faellen weiss, dass er am Radweg (oder gegen-die-Einbahn-Radstreifen) steht. Waehrend die Fussgaenger in den allermeisten Faellen einfach nicht mitbekommen, dass sie am Radweg unterwegs sind. Ich bin da fuer Nachsicht.

Fussgaenger schauen eben nicht auf Verkehrszeichen, und ich find das auch okay so (oder zumindest verstaendlich). Ein Radweg muesste ganz eindeutig als solcher zu erkennen sein (wie in Holland, wo sie alle rot sind) - bei uns ist's halt oft nicht leicht (wie im Park am Glacis, wo nur am Anfang und End ein Schild steht). Und vor allem, das halt ich fuer das wichtigste, soll man Fussgaenger und Radfahrer nicht so sehr zusammensperren. In den letzten Jahrzehnten wurden ja Fussgaenger sehr sehr oft de facto auf den Gehsteig gezwungen (nur dass man am Gehsteig z.B. eine Laengslinie angebracht hat, oder ein Schild "gemischter Geh/Radweg"). Da geht die allgemeine Entwicklung inzwischen eh in eine andere Richtung - auch wenn Oesterreich wie so oft anderen Laendern nachhinkt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 20, 2010, 11:59:52

Zitat
Als Radler ist mir doch wurscht wer den Weg verstellt.

Naja, ganz dasselbe ist es nicht. Ich behaupte mal, dass ein Autofahrer in fast allen Faellen weiss, dass er am Radweg (oder gegen-die-Einbahn-Radstreifen) steht. Waehrend die Fussgaenger in den allermeisten Faellen einfach nicht mitbekommen, dass sie am Radweg unterwegs sind. Ich bin da fuer Nachsicht.

Tja, unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wieso sollts bei Fußgängern anders sein? Radfahrer am Fußgängerbereich werden auch abgestraft (Stadtpark, Augartenpark) also wärs auch richtig wenn man Fussgänger am Radweg abstraft, dann bekommen sie das künftig auch mit. Dass dann keiner mehr in die Stadt will weil sich jeder verfolgt fühlt wird nicht passieren, hat ja die Autofahrer auch nicht abgeschreckt. Und für Radler gibts endlich freie Fahrt.


Zitat

Fussgaenger schauen eben nicht auf Verkehrszeichen, und ich find das auch okay so (oder zumindest verstaendlich). Ein Radweg muesste ganz eindeutig als solcher zu erkennen sein (wie in Holland, wo sie alle rot sind) - bei uns ist's halt oft nicht leicht (wie im Park am Glacis, wo nur am Anfang und End ein Schild steht).

Mich wunderts wie wenig Intelligenz Du den Österreichern zutraust. Eine Linie sollte doch leicht zu erkennen sein, Schild hin oder her. Auf einer Rolltreppe kommen ja die Leut auch drauf welche sie nehmen müssen und dass sie eher rechts stehen, selbst wenn man ihnen es nicht ausschildert. Auf der Straße solls auf einmal nicht gehen?

In Holland übrigens sind die Radler so tolerant unterwegs dass man gleich mal niedergefahren wird wenn man nicht aufpasst... Also als Fußgänger ist das nur bedingt lustig.

Zitat

In den letzten Jahrzehnten wurden ja Fussgaenger sehr sehr oft de facto auf den Gehsteig gezwungen (nur dass man am Gehsteig z.B. eine Laengslinie angebracht hat, oder ein Schild "gemischter Geh/Radweg"). Da geht die allgemeine Entwicklung inzwischen eh in eine andere Richtung - auch wenn Oesterreich wie so oft anderen Laendern nachhinkt.

Ich weiß nicht in welchen Ländern Du unterwegs bist - ich bin in vielen Ländern unterwegs und weltweit sind wir sicher eins der radfahrer- und fußgängerfreundlichsten Länder.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 20, 2010, 13:05:02
Zitat
Ich weiß nicht in welchen Ländern Du unterwegs bist


Na klar sind wir eins der radfahrer- und fussgaengerfreundlichsten Laender, das ist mir schon klar. Aber bei manchen Sachen sind wir eben hintennach, und die muessen wohl irgendwann mal veraendert werden. Da faellt mir als erstes die Radwegbenuetzungspflicht ein, die in D inzwischen weggefallen ist, oder der Bau von Radwegen-am-Gehsteig, wie sie z.B. ebenfalls in D eher nicht mehr gebaut werden. Auch ein paar andere Sachen sind bei uns etwas altmodisch, z.B. dass die in Holland beliebten zweispurigen Fahrraeder wo man vorn die Kinder reinsetzen kann bei uns illegal sind. Auch bei anderen Verkehrsthemen sind wir nicht besonders fortschrittlich, kommt mir vor, ob das in Sachen Autoabstellplatzpflicht-beim-Wohnungsbau ist, oder mangelnde Fahrradabstellplatzpflicht-beim-Wohnbau, oder mangelnde Stellplatzabgabe fuer Shoppingszentren, oder mangelnde gesetzliche Vorgaben fuer "shared space", und diverse andere Sachen. Soll nicht heissen, dass es bei uns schlecht ist, aber ich glaub halt, dass im Verkehrsbereich einige Sachen geaendert werden muessten (und in den naechsten Jahren wahrscheinlich auch wirklich geaendert werden). Dazu gibt's ja seit einiger Zeit z.B. eine Gruppe fuer die Reform der StVO im Hinblick auf Radfahrer - keine Ahnung, ob dort irgendwann auch mal was rauskommt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 20, 2010, 13:52:01
Auch bei anderen Verkehrsthemen sind wir nicht besonders fortschrittlich, kommt mir vor, ob das in Sachen Autoabstellplatzpflicht-beim-Wohnungsbau ist, oder mangelnde Fahrradabstellplatzpflicht-beim-Wohnbau

Ersteres könnte man auch als fortschrittlich sehen, das ist halt Meinungssache. Zweiteres ist sicher nicht fortschrittlich.

Und: Ein Land das irgendwas als erstes macht waren wir ohnehin nie (ausser vielleicht beim Anfangen von Weltkriegen).

Zitat
Dazu gibt's ja seit einiger Zeit z.B. eine Gruppe fuer die Reform der StVO im Hinblick auf Radfahrer - keine Ahnung, ob dort irgendwann auch mal was rauskommt.

Na da bin ich mal gespannt obs wirklich um die Radfahrer geht, oder einfach wieder mal nur gegen die Autofahrer. Wenns um die Radfahrer geht muss man auch die Fußgänger in die Pflicht nehemen. Wenn ich zB von der Ragnitz nach Andritz fahre hab ich am Radfahrstreifen vielleicht maximal jeden zweiten Tag einen Autofahrer stehen und mind. 20 Fußgänger täglich die herumlaufen wo sie nicht dürfen/sollen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 20, 2010, 14:10:21
Ich hab die leise Hoffnung, dass auch in Oesterreich die Radwegbenutzungspflicht faellt (auch wenn ich's fuer ziemlich unwahrscheinlich halte) - und das wuerden viele Autofahrer sicher als persoenliche Attacke empfinden ("Radfahrer zahlen keine Steuern, blabla, sollen gefaelligst auf den um teures Geld gebauten Wegen fahren, blablabla"). Vielleicht werde auch Fahrradstrassen gesetzlich ermoeglicht (wie z.B. in Deutschland), auch das kann viele Autofahrer sehr aergern, nehme ich an.

Die Stellplatzverordnung war unter den Nazis, als sie eingefuehrt wurde, sicher fortschrittlich. Inzwischen ist sie's eher nicht mehr, meine ich, und wenn man sich z.B. anschaut, dass in Wien die Anzahl der zugelassenen Autos rueckgaengig ist, aber gleichzeitig immer noch so viele Stellplaetze pro qm gemaut werden muessen wie in den 70er Jahren, dann find ich das unzeitgemaess. Ich find heut eher Versuche mit autofreiem Wohnen fortschrittlich, aber, du hast Recht, da koennen die Meinungen natuerlich sehr auseinander gehen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 20, 2010, 15:49:51
Die Diskussion ermüdet und hat mit dem Thema schon längst nichts mehr zu tun. Ein Letztes noch dazu:  Je weniger Verkehrszeichen, desto besser. Und wer sich dann an die wenigen nicht mehr hält, gehört entsprechend empfindlich abgestraft. Und gegebenenfalls abgeschleppt. Und auch Taxis,Zusteller usw. haben keine Sonderrechte, wobei insbesondere die Zusteller immer unverschämter werden.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 21, 2010, 00:35:54
on topic: So hat's am Samstag um 5 ausgeschaut:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 21, 2010, 01:22:20

on topic: So hat's am Samstag um 5 ausgeschaut:


Wundert mich gar nicht. Da die Reitschulgasse als Kurzparkzone beschildert ist und diese am Samstag nicht gilt, scheinen wohl auch die Ausnahmen nicht zu gelten. Ich habe ehrlich gesagt noch nie darauf geachtet: Gelten die Ausnahmen nur "werktags" oder "Montag bis Samstag ausgenommen Feiertag"? Jedenfalls der Beweis, dass die "Neugestaltung Reitschulgasse" ein lächerliches Machwerk ist. Die Straßenbahn hat zwar keine Gleisparker mehr und entgegenkommende Busse stellen kein Hindernis mehr dar - das sind die positiven Effekte - aber weder Radfahrer (Radfahrstreifen weg), noch Fußgänger (breiterer Gehweg ist de facto eine Parkspur) haben davon profitiert.

Glückwunsch an die Stadt Graz für diese Neugestaltung

@torx - Mich nerven Fußgänger auch, die auf Radwegen herumspazieren, aktuell z.B. beim Eisenen Tor. Der weg vorne (beim Spielplatz) ist ein reiner Radweg, der Gehweg führt an der Häuserzeile entlang oder über den Brunnenplatz. Im Normalfall hilft aber ein Klingeln. Ein parkendes Auto kann man aber nicht wegklingeln. Ich hab schon ein paarmal überlegt, ob ich zufällig neben so einem auf dem Radweg geparkten Auto stürzen und einen ordenlichen Kratzer hineinmachen sollte...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 21, 2010, 11:54:18

Wundert mich gar nicht. Da die Reitschulgasse als Kurzparkzone beschildert ist und diese am Samstag nicht gilt, scheinen wohl auch die Ausnahmen nicht zu gelten.
Ich habe ehrlich gesagt noch nie darauf geachtet: Gelten die Ausnahmen nur "werktags" oder "Montag bis Samstag ausgenommen Feiertag"?

Wenns eine blaue Kurzparkzone ist dann gilt die ja auch am Samstag von 9-13 Uhr.
Die Ausnahmen gelten so wie es auf der Zusatztafel steht.

Aber hier ist eigentlich ein anderes Problem: Ohne Schnee ist eigentlich ersichtlich dass die Parkflächen auch nur dort sind wo die Schilder stehen, die diese als Ladezone ausweisen. Mit Schnee hingegen sieht man ja gar nicht dass es da Bodenmarkierungen gibt, eventuell merkt man nicht mal dass es sich eigentlich um einen niedrigen Gehsteig handelt.

Und wie sieht das rechtlich aus? Da traue ich mich nicht eine Prognose zu geben, generell würde ich sagen dass man auf einem Gehsteig nicht stehen darf, so lange dort nicht Linien gezogen bzw. Schilder aufgestell sind. Vorher war da ja ein abgeschrägter gehsteig mit den linien halb am Gehsteig. Andererseits sollen ja die Schilder bindend sein und nicht die Linien. Also wie ist das nun?

Zitat

Jedenfalls der Beweis, dass die "Neugestaltung Reitschulgasse" ein lächerliches Machwerk ist. Die Straßenbahn hat zwar keine Gleisparker mehr und entgegenkommende Busse stellen kein Hindernis mehr dar - das sind die positiven Effekte - aber weder Radfahrer (Radfahrstreifen weg), noch Fußgänger (breiterer Gehweg ist de facto eine Parkspur) haben davon profitiert.

War da denn ein Radfahrstreifen vorher? Als Fußgänger finde ich dennoch dass es dort freier wirkt.

Zitat

Ich hab schon ein paarmal überlegt, ob ich zufällig neben so einem auf dem Radweg geparkten Auto stürzen und einen ordenlichen Kratzer hineinmachen sollte...

Das wär dann wohl mutwillige Sachbeschädigung, denn auch als Radfahrer musst Du auf Sicht fahren.

Wobei ich ja durchaus schmunzeln musste wie ich die geschichte in München gehört habe wo ein Fußgänger als Protest über die präpotent am Gehsteig geparkten Autos (Jaguar, BMW SUV) einfach drübergegangen ist als ob nix wär. :) Die anderen beteiligten dort wollten alle nichts gesehen haben als dann der Besitzer erzürnt aus dem Haus gekommen ist.

Aber da war wenigstens erkennbar dass es wenigstens präpotente betroffen hat, dennoch wäre ich stark dagegen Protest in Form von Sachbeschädigung zu üben, man weiß ja auch nie ob denn wirklich der Autobesitzer selbst das Auto so blöd hingeparkt hat - ein weiterer Grund warum ich diese Denunziantenseite für schwachsinnig halte.

Aber wenns einfach einer ist der so viel Geld hat dass ihm die Strafzetteln egal sind dann gehts wohl nicht anders...

Übrigens bekommt sogar die Polizei Probleme wenn sie einen Stau verursacht (http://ooe.orf.at/stories/488588/), wieso sollte das dann ein Lieferant dürfen?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 21, 2010, 12:14:53
Zum Parken am Gehsteig hab ich bei #171 schon die StVO zitiert. Wenn man dort so parkt, dass man niemanden behindert (also Kinderwägen etc. vorbeikommen), was bei der Gehsteigbreite meist funktioniert, dann ist das legal. (wobei zahlen müsste man für die blaue Zone trotzdem, denn dafür sind die Zonenschilder ausschlaggebend und nicht die Bodenmarkierung)

Denn die Halteverbote gelten nur für die Bereiche mit Markierung. Diese allerdings "werktags" und somit auch am Samstag. Die Fahrzeuge auf den markierten Plätzen waren also illegal da.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 21, 2010, 12:28:04
In diesem Zusammenhang dringendst zu empfehlen: die Filme von/ueber Michael Hartmann.

http://www.youtube.com/watch?v=lbuxuXwhJqM
(in 2 Teilen, leider englisch uebertont)

Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Hartmann_(Aktionskünstler)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: x37 am Dezember 21, 2010, 12:34:26

Übrigens bekommt sogar die Polizei Probleme wenn sie einen Stau verursacht (http://ooe.orf.at/stories/488588/), wieso sollte das dann ein Lieferant dürfen?

Da geht es aber scheinbar nur um die Verletzungen/Unfall und nicht um den Stau an sich.

btw. Ich halte die Seite mit den Fotos sowieso für Gesetzwidrigkeit. (das zeigen von Kennzeichen und Personen)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 21, 2010, 12:38:44

Zitat

Jedenfalls der Beweis, dass die "Neugestaltung Reitschulgasse" ein lächerliches Machwerk ist. Die Straßenbahn hat zwar keine Gleisparker mehr und entgegenkommende Busse stellen kein Hindernis mehr dar - das sind die positiven Effekte - aber weder Radfahrer (Radfahrstreifen weg), noch Fußgänger (breiterer Gehweg ist de facto eine Parkspur) haben davon profitiert.

War da denn ein Radfahrstreifen vorher? Als Fußgänger finde ich dennoch dass es dort freier wirkt.


Na klar, war da stadtauswärts ein Radfahrstreifen - und zwar seit mindestens Ende der 1980er-Jahre (bis dahin durfte man die Reitschulgasse ja auch stadtauswärts mit Pkw befahren und dort auch (Gehsteig-)Parken ...).

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Stipe am Dezember 21, 2010, 12:43:00
Der Radfahrstreifen war aber so schmal, das man als langsamer Radfahrer mit der Bim im Rücken auch nicht gerade unentspannt reisen konnte. Mir ist die jetzige Variante als Radfahrer sogar lieber.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 21, 2010, 12:50:22
Jetzt sind die Radfahrer-Piktogramme ZWISCHEN den Gleisen - und man hat als Radfahrer sozusagen das entsprechende moralische Recht, wirklich dort zu radeln (statt sich von der Bim fortbimmeln lassen zu muessen). Da hat irgendwer bei den Planungen mitgedacht.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 21, 2010, 13:03:17

btw. Ich halte die Seite mit den Fotos sowieso für Gesetzwidrigkeit. (das zeigen von Kennzeichen und Personen)


Personen: ja
Kennzeichen: nein
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 21, 2010, 14:53:07

Jetzt sind die Radfahrer-Piktogramme ZWISCHEN den Gleisen - und man hat als Radfahrer sozusagen das entsprechende moralische Recht, wirklich dort zu radeln (statt sich von der Bim fortbimmeln lassen zu muessen). Da hat irgendwer bei den Planungen mitgedacht.


Das wurde auch z.B. in der Petersgasse gemacht. Ändert aber nichts daran, dass man sich als Radfahrer mit Straßenbahn im Rücken nie wirklich wohl fühlt... Trotzdem, in der Reitschulgasse war dies eine annehmbare Lösung, da dort zumindest kein MIV stadtauswärts fährt.

Nachbesserungsbedarf besteht aber nach wie vor bei der Kennzeichnung und Kontrolle der Parkplätze und Ladezonen. An bestimmten Stellen darf man ja überhaupt nie stehen bleiben. Insoweit das nicht durch Bäume oder Sitzbänke ausreichend "markiert" ist, gehören eben ein paar Poller hin, die sieht man auch, wenn Schnee liegt. Das Bild von Samstag zeigt jedenfalls, dass das Ziel der Umgestaltung einigermaßen verfahlt wurde, denn gerade an einem Einkaufssamstag vor Weihnachten wäre es besonders wünschenswert, auch nach 13 Uhr noch den Platz für Fußgänger zu reservieren. Immerhin haben die meisten Geschäfte bis 17 oder 18 Uhr geöffnet.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Toben Dax am Dezember 21, 2010, 14:56:07

Zum Parken am Gehsteig hab ich bei #171 schon die StVO zitiert. Wenn man dort so parkt, dass man niemanden behindert (also Kinderwägen etc. vorbeikommen), was bei der Gehsteigbreite meist funktioniert, dann ist das legal. (wobei zahlen müsste man für die blaue Zone trotzdem, denn dafür sind die Zonenschilder ausschlaggebend und nicht die Bodenmarkierung)

Denn die Halteverbote gelten nur für die Bereiche mit Markierung. Diese allerdings "werktags" und somit auch am Samstag. Die Fahrzeuge auf den markierten Plätzen waren also illegal da.


Im §23 steht allerdings, dass ohne Bodenmarkierungen nur am Fahrbahnrand gehalten/-parkt werden darf. Nur wenn Bodenmarkierungen vorhanden sind, hat man sich nach denen zu richten. (Und wenn die Bodenmarkierungen sagen, dass man am Gehsteig parken darf, dann auch nur bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 t).
D.h. ohne Markierungen gar nicht am Gehsteig halten/parken, dort wo Markierungen sind entsprechend den Halteverbotstafeln.

Und dann gibt's noch den §8 StVO:
Zitat

(4) Die Benützung von Gehsteigen, Gehwegen und Schutzinseln mit Fahrzeugen aller Art [...] ist verboten. Dieses Verbot gilt nicht
1. für das Überqueren von Gehsteigen, Gehwegen und Radfahranlagen mit Fahrzeugen auf den hiefür vorgesehenen Stellen, [...]


Andreas
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 21, 2010, 15:04:33
Wie gesagt: Wenn es wirklich im Sinne der Grazer Verkehrsplanung wäre, den Platz für Fußgänger freizuhalten müsste man:

- Die Flächen auf denen das Halten, Laden und Parken zu bestimmten Zeiten erlaubt ist entsprechend markieren und kontrollieren, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Hoffentlich darf hier das GPS die Polizei bald entlasten. Beispiel für Beschilderung: Halte- und Parkverbot Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertag) 6-19 Uhr, Samstag 9-17 Uhr, ausgenommen Ladetätigkeit (sic!) Mo-Fr 6-12 Uhr - Das ist zwar etwas kompliziert, aber das kommt eben davon, wenn man keine eindeutigen Regelungen zustandebringt, sondern für alles Ausnahmen braucht. Die gebührenpflichtige Zone von 19-20 Uhr halte ich sowieso für total bescheuert, das kann man sich wirklich sparen. Ich glaube, dass die Kurzparkzonen-Beschilderung einige zusätzliche Verwirrung stiftet.
- Die Flächen auf denen das Halten und Parken grundsätzlich nicht erwünscht ist "unbefahrbar" machen (z.B. eben durch Poller, Blumenkisten, zusätzliche Sitzbänke...). In der Wiener Mariahilferstraße sieht man diese Poller überall, ebenso auch teilweise in Graz (z.B. im Haltestellenbereich Reiterkaserne, am oberen Ende der CvH). Ich finde es zwar schade, dass man zu solchen Mitteln greifen muss, um das Parken auf Gehwegen zu verhindern, aber es scheint wohl nötig zu sein.

Ansonsten ist die ganze Umgestaltung mMn einfach sinnlos.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Dezember 21, 2010, 15:08:25


Zum Parken am Gehsteig hab ich bei #171...


Im §23 steht allerdings...

Und dann gibt's noch den §8 StVO:

Und jetzt soll bitte einer noch sagen dass man als Autofahrer eindeutig weiß was man darf und was nicht.

Ich finde, dort wo die Regeln nicht klar sind gehören auch keine hohen Strafen her. Dort wo es klare Regeln gibt (zB Geschwindigkeitsbegrenzung) kann man meinetwegen auch die Strafen hoch machen. Und wenn dann noch Polizisten im Zweifelsfall die Regel gegen einen auslegen wenn sie schlecht gefrühstückt haben oder die Beziehung kracht, dann soll man sich nicht schikaniert fühlen? Die Gesetze sind einfach so gemacht dass man im Zweifelsfall immer wegen irgendwas abgestraft werden kann.

Zur Reitschulgasse: Angesichts der verwirrenden Gesetze wäre ich nun für eine klare Beschilderung was denn hier nun erlaubt ist. Wundern würds mich aber nicht wenn bei der bestehenden Sitation mal einfach zuerst mit dem abstrafen angefangen wird...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Dezember 21, 2010, 15:11:33



Zur Reitschulgasse: Angesichts der verwirrenden Gesetze wäre ich nun für eine klare Beschilderung was denn hier nun erlaubt ist. Wundern würds mich aber nicht wenn bei der bestehenden Sitation mal einfach zuerst mit dem abstrafen angefangen wird...


Du sagst es. Einen entsprechenden Vorschlag habe ich oben gepostet. Man brächte Halte- und Parkverbot Anfang/Ende und entsprechende Zusatztafeln. Sonst nichts. Und infolgedessen natürlich Kontrollen. Denn wenn's klar beschildert ist, gibt's auch keine Ausreden mehr.

Zitat
Beispiel für Beschilderung: Halte- und Parkverbot Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertag) 6-19 Uhr, Samstag 9-17 Uhr, ausgenommen Ladetätigkeit (sic!) Mo-Fr 6-12 Uhr
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 21, 2010, 15:23:30

Und jetzt soll bitte einer noch sagen dass man als Autofahrer eindeutig weiß was man darf und was nicht.


Ist doch eindeutig (jedenfalls die beiden §§):
§8 StVO gilt fürs Befahren und trifft damit aufs Parken nicht zu
Den §23 hab ich wohl nicht genau genug gelesen - dachte es geht nur um das Parallelaufstellen, nicht, dass es auch auf der Fahrbahn sein muss.

als Nicht-Jurist fehlt mir etwas die Übung jedes Wort zu gewichten  ;D
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Dezember 21, 2010, 16:10:00

Das wurde auch z.B. in der Petersgasse gemacht. Ändert aber nichts daran, dass man sich als Radfahrer mit Straßenbahn im Rücken nie wirklich wohl fühlt... Trotzdem, in der Reitschulgasse war dies eine annehmbare Lösung, da dort zumindest kein MIV stadtauswärts fährt.


Das sehe ich aus ...

Zitat

Das Bild von Samstag zeigt jedenfalls, dass das Ziel der Umgestaltung einigermaßen verfahlt wurde, denn gerade an einem Einkaufssamstag vor Weihnachten wäre es besonders wünschenswert, auch nach 13 Uhr noch den Platz für Fußgänger zu reservieren. Immerhin haben die meisten Geschäfte bis 17 oder 18 Uhr geöffnet.


Dem muss ich widersprechen, weil nicht das Ziel seitens der Stadt verfehlt wurde, sondern das Verhalten der Autofahrer (trotz entsprechender Hinweise - man kann mir ja nicht erzählen, dass man die Beschilderung nicht verstehen würde) sich der neuen Situation nicht angepasst hat. Dort durfte man halt "immer" stehen ... Letztlich nur eine Handhabungssache der Kontrolle ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Dezember 23, 2010, 09:19:02
Zitat
Letztlich nur eine Handhabungssache der Kontrolle ...


Ich bin eigentlich überzeugt, dass zumindest von grüner Seite einiger Druck kommt, dieses "Vorzeigeprojekt" einigermaßen herzeigbar zu machen, und dort ordentlich zu kontrollieren - aber offenbar geht's einfach nicht. Für mich die einzige Lösung: warten, bis die GPS-Leute Falschparker strafen dürfen. Anders wird das nix.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Januar 13, 2011, 00:18:31
Fraglich, ob das überhaupt jemals der Fall sein wird. Immerhin dürften da genug Leute ein Interesse haben, das zu verhindern. Ich bin eigentlich fast täglich in der Reitschulgasse unterwegs, meistens nachmittags, und es parken IMMER Autos dort. Das grenzt wirklich an Anarchie  >:(
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Februar 10, 2011, 16:57:22

Fraglich, ob das überhaupt jemals der Fall sein wird. Immerhin dürften da genug Leute ein Interesse haben, das zu verhindern. Ich bin eigentlich fast täglich in der Reitschulgasse unterwegs, meistens nachmittags, und es parken IMMER Autos dort. Das grenzt wirklich an Anarchie  >:(


Es scheint sich in der Tat etwas zu tun, siehe auch http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,882.msg66768.html#msg66768 (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,882.msg66768.html#msg66768)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 26, 2011, 17:07:22
Bin heute durch die Reitschulgasse geradelt, dort werden am nordseitigen Gehsteig gerade Metallpoller zum Schutz vor Falschparkern montiert.

(Interessanterweise nur einige Wochen, bevor die Parksherriffs die Kontrolle der StVO übernehmen und das Problem vielleicht auf diese Weise in den Griff zu bekommen gewesen wäre).
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Metro5 am September 26, 2011, 17:54:00
Na endlich!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 26, 2011, 20:35:53
Mir gefällt das nicht besonders, das hat so den Geruch einer Verzweiflungslösung. Der offene Eindruck wird dadurch ein bissl zerstört, die Bewegungsfreiheit mancher Leute (z.B. Kinderwagenfahrer) ein bisschen eingeschränkt, und Falschparkgelegenheiten gibt es immer noch genug (z.B. vor nie benützten Einfahrten).

Aber bei der Annenstraße gibt's ja den nächsten Versuch in Sachen Falschparkmoral in parkplatzfreien Straßen - oder will man die auch in voller Länge zupollern?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 26, 2011, 20:59:33
Naja in Frankreich oder Italien macht man es auch - und: es hilft ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am September 26, 2011, 21:00:43

Mir gefällt das nicht besonders, das hat so den Geruch einer Verzweiflungslösung. Der offene Eindruck wird dadurch ein bissl zerstört, die Bewegungsfreiheit mancher Leute (z.B. Kinderwagenfahrer) ein bisschen eingeschränkt, und Falschparkgelegenheiten gibt es immer noch genug (z.B. vor nie benützten Einfahrten).

Aber bei der Annenstraße gibt's ja den nächsten Versuch in Sachen Falschparkmoral in parkplatzfreien Straßen - oder will man die auch in voller Länge zupollern?


In der Annenstraße hat man noch die Straßenbahn dazwischen, da müssten die Autofahrer schon _sehr_ dreist sein...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am September 27, 2011, 08:36:14
Der von mir sehr geschätzte Dieter Nuhr sieht das in etwa so: stünde auf Parkvergehen keine Geldstrafe sondern Kastration, gäbe es dieses Problem nicht mehr.
(Aber ab 1. November wird's eh besser)
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Metro5 am September 27, 2011, 12:53:57
Kastration muss gar nicht sein, wenn man die Autos abschleppen und dann gleich verschrotten würde. Ich denke für viele Leute in Österreich ist ein Leben ohne Geschlechtsorgane erträglicher als ohne Kraxn...
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Ch. Wagner am September 27, 2011, 12:58:10

Kastration muss gar nicht sein, wenn man die Autos abschleppen und dann gleich verschrotten würde. Ich denke für viele Leute in Österreich ist ein Leben ohne Geschlechtsorgane erträglicher als ohne Kraxn...


Jo, eh woa.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 27, 2011, 13:01:23
Die Metallpoller werden ja bekanntlich nur dort aufgestellt, wo das Halten und Parken jederzeit verboten ist (auch nachts). Die Parkstreifen werden tagsüber die Ladezonen kontrollieren (bis 12 Uhr ist Ladetätigkeit erlaubt, ab 19 Uhr Parken).

Ich finde, dass Poller durchaus ein gelungenes Gestaltungselement sein können. In Frankreich gehören sie quasi zum Straßenbild der für die Straßenbahn neu gestalteten Straßenzüge.

Zitat
In der Annenstraße hat man noch die Straßenbahn dazwischen, da müssten die Autofahrer schon _sehr_ dreist sein...


Eine bauliche Abtrennung der Straßenbahntrasse würde hier Abhilfe schaffen, aber in Graz zieht man ja lieber Linien am Boden, anstatt Trassen baulich abzutrennen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 27, 2011, 21:58:05
Aktuelle Bilder von den Pollern in der Reitschulgasse. Am letzten Bild sieht man, was die Poller bringen: nix. Respekt aber dem Fahrer, der seinen Kastenwagen da reingeschlängelt hat!
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am September 27, 2011, 22:32:36

A Wahnsinn is des!
Zu den Bäumen, die Minischanigärten, noch die Poller ohne Nutzen. Da wird ja der Fußgänger noch mehr ausgebremst.
Langsam scheint das Gesamtkonzept ja misslungen zu sein, obwohl es durchaus schön geworden ist.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 27, 2011, 23:50:56
Der Kastenwagen ist mir heut auch aufgefallen. War sicher nicht leicht dort einzuparken  >:D

Natürlich waren auch die nicht "zugepollerten" Stellflächen teilweise verparkt (zur Erinnerung: von 12-19 Uhr ausnahmsloses Halte- und Parkverbot!). Ohne Kontrollen geht dort da wohl wirklich nichts. Aber ich hoffe, dass die Poller zumindest teilweise eine Verbesserung bringen.

@kroko - Schicke doch dieses Foto bitte an das Büro von Vzbgm. Rücker.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 28, 2011, 09:01:04
Ich mag diese Poller eigentlich überhaupt nicht. Für mich sind die so eine Art Indikator für Länder, in denen die Moral im Straßenverkehr so niedrig ist bzw. der Staat im Verhältnis dazu so schwach, dass es keine andere Lösung gibt. Frankreich z.B. ist komplett zugepollert. Mir wär's anders wirklich viel lieber - und warum hat man nicht wirklich bis ein paar Wochen nach dem 1. November gewartet, um zu schauen, ob regelmäßiges Abstrafen nicht auch hilft?

PS: Bin gespannt, wie viele Wochen Tage es dauert, bis die Poller alle halb umgefahren und verbeult sind. Die Bänke in der Reitschulgasse waren nach kürzester Zeit alle angefahren und windschief.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 28, 2011, 10:43:48
Bin gespannt, ob sich ab November wirklich was ändert  ??? ::)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am September 28, 2011, 10:58:19


A Wahnsinn is des!
Zu den Bäumen, die Minischanigärten, noch die Poller ohne Nutzen. Da wird ja der Fußgänger noch mehr ausgebremst.
Langsam scheint das Gesamtkonzept ja misslungen zu sein, obwohl es durchaus schön geworden ist.


Also ich weiß nicht warum das "Gesamtkonzept misslungen" sein soll, nur weil ein paar Autofahrer erstaunliche Kreativität beim übertreten der StVO zeigen. Wäre die ein durchgehender Parkplatz wie vorher lieber, nur weil es Leute gibt die dort widerrechtlich parken?
Erstellt am: 28 September 2011, 10:56:11

PS: Bin gespannt, wie viele Wochen Tage es dauert, bis die Poller alle halb umgefahren und verbeult sind. Die Bänke in der Reitschulgasse waren nach kürzester Zeit alle angefahren und windschief.


Und jetzt? Die Bänke auch entfernen?

Ich würde eher sagen: keinen Respekt vor den Autofahrern zeigen und - sofern man den Verursacher ausforschen kann - selbstverständlich den Schaden Länge mal Breite von diesem zurückholen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 28, 2011, 11:05:37
Zitat
Und jetzt? Die Bänke auch entfernen?


Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob die Bänke noch da sind oder nicht. Nach einigen Monaten waren sie alle halb umgefahren, inzwischen fällt mir das nicht mehr auf - entweder, weil es repariert wurde, weil ich nicht mehr ordentlich hinschau, oder weil da gar keine Bänke mehr sind.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 28, 2011, 11:06:42
Ich sehe das auch so, dass das Gesamtkonzept der Umgestaltung der Reitschulgasse nicht gescheitert ist, nur weil sich einige Unverbesserliche nicht an die Regeln halten wollen (insofern besteht ja ab dem 1. November durchaus Hoffnung, dass sich die Situation verbessert).

Ich selbst kann mich noch an die Zeiten erinnern, wo in der Reitschulgasse auf beiden Seiten geparkt (mit den entsprechenden täglichen Folgen) bzw. auch noch stadtauswärts gefahren werden durfte (inkl. Linksabbiegen beim Dietrichsteinplatz). Die Situation für Fußgänger, Radfahrer und den ÖV war damals unerträglich. Soweit ich das beurteilen kann hat sich die Situation seither und auch gerade durch den Umbau deutlich verbessert.

Das ganze ist natürlich ein Kompromiss, alle müssen da unter einen Hut gebracht werden (aus ÖV-Sicht ist sicherlich der Wegfall der stadtauswärtigen Radspur ein Wermutstropfen - aber die Straße ist nunmal so breit wie sie breit ist ...), auf der anderen Seite hat sich die Gleisparker-Situation und die Begegnungsproblematik mit breiten Fahrzeugen deutlich verbessert (bzw. tritt gar nicht mehr auf ...). Die Gehsteigssituation für die Fußgänger hat sich auch deutlich gebessert, dass leider die Dreistigkeit mancher Menschen immer mehr zu nimmt, kann man einem solchen Projekt nicht anlaste (gilt übrigens auch für andere Dinge, wie z. B. Tempo 30 oder dem Shared-Space-Projekt ...).

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am September 28, 2011, 11:06:48

Respekt aber dem Fahrer, der seinen Kastenwagen da reingeschlängelt hat!

Das ist wirklich frech. Aber der wird sich wohl auch geärgert haben. Von der Firma unter Zeitdruck, von der Stadt zugepollert. Wenn man zB für sowas wie den Grazer Menüservice arbeitet hat man keine Zeit sich überall einen Parkplatz zu suchen der allen Vorschriften entspricht. Was könnte man den Eurer Meinung da ändern, damit sowas nicht vorkommt??


Schicke doch dieses Foto bitte an das Büro von Vzbgm. Rücker.

Lieber nicht, die einzige Idee die ich ihr da zutraue ist, dass sie die Poller verdoppelt, so dass sicher kein Auto reinkommt und die Fußgänger noch mehrere davon am Gehsteig haben. :P

Was mich an der Reitschulgasse am meisten stört, ist dass man keinen Fahrradstreifen gemacht hat für die Radler die von der Schlögelgasse kommen und dann rechts in die Reitschulgasse abbiegen. Wenn die Ampel dort rot ist fährt natürlich jeder das Eck über den Gehsteig - der dort auch abgeschrägt ist. Das war absolut vorhersehbar, dass das rauskommt, da hätte man sich gleich eine bessere Lösung ausdenken können.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 28, 2011, 11:41:01
Zitat
Wenn man zB für sowas wie den Grazer Menüservice arbeitet hat man keine Zeit sich überall einen Parkplatz zu suchen der allen Vorschriften entspricht. Was könnte man den Eurer Meinung da ändern, damit sowas nicht vorkommt??


Ich glaub dass viele Firmen (selbstverständlich nicht alle!) ohne weiteres auf Fahrräder bzw. (Elektro!-)Mopeds umstellen könnten. Das gilt z.B. für die diversen Essenszusteller a la Salz&Pfeffer und Fontana di Trevi, die derzeit überall die Gehsteige verparken - könnten die nicht einen ihrer Zusteller auf z.B. Moped umstellen? Ich geh mal davon aus, dass im Großteil der Fälle die Zustelldistanz recht gering ist, sagen wir mal unter 3 km - dazu wäre doch ein Mopedfahrer (oder ein begeisterter Radfahrer!) ohne weiteres auch imstande? Ich kenn aber keine Firma, die ohne Auto zustellt, ausgenommen natürlich die Post und das Lastenrad vom roro's in der Reitschulgasse.

Und ebenfalls zur Lösung des Problems beitragen würde natürlich eine Ausweitung der Ladezonen oder Haltezonen mit Parkverbot - obwohl wahrscheinlich die meisten Leute lieber am Gehsteig parken als, sagen wir mal, 100 Meter weit zu gehen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 28, 2011, 11:42:18
Zitat
Was könnte man den Eurer Meinung da ändern, damit sowas nicht vorkommt??


Gegen ein kurzes Anhalten in den Ladezonen, um z.B. Post oder ein Menü zuzustellen, spricht sicherlich nichts. Leider sind diese derzeit meistens verparkt. Und der KIK-Transporter war wohl zu faul zum Gehen und musste genau vor dem Geschäft parken, egal ob dort Poller stehen und anderswo noch eine Ladezone frei ist oder nicht (man kann sich für solche Zwecke ja meines Wissens einen Bescheid der Stadt holen, dass man außerhalb der erlaubten Ladezeiten in der Ladezone stehen darf, wenn ein nachvollziehbarer Grund - wie eben hier der Umbau der KIK-Filiale - vorliegt). Kein Zustand ist jedenfalls die derzeitige unkontrollierte Wildparkerei. Die Reitschulgasse war seit der Umgestaltung noch keinen einzigten Tag autofrei (also unverparkt).,
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: TW 22 am September 28, 2011, 13:11:34

... dass das rauskommt, da hätte man sich gleich eine bessere Lösung ausdenken können.


Welche Bitte? - um konkrete Vorschläge wird ersucht.

???
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am September 28, 2011, 13:14:25

Ich glaub dass viele Firmen (selbstverständlich nicht alle!) ohne weiteres auf Fahrräder bzw. (Elektro!-)Mopeds umstellen könnten. Das gilt z.B. für die diversen Essenszusteller a la Salz&Pfeffer und Fontana di Trevi, die derzeit überall die Gehsteige verparken - könnten die nicht einen ihrer Zusteller auf z.B. Moped umstellen?

Das halte ich für schwer optimistisch - da es bei uns noch immer den Winter gibt. Pizza-Zustellung per Motorrad kennt man eher aus wärmeren Ländern. Gut, die Post schafft's auch mit dem Motorrad, aber für ein kleineres Unternehmen ist es wohl ein größeres Problem einen doppelten Fuhrpark zu erhalten. Beim Grazer Menüservice ist es ohnehin unmöglich - soviel Essensportionen bringt man nicht so leicht in ein Moped, zudem stellen die im Winter in Gegenden in Andritz zu wo's mit dem Auto schon sehr ungut ist.

Bevor keiner den Markt mit massentauglichen Allwetter-Motorrädern (oder Fahrrädern) zu brauchbaren Preisen überschwemmt sehe ich da schwarz. Derzeit kostet sowas viel zu viel, und das Risiko dass das dann gestohlen in irgendeinem weißen Transporter landet ist einfach vielfach höher als bei dem derzeitigen Fuhrpark von Salz&Pfeffer & Co. Kein Wunder, dass sich keiner sowas anschaffen will. Da sollte halt auch die Politik das Geld nächstes mal dort einsetzen als in einer Schrottprämie die nur die Autohersteller subventioniert.

Zitat

Und ebenfalls zur Lösung des Problems beitragen würde natürlich eine Ausweitung der Ladezonen oder Haltezonen mit Parkverbot - obwohl wahrscheinlich die meisten Leute lieber am Gehsteig parken als, sagen wir mal, 100 Meter weit zu gehen.

Du hast ja selbst fotografiert was der vor dem Kik für Paletten abgeladen hat. Das sollte denke ich die Frage beantworten warum diese Leute lieber vor dem Geschäft parken. Zudem bezweifle ich dass es jetzt für Fußgänger einen Mehrwert bringt wenn der sein Auto 100 Meter wegparkt und dann 5x mit einem Hilfswagerl eine Ladung Paletten hin und her schiebt.  ::)


[Zur Radspur]
Welche Bitte? - um konkrete Vorschläge wird ersucht.

Ein Einspuriger rechtsabbiegestreifen für Radfahrer mit einem Zebrastreifen würde meiner Meinung nach schon helfen. Dann dürfen die Radler offiziell rechts abbiegen und die Fußgänger können sich so lange die Ampel rot ist dahinter anstellen. Ist allerdings schon wirklich etwas knapp dort.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: TW 22 am September 28, 2011, 13:44:19

[Ein Einspuriger rechtsabbiegestreifen für Radfahrer mit einem Zebrastreifen würde meiner Meinung nach schon helfen. Dann dürfen die Radler offiziell rechts abbiegen und die Fußgänger können sich so lange die Ampel rot ist dahinter anstellen. Ist allerdings schon wirklich etwas knapp dort.


... etwas knapp ist gut ...  :lol:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am September 28, 2011, 14:11:30


[Ein Einspuriger rechtsabbiegestreifen für Radfahrer mit einem Zebrastreifen würde meiner Meinung nach schon helfen. Dann dürfen die Radler offiziell rechts abbiegen und die Fußgänger können sich so lange die Ampel rot ist dahinter anstellen. Ist allerdings schon wirklich etwas knapp dort.

... etwas knapp ist gut ...  :lol:

Heut nochmal angeschaut: Soo schlimm ist es jetzt auch wieder nicht und der Radstreifen geht ohnehin nur in eine Richtung. Die Linie zeigt ca. wie weit Fußgänger und Radbereich nach vor gehen könnten, wenn man die Schilder und die Ampel versetzt ginge sich da schon eine Lösung aus wo sich der Radweg in geradeaus und rechts teilt. Zugegeben sicher nicht die Nonplusultra-Lösung aber höchstwahrscheinlich besser als jetzt.

Übrigens waren gerade eben die Lieferantenparkplätze frei und auch der Kik-Lieferwagen ist nicht hinter den Pollern, sondern in der sich links daneben befindlichen Einfahrt gestanden. Wenn der vorderste Lieferantenparkplatz verparkt ist (so wie in dem Foto von Kroko) dann bleibt am Gehweg fast zuwenig Platz um so eine große Palette am parkenden Auto vorbeizurollen. Dass der Lieferwagen sich dann direkt vors geschäft oder in die Einfahrt links daneben stellt ist dann das logische ergebnis.


MOD-EDIT: Foto auf 1024 Pixel Breite verkleinert.
Bitte beachte, dass Bilder nicht breiter als 1024 Pixel sein dürfen
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am September 28, 2011, 16:47:43

Ok, dass das Gesamtkonzept misslungen ist, nehme ich zurück. Dennoch ist es nur eine halbfertige Lösung.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Metro5 am September 28, 2011, 17:02:56
Zitat
Ich mag diese Poller eigentlich überhaupt nicht. Für mich sind die so eine Art Indikator für Länder, in denen die Moral im Straßenverkehr so niedrig ist bzw. der Staat im Verhältnis dazu so schwach, dass es keine andere Lösung gibt.


Wie z.B. good old Styria?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 28, 2011, 17:03:05
Das Einzige was dem Konzept fehlt ist eine strikte Kontrolle und rigorose Abstrafung der Falschparker. Damit wäre eigentlich alles so, wie es sein sollte: Keine Gleisparker, genug Platz für eine Begegnung von Bus und Tram, eine einigermaßen zweckmäßige Parkordnung und dementsprechend großzügigere Bereiche für Fußgänger.

An der Gestaltung der Details könnte man noch arbeiten. Der unmotiviert mitten auf den Gehweg gestellte Mistübel etwa passt überhaupt nicht ins Straßenbild. Eine Beleuchtung des Gehweges durch schöne Laternen, die teilweise die Poller ersetzen könnten, wäre auch noch eine Anregung.

Die Situation für Radfahrer finde ich nicht problematisch. Stadteinwärts gab es nie einen Radstreifen, warum sollte es dann stadtauswärts einen geben? Wichtig ist hierbei nur, dass die Tramfahrer die Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrspartner auf "ihrer" Trasse akzeptieren.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 28, 2011, 17:24:11
Es gababer stadtauswärts einen Radfahrstreifen bis zum Umbau - da konnte die Straßenbahn zumindest langsame Radfahrer überholen, weil die nicht auf den Gleiskörper fahren mussten.

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 28, 2011, 17:41:39
Das weiß ich natürlich. Ich wollte nur ausdrücken, dass ich den Wegfall dieses Radstreifens nicht als Verschlechterung der Situation für Radfahrer in der Gasse erachte. Wenn die Parkordnung endlixh funktioniert, ist die Umgestaltung alles in allem gut gelungen, finde ich.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 28, 2011, 18:19:20
Zitat
Das halte ich für schwer optimistisch - da es bei uns noch immer den Winter gibt. Pizza-Zustellung per Motorrad kennt man eher aus wärmeren Ländern. Gut, die Post schafft's auch mit dem Motorrad, aber für ein kleineres Unternehmen ist es wohl ein größeres Problem einen doppelten Fuhrpark zu erhalten. Beim Grazer Menüservice ist es ohnehin unmöglich - soviel Essensportionen bringt man nicht so leicht in ein Moped, zudem stellen die im Winter in Gegenden in Andritz zu wo's mit dem Auto schon sehr ungut ist.


Naja, klar gibt's den Winter, aber es verlangt ja keiner dass immer und alles ohne Auto klappt - aber halt manches. Zustätzlich zum Auto auch ein Moped zum Ausliefern zu haben wär ja jetzt nicht sooo der große Aufwand (und könnte bei den Fahrkosten wahrscheinlich sogar Geld sparen). Mich erinnert das an das Argument von Leute, die, wenn man sie fragt, warum sie nicht mal mit dem Rad zur Arbeit fahren (sondern sich dauernd über den Stau beschweren), ganz empört sagen: "Im tiefsten Winter bei Schnee und Eis soll ich Rad fahren?" Nein, eben nicht! - aber eben ab und zu mal. Dass man an (sagen wir mal) 100 Tagen im Jahr ein Auto braucht heißt ja nicht dass man auch an allen anderen Tagen autofahren muss.

Zitat
Du hast ja selbst fotografiert was der vor dem Kik für Paletten abgeladen hat. Das sollte denke ich die Frage beantworten warum diese Leute lieber vor dem Geschäft parken. Zudem bezweifle ich dass es jetzt für Fußgänger einen Mehrwert bringt wenn der sein Auto 100 Meter wegparkt und dann 5x mit einem Hilfswagerl eine Ladung Paletten hin und her schiebt.  Roll Eyes


Dem KIK-Transporterfahrer mach ich überhaupt keinen Vorwurf, eh klar dass sich der so verhält. Den hab ich auch überhaupt nicht gemeint mit "keine hundert Meter gehen will". Natürlich wäre da eine Ladezone vorm KIK sinnvoll, in der halt nur einmal am Tag kurz der KIK-Fahrer steht, aber das spielt's halt nicht: sobald das Parken irgendwo möglich ist, parken dort dauernd irgendwelche Leute, und nicht nur die für die's wirklich dringend wäre. Die einzig wirkliche Lösung wäre da wohl eine Art Parkerlaubnis für einige wenige Leute und wirklich dringende Ladetätigkeit, und rigorose Kontrolle - aber das geht halt nicht.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am September 28, 2011, 19:17:37

Dass man an (sagen wir mal) 100 Tagen im Jahr ein Auto braucht heißt ja nicht dass man auch an allen anderen Tagen autofahren muss.

Eh nicht. Aber unsere Gesetze sind genau darauf ausgelegt dass es sinnvoller ist sich ein Auto zu kaufen als eins zu teilen oder auszuborgen. Für ein geteiltes oder geborgtes bekomme ich als Anrainer keine Berechtigung für einen Zonenparkplatz. Lösungen dafür sind unflexibel und meist für das ganze Jahr, so dass diejenigen dann ganzjährig das Auto vor der Tür stehen haben und dann natürlich aus bequemlichkeit eher nutzen. Wäre aber mal eine interessante Idee ob man diese Sachen von der Nutzung abhängig machen könnte. D.h. die Möglichkeit für Anrainer einen Haushaltsparkplatz in der Zone für sich selbst oder Besucher 5 Tage im Monat zu nutzen, oder Abrechnung nach gemachten Parkvorgängen - d.h. wer sein Auto öfter nutzt zahlt öfter, usw. Sind jetzt nur mal schnelle Ideen deren Umsetzbarkeit ich noch nicht überprüft habe. ;)

Zitat
Dem KIK-Transporterfahrer mach ich überhaupt keinen Vorwurf, eh klar dass sich der so verhält.

Aber er ist halt nicht unbedingt ein Einzelfall. Ja ok, wenn man dafür sorgt dass Ladezonen auch wirklich als solche genutzt werden, dann könnte das ja klappen.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: invisible am September 28, 2011, 21:27:47

Die einzig wirkliche Lösung wäre da wohl eine Art Parkerlaubnis für einige wenige Leute und wirklich dringende Ladetätigkeit, und rigorose Kontrolle - aber das geht halt nicht.


Z.B. versperrbare Poller, und die angrenzenden Geschäfte bekommen eben jeweils den passenden Schlüssel für die 2-3. So haben sie garantiert ihre Ladezone und es gibt keine Falschparker.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am September 30, 2011, 20:12:06
Na bravo. Jetzt bewirken die Poller, dass die Leute quer einparken und komplett alles für Fußgänger blockieren.

Auch sonst alles wie gehabt: heut um 18 Uhr waren ausnahmslos alle verbotenen Parkmöglichkeiten (die Parkplätze, auf denen nachmittags absolutes Park- und Halteverbot gilt) besetzt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am September 30, 2011, 22:52:29
Ein Problem hier ist sicher, dass bei der Einfahrt in die Reitschulgasse ein ganz normales Kurzparkzonen-Schild aufgestellt ist, sodass die Halte- und Parkverbotstafeln nicht mehr wirklich beachtet werden. Aber wie wir wissen: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und ich hoffe, dass das GPS dort ab November ordentlich kontrolliert. Derzeit kontrolliert dort tagsüber niemand, weil es ja offiziell nichts zu kontrollieren gibt.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Oktober 01, 2011, 09:41:01
Zitat
Ein Problem hier ist sicher, dass bei der Einfahrt in die Reitschulgasse ein ganz normales Kurzparkzonen-Schild aufgestellt ist, sodass die Halte- und Parkverbotstafeln nicht mehr wirklich beachtet werden.


Das ist sicher ein Teil des Problems - obwohl die Schilder eigentlich relativ deutlich sind und von jedem einzelnen "Parkplatz" aus sehr gut zu erkennen sind. Ich weiß nicht recht, wie hier das Verhältnis von unaufmerksamen Leuten zu bewussten Falschparkern ist - vielleicht 50:50?
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 01, 2011, 10:09:24
Schilder hin, Schilder her! Es ist letztlich eine Gewohnheitssache, weil man dort ja "immer" schon parken durfe und kann nur durch entsprechende Erziehung in den Griff gekriegt werden ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Michael am Oktober 01, 2011, 10:28:58

Zitat
Na bravo. Jetzt bewirken die Poller, dass die Leute quer einparken und komplett alles für Fußgänger blockieren.

Am besten gleich mit den Bildern dorthin http://www.graz.at/cms/beitrag/10023607/410634/ schicken. Vielleicht hilft es ja.

Evt. auch noch an andere Stellen wie:
http://www.graz.at/cms/beitrag/10026074/410675/
http://www.graz.at/cms/beitrag/10020468/311315/
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Oktober 01, 2011, 13:01:21
Also ehrlich gesagt ist dort jetzt so ein Poller- und Schilderwald, dass mich das als Fußgänger mehr stört als ein quer in der Einfahrt stehender LKW.
Aber ein Litauer hat gerade den Anti-Nobelpreis für die Idee bekommen Panzer gegen Falschparker einzusetzen... ;)
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Amon am Oktober 01, 2011, 16:52:34
Zitat
Aber ein Litauer hat gerade den Anti-Nobelpreis für die Idee bekommen Panzer gegen Falschparker einzusetzen


Das war der Bürgermeister von Vilnius. Ich hielt das für einen PR-Gag, um auf das Problem des Falschparkens öffentlich aufmerksam zu machen (was ja auch gelungen ist).

Zitat
Am besten gleich mit den Bildern dorthin http://www.graz.at/cms/beitrag/10023607/410634/ schicken. Vielleicht hilft es ja.


Ich mache mich sogleich an die Arbeit und bin hoffentlich nicht der Einzige.
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: Torx am Oktober 01, 2011, 18:14:45

Das war der Bürgermeister von Vilnius. Ich hielt das für einen PR-Gag, um auf das Problem des Falschparkens öffentlich aufmerksam zu machen (was ja auch gelungen ist).

Dürfte wohl wirklich so sein. Offenbar hat man in Wilna ein Problem mit Fahrern von Nobelkarossen denen die Parkstrafen ziemlich egal sind. In München gibt's das ja auch, in Graz zum Glück meines Wissens nach noch nicht wirklich. Das ist dann natürlich in der Tat ein Problem, wo nur mehr der Panzer hillft.  :hehe:
Titel: Re: Neugestaltung Reitschulgasse
Beitrag von: kroko am Oktober 01, 2011, 19:54:28
Zitat
Am besten gleich mit den Bildern dorthin http://www.graz.at/cms/beitrag/10023607/410634/ schicken. Vielleicht hilft es ja.


Das ist für die Würscht, glaub ich. Erst mal warten bis das GIS-Personal die StVO kontrollieren darf, und dann, falls das Problem bleibt, Schwerpunktkontrollen einfordern. Ist wohl die einzige Möglichkeit - bin echt gespannt, ob das so funktioniert wie ich hoffe (auch an vielen anderen Stellen), oder ob das wieder mal eine Enttäuschung wird.